dc.contributor.author
Müller, Michael
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:32:25Z
dc.date.available
2014-11-28T13:28:44.156Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10608
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14806
dc.description.abstract
Ein minimalinvasiver Zugangsweg ermöglicht gegenüber einem Standardzugang eine
muskelschonendere Implantation. Die bisher nur postulierte
Muskeltraumareduktion konnte mit dieser Arbeit nachweislich belegt werden.
Bildmorphologisch zeigt sich unter der Verwendung eines intramuskulären mDL-
Zugangs in der Hälfte der Fälle eine muskuläre Schädigung des M. glutaeus
medius, insbesondere eine Atrophie des vorderen Glutaeus medius-Drittels.
Diese höhergradige Atrophie ist bei einem intermuskulären, minimalinvasiven
anterolateralen Zugang nicht nachweisbar. Hier kann der M. glutaeus medius
signifikant geschont werden. Der M. glutaeus minimus wird in beiden Zugängen
gleich häufig an seinem tendinösen Ansatz an der anterioren Trochanterfascette
geschädigt. Dies ist aber weniger im Zusammenhang mit dem Zugang zu sehen,
sondern eher die Folge des verwendeten Geradschafts, der eine sehr laterale
Präparation des proximalen Femurs erfordert und wodurch die Gefahr einhergeht,
die Minimus-Sehne zu schädigen. Der M. tensor fasciae latae wird in keinem der
beiden Zugänge traumatisiert. Ein erhöhtes Risiko einer indirekten Schädigung
des Tensors unter Verwendung eines anterolateralen Zugangsweges, aufgrund der
internervalen Präparation mit der Gefahr einer Schädigung des N. glutaeus
superior besteht nicht. Das funktionelle Outcome korreliert nur tendenziell
mit der muskulären Schädigung, meist nicht in signifikantem Ausmaß.
Ganganalytisch sind keine Unterschiede bezüglich Gangbild und Foot Progression
Angle nachweisbar. Die Ursache hierfür liegt in aller Wahrscheinlichkeit in
einer nachgewiesenen Kompensationsfähigkeit der periartikulären Muskulatur. So
zeigt die Arbeit eindrücklich, dass eine Schädigung des vorderen Glutaeus
medius-Drittels zu einer signifikanten kompensatorischen Hypertrophie des M.
tensor fasciae latae führt. Der Tensor ist damit anscheinend in der Lage,
funktionell Anteile des M. glutaeus medius zu übernehmen. Als besondere
Risikogruppen für eine Schädigung der Glutealmuskulatur unter der Verwendung
eines mDL-Zugangs erweisen sich ältere Patienten und Patienten mit einem
erhöhten BMI. Diese Patientengruppen besitzen offensichtlich eine höhere
Vulnerabilität und ein schlechteres Regenerationsvermögen und profitieren
besonders von der Verwendung eines minimalinvasiven Zugangs. Für die
Beurteilung der periartikulären Muskulatur und deren pathologische
Veränderungen stellt sich die MRT als exzellentes Verfahren heraus. Durch die
MRT ist eine sehr gute qualitative und quantitative Analyse des
periartikulären Weichgewebes möglich und sollte daher standardmäßig bei Fragen
zu unklaren Schmerzen, muskulären Defiziten und Funktionsstörungen verwendet
werden. Obwohl die funktionellen Unterschiede zwischen den verwendeten
Zugängen eher geringgradig ausgefallen sind, sollte dennoch, unter Anbetracht
möglicher, zukünftig notwendiger Wechseloperationen des Patienten, ein
muskelschonender, minimalinvasiver Zugangsweg bei der Erstimplantation
verwendet werden. Wird der Muskel bei der Primärimplantation durch einen MIS-
Zugang komplett geschont, ist dann die muskuläre Ausgangssituation bei
anstehenden Wechseloperationen umso besser. Denn es gilt, je häufiger ein
Muskel traumatisiert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer
progredienten fettigen Degeneration. Diese Tatsache sollte berücksichtigt
werden, da aufgrund der voranschreitenden Alterssituation der Bevölkerung, die
Revisionsendoprothetik an Häufigkeit und Bedeutung zunimmt und dabei auch die
muskuläre Funktion, neben der sicheren Knochenverankerung, von entscheidender
Bedeutung für ein gutes postoperatives Outcome darstellt. Es ist also
insgesamt jedem Operateur zu empfehlen, die primäre
Hüftendoprothesenimplantation maximal muskelschonend - unter Verwendung eines
intermuskulären Zugangs wie z.B. den minimalinvasiven anterolateralen Zugang -
durchzuführen. Ungeachtet dessen ist die minimalinvasive Technik
anspruchsvoll, so dass allerhand Erfahrung und Übung notwendig sind, um
potentielle Risiken des minimalinvasiven anterolateralen Zugangs, wie
Trochanterfrakturen oder ein Schaftmalalignment zu minimieren.
