dc.contributor.author
Klavehn, Silke
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:41:38Z
dc.date.available
2010-01-19T10:14:09.751Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10837
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15035
dc.description.abstract
In der vorgestellten Studie wurden insgesamt 605 Frauen bezüglich der
Prävalenz und Risikofaktoren für einen persistierenden Diabetes nach einer
Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes untersucht. Bei 22 % der Frauen wurde
eine pathologische Glukosetoleranz innerhalb des ersten Jahres nach GDM
diagnostiziert, was die Notwendigkeit eines frühen postpartalen Screenings
unterstreicht. Als unabhängige Risikofaktoren für einen pathologischen
postpartalen oGTT konnten wir einen mütterlichen BMI > 30 kg/m², ein
Gestationsalter < 24 Schwangerschaftswochen bei Diagnose des GDM, eine
Insulintherapie sowie einen 1-h-Wert > 200 mg/dl nachweisen. Das Alter der
Mutter, ein früherer GDM, ein Diabetes in der Familie, eine Gewichtszunahme in
der Schwangerschaft oder eine neonatale Makrosomie verloren oft den
prädiktiven Charakter nach Einschluss mütterlicher Glukosewerte in die
multiple Regressionsanalyse. Obwohl insgesamt 51 % der Frauen unserer Studie
den Test innerhalb des ersten Jahres wiederholten, haben wir erhebliche
Unterschiede in der Returnrate zwischen den einzelnen Studienorten abhängig
von der sozialen und ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung festgestellt.
Die höchsten Rücklaufquoten wurden in einer privaten Praxis einer städtischen
Mittelklassebevölkerung mit niedrigem Immigrantenanteil erreicht, während in
einer Geburtsklinik in einem sozial benachteiligten Bezirk in Berlin nur 23 %
der Frauen zum Test erschienen. Leider scheint es gerade in Bevölkerungsteilen
mit einer hohen Prävalenz postpartaler Glukosetoleranzstörungen schwer zu
sein, Frauen davon zu überzeugen, sich den postpartalen Tests zu unterziehen.
Die Empfehlung des postpartalen Glukosetests bei allen Frauen mit GDM ist eine
wichtige Maßnahme zur Sekundärprävention, da sich so wertvolle Informationen
über das individuelle Risiko für einen möglichen späteren Diabetes gewinnen
lassen. Eine Beschränkung auf den Nüchternblutzucker ist unzureichend, die
Bestimmung der Nüchternglukose ohne Durchführung des oGTT reduziert wesentlich
die Aussagekraft für eine nachfolgende Glukosetoleranzstörung. Da die Realität
gezeigt hat, dass eine umfassende Einführung von postpartalen oGTTs schwierig
ist, wurde von uns ein Algorithmus entwickelt, der die Compliance und die
wirtschaftliche Effizienz von postpartalen Glukosetests verbessern und
sicherstellen soll, die Mehrheit der Frauen mit hohem Risiko für eine
postpartale Glukosestörung zu erkennen. Idealerweise sollte es möglich sein,
auf Grundlage von leicht verfügbaren vorgeburtlichen Risikofaktoren das
individuelle Risiko jeder Frau für einen Diabetes bereits vor der Geburt zu
ermitteln. Basierend auf der Prävalenz pathologischer ppoGTTs, entsprechend
der Anzahl vorhandener Risikofaktoren, haben wir drei Risikokategorien
definiert. Frauen mit niedrigem Risiko wiesen eine geringe Prävalenz von 11 %
pathologischer oGTTs auf, nur 1,2 % hatten einen Diabetes. Diese Gruppe machte
60 % unserer Population aus. Dies kann in anderen Populationen, z. B. in
Abhängigkeit von Adipositas und vorhandenen Typ 2 Diabetikern, variieren. Wo
Mittel oder die Compliance der Patienten begrenzt sind, könnte der ppoGTT bei
Frauen mit geringem Risiko unterlassen werden, ohne eine erhebliche Anzahl von
Frauen mit Diabetes zu verfehlen. Jedoch sollte man bei den verbleibenden
Frauen auf der Durchführung des ppoGTT bestehen. Dazu könnte ein
Kooperationssystem mit anderen Pflegekräften, z. B. mit den Pädiatern, die die
Kinder untersuchen, entwickelt werden, um diese Frauen genauer zu beobachten.
