dc.contributor.author
Nouns, Zineb Miriam
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:40:38Z
dc.date.available
2013-10-01T10:18:35.156Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10806
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15004
dc.description.abstract
Context: Basic medical sciences education differs among medicine courses,
especially as traditional and integrated problem-based learning (PBL)
curricula teach basic sciences in very different ways. The literature shows no
clear differences in the performance of students of these different
educational philosophies. The Charité Medical University of Berlin (Charité
Universit tsmedizin Berlin) teaches both a traditional medical curriculum
(TMC) and a PBL reformed medical curriculum (RMC). Both curricula conduct the
Progress Test in Medicine (PTM), which examines competence in the basic and
clinical sciences from the first to the last semester. Objectives: The aim of
this study was to compare the development and retention of knowledge in the
basic medical sciences between students on the traditional and reformed
undergraduate medical curricula, respectively. Methods: For each student and
single PTM, relative frequencies of correct answers were computed for basic
sciences items only and for the whole curriculum. Frequencies were averaged
and grouped by semester and curriculum. Analyses of variance (ANOVAs) were
performed at all measurement points with a Bonferroni-corrected p-value at the
level of p < 0.005. Eta-squared (η2) was used to classify effect size.
Results: In the first three semesters, RMC students slightly outperform TMC
students in the basic sciences, although TMC students receive more systematic
teaching. After this, TMC students develop a peak of knowledge in basic
sciences and overtake RMC students. The knowledge of TMC students then
decreases over time, but despite this, they perform better in the final
semester. Students on the RMC show constant progress throughout their
undergraduate studies. Overall, the development of medical knowledge is
consistent in both curricula. There is no significant difference in this
outcome between the traditional and PBL courses. Conclusions: Progress testing
as a longitudinal method allows us to better understand the development of
knowledge during formal undergraduate education. The main difference between
traditional and problem-based medical education seems to be provoked by the
high-stakes national examination undertaken in the traditional course (the
Physikum).
de
dc.description.abstract
Als erste medizinische Fakultät in Deutschland etablierte die Charité -
Universitätsmedizin Berlin (CUB) 1999 einen humanmedizinischen Studiengang
nach der sogenannten „Modellstudiengangsklausel“ (§ 41 ÄAppO). Zentral für das
Konzept des „Reformstudiengangs“ (RSM) war dabei einerseits eine Auflösung der
Fächerstruktur, andererseits die Aufhebung der „klassischen“ Trennung in einen
vorklinischen und klinischen Studienabschnitt. Der erste Abschnitt der
ärztlichen Prüfung (Physikum) muss nicht mehr absolviert werden. Eine zentrale
Bedeutung spielte dabei das Unterrichtsformat des „problemorientierten
Lernens“ (POL). Konstruktivistischen Lerntheorien folgend sollen hier in
Kleingruppen klinische Problemstellungen und die zugrunde liegenden
physiologischen und pathologischen Mechanismen integriert erarbeitet werden.
Somit wurden Inhalte einzelner Fächer auf den gesamten Studienverlauf
verteilt. In traditionellen Studiengängen wird hingegen jedes Fach separat und
systematisch gelehrt. Der Fokus im Unterricht liegt auf der vollständigen und
abschließenden Präsentation durch die Lehrenden. Das Curriculum des RSM war
von reformierten Studiengängen aus Kanada (McMaster, Hamilton) oder den
Niederlanden (Maastricht) beeinflusst, die ähnliche Umstrukturierungen seit
den 1970er Jahren etabliert hatten. Die Auswirkungen auf die Lehr- und
Prüfungsanteile in den Grundlagenwissenschaften Anatomie, Biologie,
Biochemie/Chemie, Physiologie/Physik und Medizinische Psychologie/Soziologie
waren besonders deutlich. Im Rahmen der internationalen Diskussion über Vor-
und Nachteile sogenannter „integrierter Curricula“ ist eine zentrale Frage ob
und wenn wie sich die Abkehr von der systematischen Lehre in den
Grundlagenfächern auf die Aneignung von Wissen auswirken können. Studien
hierzu kommen immer wieder zu widersprüchlichen Ergebnissen und die
wissenschaftlichen Möglichkeiten, derartige Fragestellungen befriedigend zu
beantworten, sind begrenzt. An der CUB wurden von 1999 – 2010 das
traditionelle Curriculum und der RSM parallel unterhalten. Alle Studierende
beider Studiengänge absolvierten jedes Semester den longitudinalen,
interdisziplinären Progress Test Medizin (PTM). Im deutschsprachigen Raum ist
der PTM das bisher einzige Instrument, durch das sich die Entwicklung des
Wissens einzelner Studierender – unabhängig vom jeweiligen Studiengang –
