dc.contributor.author
Bubner, Manja
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:00:47Z
dc.date.available
2006-10-12T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11316
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15514
dc.description
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fragestellung
Methodik
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Literatur
dc.description.abstract
Gegenstand dieser Arbeit war die Untersuchung der Auswirkungen einer Lithium-
Langzeittherapie auf neurochemische Metabolite des Hippocampus, auf die
hippocampusgeprägte Gedächtnisfunktion sowie das Hypothalamus-Hypophysen-
Nebennierenrinden-System (HHN-System). Es wurden 21 Patienten in Remission
einer bipolar-affektiven Störung und 19 gesunde Kontrollpersonen untersucht.
Dabei wurden eine 3T-Kernspinspektroskopie, eine Bestimmung der Speichel-
Cortisol-Konzentration sowie eine neuropsychologische Testung zur Erfassung
bestimmter kognitiver Leistungen durchgeführt. Die spektroskopische
Untersuchung des Hippocampus zeigte weder Unterschiede der gemessenen N
-Acetyl-Aspartat-(NAA) noch der Glutamat-Konzentrationen zwischen den
Patienten mit mindestens 3-jähriger Lithiummedikation und den gesunden
Probanden auf. NAA gilt als Marker für neuronale Integrität und Funktion. Vor
dem Hintergrund verminderter NAA-Werte in akuten Krankheitsepisoden sowie
einer kurzfristigen Zunahme dieses Metaboliten und reparativer Faktoren (bcl-2
und BDNF) nach kurzzeitiger Lithiumeinnahme kann festgehalten werden, dass
Lithium möglicherweise zur Wiederherstellung eines physiologischen
Ausgangszustandes beiträgt. Langfristig könnte eine Lithiummedikation somit
über verschiedene reparative Vorgänge zum Rückgang einer zellulären
Dysfunktion und Wiederherstellung der neuronalen Integrität und Viabilität mit
Angleichung der NAA-Werte und Abklingen einer klinischen Symptomatik führen.
Bei Untersuchung der Glutamat-Konzentration im Hippocampus konnte neben einem
fehlenden Unterschied zwischen Patienten und Probanden eine positive
Korrelation zwischen hippocampaler Glutamat-Konzentration der Patienten und
dem Lithiumspiegel erhoben werden. Dabei zeigte sich ein höherer
Glutamatgehalt bei erhöhtem Medikamentenspiegel. Unter Berücksichtigung einer
Erhöhung der Glutamat-Konzentration in akuten Krankheitsphasen könnte eine
Angleichung an Probandenwerte in Remission, wie sie in unserer Studie
dargelegt wurde, eine Stabilisierung des dysregulierten Glutamathaushaltes
bedeuten. Die langfristige Lithiumeinnahme könnte zu einer Verminderung der
durch erhöhte Glutamatspiegel hervorgerufenen exzitotoxischen Effekte führen
und somit neurobiochemische Prozesse beeinflussen, die zum Ausgleich eines
glutamatergen Ungleichgewichtes führen könnten. Es bleibt dann nachzufragen,
ob nachgeschaltet eine klinische Besserung eintritt. Auch die in verschiedenen
Studien beschriebene Verminderung des Glutamatgehaltes während akuter
Erkrankung mit nachfolgender Angleichung an Probandenwerte in Remission deutet
auf eine Stabilisierung des Systems hin, wobei hier anzumerken bleibt, dass
weder die Zu- noch die Abnahme der Glutamatwerte auf dem Weg zur Remission
sondern allein die Wiederherstellung des Gleichgewichts die bedeutende Rolle
zu spielen scheint. Dass dieses Gleichgewicht eines für jeden Patienten
spezifisches darstellt, könnte die positive Korrelation zwischen dem
Glutamatspiegel und der Lithiumkonzentration zeigen. Durch den einmaligen
Messzeitpunkt kann hier jedoch nicht geschlussfolgert werden, dass ein
steigender Lithiumspiegel eine zunehmende Glutamat-Konzentration verursacht,
sondern dass eher einer hoher Lithiumspiegel einen höheren Glutamatgehalt nach
