dc.contributor.author
Hackelbusch, Sebastian
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:52:46Z
dc.date.available
2016-04-25T08:26:51.894Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11125
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15323
dc.description.abstract
In this thesis, a modular polymeric toolkit was developed, which allows for
the preparation and investigation of supramolecular polymer gels in various
solvents to derive general structure-property relationships. To achieve this,
N-isopropylacrylamide (NIPAM) monomers were copolymerized with electrophilic
N-(methacryloyloxy)succinimide (MASI) monomers by controlled radical
polymerization, yielding a PNIPAM copolymer with a narrow molecular weight
distribution. The MASI units were replaced by nucleophilic substitution with
amine-functionalized supramolecular bonding motifs, resulting in a set of
supramolecularly crosslinkable polymers based on the same backbone material.
Polymer networks were obtained by crosslinking via either hydrogen bonding or
metal complexation upon addition of low molecular crosslinkers that are
complementary to the moieties on the functional polymer chains. Combined
quantitative measurements of oscillatory shear rheology and isothermal
titration calorimetry showed a dependence of the mechanical properties of such
polymer networks from the strength of the supramolecular crosslinks. As a
result, supramolecular networks of varying strength, from low viscous
solutions to highly elastic gels, could be obtained. Besides supramolecular
crosslinkable motifs, the polymer backbone has been functionalized with amine-
functionalized fluorophores, offering the possibility to probe polymeric
networks by fluorescence-based imaging or tracking techniques. By this means,
polymer networks were investigated with respect to the micrometer-scale
mobility of linear polymer chains diffusing through polymer networks of
varying strength. The results were compared to the predictions of the 'sticky
reptation' model by Rubinstein and Semenov, indicating a certain threshold
strength of supramolecular association, where the concentration dependence of
the tracer-chains diffusivity is in agreement with this model. During these
trials, we found that multipoint hydrogen-bonded arrays based on cyanurate and
diaminotriazine have extraordinary binding strengths, even in polar solvents
such as water. As a result, we functionalized biocompatible and water-soluble
polyglycerol with either cyanurate or diaminotriazine and with terpyridine.
This design principle allows for the orthogonal crosslinking of these polymer
chains under mild gelation conditions by mixing aqueous solutions of these
polymers and by subsequently adding Fe(II) ions. The resulting hydrogels were
stable in water for several weeks. The orthogonality of this approach allows
for the decrosslinking of such hydrogels by selective stimulation. For this
purpose, a metal chelator that selectively disrupted the Fe(II)–terpyridine
complexes was added and addition of acetic acid reversed the hydrogel bonding
without interfering with metal complexation. The disruption of both types of
crosslinking at the same time was achieved by sulfuric acid. The orthogonality
of crosslinking in addition to the biocompatibility of the polyglycerol
backbone render this material promising as a platform for temporary cell
encapsulation and controlled cell release. In addition to cell encapsulation,
stimuli-responsive polymeric materials can also be useful to manipulate
confined cells when a certain trigger is applied. To achieve this, we designed
a hybrid polymeric toolkit that combines both chemical and physical
crosslinking. For this purpose, thermo-responsive PNIPAM was grafted on a
poly(N-(2-hydroxypropyl)-methylacrylamide) (PHPMA) backbone that was
covalently crosslinked by bioorthogonal strain-promoted azide–alkyne
cycloaddition with cyclooctyne-functionalized PEG. This crosslinking chemistry
in combination with droplet-based microfluidic templating allowed for the
preparation of cell-laden microgels with cell viabilities higher than 90%.
Upon change of the temperature from 32 °C to 37 °C, the dangling PNIPAM chains
underwent a volume–phase transition, causing contraction of the microgels and
increasing the elastic modulus. The design principle of these hydrogels allows
for tuning the low-temperature elasticity as well as the further
functionalization of the PHPMA backbone, e.g., with peptide sequences as
anchoring points for cells. The combination of this customizable design with
the reversible switchability of the mechanical properties renders this
material platform an interesting candidate for induction and study of stem-
cell differentiation.
