dc.contributor.author
Behrendt, Walter
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:37:21Z
dc.date.available
2009-05-19T09:09:09.350Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10734
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14932
dc.description
I. Einleitung 6 I.1. Gegenstand der Untersuchung 6 I.2. Erkenntnisinteresse 7
I.3. Luthers Haustafel 13 I.4. Der Begriff „Haustafel“ im 16. Jahrhundert 19
II. Die Dreiständelehre 24 Übersicht über das Kapitel 24 II.1. Die
Dreiständelehre in der Frühneuzeitforschung 25 II.1.1. Die Dreiständelehre im
16. Jahrhundert – ein Auslaufmodell? 25 II.1.2. Die Dreiständelehre in der
allgemeinen Frühneuzeit-Forschung 26 II.1.3. Die Dreiständelehre in der
kirchengeschichtlichen Forschung 29 II.1.4. Die drei Lebensbereiche als
Innovation der Dreiständelehre durch Luther 31 II.1.5. Ein ungeklärtes
Problem: Die Herkunft der Lutherschen Dreiständelehre 33 II.2. Die
Dreiständelehre bei Luther 36 II.2.1. Die gleichzeitige Zugehörigkeit zu allen
drei Ständen oder Lebensbereichen 36 II.2.2. Der dritte Stand: laboratores
oder Hausväter? 41 II.2.3. oeconomia: der Hausstand 44 II.2.4. politia: der
„weltliche Regierstand“ 52 II.2.5. ecclesia: der geistliche Stand 53 II.3. Die
Dreiständelehre bei Lutheranern in den 30er und 40er Jahren 63 II.3.1. Anton
Corvinus 63 II.3.2. Johannes Spangenberg 65 II.3.3. Erasmus Alber 66 II.3.4.
Melanchthon und das Motiv der Evaskinder 70 II.3.5. Hans Sachs 73 II.4. Fazit
zum Kapitel II. 77 III. Die Haustafel 79 Übersicht über das Kapitel 79 III.1.
Vorgeschichte der Haustafel 81 III.2. Erweiterung der Haustafel-Reihung durch
Zuhörer und Untertanen 87 III.3. Justus Menius: Oeconomia christiana 92
III.3.1. Menius' Lebenslauf 92 III.3.2. Die Oeconomia christiana im Kontext
des Ehe- und Haushaltsdiskurses 93 III.3.3. Die Gliederung der Schrift 94
III.3.4. Die Vorreden 95 III.3.5. Die oeconomia als Teil der göttlichen
Weltordnung 96 III.3.6. Arbeit und Wohlstand 97 III.3.7. Die Oeconomia
christiana als Bestseller 101 III. Exkurs: Quantitativer Vergleich der
deutschsprachigen Produktion von Eheschriften von den 30er bis 40er Jahren und
im Jahre 1565 102 III.4. Die Haustafelbearbeitungen in Traktat und Predigten
111 III.4.1. Die Diskursfelder der einzelnen Stände 111 III.4.2. Hieronymus
Weller 114 III.4.3. Cyriacus Spangenberg 147 III.4.4. Heinrich Roth 167
III.4.5. Aegidius Hunnius 187 III.5. Weitere Haustafelpredigten 198 III.5.1.
Christoph Fischer 199 III.5.2. Heinrich Salmuth d. Ä. 200 III.5.3. Hieronymus
Mencel 203 III.5.4. Heinrich Decimator 205 III.5.5. Lukas Osiander d. J. 206
III.5.6. Sebastian Artomedes 208 III.6. Fazit zu den Abschnitten III.4. und
III.5. 210 III.6.1. Tendenzen in den Auslegungen der Haustafel 210 III.6.2.
Die Behandlung der Dreiständelehre 215 III.6.3. Gesellschaftsmetaphorik 217
III.6.4. Gehorsamspflicht und Pflicht zum Ungehorsam 219 IV. Haustafel als
Ordnungsschema 222 IV.1. Gebetbücher 222 IV.1.1. Joachim Schröder 223 IV.1.2.
Johann Habermann (Avenarius) 227 IV.1.3. Ludwig Rabe 228 IV.1.4. Martin Behm
229 IV.2. Haustafel-Schema und Dekalog-Schema 231 IV.2.1. Die
Bibelenzyklopädie von Matthias Vogel 231 IV.2.2. Die zehn Gebote im
Katechismus von Simon Musäus 232 IV.2.3. Neuordnung biblischer Sprüche nach
dem Dekalog bei Petrus Glaser und Georg Walther 232 IV.2.4. Die
Exempelsammlung Andreas Hondorffs in der erweiterten Fassung von Wenzeslaus
Sturm 233 IV.2.5. Neuordnung des Buches Syrach bei Johann Köneke 235 IV.
