dc.contributor.author
Geissler, Nora
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:40:03Z
dc.date.available
2011-01-24T10:20:13.791Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10794
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14992
dc.description.abstract
Ziel dieser Arbeit war es, eine möglicherweise auftretende Veränderung der
Permeabilität der Darmwand bei Patienten mit Colitis ulcerosa aufzudecken und
deren Ursachen zu detektieren. Als vermutete Ursachen galten einerseits eine
genetische Disposition und andererseits der Einfluss von Umweltfaktoren. Dazu
wurde die Permeabilität der einzelnen Darmabschnitte nicht nur bei Patienten
mit Colitis ulcerosa in Remission, sondern auch bei deren Verwandten ersten
Grades und bei deren nicht verwandten Lebensgefährten gemessen und mit den
Testergebnissen gesunder Kontrollpersonen verglichen. Als Grundlage für die
vorliegende Untersuchung galten die Ergebnisse von Bühner et al. (2006), die
bei Patienten mit Morbus Crohn in Remission und deren Familien eine offenbar
genetisch bedingte Veränderung der Permeabilität feststellen konnten. In der
vorliegenden Untersuchung zeigte sich ebenfalls eine signifikante Erhöhung der
Permeabilität bei den Patienten. Diese fand sich allerdings nicht im Kolon, wo
sich die Erkrankung selbst manifestiert, sondern im intestinalen Abschnitt des
Darmes. Außerdem war die intestinale Permeabilität umso häufiger erhöht, desto
ausgeprägter der Befall des Dickdarmes durch die Erkrankung war. Somit kann
eine Erhöhung der intestinalen Permeabilität als Risikofaktor für die
Entwicklung einer Pankolitis interpretiert werden. Weniger häufig hingegen war
die intestinale Permeabilität unter der Einnahme von Azathioprin erhöht. Dies
lässt die Vermutungen zu, dass Azathioprin entweder als protektiver Faktor vor
der Ausbildung einer erhöhten Permeabilität schützt oder aber kurativ auf eine
bereits bestehende erhöhte Permeabilität wirken könnte. Zum Alter und
Geschlecht der Patienten konnte ebenso wie zur Erkrankungsdauer keine
Korrelation hergestellt werden. Auch bei den untersuchten Verwandten ersten
Grades fand sich eine signifikante Erhöhung der intestinalen Permeabilität im
Vergleich mit den gesunden Kontrollpersonen. Dabei spielte es keine Rolle, ob
die Verwandten mit den Patienten im gleichen Haushalt lebten oder nicht. Somit
scheint auch bei der Colitis ulcerosa eine genetisch determinierte Veränderung
der Permeabilität vorzuliegen und die Vermutung des Einflusses von
Umweltfaktoren auf die Integrität der intestinalen Barriere kann in den
Hintergrund gerückt werden. Unterstützt wird dieses Ergebnis durch die
Testergebnisse der nicht verwandten Lebengefährten der Patienten, welche beim
Vergleich mit den gesunden Kontrollpersonen keine signifikante Erhöhung für
die Permeabilität aufwiesen. Als zweites großes Kernstück der vorliegenden
Untersuchung wurde bei den Teilnehmern des Permeabilitätstestes ebenfalls das
fäkale Calprotectin bestimmt. Die Untersuchungen ergaben, dass die Testwerte
bei den Patienten signifikant höher sind als bei den Verwandten ersten Grades
der Patienten und ihren nicht verwandten Lebensgefährten. Damit ist offenbar
nicht nur eine aktive Colitis ulcerosa mit dem Auftreten erhöhter
Calprotectinwerte assoziiert, sondern ebenso die Erkrankung in der Ruhephase,
wobei die Remission in unserer Untersuchung durch das Fehlen klinischer
Symptome bei den Patienten charakterisiert wurde und nicht durch den
koloskopisch und histologisch durchgeführten Beweis der Ausheilung auf
Zellebene. Betrachtet man die absolute Konzentration des fäkalen Calprotectins
und die absoluten Testwerte des Permeabilitätstestes, erkennt man eine
Korrelation des fäkalen Calprotectins mit der gastroduodenalen und der
intestinalen Permeabilität in der Patientengruppe. Dies lässt die
Schlussfolgerung zu, dass es aufgrund der erhöhten Permeabilität zur Erhöhung
des fäkalen Calprotectins im Darmlumen kommt. Dabei kann die Erhöhung der
Permeabilität Ausdruck einer subklinischen Inflammation sein und somit zum
Ansteigen des fäkalen Calprotectins führen. Da bei den Verwandten der
Patienten keine Korrelation zwischen der Erhöhung der Permeabilität und der
Höhe des fäkalen Calprotectins vorliegt, unterstützt dies das Ergebnis, dass
es sich bei der erhöhten Permeabilität um einen primär genetischen
Barrieredefekt handelt, in dessen Folge es zum Anstieg des fäkalen
Calprotectins kommt. Eine Erhöhung der Permeabilität als Folge der
Inflammation erscheint damit sehr unwahrscheinlich. Abschließend lässt sich
sagen, dass es sich bei der Colitis ulcerosa ebenfalls um eine Erkrankung
handelt, bei der es zu einer genetisch bedingten Erhöhung der Permeabilität
kommt und bei der Umwelteinflüsse keinen - oder wenn, dann nur einen geringen
- Einfluss auf die Permeabilität haben. Dafür sprechen auch neueste
Studienergebnisse, bei denen verschiedene Gene identifiziert wurden, die mit
der Permeabilität der Darmwand bei Colitis ulcerosa assoziiert sind und die
somit einen Zusammenhang zwischen der veränderten Integrität der mukosalen
Barriere und der Pathogenese der Erkrankung nahe legen (UK IBD Genetics
Consortium et al. 2009; Fisher et al. 2008). In weiteren Untersuchungen gilt
es zu klären, warum es zu einer Erhöhung der intestinalen Permeabilität kommt
und sich die Permeabilitätserhöhung nicht an gleicher Stelle manifestiert, an
der auch die Entzündung stattfindet.
