dc.contributor.author
Zell, Hanna
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:28:45Z
dc.date.available
2011-01-21T08:12:45.475Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10539
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14737
dc.description.abstract
Seit der ersten gezielten Nutzung von Feuer durch den Menschen spielt
anthropogene Luftverunreinigung eine Rolle, und spätestens seit Beginn der
Industrialisierung von Gesellschaften ist sie zu einem schwerwiegenden Problem
geworden. Verunreinigte Luft ist eine Gesundheitsgefährdung, die die gesamte
Erdbevölkerung betrifft, da sie an Staatsgrenzen nicht stoppt. Bestrebungen
zur Verbesserung der Luftqualität zielen dabei vor allem auf die anthropogene
Luftverschmutzung als einzigen beeinflussbaren Faktor ab und sollten möglichst
überregional gestaltet werden. Hauptursachen für anthropogene
Luftverunreinigungen sind der Straßenverkehr als mobile Quelle und Prozesse
der Energieerzeugung und Industrie als stationäre Quellen. In dieser Arbeit
wird erstmals eine szientometrische Analyse der Forschungsaktivität zum Thema
Luftverschmutzung und hier besonders zur Verunreinigung durch Feinstaub und
Schwefeldioxid durchgeführt. Dabei werden Artikel analysiert, die in den
Online-Datenbanken „PubMed“ und „Web of Science“ erfasst sind. Zum Thema
Feinstaub und Schwefeldioxid wird innerhalb der Ergebnisse zur
Luftverschmutzung gesucht („Web of Science“), bzw. die Suche über die MeSH-
Database mit der zur Luftverschmutzung verknüpft („PubMed“). Zur
Datenauswertung und bildlichen Darstellung werden teilweise selbst entwickelte
Programme genutzt, internationale Übersichten zu Veröffentlichungsanzahlen und
Zitationsraten werden mit der Density-Equalizing-Methode dargestellt. Die
Analyse ergibt im Zeitraum von 1955 bis 2006 im „Web of Science“ 26.253 und
bei „PubMed“ 28.416 Veröffentlichung für Luftverschmutzung, 3567 bzw. 2738
Publikationen zum Feinstaub und 1440 bzw. 1068 Datenbankeinträge für
Schwefeldioxid. Die Veröffentlichungszahlen steigen im „Web of Science“
innerhalb des Analysezeitraums konstant an, während sich in „PubMed“ Mitte der
1970er Jahre eine Spitze in den jährlichen Publikationszahlen zeigt; beiden
Datenbanken ist ein rasanter Anstieg der Veröffentlichungszahlen ab Anfang der
1990er Jahre gemeinsam. So steigen auch die Zitierungen der Artikel pro Jahr
ab 1991 an, jedoch überproportional zu den Publikationszahlen; dies gilt für
alle drei Analysen und ist vor allem im Zusammenhang mit der Einführung des
World Wide Web für die Öffentlichkeit Anfang der 1990er Jahre sowie einer
öffentlich entbrannten Diskussion zur Luftreinheit Anfang der 1990er Jahre zu
sehen. Dass Englisch die derzeitige Sprache der Wissenschaft ist, bestätigt
die Tatsache, dass 96% (80% für Feinstaub und 97% für Schwefeldioxid) der
Publikationen in englischer Sprache verfasst sind. Weitere häufiger genutzte
Sprachen sind Deutsch und Französisch. Der größte Anteil der
Publikationsaktivität ist den USA zuzuschreiben (38% für Luftverschmutzung,
40% für Feinstaub und 30% für Schwefeldioxid). So gilt auch die höchste Anzahl
an Zitierungen US-amerikanischen Veröffentlichungen; bei der Errechnung der
Zitationsraten treten zunächst Länder mit geringen Publikationszahlen und
Teilnahme an großen internationalen Studien in den Vordergrund, nach Aufdecken
