dc.contributor.author
Scholz, Sunna
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:22:41Z
dc.date.available
2014-01-08T08:10:41.455Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10407
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14605
dc.description.abstract
Es wurde eine ausführliche Gerätequalifizierung des Voltammetrie-Messsystems
bestehend aus dem Potentiostaten μStat 200, den Elektrodenstreifen und
weiterem Zubehör von DropSens durchgeführt. Dabei wurde der Einteilung der
Qualifizierung der USP in die vier Abschnitte DQ, IQ, OQ und PQ gefolgt. Die
Design-Qualifizierung bestand aus der Zusammenstellung der Anforderungen an
das Voltammetrie-Messsystem. Diese waren die innovative Herstellungstechnik
der Feststoffelektroden durch Siebdruck, das Konzept der Einweg-Elektroden und
die im Gegensatz zu Quecksilber ungiftigen Elektrodenmaterialien. Darüber
hinaus war es die Möglichkeit, aufgrund der geringen Ausmaße und des Gewichts
des Potentiostaten, Messungen an jedem Ort statt nur im Labor durchführen zu
können. Während der darauf folgenden Installations-Qualifizierung wurden alle
gelieferten Teile geprüft und dokumentiert. Die Installation von Software und
der Aufbau des Geräts waren erfolgreich. Die Funktions-Qualifizierung umfasste
die Prüfung der einzelnen Bestandteile des Voltammetrie-Messsystems ebenso wie
das allgemeine Handling. Der Potentiostat wurde auf die Spezifikationen des
Herstellers geprüft, welchen er entspricht. Die Elektroden allein konnten nur
auf die Oberflächenbeschaffenheit untersucht werden. Sie weisen aufgrund der
Herstellungstechnik eine netzartige Struktur auf, was nicht den idealen
Eigenschaften einer Elektrodenoberfläche entspricht. Darüber hinaus ist die
Elektrodenoberfläche hydrophob, was das Aufbringen von kleinen Tropfenvolumina
unter 100 μL für Messungen direkt auf dem Elektrodenstreifen erschwert. Das
Zubehör wie Messgefäß und Durchflusszelle sind funktionsfähig, müssen jedoch
aufgrund ihres geringen Eigengewichts fixiert werden. Die Anforderung der DQ,
das Gerät auch außerhalb des Labors zu verwenden, ist nur eingeschränkt
möglich, da die kleinen und leichten Bauteile auf einem trockenen, stabilen
und vibrationsfreien Untergrund betrieben werden müssen. Bei der Prüfung der
Steuersoftware sind erhebliche Mängel festgestellt worden. Sowohl bei der
Übertragung der Messparameter, als auch bei der Auswertung und Speicherung von
Messkurven sind Fehler aufgetreten, die nur durch umsichtigen Umgang mit der
Steuersoftware vermieden werden konnten. Im Zuge der Leistungs-Qualifizierung
wurden verschiedene Anwendungen auf dem Voltammetrie-Messsystem ausgeführt und
anhand der Ergebnisse die Eignung des Systems beurteilt. Da sich mit jeder
Messungen auf einem Elektrodenstreifen (DRP-110) Lage und Höhe der Peaks
verändern, wurde die Präzision von CV-Messungen eines Tropfens Paracetamol-
Lösung auf einem Elektrodenstreifen untersucht. Die rel. SD von 20 Messungen
je eines Tropfens auf einem Elektrodenstreifen beträgt für die Peakhöhe 2,5%
und für die Peaklage sogar 13 %. Die Präzision der Messungen kann deutlich
verbessert werden, wenn die Elektroden vor der Messung konditioniert werden.
Eine durch das Steuerprogramm einstellbare Vorbehandlung (Pretreatment) kann
nur bei einem festen Potential erfolgen. Dies hatte keine Verbesserung der
Präzision zur Folge. Eine Vorbehandlung der Elektroden durch CV-Scans im
Messbereich mit der Pufferlösung führte zu einer ähnlich guten Verbesserung
der Präzision, wie das außer Acht lassen der ersten fünf Messungen einer
Messreihe. Nach beiden Vorgehensweisen konnte die rel. SD des Peakpotentials
um mehr als die Hälfte und die rel. SD der Peakhöhe auf <1% gesenkt werden.
