dc.contributor.author
Mayer, Beate
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:41:21Z
dc.date.available
2010-08-05T13:08:41.881Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10822
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15020
dc.description.abstract
HINTERGRUND: Derzeit sind Erythrozytenkonzentrate (EKs) die im klinischen
Alltag am häufigsten eingesetzten Blutprodukte, wobei mit einem steigenden
Bedarf gerechnet wird. Aufgrund der gleichzeitig sinkenden Spendebereitschaft
und der demographischen Entwicklung prognostizieren Experten langfristig
relevante Probleme in der Versorgung. Mit der Hilfe moderner Apherese-
Technologie ist es möglich, von einem Blutspender gleichzeitig zwei EKs
(Doppel-EK) in einem Spendervorgang zu gewinnen. Insbesondere angesichts der
Vielzahl an Blutspendern, die lediglich ein bis zwei Mal im Jahr spenden, kann
hierdurch das Spendeaufkommen gesteigert werden. Der wichtigste individuell
limitierende Faktor wiederholter Doppel-EK-Spenden ist jedoch die Gefahr einer
Eisendepletion und gegebenenfalls die Ausbildung einer Eisenmangelanämie.
Inwiefern die gezielte präventive Eisensubstitution eine angemessene Maßnahme
gegen die Eisendepletion bzw. zur Steigerung der Spendefähigkeit sein kann,
ist unter anderem aufgrund potentieller Nebenwirkungen umstritten. Ziel der
vorliegenden prospektiven, randomisierten, Placebo-kontrollierten,
Doppelblind-Studie war es zu prüfen, ob unter Substitution mit Eisen die
Spendefrequenz unter Wahrung der Spendersicherheit gesteigert werden kann.
STUDIENDESIGN UND METHODEN: Insgesamt wurden 260 Blutspender über ein Jahr
unter täglicher Substitution mit 100 mg Eisen bzw. Placebo in zweimonatigen
Abständen einbestellt, um ein Doppel-EK zu spenden. Dies kommt einer
Verdopplung der Spende¬frequenz gleich. Als primäre Zielgröße wurde das
Serumferritin als etabliertes Maß für das Speichereisen zu den Spendeterminen
erfasst. Weitere Zielgröße war die Quote der Spende¬rückstellung infolge
Unterschreitens des fest¬gelegten Hämoglobingrenzwertes von 14 g/dl.
ERGEBNISSE: Unter Substitution mit täglich 100 mg Eisen blieb die mittlere
Ferritin-Konzentration der Probanden konstant bzw. stieg sogar an. Ohne
Eisensubstitution kam es hingegen zu einem rapiden Abfall des Speichereisens.
Die Rate der Spenderückstellungen stieg unter Placebo auf bis zu 45,6% an.
Unter Eisensubstitution war die Rate mit Werten zwischen 7,6% und 22,7%
signifikant geringer. Die Doppel-EK-Apheresen wurden subjektiv gut vertragen.
Die entnahmebedingten Nebenwirkungen lagen lediglich bei 3%. Die Rate der
Studienabbrüche lag mit 25% unter der vergleichbarer Studien.
Gastrointestinale Nebenwirkungen, die häufig als Einwand gegen eine
prophylaktische Eisensubstitution angeführt werden, waren mit nur 8,7%
vergleichsweise selten und unterschieden sich in ihrer Häufigkeit nicht
signifikant zu den 5,2% in den Placebo-Phasen. Eine mögliche Erklärung der
geringen Nebenwirkungsrate könnte in der speziellen Galenik des verwendeten
Präparates liegen, die zu einer verzögerten Freisetzung im Duodenum führt,
wodurch eine lokale Reizung der Magenschleimhaut umgangen wird.
SCHLUSSFOLGERUNG: An einem ausgewählten Spenderkollektiv konnte somit gezeigt
werden, dass unter Substitution mit 100 mg Eisen im Spendeintervall ein
intensiviertes Spenderegime praktikabel und sicher ist, da es weder mit einem
erhöhten Risiko für die Entwicklung eines Speichereisenmangels noch mit einer
unvertretbar hohen Rate an Nebenwirkungen einhergeht. Weitere Studien über
einen längeren Zeitraum und an größeren Studienkollektiven wären erforderlich,
bevor ein derart intensiviertes Spenderegime allgemein empfohlen werden kann.
de
dc.description.abstract
BACKGROUND: Due to a constantly shrinking donor base, blood centers are facing
difficulties in ensuring blood supply. In this context, the benefits of 2-unit
red blood cell (RBC) apheresis are evident, but iron depletion may be a
limiting factor in using this technology. STUDY DESIGN AND METHODS: A
randomized, double-blind, placebo-controlled study with cross-over design was
performed to investigate, whether it is feasible and safe to double the number
of RBCs to be donated per donor per year. 260 regular blood donors were
scheduled for a 2-unit RBC donation on each of a total of seven visits at
intervals of 8 to 10 weeks. The volunteers were randomly assigned to receive
100 mg of iron(II) or placebo daily. Group A received iron capsules after the
first three donations, and Group B after the second three donations.
Hemoglobin and serum ferritin were measured before each donation. In addition,
deferral from donation and occurrence of side effects were documented
throughout the study. RESULTS: Mean serum ferritin concentration decreased
after each donation in the placebo phase of both treatment groups, but it
remained largely constant during the iron phase in Group A and even increased
during the iron phase in Group B. Deferral from donation due to an
unacceptable low hemoglobin concentration (< 14 g/dL) occurred in up to 46% of
all donors under placebo treatment and was significantly higher than during
the iron phases. The incidence of gastrointestinal side effects observed
during iron supplementation was very low (8,7%) and did not differ
significantly between placebo and iron treatment. CONCLUSION: In this study,
regular iron supplementation prevented iron depletion in the majority of
donors after 2-unit RBC donation, therefore making it possible, to shorten
intervals between regular 2-unit apheresis to an 8- to 10-week period. The
procedure was safe and iron supplementation was well tolerated. Further
studies are necessary to provide more information about possible long term
effects of such an intensified donation scheme.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
double red cell collection (2-unit RBC)
dc.subject
erythrocytapheresis
dc.subject
iron supplementation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Optimierung der Blutentnahmefrequenz bei Blutspendern durch Eisensubstitution
dc.contributor.contact
beate.mayer@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. H. Radtke
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. P. Hellstern
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Klüter
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018165-3
dc.title.translated
Optimizing blood donation frequency in regular blood donors by iron
supplementation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018165
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007864
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access