dieses statistischen Mangels zeigen sich europäische Staaten (Feinstaub,
Schwefeldioxid) und Neuseeland vor südamerikanischen Ländern
(Luftverschmutzung) führend. Angesichts der hohen Dichte so genannter
Megastädte im asiatischen Raum erscheint die Abwesenheit von asiatischen
Veröffentlichungen unter den häufig zitierten verwunderlich. Unter den
produktivsten Autoren finden sich hauptsächlich US-amerikanische, so auch der
meist publizierende, J. Schwartz, daneben auch europäische und ein
kanadischer. Zur Thematik Schwefeldioxid überwiegt der Anteil der europäischen
Autoren. Die Anzahl der ihnen zugeordneten Veröffentlichungen korreliert weder
mit der Anzahl der Listungen als Erstautor noch mit dem für sie errechneten
h-Index. Bei näherer Betrachtung ist der Hauptanteil der Zitierungen ihrer
Werke auf Selbstzitierungen oder bevorzugte Zitate von durch Kooperationen mit
anderen Autoren entstandenen Werken zurückzuführen. Hier kann von einer
bewussten Einflussnahme auf eigene bibliometrische Werte ausgegangen werden,
was ein häufiges Phänomen in der Wissenschaft darstellt. Die mit Abstand
häufigste Veröffentlichungsform ist der Artikel. Die Forschungsgebiete der
produktivsten Zeitschriften setzen sich hauptsächlich aus
umweltwissenschaftlichen Themen zusammen, hier sind in allen drei Analysen für
„Atmospheric Environment“ die meisten Erscheinungen eingetragen. Weiterhin
findet sich eine Zeitschrift mit epidemiologischem Schwerpunkt und zwei mit
medizinischen Inhalten (respiratorisches System). Die Impact Factors
korrelieren nicht mit der Produktivität der Zeitschriften, die Werte für Cited
Half-Life und Immediacy Index deuten auf nicht schnelllebige
Wissenschaftsfelder hin. Die Ergebnisse der Zeitschriftenanalyse
widerspiegelnd, sind unter den forschenden Fachgebieten die
Umweltwissenschaften am produktivsten. Die vier relevanten medizinischen
Fachbereiche geben die schon bei den Zeitschriften auffallende
Unterrepräsentanz von gesundheitlichen Themen wieder; gleichzeitig ist die
schon erfolgte Aufteilung in Unterthemen zu beachten, während die
Umweltwissenschaften ein großes Themengebiet darstellen. Unter den
analysierten Organsystemen wurde der Lunge die größte Aufmerksamkeit
geschenkt, was sich angesichts ihrer Funktion als Eintrittspforte von u. a.
Luftschadstoffen einfach nachvollziehen lässt. Auch andere nennenswerte
Organsysteme zeichnen sich durch direkten Luftkontakt bzw. unmittelbare
funktionelle Nähe zum respiratorischen System aus. Hohe Publikationszahlen für
Luftverschmutzung durch Feinstaub im Zusammenhang mit der Leber lassen sich
durch kürzlich angenommene funktionelle Schädigungszusammenhänge über eine
Rechtsherzinsuffizienz erklären.
de
dc.description.abstract
Ever since the first purposeful utilization of fire by humankind,
anthropogenic air pollution has been an issue. At least by the beginning of
the industrialization it has become a severe problem. Today, the main causes
of anthropogenic air pollution are road traffic (a “mobile” source), and
processes in energy production and industry (“stationary” sources). Efforts to
improve air quality are mainly aimed at anthropogenic air pollution, as it is
the only susceptible factor. Polluted air is a health hazard of concern for
the world population as a whole, since it does not stop at national borders.