In Anbetracht der hohen Rate einer frühen Glukoseintoleranz sollten der ppoGTT
sowie die Förderung einer gesunden Ernährungsweise und körperliche Aktivität
Bestandteil der ersten nachgeburtlichen Untersuchung sein. Nur bei einer
Minderheit der Frauen werden angemessene Glukosetests durchgeführt und wir
müssen mehr darüber erfahren, was junge Mütter vom Zugang medizinischer
Versorgung und Änderungen im Lebensstil abhält. Es ist unbedingt erforderlich,
dass Frauen, die einen GDM entwickeln, verstehen, dass die
Glukosetoleranzstörung nach der Schwangerschaft persistieren kann und dass ein
Diabetesrisiko durch Veränderungen des Lebensstils verändert werden kann.
Deshalb sind postpartale Tests unerlässlich.
de
dc.description.abstract
In this study 605 women were analysed with regard to the prevalence and risk
factors of persisting diabetes after a pregnancy with gestational diabetes.
22% of the women were diagnosed with pathologic glucose tolerance within the
first year after a pregnancy with GDM, thus highlighting the necessity of
early postpartum screenings. The following independent risk factors for
pathologic postpartum oGTT were indentified: a maternal BMI > 30kg/m², a
gestational age < 24 weeks of pregnancy at diagnosis of GDM, insulin therapy,
and a 1h postchallenge glucose value >200 mg/dl. Maternal age, early GDM,
diabetes within the family, weight increase during pregnancy or a neonatal
macrosomy lose their predicative character when controlling for maternal
glucose values in the multiple regression analysis. Although 51 % of the women
in the study repeated the test within the first year, we found significant
differences in the return rates of the individual study sites depending on the
social and ethnic makeup of the population. While return rates were highest
for a private practice with an urban, middle class population with few
immigrants, only 23 % of women of an obstetric clinic in a socially
disadvantaged district in Berlin participated in the test. Unfortunately,
convincing women to take part in the postpartum tests tends to be particularly
difficult in those parts of the population that have a high prevalence of
postpartum glucose tolerance dysfunctions. Recommending postpartum glucose
testing to all women with GDM is an important measure of secondary prevention
because the test can provide valuable information regarding the individual
risk for developing diabetes later in life. Confining the test to fasting
blood glucose is insufficient; determining fasting blood glucose without oGTT
testing significantly reduces the explanatory power for a subsequent glucose
tolerance dysfunction. As a widespread introduction of postpartum oGTT testing
is in reality difficult, we developed an algorithm with the aim of ensuring
and improving compliance with and economic efficiency of postpartum glucose
testing as well as identifying the majority of women with a high risk for
postpartum glucose dysfunctions. Ideally, it should be possible to assess each
woman’s risk for diabetes already prior to nativity by using easily available
antenatal risk factors. Based on the prevalence of pathologic ppoGTT and
according to the number of existing risk factors, we defined three risk
categories. Women with a low risk showed a low prevalence of 11 % of
pathologic oGTT testing; only 1.2 % had diabetes. This group represented 60 %
of our population. This may vary in other populations, depending on, for
example, adiposity and existing type 2 diabetics. Where means or compliance of
patients is limited, ppoGTT testing of women with a low risk could be skipped
without missing a significant number of women with diabetes. However, one
should insist on testing the remaining women. To monitor these women more
closely, a cooperation system with other caregivers, e.g. the paediatricians
that check the children, could be developed. Given the high rate of early
glucose intolerance, ppoGGT testing and the promotion of healthy nutrition as
well as physical activity should be part of the first postpartum examination.
Only a minority of women is adequately tested and more has to be learned about
the reasons that prevent young mothers from receiving medical attention and
changing their way of life. It is imperative that women with GDM understand
that glucose tolerance dysfunctions can persist after pregnancy but that one’s
individual diabetes risk can be altered by a change in lifestyle. Therefore
postpartum testing is indispensable.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Inzidenz und Risikofaktoren für postpartalen Diabetes nach
Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. med. U. Kintscher, Prof. Dr. med. U. Ulrich, Prof. Dr. med. W.
Henrich
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. U. Schäfer-Graf
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. E. Schleußner, Priv.-Doz. Dr. med. M. Hummel
dc.date.accepted
2010-03-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015381-9
dc.title.subtitle
untersucht an einem ethnisch gemischten mitteleuropäischen Kollektiv
dc.title.translated
The incidence and risk factors for postpartum diabetes after pregnancy with
gestational diabetes
en
dc.title.translatedsubtitle
determinded to an ethnical mixed population
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015381
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006910
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free
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