dc.contributor.author
Traber, Julius Simon
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:57:11Z
dc.date.available
2012-11-28T10:20:04.628Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11239
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15437
dc.description.abstract
Einleitung Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass der Anteil an
Menschen mit Übergewicht oder Adipositas zunimmt und zukünftig zunehmen wird.
In der letzen Zeit wurde viel über die endokrinen und metabolischen
Eigenschaften des Fettgewebes bekannt. Dieses nimmt sowohl indirekt durch
Inflammation und Verminderung der Insulinsensitivität als auch direkt durch
Freisetzung freier Fettsäuren Einfluss auf den myokardialen Stoffwechsel.
Zusammen mit der durch die größere Körpermasse hervorgerufenen
Volumenbelastung ist das Herz adipöser Menschen einem hohen Risiko für
myokardiales Remodelling ausgesetzt. Während im späteren Verlauf exzentrische
Hypertrophie und Herzinsuffizienz als Komplikationen drohen, verändert das
Myokard im Frühstadium seine mechanischen Eigenschaften durch Hypertrophie und
Fibrose. Zunächst ist die frühdiastolische energieabhängige aktive Relaxation
des Myokards gestört, später sinkt die Compliance. Es resultiert eine
diastolische Dysfunktion. Einen solchen Verlauf frühzeitig zu erkennen und zu
verhindern, dürfte von großem medizinischen und ökonomischen Interesse sein.
Aufgabenstellung / Zielsetzung Ziel der Studie war es, mithilfe von Magnet-
Resonanz-(MR-)Techniken die kardiale Struktur und Funktion im Kontext des
metabolischen Milieus in einem Kollektiv augenscheinlich gesunder
übergewichtiger und adipöser Frauen und Männer zu charakterisieren und die
Auswirkungen einer kohlenhydratarmen, fettliberalisierten Diät (low-carb)
gegenüber einer fettarmen, kohlenhydratliberalisierten Diät (low-fat) zu
untersuchen. Methoden Es wurden 240 übergewichtige und adipöse Probanden zu
einer sechsmonatigen entweder low-carb oder low-fat Diät randomisiert.
Zusätzlich war ein dritter Studienarm vorgesehen, der im Rahmen einer
klinischen Phase IV-Studie Rimonabant (20 mg/d) erhielt. Nach der negativen
Neubewertung des Nutzen-Risikoprofils des Medikaments musste die Studie jedoch
vorzeitig abgebrochen werden. Eine Verwertung der Follow- Up-Ergebnisse war
daher nicht möglich. Neben laborchemischen Untersuchungen, ambulanter 24 h
-Blutdruck-Messung und Spiroergometrie wurden zu Beginn und nach sechs Monaten
eine MR-Tomographie und -Spektroskopie mit einem 1,5 T-MR- Scanner
durchgeführt. Unter Verwendung einer Herzspule wurden mittels balancierter
Steady-State-Free-Precession-Sequenz Cine-Aufnahmen des Herzens in der kurzen
Achse sowie im 2-, 3-, und 4-Kammer-Blick erstellt. T1-gewichtete Turbo-Spin-
und Gradienten-Echo-Sequenzen wurden zur Akquise thorakaler und abdomineller
Schichtpakete genutzt. Unter Verwendung einer 1H-Single-Voxel-Spektroskopie-
Sequenz wurde der relative myokardiale Triglyzerid-Gehalt (MTG) in einem 6-8 x
20 x 25 mm3 Voxel des interventrikulären Septums bestimmt. Ergebnisse Von 190
eingeschlossenen Probanden (Body-Mass-Index (BMI) 33,50 ± 4,07 kg/m2, 26,1 -
45,4 kg/m2) wurden von 93 Follow-Up-Daten erhoben. Bei den Baseline-
Untersuchungen wiesen 48% der Studienteilnehmer eine Insulinresistenz auf.
