dc.contributor.author
Schäuble, Annette
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:24:36Z
dc.date.available
2006-01-02T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10455
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14653
dc.description
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Grundlagen I
I Zusammensetzung der Knochen I
I.I Aufbau des lamellären Knochens II
I.II Spurenelemente im Knochen IV
II Stabile Isotope VI
III Kollagen IX
IV Karbonat XI
1 Einleitung 1
1.1 Ziel der Arbeit 1
1.2 Das Mittelalter 3
1.3 Die Stadt Bernau, Landkreis Barnim 9
1.4 Das Dorf Rüdersdorf-Tasdorf, Landkreis Märkisch-Oderland 14
1.5 Die Insel Usedom 16
1.6 Kreisläufe in Ökosystemen 19
1.7 Ziele und Fragestellungen 21
2 Material 23
2.1 Anthropologische Untersuchungsmethoden 23
2.2 Die Skelettserie aus Bernau 25
2.3 Die mittelalterliche Skelettserie aus Tasdorf 26
2.4 Die Skelettserie aus Usedom 27
3 Methoden 28
3.1 Kollagen-Gelatine-Extraktion 28
3.2 Aminosäureanalyse 29
3.3 Karbonat-Extraktion 31
3.4 Aufbereitung für die Spurenelementmessungen 32
3.5 Histologie 33
3.6 Massenspektrometrie 35
3.7 Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) 38
3.8 Analyse der Bodenproben 40
3.9 Statistik 41
4 Ergebnisse 43
4.1 Qualitätskontrolle der Proben 43
4.2 Stabile Isotope im Kollagen 48
4.3 Stabile Isotope im Karbonat 79
4.4 Ergebnisse der Texturpräparate der Bodenproben 86
4.5 Spurenelemente 91
Diskussion Teil I 131
5.1 Der Boden und seine Auswirkung auf die Knochendekomposition 136
5.2 Schwermetallbelastung 143
5.3 Histologie 148
5.4 Stabile Isotope im Knochenkollagen 148
5.5 Stabile Isotope im Knochenkarbonat 152
5.6 Kreisläufe in Ökosystemen 154
5.7 Kindheit im Mittelalter 162
Diskussion Teil II 168
5.8 Ernährungs- und Lebensbedingungen im mittelalterlichen Bernau 168
5.9 Ernährungs- und Lebensbedingungen im mittelalterlichen Tasdorf 196
5.10 Ernährungs- und Lebensbedingungen im mittelalterlichen Usedom 213
5.11 Gesamtdiskussion 237
5.12 Ausblick 247
6 Zusammenfassung 248
7 Abstract 250
8 Literaturverzeichnis 252
9 Anhang 279
9.23 Danksagung 335
9.24 Curriculum vitae 338
dc.description.abstract
Ziel dieser Arbeit war es die Ernährungsstrategien sowie Lebens- und
Umweltbedingungen von mittelalterlichen Bevölkerungen in Deutschland anhand
der Analyse stabiler Isotope und Spurenelemente zu rekonstruieren. Untersucht
wurden Skelettserien aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Da solch eine
Untersuchung bisher fehlte, wurden 20 Erwachsene und ca. 15-21 Kinder sowie
Tierknochen aus jeder Population ausgewählt. 15 Spurenelemente (As, Cd, Co,
Pb, Ni, Cu, Al, Sr, Zn, Mg, Fe, Mn, Ca und P) und die stabilen Isotope von
Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff wurden analysiert. Der Vergleich der
Unterschiede zwischen den ländlichen und städtischen Populationen erlaubte es,
qualitative und quantitative Unterschiede in der Ernährung zu finden und
Umgebungseinflüsse auszumachen. Nach einer Rekonstruktion der allgemeinen
Ernährungsgrundlage interessierte besonders die Frage, ob geschlechts- oder
altersspezifische Unterschiede in der Ernährungsweise bestanden haben. Ein
weiterer Fokus dieser Forschung war die Bestimmung des Abstillalters und die
Belastung bedingt durch Schwermetalle. Kollagen ist ein Langzeitindikator der
aufgenommen Proteine der Nahrung, da es im lebenden Organismus nur alle 10 bis
30 Jahre vollständig umgebaut wird. Der komplette Umbau des Karbonats dauert