sich zieht. Vor dem Hintergrund des Einflusses der Gliazellen auf den
Glutamatmetabolismus sowie möglicher Dysfunktionen dieser Zellen während
affektiver Erkrankungen könnte Lithium u.a. durch Einwirkung auf die
Gliazellfunktion zur Stabilisierung des Glutamatmetabolismus mit nachfolgendem
Rückgang einer affektiven Symptomatik beitragen. Hierbei könnten trophische
Effekte der Medikation eine Rolle spielen. Die Ergebnisse der
neuropsychologischen Untersuchung bezüglich kognitiver sowie
Aufmerksamkeitsleistungen konnten in Remission einer BPD weiterhin bestehende
Einbußen im Bereich des visuell-räumlichen Gedächtnisses und der
Aufmerksamkeitsleistung, die neuroanatomisch im präfrontalen Kortex (PFC) zu
finden ist, aufzeigen. Zudem konnte eine negative Korrelation zwischen dem
Cortisolspiegel und der verbalen Gedächtnisleistung belegt werden. Neben den
schädigenden Einflüssen einer erhöhten Glucocorticoid-Konzentration auf den
Hippocampus und seine Funktionen werden dabei auch die Effekte einer
langfristigen Lithiummedikation auf hippocampale Gedächtnisleistungen
diskutiert. Durch zahlreiche reziproke neuroanatomische Verbindungen zwischen
temporolimbischen Strukturen und dem PFC könnten hierbei auch die Einbußen auf
dem Gebiet der Aufmerksamkeit erklärt werden. Der Vergleich der Speichel-
Cortisol-Konzentrationen von Patienten und Probanden ergab ein ähnliches
Niveau der Basal-Cortisolwerte, einen geringer ausgeprägten morgendlichen
Cortisolanstieg bei den Patienten sowie eine Abnahme des Cortisol-
Konzentrationen mit steigendem Lithiumspiegel. Vor dem Hintergrund der
Studienlage und der in dieser Arbeit dargestellten Ergebnisse könnte die
Hypothese aufgestellt werden, dass eine langjährige Lithiumtherapie eine in
akuter Erkrankung bestehende Hypercortisolämie mit strukturellen und
funktionellen Veränderungen des Hippocampus positiv beeinflussen könnte. Zum
anderen muss jedoch verdeutlicht werden, dass der geringer ausgeprägte
morgendliche Anstieg auf eine weiterhin bestehende Dysregulation des HHN-
Systems im Sinne einer biologischen Narbe nach jahrelanger Erkrankung
hinweisen kann.Gegenstand dieser Arbeit war die Untersuchung der Auswirkungen
einer Lithium- Langzeittherapie auf neurochemische Metabolite des Hippocampus,
auf die hippocampusgeprägte Gedächtnisfunktion sowie das Hypothalamus-
Hypophysen-Nebennierenrinden-System (HHN-System). Es wurden 21 Patienten in
Remission einer bipolar-affektiven Störung und 19 gesunde Kontrollpersonen
untersucht. Dabei wurden eine 3T-Kernspinspektroskopie, eine Bestimmung der
Speichel-Cortisol-Konzentration sowie eine neuropsychologische Testung zur
Erfassung bestimmter kognitiver Leistungen durchgeführt. Die spektroskopische
Untersuchung des Hippocampus zeigte weder Unterschiede der gemessenen N
-Acetyl-Aspartat-(NAA) noch der Glutamat-Konzentrationen zwischen beiden
Gruppen auf. Weiterhin wurde eine positive Korrelation zwischen Lithium und
Glutamat dargelegt. Vor dem Hintergrund verminderter NAA-Werte in akuter
Krankheitsphase kann festgehalten werden, dass Lithium möglicherweise zur
Wiederherstellung eines physiologischen Ausgangszustandes beiträgt.
Langfristig könnte eine Lithiummedikation somit über verschiedene reparative
Vorgänge zum Rückgang einer zellulären Dysfunktion und Wiederherstellung der
neuronalen Viabilität führen. Unter Berücksichtigung einer Erhöhung der
Glutamat-Konzentration in akuten Krankheitsphasen könnte hier eine
Normalisierung der Werte eine Stabilisierung des dysregulierten
Glutamathaushaltes bedeuten. Lithium könnte zu einer Verminderung der durch
erhöhte Glutamatspiegel hervorgerufenen exzitotoxischen Effekte führen.
