dc.contributor.author
Schlangen, Jana
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:42:19Z
dc.date.available
2010-10-27T09:45:50.005Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10862
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15060
dc.description.abstract
Die Wirkung von VLDL-Isoformen auf die flussabhängige Dilatation von
Koronararterien ist im Hinblick auf die Entstehung von arteriosklerotischen
Veränderungen, die zum Krankheitsbild der Koronaren Herzerkrankung führen, als
auch an Gehirnarterien, einem pathologischen Korrelat der Alzheimer-Demenz,
ein interessantes, bisher unzureichend untersuchtes Phänomen. Die Frage nach
einem von der Apo E-Isoform abhängigen Einfluss auf die Dilatation ist von
Bedeutung, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die Homozygotie für Apo E4
ein Risikofaktor für bei-de Krankheitsbilder ist. In dieser Arbeit konnte zum
ersten Mal gezeigt werden, dass die flussabhängige Dilatation, als
wesentlicher Regulator der Gefäßweite im arteriellen System, von
physiologischen Konzentrationen des VLDL beeinflusst wird. Darüber hinaus
haben wir eine unterschiedliche Reaktion der Gefäße auf gepooltes, mit
verschiedenen Apo E-Isoformen besetztes, und auf homozygotes Apo E4/E4-VLDL
gemessen. Hierzu wurde an unbehandelten intakten humanen Koronararterien in
Abhängigkeit von steigenden Flussraten die Kraftentwicklung mit einem
induktiven Kraftaufnehmer, das Membranpotential intrazellulär mit
Glasmikroelektroden und anschließend die intrazelluläre Konzentration der
zyklischen Nukleotide cAMP und cGMP bestimmt. Die dilatative Reaktion glatter
Gefäßmuskulatur auf steigende Flussraten von VLDL-Lösung war gegenüber der
Reaktion auf Krebslösung im Bereich niedriger Flussraten signifikant
eingeschränkt. Bei einer maximalen Flussrate der Krebslösung von 100 mL/min
nahm der Tonus der Gefäßstreifen um 16 % ab und die Zellen hyperpolarisierten.
Unter VLDL-Lösung wurde eine geringere Tonusabnahme von 9% gemessen,
entsprechend auch eine geringere Hyperpolarisation. Die Quantifizierung des
Einflusses der Very-Low-Density-Lipoproteine auf die Signaltransduktion zeigte
eine um 20% reduzierte cGMP- und um fast 50% reduzierte cAMP-Freisetzung, in
Übereinstimmung mit der eingeschränkten Relaxation. Wie der Vergleich mit
Experimenten an Gefäßabschnitten ohne Endothel zeigt, ist die Einschränkung
der flussabhängigen Dilatation hauptsächlich endothelabhängig. Es wurde kein
signifikanter Unterschied der flussabhängigen Dilatation unter Krebslösung
versus VLDL an deendothelialisierten Präparaten gemessen. Bekanntermaßen geht
die Atherosklerose mit einer endothelialen Dysfunktion einher. Die Ergebnisse
dieser Arbeit weisen darauf hin, dass bereits in intakten Gefäßen die
physiologische Relaxation glatter Gefäßmuskulatur auf Flussreiz durch VLDL
negativ beeinflusst wird. Dabei scheint die Abnahme der Vasodilatation unter
physiologischen VLDL-Konzentrationen auf eine Bindung an Flusssensoren, und
folglich auf die Blockade der optimalen Übersetzung des Flussreizes mittels
Bildung von sekundären Botenstoffen, zurückzugehen. In weiteren Untersuchungen
wurde unter homozygotem Apo E4/E4-VLDL eine komplette Aufhebung der
flussabhängigen Dilatation beobachtet. Bei steigenden Flussraten kam es zu
einer signifikanten Tonuszunahme der glatten Gefäßmuskulatur und zur
Depolarisation ihrer Zellmembranen. Dabei lag der Tonus der Arterienstreifen
bei maximaler Flussrate um 13 % über dem Ausgangstonus. Gleichzeitig wurde
eine Konzentrationsabnahme der Botenstoffe cGMP und cAMP bestimmt. Insgesamt
konnten wir eine kontrahierende Wirkung von Apo E4 auf die glatte Muskulatur
von Arterien nachweisen. Laut gängiger Meinung ist Apolipoprotein E4 ein
molekulargenetischer Risikofaktor für Atheroskleroseentstehung sowie
Entwicklung einer Alzheimer-Demenz. Diese Assoziation ist auf
pathophysiologischer Ebene bisher unzureichend untersucht. Die in dieser
Arbeit erstmals gemessene Einschränkung der flussabhängigen Dilatation mit
gleichzeitiger Abnahme der sekundären Botenstoffe in der Gefäßmuskulatur von
Apo E4/E4-VLDL-ausgesetzten Koronararterien könnte ein weiterer Mechanismus
sein, über den der Apo E4-Genotyp an der Entstehung dieser Erkrankungen
beteiligt ist.
de
dc.description.abstract
The effect of VLDL-isoforms on flow-dependent dilatation in the development of
atherosclerosis is an inadequately studied phenomenon. The present
investigation aimed to unveil the role of VLDL-ApoE isoforms in vascular
reactivity. Atherosclerotic changes play a major role in the pathophysiology
of Coronary Heart Disease as well as Alzheimers Disease. The question of an
Apo E isoform dependent effect is particulary interesting given the fact that
the homozygosity for Apo E4 is a risk factor for both diseases. Isometric
tension, membrane potential and cAMP/cGMP concentrations were measured in
segments of human coronary arteries from heart transplantations. Krebs
solution alone and with addition of 30 mg/dL pooled VLDL and VLDL-apoE4/E4 was
used as a superperfusate. Upon a basal flow rate of 3 mL/min, the initial
tension showed a graded course in both normal and in deendothelialized
preparations: pooled VLDL diminished whereas VLDL-apoE4/E4 enhanced mechanical
force. Endothelium denuded segments had basically a higher tone on grounds of
an impaired NO release. Latter preparations demonstrated this graded course
especially significant during flow-dependent dilatation, which was reduced
under pooled VLDL and changed to flow-dependent constriction under VLDL-
apoE4/E4. Membrane potentials reflected tension: hyperpolarisation of the
vascular smooth muscle cell preceded relaxation, depolarisation preceded
contraction. Relating the membrane potential to the corresponding tone
revealed a common sigmoidal electro-mechanical coupling curve. For the first
time in literature we report on a mechano-biochemical coupling curve by
correlating the tension change to the difference in cAMP/cGMP concentration.
We were able to show that physiologic concentrations of VLDL reduce flow-
dependent dilatation and VLDL-apoE4/E4 reversed flow-dependent dilatation to
constriction. There is growing evidence that binding of apoE4/E4 to the flow
sensor proteoheparan sulfate leads to Nanoplaque build-up at the endothelium-
blood interface and thus impairs vascular reactivity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Apolipoprotein E
dc.subject
Flow-dependent Dilatation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Wirkung von VLDL-Isoformen auf die flussabhängige Dilatation an
Koronararterien des Menschen
dc.contributor.contact
jana.schlangen@googlemail.com
dc.contributor.firstReferee
Professor Dr. med. Günter Siegel
dc.contributor.furtherReferee
Professor Dr. med. W. Haferkamp
dc.contributor.furtherReferee
Professor Dr. med. H. W. Hofer
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018855-0
dc.title.translated
Effect of VLDL-Apolipoprotein E isoform on flow-dependent dilatation in human
coronary arteries
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018855
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008165
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access