dc.contributor.author
Zeitz, Christina
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:33:25Z
dc.date.available
2004-03-03T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10643
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14841
dc.description
0\. Titel, Inhaltsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis 1
1\. Einleitung 12
2\. Material und Methoden 32
3\. Ergebnisse 65
4\. Diskussion 99
5\. Zusammenfassung 115
6\. Literaturverzeichnis 119
7\. Anhang 130
8\. Veröffentlichungen 137
Danksagung, Lebenslauf, Erklärung 139
dc.description.abstract
Kongenitale stationäre Nachtblindheit (CSNB) bezeichnet eine klinisch
unterscheidbare Gruppe von nicht progressiven retinalen Erkrankungen, deren
Vererbung autosomal dominant (adCSNB), autosomal rezessiv (arCSNB) oder
X-chromosomal (XLCSNB) sein kann. Mit dem Elektroretinogramm (ERG) können zwei
verschiedene Formen der XLCSNB unterschieden werden. Bei der kompletten Form
(CSNB1) fehlt die Stäbchen-Adaption vollständig, während sie bei der
inkompletten Form (CSNB2) verlangsamt ist. Die zapfenabhängigen Reizantworten
sind nur bei der inkompletten Form reduziert. Des Weiteren wird CSNB1 mit
Kurzsichtigkeit (Myopie) assoziiert, während bei CSNB2-Patienten sowohl Kurz-
als auch Weitsichtigkeit (Hyperopie) auftreten können. Durch genetische
Kartierung in Familien mit XLCSNB konnten zwei Loci auf dem kurzen Arm des
X-Chromosoms ermittelt werden (Xp11.23 und Xp11.4). Mittels
Positionsklonierung wurde das Gen, das in Patienten mit CSNB2 verändert ist,
in vorangegangen Studien kloniert. Es kodiert für die α1-Untereinheit eines
spannungsabhängigen Kalzium-Kanals (CACNA1F). Mittels Mutationsanalysen in
unserem Patientenkollektiv wurde das Mutationsspektrum in diesem Gen
aufgeklärt. Ein großer Anteil der gefundenen Mutationen stellen
Nukleotidaustausche dar, die zu einem verfrühten Stopp Kodon führen. Durch
Vorstudien verschiedener Arbeitsgruppen konnte der CSNB1-Genort in Xp11.4
kartiert werden. Mittels einer Kombination aus positioneller Klonierung und
Kandidatengenanalyse war es uns möglich, das mit CSNB1 assoziierte Gen zu
ermitteln. Zunächst wurden bei zwei CSNB-Patienten unterschiedliche, etwa 4 kb
große Deletionen in einem vorhergesagten Gen identifiziert. Anschließend
wurden 15 weitere Mutationen in 23 Patienten gefunden. Das bis dahin
unbekannte Gen wurde NYX (Nyctalopin on chromosome X) genannt. Die meisten
Mutationen führen, im Gegensatz zu den in CACNA1F gefunden Veränderungen, zu
Aminosäureaustauschen. NYX besteht aus drei Exonen und ist in
unterschiedlichen Geweben schwach exprimiert, was nur durch RT-PCR Experimente
gezeigt werden konnte, da in der Northern-Blot-Analyse keine Transkripte
nachweisbar waren. Auch das orthologe Gen der Maus ist in unterschiedlichen
Geweben exprimiert. Mittels vergleichender Sequenzanalyse, zwischen Mensch und
Maus, wurden stark konservierte Bereiche in Intron 2, sowie im 5´- und 3´-UTR
detektiert. Etwa 5 kb stromaufwärts des humanen Exons 1, wurde neben einer
evolutionär konservierten Region auch eine Transkriptionsstartstelle, eine
CpG-Insel und eine Promotorregion vorhergesagt. In einem Luziferase
Reportergen Assay wurde gezeigt, dass es sich bei diesem Bereich in der
genomischen Maus Sequenz tatsächlich um einen Promotor handelt, dessen
Kapazität mittels Deletionskonstrukten auf 126 bp eingeengt werden konnte.
