dc.contributor.author
Kirschner, Carolin
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:33:15Z
dc.date.available
2004-04-04T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10636
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14834
dc.description
Titelblatt und Inhalt
1\. Einleitung 1
2\. Zielsetzung 39
3\. Material 41
4\. Methoden 49
5\. Ergebnisse 61
6\. Diskussion 111
7\. Ausblick 127
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Zielsetzungen verfolgt. Zum einen wurden
verschiedene schwingungsspektroskopische Techniken, wie die FTIR-
Spektroskopie, die FT-RAMAN-Spektroskopie und die FTIR-Mikroskopie
hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit zur Charakterisierung und Differenzierung
von humanpathogenen Mikroorganismen vergleichend untersucht und bewertet. Der
zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Möglichkeit, ein neues
Antibiotikaempfindlichkeitsverfahren auf Basis von
schwingungsspektroskopischen Techniken zu realisieren.
Schwingungsspektroskopischen Techniken ermöglichen es, Untersuchungen an
intakten mikrobiellen Zellen durchzuführen, ohne diese dabei zu zerstören.
Dabei liefern die erhaltenen Spektren einen komplexen biochemischen
Fingerabdruck aller zellulären Bestandteile. Weitere Vorteile der Techniken
liegen in der Schnelligkeit und einfachen Durchführbarkeit bezüglich der
Probenpräparation, die ohne jegliche Agenzien wie z. B. Farbstoffindikatoren
auskommt. Diese Eigenschaften prädestinieren schwingungsspektroskopische
Methoden für das Gebiet der Mikrobiologie, insbesondere der klinischen
Routinediagnostik. Hier werden überwiegend phänotypische Techniken eingesetzt,
die zumeist nur einen oder einige wenige Zellbestandteile (z. B. ein
bestimmtes Enzym) detektieren können und, da sie zumeist nur mit größeren
Mengen einer Reinkultur durchgeführt werden können, zeit-und arbeitsintensiv
sind. Ent Spezies zählen zu den zweithäufigsten Verursachern von
Nosokomialinfektionen, so dass ihnen eine besondere klinische Signifikanz
zukommt. Aus diesem Grund wurde ein Datensatz bestehend aus sieben
verschiedenen Enterococcus Spezies ausgewählt, an dem gezeigt werden konnte,
dass sowohl die FTIR-Spektroskopie, als auch die FT-RAMAN-Spektroskopie eine
potenzielle Alternative zu den konventionellen Techniken darstellen. Mittels
beider Techniken konnte eine korrekte Klassifizierung auf Speziesebene
erhalten werden, die weder mit dem konventionellen API- noch dem MICROSCAN-
System erreicht wurde. Darüber hinaus stimmten nur die
Klassifizierungsergebnisse der FTIR- und der RAMAN-Spektroskopie, die auf
einer hierarchischen Clusteranalyse basierten, mit den Ergebnissen der 16S-
RNA-Sequenzierung, dem �Goldstandard� für die mikrobielle Analyse, überein.