Exkurs: Katholische und reformierte Ständereihungen 235 IV.3.
Neujahrspredigten 242 IV.3.1. Lutherische Neujahrsschenkungen 242 IV.3.2.
Katholischen Neujahrsschenkungen 259 V. Gereimte Haustafeln (Lieder und
Gedichte) 267 V.1. Kaspar Löner 267 V.2. Nikolaus Hermann 267 V.3. Johann
Holtheuser 268 V.4. Konrad Graff 270 V.5. Johannes Ghro 272 V.6. Elias Noricus
276 V.7. Adelarius Roth 290 V.8. Neujahrsblätter 291 V.9. Josua Maaler 293 VI.
Haustafeln in Dialog und Drama 297 VI.1. Dialoge 297 VI.1.1. Johannes Hagius
297 VI.1.2. Jakob Groland 297 VI.2. Drama 302 VI.2.1. Johann Schuward 302
VI.2.2. Georg Mauricius 326 VII. Schluss und Ausblick 339 VII.1. Schluss 339
VII.2. Ausblick 341 VIII. Literaturverzeichnis 346 IX. Register 375
dc.description.abstract
Die Haustafel ist eine Zusammenstellung von Versen aus den Petrus- und
Paulusbriefen, die Verhaltensanweisungen für verschiedene gesellschaftliche
Stände geben. Diese Kompilation stammt von Luther, der sie an das Ende seines
1529 geschriebenen Kleinen Katechismus gesetzt hat. Die Reihenfolge, in die
Luther die Bibelverse gebracht hat, folgt dem Modell der drei
gesellschaftlichen Lebensbereiche Kirche, weltliche Herrschaft und Haus. Diese
Dreiteilung der Gesellschaft, die man als die lutherische Dreiständelehre
bezeichnet, modifiziert die mittelalterliche gesellschaftliche Dreiteilung in
Geistliche, Krieger und Bauern (bzw. Arbeitende), indem bei Luther der Stand
der Ehe, das Zentrum des Hausstandes, in das Schema integriert wird. Dadurch
befand sich in dem Modell jeder Mensch zugleich in allen drei Lebensbereichen.
Obwohl diese Veränderung von den Zeitgenossen Luthers (und auch von Luther
selbst) kaum wahrgenommen wurde, kann als Grund für die große Verbreitung der
Dreiständelehre bei den lutherischen Pastoren seit den 50er Jahren des 16.
Jahrhunderts die Hochschätzung der Ehe bei den Lutheranern ausgemacht werden.
Denn die Ehe war das Gegenmodell zu den bekämpften, weil der
Rechtfertigungslehre widersprechenden, zölibatären Ständen. Die
Ständebelehrungen nach der Haustafel, die das Dreiständemodell propagierten,
wurden als Teil des Kleinen Katechismus, in vielen Predigten und darüber
hinaus in Gedichten und Liedern, ja sogar in Dramen verkündet. Aber erst seit
dem Ende des 16. Jahrhunderts treten auch Nicht-Geistliche als Autoren solcher
Texte auf, woraus zu schließen ist, dass zumindest im 16. Jahrhundert die
Dreiständelehre im Wesentlichen ein "Pastoren-Weltbild" darstellte. Die
Haustafelauslegungen von Hieronymus Weller (1552), Cyriacus Spangenberg
(1556), Heinrich Roth (1573) und Aegidius Hunnius (1586) werden in dieser
Arbeit im einzelnen vorgestellt, mit besonderem Augenmerk auf die Bezüge zur
Dreiständelehre. Als ein durchgängig auftretenden Problem erweist sich in den
Predigten das Verhältnis von Gehorsamspflicht und Pflicht zum Ungehorsam in
Glaubensfragen. In anderen Textsorten wird auf das Haustafelschema als
Ordnungsprinzip zurückgegriffen, wie z. B. in Gebetbüchern,
Dekalogauslegungen, Jesus Syrach-Auslegungen, aber auch in der Exempelsammlung
von Andreas Hondorff. Ausführlicher wird in der vorliegenden Arbeit das
Gliederungsschema der Haustafel innerhalb der Textgruppe der Neujahrspredigten
untersucht, die seit dem Ende des 16. Jahrhunderts gedruckt wurden und die
bisher noch kaum erforscht sind. Ein weiteres Kapitel ist den
Haustafeldichtungen gewidmet, die seit dem letzten Drittel des 16.