Dabei handelt es sich um einen Bereich, indem auch ein Promotor mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit vorhergesagt wurde. Die gemessene Luziferaseaktivität des
putativen humanen Promotors war dagegen niedrig, sodass anzunehmen ist, dass
dem humanen NYX Promotor noch positiv regulierende Bereiche zur Funktion
fehlen. Die Suche nach bekannten Motiven ergab, dass das humane und Maus NYX
für ein bisher unbekanntes Leucin-reiches Protein mit 11 typischen LRRs
kodiert, die durch 2 Cystein-reiche LRRs flankiert werden. Außerdem wurden für
beide Proteine eine Signalsequenz und für das humane Protein ein GPI Anker
vorhergesagt. Diese Motive sind typisch für die Gruppe der kleinen Leucin-
reichen Proteoglycane (SLRP = small leucine rich proteoglycans) in der
extrazellulären Matrix (ECM). Diese können nicht nur für den Zusammenhalt der
ECM verantwortlich sein, sondern auch Adhäsionsmolekülen darstellen, die das
Zellwachstum regulieren und an der Signaltransduktion beteiligt sind. NYX
zeigt eine auffällig große strukturelle Ähnlichkeit zu Chaoptin und Connectin,
zwei Drosophila LRR-Proteine, die auch ein Signalpeptid und einen GPI-Anker
haben. Chaoptin ist für Adhäsionsprozesse der Photorezeptormembranen
verantwortlich, während Connectin an der Synapsenbildung und �formation im
Muskelgewebe beteiligt ist. In dieser Arbeit konnte durch transiente
Überexpression von V5-markiertem humanen und Maus NYX-Konstrukten in COS-7 und
HeLa-Zellen gezeigt werden, dass beide Proteine Oberflächenproteine
darstellen. Sie werden im ER synthetisiert und über den Golgi-Apparat an die
Plasmamembran transportiert. Diese spezifische Lokalisation wird durch
Deletionen in der Signalsequenz oder im GPI-Anker verändert. Punktmutationen
in der LRR-Region haben jedoch keine Auswirkungen auf die Lokalisation. Diese
Studien lassen vermuten, dass Nyctalopin eine Rolle als Adhäsionsmolekül
spielt. NYX könnte aber auch als Ligand und/oder als Rezeptormolekükl in
Zellsignalwegen fungieren. Die Identifizierung von NYX ermöglicht nun eine
molekular-genetische Diagnostik bei CSNB1-Patienten. Studien über die
Transkriptionsregulation dieses Gens bilden die Grundlage für die Anwendung
eines Zell-spezifischen Promotors beispielsweise für gentherapeutische
Ansätze. Zukünftige Studien werden zeigen, inwiefern Adhäsionsprozesse für den
generellen Mechanismus der CSNB1 Erkrankung in der Retina verantwortlich sind.