dagegen etwa 7 bis 10 Jahre. Im Gegensatz zum Kollagen, welches nur den
Proteingehalt der Nahrung reflektiert, repräsentiert das Karbonat die gesamte
aufgenommene Nahrung eines Individuums. Die Analyse von Spurenelementen aus
dem Knochenmineral diente der Untermauerung der gewonnenen Rückschlüsse auf
die Nahrung aus dem Kollagen und Karbonat. Da die d15N-Werte des Konsumenten
in der Regel 3 4 schwerer sind als die seiner Nahrung, kann rekonstruiert
werden, welche Nahrungsgruppen ein Individuum konsumiert haben könnte. Diese
Anreicherung zwischen den Trophiestufen ist bei den d15N-Werten höher als beim
Kohlenstoff. So zeigt sich im Vergleich von Konsument und Nahrung zwischen den
d13C-Werten nur ein Unterschied von ca. 1 . Die d13C-Werte spiegeln in allen
drei Orten einen ausschließlichen Konsum von C3-Pflanzen wider. Die d15N-Werte
aus dem Kollagen der untersuchten Proben aus der Stadt Bernau deuten auf eine
Ernährung mit einem hohen Fleischanteil hin. Die Männer und Frauen aus Tasdorf
wiesen deutliche individuelle Differenzen in ihrer Ernährung auf. Der Verzehr
von tierischem Protein war hier nicht besonders häufig. Auch für Usedom an der
Ostsee zeigt sich eine hohe Variabilität. Interes¬santerweise kann hier
allerdings marine Kost als Hauptnahrungskomponente ausgeschlossen werden.
Anscheinend ernährte man sich in Usedom mehr durch Ackerbau und Viehzucht als
durch Fischfang. Laktierende Säugetiere produzieren diesen oben beschriebenen
Trophiestufeneffekt gewissermaßen im eigenen Organismus, so dass Milch und
Milchprodukte durch besonders hohe 15N-Werte ausgewiesen sind. Wenn ein Kind
vollständig abgestillt ist, sind seine d15N-Werte fast vollständig identisch
zu denen seiner Mutter, was auf eine gleichartige Ernährung hindeutet. So kann
der Entwöhnungszeitpunkt der Kleinkinder festgestellt werden. In Bernau
erfolgte das Abstillen im Alter von ungefähr zwei Jahren. Im Dorf Tasdorf
erfolgte die Entwöhnung ein wenig später, ungefähr im Alter von zweieinhalb
Jahren und in Usedom gab es die längste Entwöhnungsphase: Säuglinge wurden bis
zu drei Jahren und länger gestillt. In dem Mineralanteil von Knochen und
Zähnen ist Sauerstoff sowohl in den Karbonaten, als auch in den Phosphaten
präsent. Die Sauerstoff Isotopenraten (d18O) in meteorischem Wasser variieren
mit dem Klima und in den meisten Regionen existiert ein enges Verhältnis
zwischen d18O und der Temperatur. Niedrigere Temperaturen, die einen
geringeren delta-Sauerstoff-Isotopenwert im Körper verursachen, sind bei den
meisten Säugetieren direkt korreliert mit dem Trinkwasser. Die d18O-Werte der
Usedomer Bevölkerung sind niedriger als die der Tasdorfer und Bernauer
Bevölkerung, was auf ein kühleres Klima in Usedom als in Tasdorf oder Bernau
hindeutet. Diese Differenzen könnten auf eine allmähliche Klimaveränderung
hindeuten oder mit der geographischen Lage der Fundorte zusammenhängen.
de
dc.description.abstract
The objective of this thesis was to reconstruct the living conditions and
particularly the nutrition base of an urban and a rural medieval population in
Brandenburg, Germany and one population near the sea in Mecklenburg-
Vorpommern, Germany. The goal was to comprehend the staple diet as well as the
basic quality of the food. The history of human population is tightly
interrelated to temporal changes of the inhabited ecosystems. The natural or
anthropogenic changes of the environment cause changes in human behaviour and
lead to the development of various adaptive strategies of adaptation.