verfolgen lässt. Regelmäßige, wiederholte Testungen jedes Semester sowie der
systematische Austausch der einzelnen Testfragen sind dabei von zentraler
Bedeutung. Inhalt ist immer der gesamte Wissensumfang, welcher am Ende der
formalen Ausbildung erreicht werden sollte und daher gelehrt wird. Alle
Teilnehmer absolvieren denselben Test, unabhängig von ihrem
Studienfortschritt. Dies ermöglicht neben der Erfassung des aktuellen
Wissenstandes und des bisherigen Lernfortschritts auch die Darstellung von
Wissensverlusten. Ziel der Studie Studien, die sich grundsätzlich der Frage
nähern, welche Auswirkung medizinischen Curricula mit derart unterschiedlichen
lerntheoretischen Annahmen auf die tatsächliche Leistung der Studierenden
haben, werden auch international nur sehr selten präsentiert. Die curriculare
Situation an die Charité – Universitätsmedizin Berlin bot hier eine
Möglichkeit: Studierende aus einer Bewerbergruppe wurden in zwei
unterschiedlichen Studiengänge parallel ausgebildet und ihre
Wissensentwicklung wurde mit dem selben Instrument erfasst. Ziel dieser Arbeit
war, die Entwicklung und Nachhaltigkeit von Wissen sowohl in den
Grundlagenwissenschaften als auch im gesamten Stoff des Medizinstudiums bei
Studierenden des traditionellen Curriculums sowie des RSM der CUB zu
vergleichen. Methoden Von April 2003 bis Oktober 2007 wurden in neun
Erhebungen für jeden Studierenden die relativen Häufigkeiten richtig gelöster
Aufgaben sowohl für die Grundlagenwissenschaften als auch für den gesamten
Test erfasst. Insgesamt wurden 1800 Testfragen eingesetzt, davon 218 aus den
Grundlagenwissenschaften. Nach Anwendung aller Ein- und Ausschlusskriterien
wurden die Ergebnisse von n=13113 Tests ausgewertet. Diese wurden nach
Semester und Curriculum gruppiert und zusammengefasst. Für alle Messzeitpunkte
wurden Varianzanalysen auf einem Signifikanzniveau von p < .005 (Bonferroni-
korrigiert) durchgeführt. Um die Unterschiede zwischen den Gruppen
klassifizieren zu können, wurde Eta-Quadrat (η²) zur Berechnung der
Effektgröße eingesetzt. Des weiteren wurde analysiert, wie viele Stunden Lehre
mit Anwesenheitspflicht in den Grundlagenwissenschaften in beiden Curricula
stattfindet, um die Leistung vor dem Hintergrund des Lehraufwandes darstellen
zu können. Ergebnisse Bis zum dritten Semestern sind Studierende des
Reformstudienganges in den Grundlagenwissenschaften marginal stärker [Eta² =
0,03/0.01] als die des Regelstudiengangs. In diesem Zeitraum findet im
traditionellen Curriculum um den Faktor 3,5 – 4,5 mehr Unterricht statt. Ab
dem vierten Semester kehrt sich dies um und die Regelstudierenden überholen
die Studierenden des RSM. Die höchsten Leistungen erreichen sie zu Beginn des
fünften Semesters (Eta² = 0.14; starker Effekt). Dieser deutliche
Wissensvorsprung der Regelstudierenden nimmt danach zunächst wieder ab um sich
ab Semester 7 sich auf ein konstantes Niveau einzupendeln. Jedoch bleibt die
Leistung über das gesamte Studium stärker als die der Reformstudierenden. Die
Reformstudierenden zeigen einen eher kontinuierlichen Anstieg des Wissens in
den Grundlagenwissenschaften über den gesamten Studienverlauf hinweg, so dass
zum Ende der Hochschulausbildung zum zehnten Semester der Effekt nur noch
schwach ist (Eta² = 0.03). Das medizinische Wissen der gesamten universitären
Ausbildung steigt in beiden Studiengängen kontinuierlich. Hier stellen sich im
zweiten bis vierten Semester die Studierenden des RSM überlegen dar (Eta² =
0.04/0.20/0.23). Ab dem achten Semester gibt es keinen signifikanten
Unterschied im Gesamtwissen zwischen den beiden Curricula mehr.
Schlussfolgerung Progress Testing als Methode zur längsschnittlichen
Wissenstestung ermöglicht es die Entwicklung von Wissen während des Studiums
besser zu verstehen. Der prominenteste Unterschied im Wissen in den
Grundlagenfächern zum fünften Semester zwischen Regel- und Reformstudiengang
zeigt sich zeitlich unmittelbar nach dem Physikum, welches nur im
Regelstudiengang stattfindet. Hier muss diskutiert werden, ob die Vorbereitung
auf das Physikum oder die universitäre Lehre den größeren Einfluss auf die
Prüfungsleistung hat. Der frühere Anstieg des Gesamtwissens im RSM scheint
eine nachvollziehbare Reflektion der frühen Präsentation klinischer
Fragestellungen zu sein.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
medical education
dc.subject
longitudinal testing
dc.subject
progress testing
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Development of knowledge in basic sciences
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094807-3
dc.title.subtitle
a comparison of two medical curricula
dc.title.translated
Wissensentwicklung in den Grundlagenfächern
de
dc.title.translatedsubtitle
ein Vergleich zweier Studiengänge in der Medizin
de
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000094807
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