Therefore, efforts towards air quality imp ovement should be organized at a
supra-regional level, when feasibility is indicated. In this paper, the first
scientometric analysis of the research activity concerning the field of air
pollution is accomplished, with particular attention to particulate matter and
sulfur dioxide. Articles in the online databases “PubMed” and “Web of Science”
are analyzed. Results for particulate matter and sulfur dioxide are retrieved
from the sum of results for the air pollution analysis (“Web of Science”), or
linked to the same by the MeSH-database (“PubMed”). In part, proprietary
program codes are used to evaluate and illustrate data. International diagrams
to demonstrate publication numbers and citation rates are generated by means
of density-equalizing mapping to demonstrate publication numbers and citation
rates. For the time span 1955-2006, the analysis shows 26,253 results in “Web
of Science” and 28,416 in “PubMed” for air pollution. More specifically, for
particulate matter, “Web of Science” lists 3567 publications while “PubMed”
2738 entries; for sulfur dioxide 1440 and 1068 publications respectively.
During the analysis period, the number of publications increased in “Web of
Science” over time, whereas in “PubMed” a peak in yearly publications occurred
in the mid-1970s. However, both databases display a rapid slope in publication
numbers at the beginning of the 1990s. Therefore, citation numbers rise
beginning in 1991, too, but disproportionately high to publications. This is
applicable for all three analyses and is to be mainly ascribed to the
implementation of the World Wide Web to the public in the beginning of the
1990s as well as to a public discussion about air quality beginning in the
early 1990s. The fact that 96% of the publications are written in English (80%
for particulate matter and 97% for sulfur dioxide) supports the notion that
English has become the main language for scientific literature. Other
frequently used languages are German and French. The largest part of
publication activity is attributable to research in the USA (38% for air
pollution, 40% for particulate matter and 30% for sulfur dioxide). Therefore
the highest numberof citations is found for US-American publications;
calculating the citation rates, countries with low publication numbers
participating in large international studies are on top of the agenda at
first. Eliminating this statistical deficiency, European states (particulate
matter, sulfur dioxide) and New Zealand (air pollution) are leading ahead of
South American countries. Regarding the high density of so-called mega-cities
in the Asian area, the lack of Asian publications among the frequently cited
seems rather remarkable. Mainly US-Americans are to be found among the most
productive authors including the most publishing one, J. Schwartz, alongside
with Europeans and one Canadian author. Regarding the topic of sulfur dioxide,
European authors are prevailing. Publication numbers neither correlate with
the number of entries as first author nor with the h-indexes. Under closer
inspection, the largest fraction of citations is to be ascribed to self-
citations or preferential citations of papers that derive from co-operations
with other authors. Here, an intentional influence on bibliometric accounts
can be assumed, which is a common phenomenon in science. The article is by far
the most frequent document type. The most productive journals‟ subject areas
mainly consist of themes originating from the environmental sciences. Most
entries are papers from “Atmospheric Environment” in all three analyses.
Furthermore, there is one journal with an epidemiological emphasis and two
journals with medical content (respiratory system). The impact factors do not
correlate with the journals‟ productivity; values for cited half-life and
immediacy index do not suggest fast moving fields of science. Mirroring the
results of the journal analysis, environmental sciences are the most
productive among the researching subject areas. The fact that there are four
relevant medical fields reflects that health-related topics are
underrepresented. This was already shown in the journals‟ analysis. At the
same time, there has to be some attention paid to the fact that the medical
topics are partitioned into sub-themes, while the environmental sciences are a
large field containing many possible sub-themes. The most attention among the
analyzed organ systems is paid to the lung, which is easily understandable,
considering its function as the entrance for air pollutants. Other relevant
organ systems are characterized by direct air contact or immediate functional
closeness to the respiratory system. High publication numbers regarding
particulate air pollution in combination with the liver can be explained by
recently assumed functional coherence in damaging mechanisms by means of a
right heart insufficiency.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
anthropogenic air pollution
dc.subject
particulate matter
dc.subject
sulfur dioxide
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Luftverschmutzung, Feinstaub und Schwefeldioxid
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. D. Groneberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Luttmann, Priv.-Doz. Dr. med. B. Mazurek
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015425-2
dc.title.subtitle
szientometrische Analyse
dc.title.translated
Air pollution, particulate matter, and sulfur dioxide
en
dc.title.translatedsubtitle
Visualization of research activity using density-equalizing mapping and
scientometric benchmarking procedures
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015425
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FUDISS_derivate_000000008576
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