Especially the search for resources has elicited man to alter his environment.
As such an investigation was lacking until now, femoral and rib samples of
about 20 adult individuals and 15-21 children of each population as well as
animal bones were taken and prepared for the analysis of trace elements and
stable isotopes. 15 trace elements (As, Cd, Co, Pb, Ni, Cu, Al, Sr, Zn, Mg,
Fe, Mn, Ca and P) and the stable isotopes of carbon, nitrogen and oxygen were
analysed. The comparison of the rural und urban populations allowed to find
qualitative and quantitative differences in the diet and to trace
environmental impacts. More features were found to differentiate between
social groups, both sexes and different age groups. Another focus of this
research was the weaning age of children and the stress caused by heavy
metals. Collagen is well suited for the analysis of stable isotopes. It can
maintain its molecular structure for thousands of years after the individual s
death and is resistant for post-mortem changes. In a living organism the
collagenous material will be completely renewed every 10 to 30 years. Based on
this fact, it is possible to draw conclusions on dietary customs of an
individual living a long time ago. This is possible using the stable isotopes
analysis of nitrogen and carbon. Collagen represents mainly one fraction of
protein in food. The main part of nitrogen is taking up with the daily food.
The proteins of single individuals possess similar d15N values. As a result of
the trophic level effect where consumer tissue d15N values are elevated by
approximately 3-4 over dietary protein, breastfeeding children have tissue
d15N values 2-3 higher than their mothers. During the weaning process, the
consumption of supplementary foods results in a decline in infant d15N values.
When a child is fully weaned its protein d15N values are nearly identical to
those of its mother, indicating similar diets. The hydroxylapatite of
mineralized tissues contains about 2-4% carbonat. The d13C in carbonate varies
with that in an individual`s diet, the offset between diet and carbonate
values being about 9-10 . For an adult skeleton, a complete replacement cycle
takes about 7-10 years. Carbonate d13C reflects the carbon stable isotope
values in whole diet not just in proteins. In the mineral fraction of bones
and teeth, oxygen is present both in carbonate and phosphate. Oxygen isotope
ratios (d18O) in meteoric water varies with climate, and in most regions a
firm relationship exists between d18O and temperature, lower temperatures
causing a lower d. Oxygen isotope values in body are, for most larger mammals,
directly related to their drinking water. According to this analysis in Bernau
weaning happened at the age of about two. In the village of Tasdorf weaning
occured a little later, at the age of two-and-a-half year and in Usedom it was
the longest weaning process: children were breastfeeding up to and above the
age of three years. The distribution of the fractions of stable carbon and
nitrogen in the village of Tasdorf suggests a high portion of vegetable food,
whereas the nutrition base of the urban environment in Bernau offered a higher
proportion of meat-consumption. Interestingly, the women of Tasdorf showed a
lower d15N value compared to the men, suggesting that the men in Tasdorf
consumed more meat than their wives. In Usedom, the d18O values indicate to a
colder climate than in Bernau or Tasdorf, and astonishingly, in the island
town Usedom marine protein can be ruled out as a major source of nutrition.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
stable isotopes
dc.subject
trace elements
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Ernährungsrekonstruktion dreier mittelalterlicher Bevölkerungen anhand der
Analyse stabiler Isotope und Spurenelemente
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Carsten Niemitz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel
dc.date.accepted
2005-12-13
dc.date.embargoEnd
2006-01-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2006000017
dc.title.translated
Reconstruction of dietary customs of three medieval populations by means of
analysis of stable isotopes and trace elements
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
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FUDISS_thesis_000000001942
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2006/1/
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