Durch eine spezifische Wellenlängenselektion, bei der die sehr intensiven
Banden des in zwei Enterococcus Stämmen exprimierten Pigments Carotinoid aus
der Clusteranalyse der RAMAN-Spektren ausgeschlossen wurden, konnten nahezu
identische Klassifikationsschemata für beide schwingungsspektroskopische
Techniken erhalten werden. Beide Techniken zeichnen sich zudem auch durch eine
hohe Reproduzierbarkeit aus, wie an stammspezifischen Subclustern bestehend
aus unabhängigen Wiederholungskulturen, deutlich wurde. Um diese
Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, müssen standardisierte
Wachstumsbedingungen und Propenpräparationen eingehalten werden. Das hohe
Differenzierungspotenzial dieser Techniken beschränkt sich jedoch nicht nur
auf Bakterien, sondern kann auch auf Hefen angewandt werden, wie anhand einer
FTIR-spektroskopischen Studie an sieben verschiedenen Spezies der Gattung
Candida gezeigt werden konnte. Es konnte eine eindeutige Differenzierung auf
Speziesebene für die Gattung Candida erreicht werden. Des Weiteren konnte
gezeigt werden, dass mikrospektrometrische Messungen an Mikrokolonien (50 bis
80 µm) durch die Erarbeitung einer ortsgetreuen Replikatechnik Spektren
liefern, die reproduzierbar sind und ein genügend hohes Signal/Rausch-
Verhältnis aufweisen. Die Vorteile dieser Methodik liegen vor allem in ihrer
Schnelligkeit und einfachen Probenpräparation, da die Mikrokolonien in
Abhängigkeit vom Organismus nach nur 6 bis 8 h auf optische Materialien
übertragen und anschließend ohne weitere präparative Schritte gemessen werden
können. Das hohe Potenzial der FTIR-Mikrospektrometrie im Hinblick auf
Zeitbedarf und Präzision zur Identifizierung von Mikroorganismen konnte im
Rahmen einer klinischen Studie, die an Blutkulturen durchgeführt wurde, unter
Beweis gestellt werden. Es konnte eine korrekte Identifizierung von 98,3% der
untersuchten Proben erreicht werden. Dieses sehr gute Identifizierungsergebnis
ist auch in wesentlichen Teilen auf das Auswerteverfahren zurückzuführen, das
auf einem Identifizierungsmodell unter Anwendung von hierarchisch
organisierten neuronalen Netzen basierte. Im zweiten Teil der Arbeit, der die
Entwicklung eines spektroskopischen Antibiotikaempfindlichkeitstests
beinhaltete, wurde zunächst die Möglichkeit geprüft, ob die in den FTIR-
Spektren der Zellen enthaltenen spektralen Informationen spezifisch genug
sind, um sensitive von resistenten Stämmen differenzieren zu können. Hierzu
wurden gezielt Mikroorganismen mit spezifischen Antibiotikaresistenzen
untersucht. Dabei handelte es sich um epidemiologisch repräsentative
Datensätze von Vancomycin-resistenten/Vancomycin-sensitiven Enterococcus
(VRE/VSE) Stämmen und von Methicillin-resistenten/Methicillin-sensitiven S.
aureus (MRSA/MSSA) Stämmen. VRE und MRSA unterscheiden sich dabei in mehreren
Aspekten, die sich auch in den Spektren widerspiegeln. Die durch das VanA-Gen
vermittelte Vancomycinresistenz bei den hier untersuchten VRE-Stämmen wird
durch Glykopeptidantibiotika induziert, während die mecA-Gen vermittelte beta-
Lactamresistenz konstitutiv vorliegt. Diese unterschiedlichen Mechanismen, die
die Expression des jeweiligen Resistenzgens auslösen, sind dafür
verantwortlich, dass für die beiden VRE/VSE-Datensätze keine Differenzierung
zwischen sensitiven und resistenten Stämmen auf Basis ihrer Spektren per se
erzielt werden konnte. Von den drei MRSA/MSSA-Datensätzen konnte jedoch trotz
der konstitutiv vorliegenden beta-Lactamresistenz auch nur bei einem Datensatz
mittels Clusteranalyse eine Diskriminierung in resistente und sensitive Stämme
erfolgen. Dieser Datensatz enthielt überwiegend hoch resistente MRSA-Stämme,
bei denen der Resistenzphänotyp stärker ausgeprägt ist. Die Anwendung von
künstlichen neuronalen Netzen führte bei beiden Spezies zu keiner signifikant
verbesserten Klassifizierung, da die gesamten Datensätze sowohl der MRSA/MSSA-
Stämme als auch der VRE/VSE-Stämme genotypisch relativ heterogen waren, so
dass die dadurch bedingten großen stammspezifischen Varianzen das weniger
stark ausgeprägt Resistenz- bzw. Sensitivitätsverhalten überdeckten. Aufgrund
dieser nur sehr eingeschränkt möglichen Differenzierbarkeit zwischen
sensitiven und resistenten Zellen auf Basis ihrer Spektren per se wurde im
Rahmen dieser Arbeit ein neues Verfahren zur Untersuchung der Wechselwirkung
von Antibiotika mit mikrobiellen Zellen basierend auf mikrospektrometrischen
Messungen entwickelt. Mit Hilfe dieses Verfahrens konnte zum ersten Mal der
Einfluss eines typischen beta-Lactams auf resistente und sensitive Zellen
untersucht werden, die als Mikrokolonien auf festem Nährmedium kultiviert
wurden. Hierdurch gelang zum einen die eindeutige Differenzierung zwischen
resistenten und sensitiven Zellen und zum anderen konnte die Wirkungsweise des
hierbei verwendeten beta-Lactamantibiotikums mit den in den Spektren
gefundenen Veränderungen korreliert werden.
