dc.contributor.author
Tempel, Kristina
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:27:29Z
dc.date.available
2009-10-15T05:49:47.269Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10505
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14703
dc.description.abstract
Häufigste Indikation zur parenteralen Ernährung stellen in Deutschland
Tumorleiden dar. Durch die parenterale Ernährung ist es gelungen, Patienten in
der letzten Phase ihres Lebens, oder aber im Falle einer benignen Erkrankung
dauerhaft die zum Leben notwendigen Nährstoffe zuzuführen. Unter einer so
lebensnotwendigen wie auch einschränkenden Therapiemaßnahme wie die der
künstlichen Ernährung stellt sich die Frage nach der Lebensqualität der
parenteral ernährten Patienten. In dieser Untersuchung wurde bei 85 Patienten
die Lebensqualität unter heimparen-teraler Ernährung betrachtet. Aufgenommen
in die Untersuchung wurden Patienten, die mindestens 3 Monate parenteral
ernährt wurden und von denen mindestens 3 Fragebögen zur Lebensqualität
vorlagen. Ziel der Untersuchung war es, die Lebensqualität unter langfristiger
heimparenteraler Ernährung darzustellen und eventuelle Unterschiede in der
Lebensqualität zwischen Patienten mit benigner und Patienten mit maligner
Erkrankung aufzuzeigen. In einer prospektiven Untersuchung wurden die Daten
zur Lebensqualität mit Hilfe des EORTC-QLQ C30-Fragebogens und dem
gastrointestinalen Fragebogen nach Eypasch sowie mit zehn klinisch relevanten
zusätzlich gestellten Fragen erhoben. Der Beobachtungszeitraum wurde in zehn
Bereiche unterteilt. Patienten mit benigner Erkrankung fühlten sich durch die
parenterale Ernährung in vielen Bereichen stärker eingeschränkt als Patienten
mit maligner Erkrankung. Sie fühlten sich in schlechterer körperlicher
Verfassung, waren emotional weniger stabil und gaben an, stärker unter
Schlaflosigkeit und Schmerzen zu leiden. Dies spiegelte sich auch in einer
schlechter bewerteten Gesamtlebensqualität der Patienten mit benigner
Erkrankung wieder. Sowohl Patienten mit maligner als auch Patienten mit
benigner Erkrankung konnten im Verlauf der Therapie an Gewicht zunehmen, d.h.
die durch die Grunderkrankung bedingte Kachexie konnte durch die parenterale
Ernährung aufgehalten werden, die Patienten nahmen teilweise sogar bis zu 10
kg an Gewicht zu und konnten ihr Wohlfühlgewicht erreichen. Ein von beiden
Patientengruppen häufig geäußertes Problem stellte die Nykturie unter der
nächtlichen Infusion dar, die wiederum zu Schlafstörungen führte. Diese
Schlaf-störungen beeinträchtigten die Patienten mit benigner Erkrankung
stärker als die Patienten mit maligner Erkrankung. Da die Dauer der Infusion
bei beiden Patientengruppen annähernd gleich war, bleibt die Frage nach einer
positiven Beeinflussung der Nykturie bei Verlängerung der Infusionsdauer
bestehen. Ein weiteres, beide Gruppen belastendes Phänomen stellen nächtliche
Krämpfe insbesondere der unteren Extremitäten dar. Ein signifikanter
Zusammenhang zwischen der Laufzeit der Infusion und Muskelkrämpfen konnte
nicht nachgewiesen werden. Da die untersuchten Gruppen bezüglich der Dauer
ihrer Infusion relativ homogen waren, bleibt offen, ob eine verlängerte
Laufzeit der Infusion auch zu einer Abnahme von Muskelkrämpfen führen könnte,
wie einige Patienten berichteten, die Ihre Infusionsdauer verlängerten. In
dieser Untersuchung zeigte sich, dass besonders Patienten mit maligner
Erkrankung, die mindestens drei Monate parenteral ernährt werden, von der
Therapie profitieren. Dieses Ergebnis wird unter anderem durch eine stete
Gewichtszunahme der Patienten, die einen empfindlichen Marker für die
Lebensqualität darstellt, gestützt. Die verbesserte Lebensqualität von
Patienten mit maligner Erkrankung rechtfertigt eine frühe parenterale
Ernährung, mit der nach Möglichkeit vor einer bereits eingetretenen
Tumorkachexie begonnen werden sollte. Aufgrund der in vielen Bereichen
schlechter bewerteten Lebensqualität und auch aufgrund der schlecht bewerteten
medizinischen Behandlung sollten Verbesserungen in der Versorgung der
Patienten mit chronischen, benignen Erkrankungen vorgenommen werden.
