dc.contributor.author
Zhukova, Yulia
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:57:19Z
dc.date.available
2010-11-05T11:28:27.965Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11244
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15442
dc.description.abstract
Die Behandlung von primären und sekundären Lebertumoren hat in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen. Eine Erklärung dafür kann in der Zunahme der
Erkrankungshäufigkeit für das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) und für
kolorektale Lebermetastasen gesehen werden. Bei der Therapie kommen
verschiedene Verfahren in Betracht. Aufgrund von Faktoren wie Lokalisation und
Anzahl der Lebertumoren, Leberfunktion und Allgemeinzustand kann allerdings
nur eine begrenzte Anzahl der Patienten von dieser Methode profitieren. Die
lokale Tumortherapie stellt ein wichtiges alternatives beziehungsweise
komplementares Behandlungverfahren dar. Dazu zählen die perkutanen,
interstitiellen Thermoablationsverfahren, die durch Applikation von
Radiofrequenz-, Laser-, Mikrowellen- oder fokussierter Ultraschallenergie
gezielt Tumorgewebe mittels Wärme zerstören können. Zu den systemischen
Therapien gehören Chemotherapie und Chemoembolisation, die jedoch eher der
palliativen Therapie dienen. Einen besonderen Stellenwert unter den genannten
Verfahren nimmt die Radiofrequenzablation ein. Aufgrund des hohen
Wirkungsgrades und niedrigen Komplikationsraten bei der Tumorzerstörung primär
sowie sekundärer Lebertumore und des geringen Aufwandes kommt die RFA im
Vergleich zu den anderen Methoden bisher am häufigsten zum klinischen Einsatz.
In dieser Arbeit wurden die gestellten Indikationen und die Ergebnisse der
Radiofrequenzablation ermittelt. Es wurden in unserer Studie 180 Patienten mit
223 Ablationen im Zeitraum vom 01.01.2001 bis zum 01.10.2008 auf relevante
Prognoseparameter wie Diagnose, Alter, Anzahl und Größe der Knoten,
Zugangsweg, Zirrhosestadium und Rezidiv sowie Einflussfaktoren auf die
Rezidivrate untersucht und in Korrelation mit der Überlebenszeit gestellt. Der
Nachbeobachtungszeitraum ersteckte sich über 94, 5 Monaten (bis zum
15.11.2008). Am häufigsten wurden Patienten mit einem hepatozellulären
Karzinom abladiert (58%). Bei 23% der Patienten handelte es sich um ein
kolorektales Karzinom. Die übrigen Lebertumoren umfassten den kleinsten Teil
der Patienten (19%). Bei der Mehrzahl der Patienten (5%) handelt es sich um
CCC. Das Mammakarzinom und das Neuroendokrine Karzinom, waren deutlich
geringer vertreten 2,7%. Bei den restlichen 8,6% waren die Metastasen
unterschiedlicher Ausgangstumoren sehr selten vertreten. Es wurde bei der
Auswertung zwischen denen Tumoren differenziert. Im Beobachtungszeitraum war
der Applikationsmodus abhängig von Lage beziehungsweise Anzahl der Tumorknoten
entweder perkutan, offen chirurgisch (44,5%) oder laparoskopisch (8,3%), wobei
die perkutane Zugangsart mit 47,2% dominierte. Es wurde signifikant (p=0,001)
nachgewiesen, dass die Patienten mit perkutan und laparoskopisch
durchgeführter RFA früher das Krankenhaus verlassen konnten, als die, die
offen chirurgisch behandelt wurden. Bei 39 von 80 Eingriffen erfolgten
zusätzliche operative Maßnahmen, mit der Prävalenz der Segmentresektion (44%),
Wedgeresektion (20%) und Hemihepatektomie links (10%), deutlich seltener waren
größere Resektionen. Die Lokalrezidivrate in der Gruppe der perkutanen RFA war
beim Gesamtkollektiv am häufigsten . Es wurden Tumoren von 1,0 cm bis 5,7 cm
beim HCC und von 0,8 cm bis 6,5 cm bie kolorektalen Metastasen., der Mittewert
lag bei 2,7 cm beim HCC und 2,0 cm bei kolorektalen Metastasen. Die Beuteilung
der RFA hinsichtlich einer kompletten Tumorzerstörung erfolgte mittels
bildgebender Verfahren. Die Überlebensanalyse beginnt vom Zeitpunkt der
Operation. Die mediane Überlebenszeit bei Patienten mit R0-Status nach der RFA
lag bei 46,3 Monaten. Die 1-, 3- und 5-Jahresüberlebensraten betrugen 86%, 62%
und 26%, wobei die Männer mit HCC eine deutlich bessere Prognose hatten, als
Männer mit kolorektalen Metastasen. In 65,7% Fallen trat ein Rezidiv während
der Nachbeobachtung auf, bei 62% Patienten mit HCC und bei 73% Patienten mit
kolorektalen Metastasen. Die vorliegende Arbeit zeigt auch, dass Lokalrezidive
nach RFA häufiger bei HCC auftraten, und zwar 72,5% gegen 48% bei kolorektalen
Metastasen, in der Regel jedoch mit unterschiedlichen chirurgischen
(Leberteilresektion 18%, LTx 11%) oder interventionell radiologischen Methoden
(LITT 6%, TACE 6%, Afterloading 6%)– überwiegend einer erneuten RFA (53%)–
erfolgreich gezielt weiterbehandelt werden können. Die Wahrscheinlichkeit des
Rezidivs bei HCC in 12 Monaten betrug 44%, bei kolorektalen Metastasen - 50%.
