dc.contributor.author
Ziegler, Annerose Maria
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:41:33Z
dc.date.available
2009-12-15T08:35:50.482Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10833
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15031
dc.description.abstract
Wir untersuchten in einem bereits erprobten Rattenmodell, in dem chronischer
Stress zu depressionsähnlichem Verhalten führt, den Effekt von Es-Citalopram
als verbreitet angewendetes potentes Antidepressivum auf BDNF und NGF. Bisher
war wenig über die Wirkung von Es-Cit auf neurotrophe Faktoren unter
pathologischen Bedingungen wie beispielsweise stressinduzierten Erkrankungen
(u. a. Depression) bekannt. Mittels eines hoch sensitiven ELISA bestimmten wir
BDNF und NGF in repräsentativen Hirnregionen: dem Hippocampus, dem frontalen
Kortex, dem übrigen Neokortex sowie dem Cerebellum, in dem wir als
Kontrollgruppe auch unter pathologischen Bedingungen keine Veränderungen
erwarteten. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit geprüft, ob es zu einer
interhemisphärischen Expressionsdifferenz kommt - als Ausdruck eines
seitendifferenten neuronalen Schadens bzw. einer differenten Aktivität. Um
eine mögliche klinische Anwendung der Serum-Neurotrophin-Konzentrationen -
beispielsweise als Monitoring einer antidepressiven Therapie mit Es-Cit oder
als Indikator der Schwere einer Depression - zu untersuchen, überprüften wir
die Korrelation der im Serum bestimmbaren Neurotrophin-Level mit denen der
pathologisch veränderten Hirnregionen. Bei den Stress ausgesetzten Ratten
fanden wir einen signifikanten Anstieg von BDNF sowohl im linken als auch im
rechten Kortex (101 %), der durch die Gabe von Es-Cit ausgeglichen wurde. Ein
ähnlicher, jedoch statistisch nicht signifikanter Trend ließ sich im
Hippocampus nachweisen. Lediglich im rechten Kortex der gestressten Ratten
zeigte sich eine Es-Cit-abhängige NGF-Reduktion (p=0.027). Die Ergebnisse
sprechen für einen durch Stress induzierten neuronalen Schaden, unter welchem
BDNF nach einer Latenz kompensatorisch verstärkt ausgeschüttet wird. Anhand
unseres Studiendesigns konnte der Zustand nach einer langandauernden
chronischen Belastung evaluiert werden. Weitere Zeitreihen sollten zukünftig
den Verlauf des neuronalen Schadens und der korrelierenden BDNF-Regulation
untersuchen. Die im Vergleich zur stressinduzierten Erhöhung relativ
niedrigere Expression von BDNF könnte auf einen durch Es-Cit verminderten
neuronalen Schaden entweder auf der Verhaltensebene oder direkt
molekularbiologisch zu erklären sein. Letzteres ist allerdings vor dem
Hintergrund der wiederholt berichteten BDNF-Erhöhung unter Es-Cit-Gabe bei
gesunden Tieren und Menschen eher unwahrscheinlich. Auch in unserer Studie
zeigte sich für die gesunden mit Es-Cit behandelten Tiere diese relative
Erhöhung der BDNF-Konzentration. Gleichzeitig verweisen unsere Daten auf die
Notwendigkeit, die BDNF-Expression differenziert und hirnregionabhängig zu
betrachten, zumal neben den beschriebenen Veränderungen der Gehalt von BDNF
und NGF im Bereich des frontalen Kortex, des Kleinhirns und im Serum innerhalb
der unterschiedlichen Gruppen sowohl unter Stress als auch unter der
Behandlung mit Es-Cit konstant blieb. Zwischen dem Körpergewicht und dem BDNF-
Gehalt im Serum fand sich eine inverse behandlungsunabhängige Korrelation, die
ähnlich bereits bei Frauen im gebärfähigen Alter beschrieben worden war und
weitere Untersuchungen dieses Phänomens nach sich ziehen sollte. Für das
nähere Verständnis der molekularbiologischen Korrelate bietet sich das
beschriebene Tiermodell an. Zwischen den Serumspiegeln von BDNF und den
Protein-Levels in den untersuchten Hirnregionen fand sich wie angedeutet keine
Korrelation. Damit kann die Serum-Konzentration weder ein Indikator für eine
erfolgreiche antidepressive Therapie noch für die Schwere der Erkrankung sein.
