dc.contributor.author
Preißner, Sarah
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:30:30Z
dc.date.available
2015-09-03T08:54:46.572Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10575
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14773
dc.description.abstract
Mehr als die Hälfte aller über 50-Jährigen nehmen täglich fünf oder mehr
Medikamente ein. Die für die Verstoffwechselung von Medikamenten
verantwortlichen Enzyme weisen eine stark überlappende Substratspezifität auf
und sind somit in ihrer Effektivität anfällig für Polypharmazie. Die
Enzymaktivität wird weiterhin auch durch Medikamente beeinflusst, die die
Enzyme inhibieren oder induzieren. Interindividuell ist das Ansprechen auf
Medikamente ebenfalls sehr verschieden. Ein wichtiger Grund hierfür ist die
unterschiedliche Aktivität der fremdstoffmetabolisierenden Enzyme, da diese
genetisch sehr polymorph sind. Insgesamt bedingen Polypharmazie, die
einhergehenden Medikamenteninteraktionen und Polymorphismen von Enzymen starke
Variationen von Medikamentenwirkspiegeln und bedingen somit Ineffektivität und
Toxizität. Ziel dieser Arbeit war es, diese Faktoren zu untersuchen und die
Ergebnisse in einer Datenbank zu integrieren, die auf diesen Informationen
basierende Therapieoptimierungen ermöglicht. Um die in der Literatur weit
verstreuten Erkenntnisse zu Interaktionen der einzelnen Enzyme und Transporter
und der funktionellen Charakterisierung ihrer genetischen Varianten und deren
Häufigkeit in verschiedenen Ethnien bündeln zu können, war ein automatisierter
Textminingansatz erforderlich. Es wurde nach Interaktionen zwischen ca. 2.800
Medikamenten und über 6.000 fremdstoffmetabolisierende Enzymen, darunter
Cytochrom P450-Enzyme (CYPs), Phase II-Enzyme und Transporter (und jeweils
deren Synonymen) mit ca. 100 Prädikaten wie „hemmen, induzieren,
metabolisieren“ etc. in über 21 Millionen Artikeln in PubMed gesucht. Dies
ent-spricht weit mehr als einer Milliarde Einzelsuchen. Insgesamt wurden
22.000 Artikel mit den gewünschten Schlüsselwortkombinationen gefunden. Diese
potenziellen Beziehungen wurden anschließend manuell validiert und die
verifizierten Interaktionen in die Transformer Datenbank integriert. Zu den
über 2.800 Medikamenten wurden mehr als 4.000 Interaktionen mit Phase
I-Enzymen, mehr als 400 mit Phase II-Enzymen und mehr als 1.100 mit
Transportern ermittelt. Diese Ergebnisse wurden in der Datenbank Transformer
online zur Verfügung gestellt, die ohne Anmeldung und kostenlos zugänglich
ist: http://bioinformatics.charite.de/transformer. Um den Nutzern eine
gezielte Suche nach Interaktionen zwischen mehreren Medikamenten zu
ermöglichen, wurde ein Web-Tool entwickelt, inklusive eines
Interaktionsnetzwerk-Tools. In einem nächsten Schritt wurden die Auswirkungen
sowie die Häufigkeiten von CYP-Polymorphismen in Kaukasiern und anderen
Ethnien ermittelt, um eine Liste von klinisch relevanten Polymorphismen zu
erstellen. Des Weiteren wurden Expressionsunterschiede von CYPs in
verschiedenen Geweben dargestellt. Die Wichtigkeit der Berücksichtigung von
CYP-Interaktionen in der Verstoffwechselung von Medikamenten wurde an Hand von
Chemotherapieprotokollen verdeutlicht. Dazu wurden 91 Behandlungsprotokolle
auf Medikamentenwechselwirkungen analysiert und Optimierungsvor-schläge
aufgezeigt. Eine klinische Studie über die Behandlung von Kindern mit einem
Rezidiv einer akuten lymphoblastischen Leukämie wird derzeit auf medikamentöse
CYP-Interaktionen und ihren Einfluss auf die Mortalität hin untersucht.
Weitere klinische Studien – sowohl retrospektiv als auch prospektiv – sollten
die vorgelegten theoretischen Analysen in Zukunft untermauern, um Wirksamkeit
zu verbessern und Nebenwirkungen zu vermeiden.
de
dc.description.abstract
More than half of the people aged 50 years or older are administered at least
five drugs daily. The enzymes, which are responsible for the drug metabolism,
have overlapping substrate speci-ficities. Therefore, these enzymes are
susceptible to polypharmacy. Additionally, drugs often inhibit enzymes or
induce their expression. At a given prescribed dose, the actual effective drug
level differs considerably between patients. One important reason for this is
that the enzymatic activity varies due to genetic variability, leading to
phenotypes such as poor and extensive me-tabolisers. Thus, the use of multiple
drugs, drug-drug interactions and polymorphisms of the en-zymes result in
unexpected drug levels leading to ineffective therapy and increased toxicity.
The aim of this project was to analyse these factors and integrate the results
in a database, in order to enable evidence-based optimisation of the
pharmacotherapy. An automatic textmining was developed to find relations
between drugs, enzymes, transporters, genetic variants and their frequency in
different ethnicities. More than 21 Millions of abstracts in PubMed were
searched for interactions between 2,800 drugs and more than 6,000 enzymes, in-
cluding cytochrome P450 enzymes (CYPs), phase II-enzymes and transporter, with
over 100 predicates like: “inhibit, induce, metabolise” etc. were sought in. A
total of more than one billion of queries were performed. Altogether, more
than 22,000 scientific publications matched the search criteria. The potential
relations therein had to be validated manually before they were integrated
into the Transformer database. For the 2,800 drugs about 4,000 interactions
with CYPs, 400 with phase II-enzymes and 1,100 interactions with transporters
were determined. The results were compiled and made available online without
registration or payment at: http://bioinformatics.charite.de/transformer. To
enable interactive drug-cocktail optimisation a web-tool including network
visualisations was devel-oped. In a next step, the frequencies and effects of
CYP polymorphisms in Caucasians and other eth-nicities were analysed to create
a list of relevant polymorphisms. Additionally, expression differ-ences of
CYPs in different tissues were analysed and visualised. The importance of
considering CYP interactions with regard to metabolism of drugs was shown for
chemotherapeutic drug cocktails. To this end, 91 treatment protocols were
investigated for potential metabolic interactions and alterations were
suggested to improve efficacy and safety in pharmacotherapy. A clinical study
on the treatment of children with relapses of acute lympho-blastic leukemia is
currently being analysed for CYP drug-interactions and their influence on
survival rates. Further clinical studies - both retrospective and prospective
– should be performed to underpin the theoretical analyses presented here to
improve efficacy and reduce toxicity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
personalized medicine
dc.subject
cytochrome P450
dc.subject
drug-drug-interactions
dc.subject
drug enzyme interactions
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Auf dem Weg zur personalisierten Pharmakokinetik
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2015-09-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100004-7
dc.title.subtitle
Analyse der Interaktionen und Polymorphismen von fremdstoffmetabolisierenden
Enzymen zur Optimierung der Medikation und exemplarische Anwendung in der
Polychemotherapie
dc.title.translated
On the way to personalized pharmacokinetics
en
dc.title.translatedsubtitle
Analysis of interactions and polymorphisms of xenobiotic enzymes for
optimization of the medication and an exemplary application in
polychemotherapy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100004
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000017628
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access