Zehn Probanden hatten einen hypertonen 24 h-Blutdruck. Die LV
Ejektionsfraktion (EF) betrug 0,60 ± 0,05, der Cardiac Index (CI) 3,20 ± 0,52
l/min/m2, die LV Masse (LVM) 89,77 g (25% 78,64 g, 75% 105,77 g) und die
maximale relative Sauerstoffaufnahme (VO2max) 22,04 ± 5,44 ml/min/kg. Die
maximale frühdiastolische Füllungsrate (PFRe) ergab 555,28 ± 140,51 ml/s,
PFRe/PFRa 1,42 ± 0,47, die frühdiastolische longitudinale
Relaxationsgeschwindigkeit (E’) 11,26 ± 3,02 cm/s und E/E’ 7,12 ± 2,42. Es
zeigte sich eine Assoziation der diastolischen Funktion zum
Glukosemetabolismus, zur VO2max und zum LA Volumen (LAV). Die diastolische
Funktion korrelierte negativ zum Alter. Der MTG war abhängig von VO2max. Nach
der sechsmonatigen Interventionsphase konnten keine signifikanten Unterschiede
in der Effektivität der Diäten festgestellt werden. Insgesamt reduzierte sich
das Körpergewicht der Probanden um 7,76 ± 4,63 % (jeweils p <0,0005 zum
Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Der systolische 24 h-Blutdruck (24
h-RR) verringerte sich (jeweils p <0,01 zum Ausgangswert, p = nicht
signifikant (ns) zwischen den Diäten). Die EF änderte sich unter keiner der
Diäten. Die LVM nahm um durchschnittlich 5,86 ± 5,63 % ab (jeweils p <0,0005
zum Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Der CI sank um 6,47 ± 16,04 %
(jeweils p <0,0005 zum Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Die VO2max
stieg (jeweils p <0,0005 zum Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Der
Effekt der Diäten auf die Parameter der diastolischen Funktion war
inkonsistent. PFRe, E’ und E/E’ sanken (jeweils p <0,005 zum Ausgangswert, p =
ns zwischen den Diäten). PFRe/PFRa blieb unverändert. Der MTG nahm unter
beiden Diäten um insgesamt 22,93 ± 36,21 % ab (jeweils p <0,05 zum
Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Die Insulinsensitivität stieg
(jeweils p <0,0005 zum Ausgangswert, p = ns zwischen den Diäten). Als
unabhängige Faktoren der interventionsbedingten Änderungen der diastolischen
Funktion wurden die Änderungen der Herzfrequenz (PFRe, E‘, E/E‘) und des
Glukosemetabolismus (E‘, E/E‘) identifiziert. Diskussion Die identifizierten
Fälle okkulter Insulinresistenz und arterieller Hypertonie weisen auf die
häufige Komorbidität übergewichtiger und adipöser Menschen hin. Die Parameter
der kardialen Struktur und Funktion waren insgesamt normwertig. Es wurde
weiterhin gezeigt, dass sowohl low-carb als auch low-fat Diäten wirkungsvoll
das Körpergewicht, die LVM und den MTG reduzieren. Der gesunkene CI in
Verbindung mit dem niedrigeren systolischen 24 h-RR nach der Intervention
lässt auf eine Verminderung der neurohumoralen Aktivierung schließen. Zur
Erfassung der diastolischen Funktion wurde erfolgreich eine innovative
magnetresonanztomographische Methode auf volumetrischer Basis verwendet. In
der Anwendung zeigte sich jedoch, dass diese bedingt durch das aufwendige
Post-Processing noch nicht für die klinische Routine geeignet ist. Da die
Validierung noch aussteht, haben die Ergebnisse über die diastolische Funktion
experimentellen Charakter. Die Wertekonstellation deutet auf eine Verbesserung
dieser durch beide Diäten hin. Eine weitere Optimierung der Methoden und
Bestätigung der Ergebnisse in neuen Studien sollte erfolgen. Sowohl low-carb
als auch low-fat Diäten reduzieren wirksam das Körpergewicht und haben auf das
kardiometabolische Milieu, den myokardialen Stoffwechsel sowie die kardiale
Struktur und Funktion vorteilhafte Auswirkungen.
de
dc.description.abstract
Introduction The trend of the past few years shows that the proportion of
overweight or obese people rises and in future will keep rising. Recently lots
about the endocrine and metabolic effects of adipose tissue got known. It
alters the myocardial metabolism indirectly via inflammatory processes and
reduction of insulin sensitivity as well as directly by releasing free fatty
acids. In combination with higher volume load due to greater body mass the
heart of overweight or obese people is exposed to a higher risk of myocardial
remodelling. In the later course this results in eccentric hypertrophy and
heart failure whereas at earlier stages the intrinsic mechanical features of
the myocardium is altered by hypertrophy and fibrosis. First the energy
dependent active Relaxation in early diastole is impaired, later the
myocardial compliance sinks. All this leads to diastolic dysfunction. To
detect and prevent these developments at a reversible stage is of great
medical and economic interest. Aim The goal of this study was to characterise
the cardiac structure and function of obviously healthy overweight or obese
women and men in the context of their metabolic milieus and to investigate the
effects of a carbohydrate reduced, fat liberalised (low-carb) versus a fat
reduced, carbohydrate liberalised (low-fat) diet using magnetic resonance (MR)
techniques. Methods 240 overweight or obese subjects were randomised to an
either six-month low-carb or low-fat diet. Additionally a third study group
was intended in the setting of a phase IV-study taking Rimonabant 20mg/d.