de
dc.description.abstract
Congenital stationary night blindness (CSNB) describes a clinical
heterogeneous group of nonprogressive retinal disorders. The mode of
inheritance can be autosomal dominant (adCSNB), autosomal recessive (arCSNB)
or X-chromosomal (XLCSNB). According to the rod-specific electroretinogram
(ERG), XLCSNB patients can be associated with either the complete form (CSNB1)
without rod function or with the incomplete type (CSNB2) with residual rod
function. Only in the incomplete type a substantially reduced cone function is
found. Furthermore CSNB1 can be associated with myopia, while patients with
CSNB2 may suffer from either myopia or hyperopia. Genetic mapping in families
with XLCSNB revealed two different loci on the proximal short arm of the
X-chromosome (Xp11.23 and Xp11.4). With a positional cloning approach the gene
underlying the defect in patients with CSNB2 was identified. It codes for the
?1-subunit of a voltage dependent calcium channel (CACNA1F). Analysis of
XLCSNB patients resulted in an expansion of the mutation spectrum of this
gene. A large proportion of the mutations lead to premature stop codons. The
DNA of those patients where no mutation in --1F could be detected, were used
for the positional cloning approach of the CSNB1 gene. Previous studies have
mapped the CSNB1 locus in Xp11.4. Using a combination of positional cloning
and candidate gene approaches we were able to isolate the gene associated with
CSNB1, which was named NYX (nyctalopin on chromosome X). Initially, two
patients with two different deletions of about 4 kb in size in a predicted
gene were identified. Further analysis revealed 15 new mutations in 23
patients. Most of these mutations lead to an amino acid exchange, in contrast
to those in CACNA1F. NYX consists of three exons, which are almost
ubiquitously expressed. Since no hybridization signal was detected on a
northern blot, these results are based on RT-PCR experiments. In addition the
mouse orthologous Nyx gene revealed almost the same expression pattern than
that found in human. However, northern blot analysis of this gene revealed
hybridization signals. Comparative sequence analysis of the genomic sequence
of the human with mouse NYX identified highly conserved regions in intron 2
and in the 5´\- and 3´-UTR. About 5 kb upstream of the human NYX exon 1, an
evolutionary conserved region, a CpG-island and a promoter were predicted.
With a luciferase reporter gene assay we could show that the mouse putative
promoter region contains indeed a promoter. Deletion constructs revealed a
minimal region of 126 bp which is necessary to drive transcription. In this
region a promoter with high probability was predicted. However, no luciferase
activity was detected with constructs containing the human putative promoter.
One possible explanation could be, that enhancer elements are missing in the
analyzed region. A search for known motifs revealed that the human and mouse
NYX code for yet unknown leucine- rich repeat proteins, each carrying 11
typical LRRs flanked by 2 cysteine-rich LRRs. Furthermore, while a signal
peptide was predicted for both proteins, a GPI anchor was only found for the
human one. These motifs are typically detected in proteins belonging to the
small leucine-rich proteoglycans (SLRP) which are localized in the
extracellular matrix (ECM). They were found to be responsible for the
maintenance of the ECM. Additionally, they can be adhesion molecules, which
regulate cell growth and are involved in processes of the signal transduction
cascade. Regarding the structure, NYX shows a high similarity to chaoptin and
connectin, two Drosophila LRR proteins, which contain a signal peptide and a
GPI anchor. Whereas chaoptin plays an important role in photoreceptor cell
morphogenesis to organize closely opposed membranes of photoreceptor cells by
direct adhesive interactions, connectin has been shown to reveal a repulsive
function during motor neuron growth cone guidance and synapse formation. Here
we could show, that NYX is also attached extracellular to the plasma membrane
via a GPI anchor. This was done by overexpressing human and mouse V5-NYX
constructs in COS-7 and HeLa cells to study the subcellular localization of
the proteins. They are synthesized in the ER and transported to the cell
surface through the Golgi apparatus. Deletion of the signal peptide or the GPI
anchor disturb this typical localization. These studies suggest that
nyctalopin plays an important role as an adhesion molecule in the human and
mouse retina. Alternatively, this protein could act as a ligand and/or a
receptor molecule in cell-signaling pathways in the retina. The identification
of NYX now allows molecular-genetic tests of CSNB1 patients. Initial analysis
of the transcriptional regulation of this gene presents the basis of a cell-
specific promoter, e.g. in gene therapy approaches. Future studies will show
whether NYX is able to mediate adhesion of retinal cells.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
night blindness
dc.subject
positional cloning
dc.subject
cell surface protein
dc.subject
transcriptional regulation
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Molekulare Ursachen der X-chromosomalen kongenitalen Nachtblindheit
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Wolfgang Berger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Volker Erdmann
dc.date.accepted
2004-02-23
dc.date.embargoEnd
2004-03-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004000541
dc.title.translated
Molecular basis of X-chromosomal congenital night blindness
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
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FUDISS_thesis_000000001220
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http://www.diss.fu-berlin.de/2004/54/
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