Darüber hinaus wurde eine interhemisphärische Differenz im BDNF- und NGF-
Gehalt zwischen dem linken (BDNF 157 %, NGF 13 %) und dem rechten Hippocampus
deutlich, die unabhängig von jeglicher Behandlung in allen Tieren zu finden
waren. Eine seitendifferente Expression von Neurotrophinen wird im Hinblick
auf funktionelle Unterschiede beim Menschen kontrovers diskutiert. Um
Fehlinterpretationen zu vermeiden, erscheint es grundsätzlich notwendig, die
Hemisphären separat zu betrachten, da die interhemisphärische Differenz
zwischen den verschiedene Untersuchungsgruppen durch äußere Bedingungen wie
beispielsweise Stress variieren kann. Zusammenfassend zeigten BDNF und NGF
durch Es-Citalopram beeinflussbare Unterschiede in unserem Modell, die auf ein
neurobiologisches Korrelat für diese Erkrankungen hinweisen könnten.
de
dc.description.abstract
Escitalopram (ES-CIT) is a widely used, highly specific antidepressant. Until
now there has been very little evidence on how this drug Endogenous
neurotrophins are thought to be important factors in the pathophysiology of
stress-related disorders such as depression, but the effect of ES-CIT on
neurotrophins is incompletely understood. Using a well-characterized rat model
in which chronic stress induces depression-like behavior, we determined the
levels of brain-derived neurotrophic factor (BDNF) and nerve growth factor
(NGF) in representative brain regions and serum using a highly sensitive
improved fluorometric two-site ELISA system. Furthermore we investigated
whether side different neuronal damage or activity leads to interhemispheric
differences in neurotrophic expression.. To investigate a possible diagnostic
role of serum-BDNF and NGF e.g. for monitoring antidepressant treatment or as
an indicator for the severity of depression we correlated the serum
concentrations with the concentration of BDNF/NGH in various brain areas
affected by pathologic changes. There was a significant increase of BDNF in
the left and right cortices after stress treatment (101%) that was reversed by
application of ES-CIT. A similar, but not significant trend could be seen in
the hippocampus. An ES-CIT-dependent NGF reduction in stressed rats was
detectable in the right cortex only (P = 0.027). These results may contribute
to an initial stress- induced neuronal damage, which results in a compensatory
upregulation of neurotrophine expression. Our results represent an endpoint
after longterm stress exposure. Further investigations will show the time
course of neuronal damage and BDNF expression. Etwas verwirrender Satz,
Alternative? Future investigations with repeated sampling at different time
points will elucidate the dynamic interplay of neuronal damage and BDNF
expression over timeBDNF expression is upregulated after long term stress
exposure, but we found a significantly lower BDNF expression in Es-Cit treated
animals. It is known that under physiological conditions, Es-Cit leads to an
upregulation of BDNF. Therefore, we do not expect a direct molecular pathway
between BDNF downregulation and Es-Cit. Rather it must be a behavioral change
under Es-Cit treatment which protects theses stressed rats against neuronal
damage Our data suggest that BDNF expression needs to be evaluated seperately
in every brain region. We found a negative correlation between body weight and
BDNF content in serum. This has previously been described within a cohort of
young women.Our rat model could potentially be useful in further studies of
this association. We did not find a correlation between serum BDNF levels and
BDNF expression in several brain regions, making serum BDNF unsuitable as a
biomarker for pathologic changes within the brain. (Because of this missing
link BDNF levels in serum cannot indicate the success of antidepressant
treatment or the severity of a depression.) Furthermore we found an
interhemispheric difference in hippocampal BDNF and NGF expression. The left
hippocampus contained significantly higher amounts of BDNF protein (2.5-fold
increase) than the right hippocampus. These interhemispheric differences were
unrelated to stress or ES-CIT treatment in all animals. BDNF and NGF of the
frontal cortex, cerebellum, and serum did not change between the study groups.
In conclusion, BDNF and NGF show substantial changes in this rodent model of
chronic social stress. These changes can be modulated by antidepressant
treatment with ES-CIT and therefore may constitute a neurobiological correlate
for the disease.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von Es-Citalopram auf den Nerve Growth Factor und den Brain-
Derived Neurotrophic Factor im Rattenhirn und Serum unter chronischen
Stressbedingungen
dc.contributor.contact
Annerose.Ziegler@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Hellweg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Fink, Prof. Dr. M. Deuschle
dc.date.accepted
2010-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014561-1
dc.title.translated
The effect of es-citalopram treatment on nerve-growth factor and brain-derived
neurotrophic factor in brain and serum of rats under chronic stress
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014561
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006726
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access