After negative risk-benefit analysis considering this drug the investigation
had to be cancelled prematurely. As consequence the evaluation of the follow
up data considering this subgroup was not possible. Besides laboratory
studies, 24h-blood pressure measurements and spiroergometry at baseline and
after six month MR tomography and spectroscopy were performed at a 1.5 T MR
scanner. Using a 12 channel cardiac coil cine images of the heart in the 2, 3
and 4 chamber view were shot by a balanced steady state free precession
sequence. T1 weighted turbo spin and gradient echo sequences were used to
acquire thoracal and abdominal axial slices. Under involvement of a 1H single
voxel spectroscopy sequence the relative myocardial triglyceride content (MTG)
in a 6-8 x 20 x 25 mm3 voxel of the interventricular septum was assessed.
Results Follow up data of 93 out of 190 included subjects (body mass index
(BMI) 33.50 ± 4.07 kg/m2, 26.1 - 45.4 kg/m2) were recorded. At baseline 48 %
of participants had insulin resistance. 10 subjects had a hypertensive 24 h
blood pressure. The left ventricular (LV) ejection fraction was 0.60 ± 0.05,
the cardiac index (CI) 3.20 ± 0.52 l/min/m2, LV mass (LVM) 89.77 g (25% 78.64
g, 75% 105.77 g) and peak oxygen consumption (VO2max) 22.04 ± 5.44 ml/min/kg.
Peak early diastolic filling rate (PFRe) was 555.28 ± 140.51 ml/s, PFRe/PFRa
1.42 ± 0.47, early diastolic longitudinal lengthening velocity (E’) 11.26 ±
3.02 cm/s and E/E’ 7.12 ± 2.42. An association between the diastolic function
and glucose metabolism, VO2max and left atrial (LA) volume was found. The
diastolic function correlated negatively to age. MTG was dependent on VO2max.
After the six-month intervention period no significant difference in diet
efficacy could be regarded. Overall subjects lost 7.76 ± 4.63 % (p <0.0005
compared to baseline, p = not significant (ns) between groups) of body weight.
The systolic 24 h blood pressure sank (p <0.01 compared to baseline, p = ns
between groups). EF changed to none of the diets significantly. LVM decreased
by 5.86 ± 5.63 % (p <0.0005 compared to baseline, p = ns between groups). CI
got 6.47 ± 16.04 % (p <0.0005 compared to baseline, p = ns between groups)
minor. VO2max rose significantly (p <0.0005 compared to baseline, p = ns
between groups). The diets’ effect on parameters of diastolic function was
inconsistent. PFRe, E’ and E/E’ sank (each p <0,005 compared to baseline, p =
ns between groups). PFRe/PFRa remained unchanged. MTG decreased in response to
both diets by 22.93 ± 36.21 % (p <0.05 compared to baseline, p = ns between
groups). The insulin sensitivity grew (p <0,0005 compared to baseline, p = ns
between groups). As independent variables of the intervention caused changes
of the diastolic function the differences of the heart rate (PFRe, E’, E/E’)
and glucose metabolism (E’, E/E’) were identified. Discussion The identified
cases of occult insulin resistance and arterial hypertension show the frequent
comorbidity of overweight or obese people. The parameters of cardiac structure
and function were in the normal range. Additionally it was shown that both
low-carb and low-fat diets effectively reduce body weight, LVM and MTG. The
sunk CI in combination with the lowered systolic 24 h blood pressure allows to
claim for an minor neurohumoral activation. For assessment of the diastolic
function an innovative volumetry based MR method was employed. In the
application however it emerged that due to the laborious post processing it is
not yet suitable for clinical routine. As validation is still lacking, the
results about the diastolic function have experimental character. The
constellation of values indicates an improvement in consequence to both diets.
A continuous optimization of methods and a confirmation of results in large
multi centre trials should be performed. Both low-carb and low-fat diets
effectively reduce body weight and have beneficiary effects on the
cardiometabolic milieu, myocardial metabolism as well as cardiac structure and
function.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
cardiac magnetic resonance imaging
dc.subject
diastolic function
dc.subject
myocardial steatosis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einsatz der Kardialen Magnetresonanztomographie zur Detektion kardialer
Veränderungen bei Adipositas
dc.contributor.contact
julius.traber@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. J. Schulz-Menger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Gutberlet
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. P. Bernhardt
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039016-0
dc.title.translated
Application of cardiac magnetic resonance imaging for the detection of cardiac
alterations in obesity
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039016
refubium.note.author
Englische Version der Zusammenfassung wird nachgereicht.
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012016
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access