Die Wiederholpräzision von 15 Messung nach 5 Messungen zur Konditionierung
wurde auf 20 Elektrodenstreifen untersucht. Die Ergebnisse waren nicht
signifikant unterschiedlich und gehören mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%
einer Grundgesamtheit an. Eine Wiederholung der Messreihe mit einem anderen
Potentiostaten (Trace Analyzer) und die Auswertung der Daten über dessen
Software zeigte, dass die Messungen nicht signifikant voneinander verschieden
waren. Ein direkte Vergleich der beiden Potentiostaten und Steuersysteme μStat
und Trace Analyzer wurde anhand einer Kalibrierfunktion von Paracetamol
gezogen. Mit dem Trace Analyzer wurden deutlich bessere Ergebnisse in Bezug
auf Präzision der Peakhöhen der einzelnen Konzentrationen und Parameter der
Kalibriergeraden erzielt. Die Veränderung der Elektrodenoberfläche kommt durch
Oxidationsvorgänge und Adsorption zustande. Im Falle von Nimodipin konnte die
Eigenschaft, dass dessen Adsorption proportional zur Zeit geschieht, genutzt
werden, um die Empfindlichkeit der Methode zu verbessern. Es wurde gezeigt,
dass mit einer Rührdauer von 60 Sekunden eine Nachweisgrenze von 1,2 ng/L
Nimodipin erreicht werden konnte, was bisher nur mit Adsorptive Stripping
Methoden an der hängenden Quecksilberelektrode erreicht worden ist [18].
Mittels Parametern der Kalibriergeraden wurden die Nachweis- und
Bestimmungsgrenzen von Paracetamol und 4-Aminophenol ermittelt. Die
Kalibriergeraden hatten Verfahrensstandardabweichungen von 9,0 · 10−6 g/L für
Paracetamol und 2,6 · 10−5 g/L für 4-Aminophenol. Die Nachweis- und
Erfassungsgrenzen lagen bei 1,0 · 10−5 g/L und 3,1 · 10−5 g/L für Paracetamol
und bei 2,3 · 10−5 g/L und 7,0 · 10−5 g/L für 4-Aminophenol nach direkter
Auswertung der Kurven durch DropView. Zusätzlich wurde eine weitere Auswertung
der Kurven durch Faltung und Ableitung durchgeführt, was die Parameter der
Kalibriergerade und daraus folgend die Nachweisgrenzen jedoch nicht verbessert
hat. Bei der Prüfung von 4-Aminophenol als Verunreinigung in Paracetamol wurde
eine leicht erhöhte Erfassungsgrenze von 5,0 · 10−5 g/L ermittelt, was einem
Gehalt von 52 bzw. 75 ppm Paracetamol entspricht. Anhand der Oxidation von
Oxalsäure wurden die Eigenschaften von Kohlenstoff-Nanoröhren als
Arbeitselektrode (DRP-110CNT) und mit Cobalt-Phthalocyanin beschichtete
Kohlenstoffelektroden (DRP-410) im Vergleich mit den klassischen
Kohlenstoffelektroden (DRP-110) untersucht. Es hat sich gezeigt, dass die
Kohlenstoff-Nanoröhren keinen Vorteil gegenüber den klassischen
Kohlenstoffelektroden haben, da es mit keinem der beiden Elektrodenstreifen
zur Oxidation von Oxalsäure kam. Bei den mit Co-Phthalocyanin beschichteten
Elektroden hingegen war das Oxidationspotential von Oxalsäure so weit
herabgesetzt, dass ein Oxidationspeak registriert werden konnte. Mit den
Elektrodenstreifen DRP-550, deren WE und CE aus Platin bestehen, wurde die
Langzeitstabilität während der Titration getestet. Besonderes Augenmerk gilt
der RE aus Silber, die im direkten Kontakt zur Titrationslösung steht und von
dieser oxidiert bzw. reduziert werden könnte. Die Titration wurde sowohl
biamperometrisch als auch monoamperometrisch indiziert. Einerseits wurden die
Elektrodenstreifen an den Potentiostaten μStat angeschlossen und die Titration
im AD-Modus verfolgt. Andererseits wurden die Elektrodenstreifen und auch
klassische Doppelplatin-, Silber-, und Silber/Silberchlorid-Elektroden an ein
automatisiertes Titrationssystem Titrando angeschlossen und zur Indizierung
der Titration verwendet. Das Voltammetrie-Messsystem ist nicht zur
Titrationsauswertung geeignet, da der Gehalt der Substanz signifikant vom
berechneten und auch vom Gehalt der Referenzmethode abweicht. Die Gehalte der
mono- und biamperometrischen Indikation mit den Elektrodenstreifen sind nicht
signifikant verschieden von den Gehalten der Referenzmethoden. Aufgrund der
Veränderung der Silberelektrode ist die biamperometrische Indikation der
Titration besser geeignet. Die Elektroden sind also über die Dauer einer
Titration stabil und sprechen schnell genug auf die Änderung des
Lösungsmittels an, um den Endpunkt der Titration richtig zu bestimmen.
de
dc.description.abstract
The voltammetry measurement system consisting of a potentiostat μStat 200,
electrode strips and accessories has been scrutinized, following the four
phases of instrument qualification. These are design qualification,
installation qualification, operational qualification and performance
qualification in succeeding order. As design qualification operational
specifications of the voltammetry measurement system have been collected.
These were the innovative technique of screen printing electrodes, disposable
electrode strips, and that the electrode materials are nontoxic in contrast to
mercury. Furthermore, the possibility was of interest, that measurements could
be carry out outdoors, because of the small size and weight of the
potentiostat. During the following installation qualification all delivered
parts of the voltammetry measurement system have been checked and documented.