Jahrhunderts oft als "Neujahrsgaben" entstanden und die nun auch von Nicht-
Geistlichen verfasst wurden. Aus ihnen sticht das über 7000 Verse umfassende
Neujahrsgedicht von Elias Noricus (1593) hervor, mit seiner Vielzahl von
Exempeln und mit der Zuordnung von symbolischen Tieren an die Stände. Zuletzt
werden auch noch zwei Dialogschriften und zwei Dramen über die Haustafel
untersucht, vor allem im Hinblick auf die szenische Gestaltung der lehrhaften
Vorlagentexte. Ein Ausblick auf die weitere Entwicklung des Haustafel- und des
Dreiständeschemas im 17. bis 19. Jahrhundert schließt die Arbeit ab.
de
dc.description.abstract
The Realms of Ministry, Government and Household "House-Table"-Literature and
the Doctrine of the Three Estates in the 16th Century The House-Table (list of
duties) is a combination of verses drawn from the Pauline Epistles and the
Epistles of Peter, containing instructions on behavior suitable for the
different estates. This compilation was introduced by Luther, who placed it at
the conclusion of the Small Catechism he had written and published in 1529.
Luther sequenced the Biblical verses according to the model of the three
spheres of society: church, temporal authority/politics and household. This
tripartition of society is referred to as Luther's doctrine of the three
estates („Dreiständelehre“). It is a modification of the medieval social
tripartition of clergyman, soldier, and peasant (resp. worker), making the
estate of matrimony, as the centre of the household, an integral part of the
pattern. Thus according to this model each person was a member of all three
realms of social life simultaneously. This change was hardly noticed by
contemporaries, not even by Luther himself. Nevertheless we can identify the
high estimation of matrimony by Lutherans as one reason for the wide
dissemination of the doctrine of the three estates among Lutheran ministers
from the 1550's onwards. This is because the estate of matrimony was opposed
to the combated celibatarian estates, which were at variance with the doctrine
of justification. The instructions assigned to the estates according to the
House-Table, propagating the doctrine of the three estates, were spread as
part of the Small Catechism as well as in many sermons, furthermore in poems,
songs, and even in theatre plays. But it is only since the end of the 16th
century that laymen appear as authors of such texts. From this we can conclude
that at least during the 16th century the doctrine of the three estates
primarily represented a minister's perception of the world. The
interpretations of the House-Table given by Hieronymus Weller (1552), Cyriacus
Spangenberg (1556), Heinrich Roth (1573) and Aegidius Hunnius (1586) are
discussed in detail in this thesis, with special attention paid to their
reference to the doctrine of the three estates. There is one problem that
arises in nearly all of the sermons: the relationship between the duty of
obedience in general and the duty of disobedience in matters of faith. In
other types of texts, like prayer books, interpretations of the Decalogue,
exegesis of the Book of Ben Sira and even in the collection of specimens
compiled by Andreas Hondorff, the House-Table is referred to as a structuring
pattern. The use of the classification scheme of the House-Table within the
text group formed by New Year sermons, printed since the end the 16th century
and hitherto hardly explored, is examined in more detail in this thesis.
Another chapter is devoted to poetry inspired by the House-Table, which
frequently appeared as New Year's Day bounties („Neujahrsgaben“) since the
final third of the 16th century, which notably, by then, were also written by
laymen. Among these poems the New Year poem written by Elias Noricus in 1593
stands out. It comprehends more than 7,000 verses and is most conspicuous for
its multiplicity of specimens and the attribution of symbolic animals to the
estates. Finally, two prints in dialogue form and two dramas based on the
House-Table are examined, focusing on the scenic arrangement of the didactic
source texts. The thesis closes with a glimpse of the subsequent development
of the pattern based on the House-Table and the doctrine of the three estates
between the 17th and 19th centuries.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
lutherisches Gesellschaftsbild
dc.subject
funktionale Dreiteilung
dc.subject
Katechismuspredigt
dc.subject
Oeconomia christiana
dc.subject
Neujahrspredigten
dc.subject
Hieronymus Weller
dc.subject
Cyriacus Spangenberg
dc.subject
Aegidius Hunnius
dc.subject
Johann Schuwardt
dc.subject
Georg Mauricius
dc.subject.ddc
800 Literatur
dc.title
Lehr-, Wehr- und Nährstand
dc.contributor.contact
walter.behrendt@unimib.it
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Erika Kartschoke
dc.contributor.furtherReferee
PA Dr. Maria Elisabeth Müller
dc.date.accepted
2008-06-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009241-6
dc.title.subtitle
Haustafelliteratur und Dreiständelehre im 16. Jahrhundert
dc.title.translated
The realms of ministry, government and household
en
dc.title.translatedsubtitle
"Haustafel"-literature and the doctrine of the three estates in the 16th
century
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
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