de
dc.description.abstract
In this thesis, two objectives were addressed. First, different vibrational
spectrocopic techniques, such as FTIR spectroscopy, FT-RAMAN spectroscopy and
FTIR microspectroscopy were investigated in comparison with respect to their
applicability for the characterization and differentiation of pathogenic
microorganisms. The second part of the work was focused on the development and
evaluation of a new method based on infrared spectroscopy to test the
antibiotic susceptibility behavior of microorganisms. Vibrational
spectroscopic techniques allow the investigation of intact microbial cells in
a non-destructive manner and produce complex, biochemical-like fingerprint
spectra providing information about all cellular components. These techniques
are rapid, because little biomass is needed significantly reducing culturing
time. Further advantages are ease of use, since they require virtually no
sample handling and, apart from the culture medium, no consumables, such as
labels or dyes. Therefore, vibrational spectroscopies have a great potential
in the field of microbiology, especially in clinical diagnostic microbiology.
Most clinical microbiological laboratories rely on phenotypical methods, which
can detect one or a few cellular compounds only per test, e.g. one specific
enzyme. Performing these tests is often laborious and time-consuming, since a
substantial amount of time is accounted for the initial culturing steps, in
order to obtain enough biomass to perform the test. Based on the results
obtained from a collection of seven different Enterococcus species, which have
emerged as one of the leading causes of nosocomial infections worldwide, it
could be demonstrated that both methods, FTIR and RAMAN spectroscopy provide a
potential alternative to conventional typing methods. Both spectroscopic
techniques proved to be capable of discriminating accurately at the species
level while the routinely used phenotypic identification systems (API,
MICROSCAN) performed poorly. Moreover, the species classification based on the
spectroscopic data, was consistent only with the results obtained by the 16S
RNA sequencing, which is the �gold standard� for microbial identification.