de
dc.description.abstract
A minimal-invasive approach allows a more muscle-sparing implantation compared
with a lateral standard approach. The postulated muscle trauma reduction of a
MIS-approach could be proved with this work. In the morphological image
analysis a muscle damage of the gluteus medius muscle, in particular a fatty
atrophy of the anterior third of the gluteus medius, could be demonstrated
under the use of an intramuscular lateral approach. This higher grade atrophy
was not seen when using the intermuscular minimal-invasive anterolateral
approach. The gluteus medius muscle can be significantly spared with this MIS-
approach. The gluteus minimus muscle is damaged in both approaches equally,
especially in the area of the tendon attachment at the anterior facet of the
greater trochanter. However, this is to be seen less in connection with the
approach, but rather the result of the used straight stem, which requires a
very lateral preparation of the proximal femurs. The tensor fasciae latae
muscle was not damaged in both approaches. A higher risk of an indirect damage
of the tensor under use of an anterolateralen access road, on account of the
internerval preparation with the risk of damage of the gluteus superior nerve
does not exist. The functional Outcome correlates only tendentially with the
muscular damage, mostly not in significant extent. No differences were
provable with regard to gait pattern and the foot progression angle. The
reason for this might be caused by the proved compensation ability of the hip
muscles. Thus the work impressively demonstrates that a damage of the anterior
third of the gluteus medius muscle leads to a significant compensatory
hypertrophy of the tensor fasciae latae. Apparently, the tensor seems to be
able to take over functionally parts of the gluteus medius muscle. Older
patients and patients with a higher BMI turn out as a special risk groups for
damage of the abductor muscles under the use of a lateral approach. These
patient's groups own obviously a higher vulnerability and a worse regeneration
capacity of their musculature and profit particularly from the use of a
minimum-invasive approach. The MRI turns out as an excellent tool for the
judgment of the hip musculature and their pathological changes in patients
with THA. With the MRI a very good qualitative and quantitative analysis of
the periarticular soft tissue is possible and, hence, should be standardly
used in questions to unclear pains, muscular insufficiency and malfunctions.
Although the functional differences between the used approaches are of minor
extent, a minimally-invasive approach should be preferred in the primary
implantation, especially under consideration of demographic changes with an
accompanying increased risk of necessary revisions.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
minimally invasive total hip arthroplasty
dc.subject
minimally invasive anterolateral approach
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss unterschiedlicher Zugangswege in der primären Hüftendoprothetik
auf die Hüftmuskulatur
dc.contributor.contact
michael.mueller@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. med. Maximilian Rudert
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. med. Rüdiger von Eisenhart-Rothe
dc.date.accepted
2014-11-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097960-8
dc.title.subtitle
funktionelle Auswirkungen und bildmorphologische Analysen
dc.title.translated
The influence of different approaches in primary total hip arthroplasty on the
hip musculature
en
dc.title.translatedsubtitle
functional effects and morphological image analysis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097960
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000016143
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access