The installation of software and hardware has been successful. The operational
qualification consists of the testing of the parts of the voltammetry
measurement system as well as the overall handling. The potentiostat has been
tested and functions according to the specifications of the manufacturer. With
regard to the electrodes only their surface properties could be studied.
Because of the screen printing, they resemble a net like structure, which is
not an ideal surface for an electrode. Moreover, the electrodes surfaces are
hydrophobic, which leads to difficulties applying smaller volumes than 100 μL
on an electrode strip. The reference electrode made out of silver is in direct
contact with the sample solution and may be oxidized by it. Accessories like
the measurement cell and the flow cell are functional, but due to their low
weight they have to be secured in place. The requirement of the design
qualification, to use the appliance outside the lab, is limited, since the
small and light parts have to be set on a dry, stable and vibration-free
surface. Testing of the software revealed numerous deficiencies. Divers errors
occurred during execution of method parameters as well as in the course of
processing and saving curves. As operational qualification various
applications have been carried out on the voltammetry measurement system. The
suitability of the system has been judged by the outcome. Since peak height
and potential change with every measurement on an electrode strip DRP-110, the
precision of CV measurements of one drop of Paracetamol solution has been
tested. Measurements of 20 drops on one electrode strip showed rel. SD of 2,5%
for the peak height and 13% for peak potential. The precision of those
measurements can be increased by conditioning of the electrodes. The
Pretreatment offered in the software does not decrease the SD. A pretreatment
of the electrodes through CV scans of the buffer solution showed equally good
results as the omitting the first five measurement with the electrodes for the
calculations. Both approaches decreased rel. SD of the peak potentials by half
and the rel. SD. of the peak height even to less than 1 %. The repeatability
of 15 measurements following 5 conditioning runs on 20 electrode strips has
been tested. The results were not significantly different and belonged to the
same population with a probability of 95 %. The intermediate precision was
checked against a different potentiostat (Trace Analyzer). The evaluation of
the curves with the Trace Analyzer-software proved the series of measurements
to be not significantly different from each other. A direct comparison of the
potentiostats and control systems of the μStat and the Trace Analyzer by
calibration curves of Paracetamol resulted in better performance of the Trace
Analyzer. The changing of the electrode surface through oxidation and
adsorption could be utilized to improve the sensitivity of the detection
method of Nimodipin. With an adsorption time of 60 seconds and DPV measurement
a LOD of 1,2 ng/L could be achieved, which had only been possible with
adsorptive stripping methods at the hanging mercury drop electrode [18]. By
means of the calibration curve LOD and LOQ of Paracetamol and 4-Aminophenol
have been determined. The standard deviation for the procedure was 9,0 · 10−6
g/L for Paracetamol and 2,6 · 10−5 g/L for 4-Aminophenol. The LOD and LOQ were
1,0 · 10−5 g/L and 3,1 · 10−5 g/L for Paracetamol and 2,3 · 10−5 g/L and 7,0 ·
10−5 g/L for 4-Aminophenol after evaluation of the curves with DropView.
Additionally, the curves have been evaluated after convolution and derivation,
which did not improve the limits. Testing for 4-Aminophenol as an impurity of
Paracetamol resulted in a slightly higher LOD of 5,0 · 10−5 g/L, which
corresponds to a yield of 52 ppm or respectively 75 ppm Paracetamol. On the
basis of the oxidation of oxalic acid the properties of carbon nano tubes
(DRP-110CNT) and Co-Phthalocyanine coated carbon electrodes (DRP-440) have
been compared with the regular carbon electrodes (DRP-110). The tests showed,
that an oxidation of oxalic acid occurs only on the Co-Phthalocyanine coated
carbon electrodes. The carbon nano tubes electrodes do not exhibit any
advantage over the regular carbon electrodes. The long term stability of the
electrodes was tested via titration with the platinum working and counter
electrodes (DRP-550). Monoamperometric as well as biamperomtric indication of
the titration of ascorbic acid with iodine solution was used. The electrode
strips were either connected to the μStat or to the titration system Titrando.
Furthermore double platinum electrodes, silver ring electrodes and
silver/silver chloride reference electrodes were used for titrations at the
Titrando. The voltammetry measurement system is not applicable for the
evaluation of titrations, because the yields are significantly different from
the reference method. The yields of the mono- and biamperometic indications
with the electrode strip were not significantly different from the reference
methods. Due to the changing of the silver electrode only the biamperometric
indication should be used. The electrodes are stable during the duration of
the titration and react fast enough to the concentration change of the
solution.
en
dc.format.extent
XIII, 148 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
screen printed electrodes
dc.subject
analytical instrument
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::543 Analytische Chemie
dc.title
Qualifizierung eines Voltammetrie-Messsystems
dc.contributor.contact
sunna.scholz@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Johannes Peter Surmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Maria Kristina Parr
dc.date.accepted
2013-12-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095831-5
dc.title.translated
Qualification of a Voltammetry Measurement System
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095831
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