dc.contributor.author
Quest, Mirko
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:01:53Z
dc.date.available
2002-06-23T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11358
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15556
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Abkuerzungsverzeichnis, Danksagung,
Lebenslauf, Selbstaendigkeitserklärung
1\. Einleitung
2\. Literaturuebersicht
3\. Problemstellung und Loesungsansatz
4\. Material und Methoden
5\. Ergebnisse
6\. Diskussion
7.1 Zusammenfassung
7.2 Summary
8\. Anhang 1
9\. Anhang 2
10\. Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollten die Kenntnisse über die
Fortpflanzungsphysiolo-gie der Bären vertieft und erweitert werden, um auf
deren Basis Alternativen zu den oftmals unbefriedigenden, bestehenden Methoden
der Reproduktionskontrolle zu erarbeiten. Hierzu wurden endokrinologische,
ultrasonographische und pharmakologische Untersuchungsmetho-den modifiziert
und angewandt.
Die Fortpflanzungphysiologie der untersuchten Braun- und Kragenbären läßt sich
demnach folgendermaßen zusammenfassen:
Die Paarungszeit wird regelmäßig in den Monaten April bis Juli beobachtet. Die
Dauer des Östrus ist individuell unterschiedlich und kann wenige Tage oder
auch mehrere Wochen be-tragen. Deutlich voneinander getrennte Brunstzyklen
innerhalb eines Jahres wurden nicht be-obachtet. Nach spontaner Ovulation
entwickelt sich die befruchtete Eizelle zur Blastozyste, um unter extremer
Verlangsamung der mitotischen Aktivität über mehrere Monate in diesem Zustand
zu verharren (obligate embryonale Diapause). Während dieser Phase wird von den
unvollständig luteinisierten Gelbkörpern bereits eine leicht erhöhte Menge
Progesteron syn-thetisiert. Erst im Herbst, mit verstärkter
Progesteronsynthese der vergrößerten, nun von gro-ßen, vakuolisierten
Luteinzellen dominierten Gelbkörper, setzt das Wachstum der Embryonen erneut
ein. Der steile Anstieg der Progesteronkonzentrationen geht der Implantation
der Em-bryonen um wenige Tage voraus. Nach einer postimplantativen
Entwicklungsdauer von ca. 54 Tagen werden die blinden und unbehaarten, nur ca.
300 bis 400 g schweren Jungen im Winter geboren. Die große Mehrheit der
Geburten fällt in die Zeit von Mitte Dezember bis Ende Ja-nuar, die
Implantation somit in die Zeit von Mitte Oktober bis Ende November.
Zuverlässige Prognosen über den Zeitpunkt von Implantation und Geburt lassen
sich nur bei multiparen Tieren treffen, da die Geburtstermine bei einzelnen
Individuen in der Regel nur um wenige Tage schwanken.
Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, entwickelt sich ein Corpus luteum
pseudograviditatis. Die Dauer der Pseudogravidität entspricht der
physiologischen Trächtigkeitsdauer. Anhand der Progesteronkonzentrationen
lassen sich gravide und pseudogravide Bären im gesamten Jahresverlauf nicht
eindeutig unterscheiden. Da sich während der Diapause auch die ultraso-
nographischen Erscheinungsbilder gleichen, ist eine präimplantative
Trächtigkeitdiagnose nicht möglich.
Mit Hilfe dieser Ergebnisse sollten neue Möglichkeiten zur Geburtenkontrolle
bei Bären ent-wickelt werden. Untersucht wurden die Wirksamkeit des
Antigestagens J956 und des Östro-gens Ethinylestradiol zum schonenden
Trächtigkeitsabbruch. In den pharmakokinetischen Untersuchungen wurden
Halbwertszeit und Bioverfügbarkeit von J956 nach oraler und pa-renteraler
Applikation bestimmt. So konnten die grundsätzliche Eignung dieses
Antigestagens demonstriert und Rückschlüsse auf Dosierung und Applikationsart
gezogen werden.
Ein Trächtigkeitsabbruch mit J956 ist auch nach der Implantation der Früchte
noch möglich (n=6), jedoch wurden bei Bären, deren Früchte zum Zeitpunkt der
Behandlung größer als 20 mm waren (n=2), pathologische Uterusveränderungen
detektiert. Daher sollte eine postim-plantative Applikation unterbleiben bzw.
höchstens bis wenige Tage post implantationem, möglichst unter
ultrasonographischer Kontrolle, erfolgen.
Bewährt hat sich in der klinischen Studie die einmalige intramuskuläre
Injektion sowohl von Ethinylestradiol (10µg/kg KM; n=9) als auch von J956 (10
bzw. 7,5 mg/kg KM; n=6) kurz vor der erwarteten Implantation der Früchte. Der
eindeutige Beweis der Reversibilität beider Ansätze steht noch aus,
schwerwiegende Nebenwirkungen wurden jedoch nicht diagnosti-ziert; alle
Bärinnen wurden in der der Behandlung folgenden Paarungszeit erneut gedeckt.