de
dc.description.abstract
In dieser Arbeit wurde ein modularer Polymerbaukasten entwickelt, der es
erlaubt, supramolekular vernetzte Polymergele in verschiedenen Lösungsmitteln
herzustellen und zu untersuchen. Mit Hilfe dieser Untersuchungen konnten dann
die grundlegenden Beziehungen zwischen der Struktur der Gele und ihren
jeweiligen Eigenschaften aufgeklärt werden. Um das zu erreichen, wurde
zunächst über kontrollierte radikalische Polymerisation ein Copolymer
bestehend aus N-Isopropylacrylamid (NIPAM) und elektrophilen
N-(Methacryloyloxy)succinimid (MASI) Monomeren hergestellt. Die MASI Einheiten
konnten dann mittels nukleophiler Substitution durch Amin-funktionalisierte
supramolekular vernetzbare Motive ersetzt werden. Dadurch konnte ein Satz von
Polymeren hergestellt werden, die auf demselben polymeren Ausgangsmaterial
basieren, aber unterschiedliche supramolekular vernetzbare Seitengruppen
besitzen. Die funktionellen Polymerketten konnten bei Zugabe von
niedrigmolekularen komplementären Vernetzern entweder über
Wasserstoffbrückenbindungen oder Metallkomplexierung verknüpft werden, was zu
einer Bildung von Polymernetzwerken führte. Die Kombination aus quantitativen
Messungen mittels oszillatorischer Scherrheologie und isothermaler
Titrationskalorimetrie zeigte eine Abhängigkeit der mechanischen Eigenschaften
der Polymernetzwerke von der Stärke der supramolekularen Verknüpfung. Auf
diese Weise konnten supramolekulare Netzwerke mit unterschiedlichen
mechanischen Eigenschaften, von niedrigviskosen Lösungen bis hin zu
hochelastischen Gelen, hergestellt werden. Neben supramolekular vernetzbaren
Gruppen konnte das Polymerrückgrat auch mit Amin-funktionalisierten
Fluorophoren funktionalisiert werden, was die Möglichkeit bietet,
Polymernetzwerke mithilfe von fluoreszenzbasierten Bildgebungsverfahren zu
untersuchen. Auf diesem Weg wurde die Diffusion von linearen Polymerketten
durch Polymernetzwerke mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften
untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie wurden dann mit den theoretischen
Vorhersagen des "sticky reptation" Modells von Rubinstein und Semenov
verglichen und es konnte gezeigt werden, dass ab einer bestimmten
Bindungsstärke der supramolekularen Motive die Konzentrationsabhängigkeit der
Diffusivität der Polymerketten mit dem Modell übereinstimmt. Während dieser
Studie fanden wir heraus, dass die komplexe Wasserstoffbrückenbindung
basierend auf Cyanursäure und Diaminotriazin eine sehr hohe Bindungskonstante
hat, sogar in polaren Lösungsmitteln wie Wasser. Diesen Umstand macht wir uns
zunutze, in dem wir biokompatibles und wasserlösliches Polyglycerin sowohl mit
Cyanursäure als auch Diaminotriazin und Terpyridin funktionalisierten. Dieses
Designprinzip ermöglichte es uns, die supramolekulare Vernetzung der einzelnen
Polymerketten unabhängig voneinander unter milden Bedingungen durchzuführen.
Hierzu wurden wässrige Polymerlösungen miteinander gemischt und anschließend
wurden Fe(II)-Ionen dazugegeben. Die daraus resultierenden Hydrogele waren für
mehrere Wochen stabil in Wasser. Die Orthogonalität dieses Ansatzes gestattet
es, die supramolekulare Vernetzung selektiv aufzulösen. Um das zu
verdeutlichen, haben wir Metall-Chelatoren, welche die
Fe(II)-Terpyridinkomplexe auflösen, hinzugegeben und es konnte gezeigt werden,
dass die Wasserstoffbrückenbindungen davon nicht beeinflusst wurden. Die
Wasserstoffbrückenbindungen hingegen wurden mithilfe von Essigsäure aufgelöst.
Die gleichzeitige Auflösung beider supramolekularer Vernetzungen konnte mit
Schwefelsäure gezeigt werden. Die Kombination aus der Orthogonalität des
Ansatzes und der Biokompatibilität des Polymerrückgrats machen dieses Material
interessant für die Verwendung als Matrix zur Zellverkapselung und der
anschließenden kontrollierten Zellfreisetzung. Zusätzlich zur Zellverkapselung
können polymere Materialien, die auf verschiedene Stimulationen reagieren,
auch verwendet werden, um in die Matrix eingeschlossene Zellen zu
manipulieren. Wir haben diesen Ansatz verfolgt und ein hybrides
Baukastensystem entwickelt, welches sowohl chemische als auch physikalische
Vernetzung kombiniert. Hierzu wurden thermoresponsive PNIPAM-Ketten an ein
Poly(N-(2-Hydroxypropyl)-Methacrylamid) (PHPMA) Rückgrat gekoppelt und dieses
mithilfe von bioorthogonaler ringspannungsvermittelter Azid–Alkin
Zykloaddition mit Cyclooctin funktionalisiertem PEG chemisch verknüpft. Diese
Vernetzungschemie in Kombination mit tröpfchenbasierter Mikrofluidik erlaubte
es uns, erfolgreich Zellen in Mikrogelen zu verkapseln, welche anschließend
eine Überlebensrate von über 90% zeigten. Wenn die Umgebungstemperatur der
Mikrogele von 32 °C auf 37 °C erhöht wurde, konnte ein Volumen–Phasenübergang
der PNIPAM Seitenketten beobachtet werden, welcher eine Kontraktion der
Mikrogele und eine damit verbundene Erhöhung des elastischen Moduls zu Folge
hatte. Das Baukastenprinzip erlaubt sowohl die Anpassung des elastischen
Moduls bei niedrigen Temperaturen als auch die weitere Funktionalisierung mit
zum Beispiel Peptidsequenzen, die als Ankerpunkte für Zellen fungieren können.
Die Kombination aus individueller Anpassung des Systems an verschiedene
Vorrausetzungen und die reversible Umschaltbarkeit der mechanischen
Eigenschaften machen dieses System zu einem interessanten Material für die
Untersuchung der Differenzierung von Stammzellen.
de
dc.format.extent
98 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
supramolecular polymer gels
dc.subject
stimuli-responsive materials
dc.subject
bioorthogonal cell encapsulation
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Functional Polymeric Toolkits: From Supramolecular to Hybrid Polymer Gels
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Sebastian Seiffert
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rainer Haag
dc.date.accepted
2016-03-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101875-2
dc.title.translated
Funktionelle Polymerische Baukästen: Von Supramolekularen zu Hybriden Polymer
Gelen
de
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101875
refubium.mycore.derivateId
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open access