Hierbei scheint insbesondere die Wiederherstellung eines patientenspezifischen
Gleichgewichts eine bedeutende Rolle zu spielen, was durch die positive
Korrelation zwischen dem Glutamatspiegel und Lithium ausgedrückt werden
könnte. Durch den einmaligen Messzeitpunkt kann nicht geschlussfolgert werden,
dass ein steigender Lithiumspiegel eine zunehmende Glutamat-Konzentration
verursacht. Vor dem Hintergrund des Einflusses der Gliazellen auf den
Glutamatmetabolismus sowie Dysfunktion dieser Zellen während affektiver
Erkrankungen könnte Lithium durch Einwirkung auf die Glia zur Stabilisierung
des Glutamatmetabolismus mit nachfolgendem Rückgang einer affektiven
Symptomatik beitragen. Auch hier könnten trophische Effekte eine Rolle
spielen. In Remission einer BPD bestehend weiterhin Einbußen im Bereich des
visuell-räumlichen Gedächtnisses und der Aufmerksamkeitsleistung. Zudem konnte
eine negative Korrelation zwischen dem Cortisolspiegel und der verbalen
Gedächtnisleistung belegt werden. Neben den schädigenden Einflüssen einer
erhöhten Glucocorticoid-Konzentration auf den Hippocampus und seine Funktionen
werden dabei auch die Effekte einer langfristigen Lithiummedikation auf
hippocampale Gedächtnisleistungen diskutiert. Der Vergleich der Speichel-
Cortisol-Konzentrationen ergab ein ähnliches Niveau der Basal-Cortisolwerte,
einen geringer ausgeprägten morgendlichen Cortisolanstieg bei den Patienten
sowie eine Abnahme der Cortisol-Konzentrationen mit steigendem Lithiumspiegel.
Eine langjährige Lithiumtherapie könnte daher eine in akuter Erkrankung
bestehende Hypercortisolämie mit strukturellen und funktionellen Veränderungen
des Hippocampus positiv beeinflussen. Der geringer ausgeprägte morgendliche
Anstieg deutet jedoch auf eine weiterhin bestehende Dysregulation des HHN-
Systems hin.
de
dc.description.abstract
The purpose of this study was to investigate the effects of longterm lithium
treatment on hippocampal metabolites, on hippocampal memory function and on
the hypothalamic-pituitary-adrenal system (HPA-system). Twenty-one remitted
bipolar patients and 19 healthy controls were studied using 3-Tesla magnetic
resonance spectroscopy. In addition salivary cortisol levels and various
cognitive functions were compared. There were no differences in chemical
measures of N-acetyl-aspartate (NAA) and glutamate (Glu) between the two
groups. Serum lithium levels were positively correlated with hippocampal
glutamate levels. Against the background of reduced NAA concentrations in
acute episodes it can be considered that lithium possibly contributes to
restoration of a physiological initial state. Longterm lithium treatment could
resolve cellular dysfunction and improve neuronal viability maybe by
activating reparative processes. In consideration of elevated Glu levels in
acute bipolar disorder normalized concentrations in remission could represent
stabilized Glu metabolism. Maybe Lithium could lower excitotoxicity caused by
Glu. At this it seems to be important to redress the balance which is specific
for each patient pointed out by the positive correlation between lithium and
Glu. Because of only one measuring time we are not able to conclude that an
increasing lithium level causes increasing Glu concentrations. Glial cells are
involved in regulation of the Glu metabolism; dysfunctions of these cells are
described during affective disorders. Lithium possibly influences glial cells
and acts in this way as a stabilising agent for the Glu metabolism. Also
trophic effects may play a role. Remitted bipolar patients furthermore show
deficits in visuo-spatial memory tasks and attention. Cortisol levels were
negatively correlated with the results of verbal memory tasks. In addition to
damaging influence of elevated glucocorticoid concentrations on the
hippocampus and its functions effects of a longterm lithium medication on
cognitive performance were discussed. Comparison of salivary cortisol
concentrations demonstrates similar levels of basal cortisol levels, lower
cortisol reponse to awaking in the group of patients and a decreasing cortisol
concentration with increasing lithium level. Longterm lithium treatment
possibly has positive effects on structural and functional hippocampal
changes, which are caused by hypercortisolism in acute episodes of bipolar
disorder. The lower cortisol response to awaking indicates further
dysregulation of the HPA-system.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
bipolar disorder
dc.subject
neurochemistry
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Langzeittherapie mit Lithium bei bipolar-affektiv erkrankten Patienten in
Remission: Tesla-Kernspinspektroskopie, auf hippocampale Gedächtnisleistungen
sowie auf das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dipl. Psych. I. Heuser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. P. Falkai
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Deuschle
dc.date.accepted
2006-09-25
dc.date.embargoEnd
2006-11-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002379-6
dc.title.subtitle
Funktionelle Auswirkungen auf neurochemische Metabolite des Hippocampus in der
3
dc.title.translated
Longterm treatment with lithium in remitted bipolar patients: effects on
hippocampal
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000002379
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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/519/
refubium.mycore.derivateId
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