Aufgrund der potentiell größeren Nebenwirkungen der Östrogene sollte nach
Möglichkeit der Verwendung von Antigestagenen der Vorzug gegeben werden.
Leider wird deren routinemäßiger Einsatz zur Reproduktionskontrolle bei Bären
zur Zeit da-durch limitiert, daß (noch) kein Präparat kommerziell erhältlich
ist, dessen Applikation aus der Distanz praktikabel ist. Auch die für diese
Studie dem IZW zur Verfügung gestellte Sub-stanz J956 ist nur begrenzt
verfügbar. Zur Überbrückung dieser Situation kann die einmalige,
präimplantative (erste Oktoberhälfte) Applikation von Ethinylestradiol in
niedriger Dosierung (10 µg/kg KM) empfohlen werden.
Die hier vorgestellten postkonzeptionellen Eingriffe in die Fortpflanzung
weiblicher Bären haben gegenüber herkömmlichen Methoden der
Reproduktionskontrolle die Vorteile, daß der Brunstzyklus der Bären nicht
unterdrückt wird und das normale Sexual- und Sozialverhalten nicht beeinflußt
werden. Eine einmalige Applikation aus der Distanz ist effektiv, und jedes
Jahr kann von neuem entschieden werden, ob die Fortpflanzung unterbunden
werden soll.
de
dc.description.abstract
The aim of this study was to improve the knowledge on the reproductive
physiology of ursids in order to develop alternatives for a harmless and
effective control of reproduction in captive bears. For this,
endocrinological, ultrasonographical and pharmacological methods were modified
and used.
The reproductive physiology of the examined brown and Asiatic black bears can
be described as follows:
The mating period is regularly observed between April and July. The duration
of oestrus varies individually from a few days to several weeks. Repeated
oestrus cycles within one year have not been observed. After spontaneous
ovulation, the fertilised ovum develops into a blastocyst and remains in this
stage under extreme retardation of mitotic activity over several month
(obligate embryonic diapause). In this stage of pregnancy, corpora lutea are
dominated by small luteal cells which already synthesise slightly increased
serum progesterone levels. The further, rapid embryonic development starts in
autumn and is concomitant with an enlargement of corpora lutea (now dominated
by large luteal cells with marked vacuoles) and a sharp increase of serum
progesterone levels. Implantation occurs a few days after this increase. After
a post-implantation period of approximately 54 days the blind and naked cubs
are born with a weight of 300 to 400 g. The majority of births occur from mid
of December to end of January, the implantation therefore from mid of October
to late November. A prognosis on the time of implantation is only in
multiparous individuals reliable, as the dates of consecutive births in one
individual are nearly constant.
If the ovum is not fertilised, a corpus luteum pseudograviditatis develops.
Pseudopregnancy, lasts as long as physiological pregnancy. A differentiation
of pregnant and pseudopregnant bears by means of progesterone monitoring is
not clearly possible throughout the year, and a ultrasonographical diagnosis
of pregnancy succeeds only after implantation.
These results were helpful in developing new methods to control reproduction
in bears. The effectiveness of the antiprogestin J956 and the estrogen
ethinylestradiol were studied. In a pharmacokinetic study the bioavailability
and half life of J956 after oral and parenteral administration were
determined. Thus, the suitability of this antiprogestin could be demonstrated,
and conclusions on dosage and optimal mode of application were drawn.
Application of J956 can terminate pregnancy even after implantation (n=6), but
in two bears with embryos of a crown-rump length of more than 20 mm,
pathological alterations of the uterus were observed. Therefore, an
application of J956 after implantation should be avoided, or carried out only
until few days after implantation, if possible under ultrasonographical
control.
The single intramuscular application of both J956 (10 or 7,5 mg/kg KM; n=6)
and ethinylestradiol (10µg/kg KM; n=9) prior to implantation proved to be
successful. Reversibilty of both methods has not been proven yet because of
management reasons, but there were no severe side-effects observed. All bears
mated again in the breeding season following treatment. Because of the
potential side-effects of estrogens, the use of antiprogestins should be
preferred.
As long as there is no antiprogestin commercially available which is suitable
for a remote application in bears (the availability of the antiprogestin J956
is very limited), the single use of ethinylestradiol in a low dosage (10 µg/kg
body weight) prior to implantation (in the first half of October) can be
recommended.
In contrast to other methods used to control reproduction in bears, the
contragestive methods presented in this study do effect neither the oestrus
cycle nor the sexual and social behaviour of the bears. A single and remote
application terminates early pregnancy (during diapause) and is effective only
one breeding season. Thus, you can decide to terminate pregnancy each and
every year anew.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Antiprogestins
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Fortpflanzungsphysiologie und Geburtenkontrolle bei in
Menschenhand gehaltenen Bären
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Reinhold R. Hofmann
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Peter Siegfried Glatzel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Heike Tönhardt
dc.date.accepted
2001-08-31
dc.date.embargoEnd
2002-07-31
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002000363
dc.title.translated
Investigations on physiology of reproduction and methods of birth control in
captive bears (Ursidae)
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000686
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2002/36/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000686
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access