de
dc.description.abstract
The aim of this study was to uncover a probably existing change in the
permeability of the intestinal wall in patients with ulcerative colitis and to
detect their causes. Suspected causes were a genetic predisposition on the one
hand and also the influence of environmental factors on the other. Therefor
the permeability of the individual sections of the intestine was measured not
only in patients with ulcerative colitis in remission but also in their first-
degree relatives and unrelated partners and compared with the test results of
healthy control subjects. The background for this study were the results of
Buehner S et al. (2006), who found in patients with Crohn's disease in
remission and their families an apparently genetically related change in
permeability. In the present study also a significant increase in permeability
in patients was found. But this was however not in the colon where the disease
manifests itself but in the intestinal part of the intestine. Furthermore the
intestinal permeability was increased more often the more distinctive the
manifestation of the colon by the disease was. Thus, an increase of intestinal
permeability was interpreted as a risk factor for the development of a
pancolitis. Less frequently, however, the intestinal permeability was
increased under the administration of azathioprine. This leads to the
speculation that either azathioprine operates as a protective factor against
the development of an increased permeability or curative to the already
increased permeability. For the age and sex of patients as well as the
duration of disease no correlation could be found. Also in the studied first-
degree relatives a significant increase in intestinal permeability was
compared with the healthy control subjects. It did not matter whether the
family lived with the patient in the same household or not. Thus seem to have
ulcerative colitis a genetically determined alteration of the permeability to
be present and the suspicion of the influence of environmental factors on the
integrity of the intestinal barrier may be pushed into the background. This is
supported by the test results of the unrelated spouses of patients who had a
comparison with the healthy control subjects, where no significant increase of
permeability could be found. As a second large core of the present study the
fecal calprotectin was measured in the participants of the permeability test.
The investigations showed that the test scores are significantly higher in
patients than in the first degree relatives of patients and their unrelated
spouses. Consequently not only an active ulcerative colitis is associated with
the appearance of increased fecal calprotectin, but also the disease in the
resting phase. Remission in our study was characterized by the absence of
clinical symptoms in the patient but not by colonoscopy and histological
performed proof of the healing at the cellular level. Considering the absolute
concentration of fecal calprotectin and the absolute values of permeability
test we could see a correlation of fecal calprotectin to the gastroduodenal
and intestinal permeability in the patient group. This leads to the conclusion
that the increased permeability causes an increase of fecal calprotectin in
the gut. Thereby an increased permeability could be expression of subclinical
inflammation and be lead to the increase in fecal calprotectin. In the
relatives of patients there is no correlation between the increase in
permeability and the amount of fecal calprotectin. This supports the
conclusion that it is the increased permeability which is a primary genetic
barrier defect and in consequence of which is the rise in faecal calprotectin
is . An increase in permeability as a consequence of the inflammatory response
thus appears very unlikely. In conclusion ulcerative colitis also is a disease
with a genetically determined increase in the permeability and environmental
influences have no or only a small influence on the permeability. This is
supported by the latest study results in which different genes have been
identified that are associated with the permeability of the intestinal wall in
ulcerative colitis. Thus a correlation between the altered integrity of the
mucosal barrier and the pathogenesis of the disease seems to be obvious (UK
IBD Genetics Consortium et al. 2009 , Fisher et al 2008). In further studies
it could be of interest to clarify why the increased permeability is not
manifested in the same place where the inflammation occurs.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
ulcerative colitis
dc.subject
colonic permeability
dc.subject
intestinal permeability
dc.subject
fecal calprotectin
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Epitheliale Barrieredefekte als Pathomechanismus bei Colitis ulcerosa?
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Büning
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. F. Obermeier
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. N. Teich
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020323-6
dc.title.subtitle
Messung von gastrointestinaler und Kolonpermeabilität im Rahmen einer
Familienstudie
dc.title.translated
Epithelial barrier defects in ulcerative colitis as a pathogenic mechanism?
en
dc.title.translatedsubtitle
Measurement of gastrointestinal and colonic permeability in a family study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020323
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008699
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access