Daneben bleibt das Auftreten extrahepatischen Tumorwachstums sowie die
Entstehung von De-novo-Leberherden prognosebestimmend. Bei Patienten mit
mehreren Tumorknoten bei HCC lag die Rezidivwahrscheinlichkeit signifikant
höher als bei Patienten mit einem Knoten (p=0,0354). Patienten mit HCC und
Tumoren von über 3 cm Durchmesser hatten mit 35% eine deutlich höhere
Rezidivrate als Patienten mit kolorektalen Metastasen und Tumorknoten, die
ebenfalls einen Durchmesser von uber 3 cm hatten (22%). Hingegen lag die
Rezidivrate in der Gruppe der kleineren, unter 3 cm durchmessenden bei
Patienten mit kolorektalen Metastasen mit 31% höher als bei den Patienten mit
HCC mit 26%. Die Häufigkeitsverteilung der Lokalrezidive über den
Nachuntersuchungszeitraum legt engmaschigere Nachuntersuchungsintervalle mit
Dreimonatsabständen im ersten, Halbjahresabstande im zweiten Jahr sowie die
Fortsetzung der Nachsorge einmal pro Jahr über das dritte, vierte und fünfte
Jahr hinaus nahe. Die klinische Erfahrung der letzten Jahren hat gezeigt, dass
die RFA eine vieversprechende, nachweislich effektive und komplikationsarme
Behandlungsalternative bei malignen Lebertumoren dargestellt. Vorteile sind
der minimalinvasive Charakter mit der Möglichkeit der Therapiedurchführung bei
nur kurzem stationarem Aufenthalt, sowie das parenchymschonende Prozedere.
Somit wird der Patient in seiner Lebernsqualität minimal eingeschränkt. Bis
zur sicheren Bewertung ihres onkologischen Stellenwertes sollte sie auf
palliative Situationen beschränkt werden, das heisst auf die Behandlung von
Patienten, die fur eine chirurgische Resektion nicht in Frage kommen.
de
dc.description.abstract
The treatment of primary and secondary liver tumours has become more and more
important over the last years, which is probably due to the increasing
incidence of hepatocellular carcinoma (HCC) and colorectal liver metastases.
There are numerous procedures than can be considered for the initial therapy.
However, due to various factors such as localization and number of liver
tumours, liver function and the general state of health, only a limited number
of patients benefit from RFA. Local tumour therapy is an important alternative
or complementary procedure to surgical resection. By applying radiofrequency
ablation, laser, microwave or focused ultrasonic energy, malignant tissue can
be systematically destroyed through the heat. For all the described
procedures, radiofrequency ablation (RFA) is the most significant one. In this
study the indications and results of RFA were determined. Between 01.01.2001
to 01.10.2008, 180 patients with 223 tumours ablations were examined for all
relevant parameters such as diagnosis, age, number and size of lesions,
surgical approach, and stage of cirrhosis and tumour recurrence. In addition,
factors which may influence the rate of recurrence were correlated with the
survival time. The follow-up observation period lasted up until 15.11.2008.
The majority of patients (58%) who underwent tumour ablation suffered from
HCC; whereas 23% had colorectal carcinomas. Depending on the localization and
number of tumours, the procedure was either performed laparoscopically, open
surgically or percutaneously. The latter was performed most frequently with
47, 2 %. In 39 out of 80 patients who were treated in an open surgical manner,
an additional liver resection was necessary; 44% received a segmental
resection, 20% a wedge resection and 10% a left hemihepatectomy. Significantly
more seldom were larger resections. The tumour size ranged from 1,0 to 5,7 cm
for HCC and from 0,8 to 6,5 cm for colorectal metastases. The median survival
time for patients with R0 status after RFA was 46.3 months. 1, 3 and 5 year
survival rates were 86%, 62% and 26% respectively. In 65.7% a tumour relapse
appeared during the postoperative observation period (HCC 62%, colorectal
metastases 73%). The presented study shows that local tumour recurrence occurs
more frequently in HCC with 72,5% compared to 48% in colorectal metastases.
However in all cases of local tumour recurence the further treatment either
surgically or locally - usually with RFA - was initially successful. Besides
that: the prognosis is dependent on the appearance of extrahepatic tumour
growths or de novo liver tumours. Due to the high frequency of local tumour
recurrence, a close follow-up every 3 month during the first year and every 6
month during the second year, and thereafter once a year during the third,
fourth and fifth year, is highly recommended. The clinical experience during
the last years has shown that RFA is a very promising, effective and
complication-free treatment option for malignant liver tumours. Advantages of
RFA therapy are its minimal invasive character and the short hospital
admission, as well as its parynchema preserving procedure. Thus the patients
quality of life is only minimally restricted.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
colorectal liver metastases
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Radiofrequenzablation als alternative Behandlung von Lebertumoren
dc.contributor.contact
julia.zhukova@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. G. Schumacher
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. J. Langrehr
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. R. Metzger
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018898-9
dc.title.translated
Radiofrequency ablation as an alternative treatment option of liver tumours
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018898
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008197
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open access