Comparison of FTIR and RAMAN clustering, based on a specific wavelength
selection discarding the signal contributions of carotenoids, showed that
there was considerable consistency between both methods, since very similar
classification schemes were obtained. Additionally, replicate cultures of all
strains were grouped in strain specific subclusters illustrating the excellent
reproducibility of both methods. Standardization of culturing conditions and
sampling preparations are prerequisites to obtain such highly reproducible
classification results. The results of a FTIR spectroscopic study obtained
from a collection of seven different Candida species proved that the high
differentiation capacity of the IR technique is not restricted to the analysis
of bacteria, but can be also applied to yeasts. A clear classification at the
species level could be achieved for the genus Candida. By using FTIR
microspectroscopy to measure microbial microcolonies, it was demonstrated,
that high quality IR-spectra can be obtained by applying a special replica
technique. This technique enables to transfer microcolonies growing on solid
culture plates spatially accurate to an IR-transparent sample holder. The
spectra recorded from such microcolonies (50 to 80 µm) were reproducible and
of a sufficient signal to noise ratio. The most obvious advantage of this
technique was the short time required for obtaining microcolonies, which
already develop after only 6 to 8 h depending on the organism. By using this
microspectroscopic technique to measure microcolonies as replicas there are
minimal sample preparation steps prior to spectral acquisition enabling a
rapid microbial identification method. The high potential of the
microspectroscopic approach with respect to speed and precision for microbial
identification was shown, based on a clinical study. In the course of this
study, blood cultures were analyzed by FTIR microspectroscopy, parallel to the
routine diagnostic microbiological analysis. High identification accuracy was
achieved with 98,3 % of the microorganisms being correctly identified. The
high identification accuracy can be ascribed to a large extent to the
excellent identification model, based on a hierarchical organized neural
network. The second part of the work focused on the development of a new
antibiotic susceptibility test based on infrared spectroscopy. The aim of this
study was to examine if the spectral information contained in the IR spectra
of microorganisms are sufficient to discriminate sensitive from resistant
cells. For this purpose microorganisms with specific antibiotic resistances
were investigated. Representative datasets comprising Vancomycin
resistant/Vancomycin sensitve Enterococcus (VRE/VSE) and Methicillin
resistant/Methicillin sensitive S. aureus (MRSA/MSSA) strains were used to
examine whether the resistant and sensitive strains can be differentiated on
the basis of their spectra per se. There are several differences between VRE
and MRSA, which are reflected by their infrared spectra. The Vancomycin
resistance in E. faecium, which is encoded by the VanA gene, was investigated,
since the resistance mechanism is induced only in the presence of glycopeptide
antibiotics. Contrary, the beta-lactam resistance in MRSA, encoded by the mecA
gene, is constitutively present. These differences in the resistance
mechanisms, which trigger the expression of the respective resistance gene,
might be the reason that no differentiation between resistant and sensitive
strains on the basis of their spectra per se could be achieved for the two
VRE/VSE data sets. However, despite the constitutive beta-lactam resistance,
only one of the MRSA/MSSA datasets could be discriminated by means of
hierarchical clustering according to resistant and sensitive strains. This
dataset consisted in contrast to the other two datasets, mainly of high
resistant MRSA strains, indicating that the resistance phenotype is much more
pronounced. The classification results for both species could not be
significantly improved by using artificial neural networks because of the
greater genotypic heterogeneity of the total datasets of both species. The
prevalence of the strain variance that presumably masks the less significant
variance arising from the antibiotic susceptibility may account for the poor
classification result obtained even with supervised classifiers such as ANNs.
Based on these results indicating that the possibility to discriminate between
sensitive and resistant cells on the basis of their spectra per se is very
limited, a new method for rapid drug susceptibility testing based on the
microspectroscopic technique was developed. The aim of this pilot study was to
investigate for the first time the molecular effect of a typical beta-lactam
antibiotic on the infrared spectra of sensitive and resistant S. aureus
strains (MSSA,MRSA) growing as microcolonies on solid agar plates. Based on
the results of this microspectroscopic approach, a clear differentiation
between resistant and sensitive cells could be achieved and in addition, the
mode of action of the beta-lactam antibiotic could be correlated to the
changes that occurred in the spectra upon influence of the antibiotic.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
vibrational spectroscopic techniques (FT-IR
dc.subject
FT-IR microspectroscopy
dc.subject
microorganisms
dc.subject
chemometric methods
dc.subject
antibiotic susceptibility
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Charakterisierung und Differenzierung von humanpathogenen Mikoorganismen
mittels schwingungsspektroskopischer Techniken
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dieter Naumann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Ferdinand Hucho
dc.date.accepted
2004-03-12
dc.date.embargoEnd
2004-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004000962
dc.title.translated
Characterization and Differentiation of humanpathogenic Microorganisms by
Vibrational Spectroscopic Techniques
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001475
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http://www.diss.fu-berlin.de/2004/96/
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