Patienten, die unter einer chronischen Erkrankung leiden, aufgrund derer sie
langfristig parenteral ernährt werden müssen, fühlen sich sowohl körperlich
als auch seelisch stärker beeinträchtigt. Dieses Ergebnis muss aufgrund der
unterschiedlichen Perspektive der beiden Gruppen betrachtet werden. Während
die Patienten mit Malignom in der parenteralen Ernährung die Möglichkeit der
Lebensverlängerung oder aber die Aussicht auf eine für die verbleibende Zeit
bessere Lebensqualilät sehen, ist die Perspektive der Patienten mit benigner
Erkrankung eine eventuell lebenslange Abhängigkeit und damit verbunden
vielleicht lebenslange Einschränkung, teilweise sicherlich ohne Hoffnung auf
Veränderung der Situation. Dieses Ergebnis zeigt, dass besonders Patienten die
den Rest ihres Lebens von der parenteralen Ernährung abhängig sind, mehr
Aufmerksamkeit, sei es in Form psychologischer Unterstützung oder im Bereich
der ambulanten Versorgung, zuteil werden sollte. Leider bleibt es auch mit den
verfügbaren Fragebögen schwer, den Einfluss, den die Erkrankung auf die
Lebensqualität nimmt, von dem Einfluss der heimparenteralen Ernährung auf die
Lebensqualität zu trennen. Dies sollte als Herausforderung für die Zukunft
gesehen werden, um die Lebensqualität von Patienten unter parenteraler
Ernährung besser beurteilen und dementsprechend Verbesserungen in der
Behandlung vornehmen zu können.
de
dc.description.abstract
Patients who are not able to ensure their energy level by oral ingestion need
parenteral nutrition. The improvement of quality of life for patients with
carcinoma has highest priority, especially in the case of palliative
procedures like home parenteral nutrition. The aim of this examination was to
describe the quality of life of patients during long-term home parenteral
nutrition, especially to detect if there is a difference in quality of life
between patients with benign and malign diseases. In order to address this
question the EORTC Questionnaire and the Eypasch Questionnaire were used.
Furthermore questions on well-being weight, actual weight, muscle-cramps,
nycturia, sleep disorders and the duration of the infusion were asked. To
ensure equal conditions, the following measures were taken: \- a minimum
observation time of three months was chosen, \- patients had to complete
questionnaires at least three times. 85 patients fulfilled these conditions.
During home parenteral nutrition patients gain weight, whether they suffer
from malign or benign disease. Some patients gained up to 10 kg. It is
possible to improve the quality of life by providing home parenteral nutrition
even for patients suffering from a progressive malign disease. Especially
during the last months of life, home parenteral nutrition can contribute to
the patients’ well-being. It is important to start therapy in a state in which
weight gain is still possible. In this examination no interrelation could be
found between the duration of the nocturnal infusion and the frequency of
sleep disorders. Patients who suffer from a benign disease felt more
constricted by the infusion than patients suffering from a malign disease.
They felt more constricted in their physical and emotional functioning and
they suffered more from sleeplessness and pain. An explanation for this
difference could be the fact that patients with benign diseases suffer from a
chronical illness for a long time. In some cases patients feel addicted of to
the infusion for the rest of their lives. In contrary to patients with malign
diseases they experience parental nutrition as restriction. Patients with
benign diseases evaluated their global quality of life worse and the medical
support insufficient. Patients with a benign disease need more support in
medical as well as in psychological area. In conclusion patients with benign
diseases need more support in medical as well as in psychological area. With
the available Questionnaires it is not possible to decide whether the
parenteral nutrition or the fundamental disease influence the quality of life.
en
dc.format.extent
119 Bl.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Lebensqualität unter langfristiger heimparenteraler Ernährung
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. P. Thul
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Raab
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. W. Keller
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013427-2
dc.title.translated
Quality of life during long-term home parenteral nutrition
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013427
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006387
dcterms.accessRights.dnb
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open access