dc.contributor.author
Heinrich, Sonja Kirsten
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:19:10Z
dc.date.available
2018-01-12T10:06:56.269Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10348
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14546
dc.description.abstract
The cheetah (Acinonyx jubatus, family: Felidae order: Carnivora) was once
widely distributed across Africa and Asia but has been extirpated from a large
portion of this area. Major threats are considered to be habitat loss and
fragmentation, competition with other carnivore species, their killing as
livestock predators and high disease susceptibility associated with low
genetic diversity. Low genetic diversity may result in populations being more
vulnerable to new pathogens, especially if the immune genes of the major
histocompatibility complex (MHC) are affected. Cheetahs have been described as
a classic example for the negative consequences of genetic uniformity in the
MHC in numerous textbooks on conservation genetics and in scientific
publications. A recent study using single-strand conformation polymorphism
analysis has confirmed earlier studies and reported low genetic diversity at
MHC class I and MHC class II in cheetahs. However, high disease susceptibility
has only been reported for captive cheetahs, whereas free-ranging cheetahs
exhibit a good overall health status. Whether low genetic diversity at the MHC
is of relevance for the conservation of the cheetah has been controversially
discussed. This thesis has been designed to examine the immunological
architecture of the cheetah and assess its immune parameters both in
comparison with other sympatric carnivore species (chapter 2 and 3) as well as
a function of life history attributes and its living environment (chapter 4).
This thesis is embedded in a long-term research project on cheetahs in central
Namibia, through which blood samples from approximately 400 cheetahs and other
carnivore species were collected since 2002 and made available for this study.
In chapter 2 I compare the constitutive innate immune part of six sympatric
African carnivore species using a functional test, the bacterial killing assay
(BKA). To compare different species, I first adapted the classical BKA
protocol in such a way that the same dilutions and bacterial concentrations
could be applied to all species. I demonstrated that feline species had a
constitutive innate immune response of at least one magnitude higher than
those of canine species. Cheetahs and caracals (Caracal caracal) had a higher
bacterial killing capacity than the other four carnivore species studied and
also than species of other taxa which had been investigated in previous
studies. In chapter 3 I compare six humoral immune parameters of the cheetah
to those of the sympatric leopard (Panthera pardus), which exhibits the
highest genetic diversity amongst felines, including the MHC. The strength of
the constitutive innate immune system was higher in cheetahs than in leopards.
In contrast, leopards exhibited a stronger induced innate and adaptive immune
system than cheetahs. These results suggest different immune investment
strategies employed by the two species, possibly as a consequence of the
differences in MHC diversity in the two species. My analyses indicate that the
immune system of the cheetah might not be as impaired by the low genetic
diversity as has been previously suggested. In chapter 4 I study how different
factors such as age, sex and pathogen pressure influence six immune parameters
in cheetahs. Additionally, I evaluate the influence of handlingassociated
allostatic load ("stress") on these immune parameters. I link the measured
differences to the underlying energetic costs of the immune system, which may
change during different life history stages. Male cheetahs showed a stronger
constitutive innate immune response than female cheetahs. Older animals had
higher concentrations of immunoglobulin G (IgG) antibodies but lower
concentrations of complement than younger animals. Cheetahs in captivity
experienced higher pathogen pressure than free-ranging cheetahs because of the
proximity to people, their companion animals and other cheetahs. Cheetahs in
captivity had higher concentrations of IgG antibodies than free-ranging
individuals in the same habitat. Free-ranging cheetahs had higher values of
handling-associated allostatic load, as measured by glucocorticoid
concentrations, than cheetahs kept in captivity and in the proximity of people
in the same habitat. I demonstrated that three of six immune parameters were
influenced by stress parameters, suggesting that allostatic load needs to be
taken into account when evaluating immunity in cheetahs. In summary, this
study compares (1) one part of the immune system of the cheetah with several
sympatric species, (2) six immune parameter in cheetahs and sympatric leopards
and (3) six immune parameters between different age classes, sexes and
pathogen pressures in cheetahs, and estimates allostatic load as a possible
factor influencing immunocompetence. Altogether, this makes this study one of
the most comprehensive studies on the immune system of a free-ranging wild
mammal.
de
dc.description.abstract
Geparde (Acinonyx jubatus, Familie: Felidae, Ordnung: Carnivora) waren einst
weit verbreitet in Afrika und Asien, wurden aber in weiten Teilen ausgerottet.
Als Hauptgefährdungsfaktoren gelten Verlust und Fragmentierung des
Lebensraumes, Konkurrenz durch andere Karnivorenarten, Tötung aufgrund der
Bedrohung von Nutztierbeständen und eine hohe Anfälligkeit für Krankheiten,
die in Zusammenhang mit geringer genetischer Vielfalt steht. Geringe
genetische Vielfalt kann Populationen angreifbarer für neue Pathogene machen,
vor allem wenn die geringe genetische Vielfalt auch im Bereich der Immungene
des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC) auftritt. Geparde gelten als
klassisches Beispiel für die negativen Auswirkungen genetischer Uniformität,
welches in vielen Lehrbüchern über den genetischen Artenschutz sowie in
zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen genannt wird. Eine kürzlich
veröffentlichte Studie bestätigte mit der single-strand conformation
polymorphismus analysis frühere Studien und wies eine geringe genetische
Vielfalt im Bereich von MHC Klasse I und Klasse II nach. Eine hohe
Empfänglichkeit für Krankheiten wurde jedoch bisher nur für in menschlicher
Obhut gehaltene Geparde nachgewiesen, wohingegen freilebende Geparde einen
guten Gesundheitszustand aufweisen. Es ist stark umstritten, ob die geringe
Vielfalt im MHC ein Problem für die Arterhaltung des Gepards ist. Diese
Dissertation wurde durchgeführt, um einen Einblick in das Immunsystem der
Geparde zu gewinnen und betrachtet dessen Immunparameter sowohl im Vergleich
zu denen anderer, im gleichen Gebiet lebender (sympatrischer) Karnivorenarten
(Kapitel 2 und 3), als auch als Funktion verschiedener lebensgeschichtlicher
Attribute und Lebensumstände (Kapitel 4). Die Arbeit ist eingebettet in ein
Langzeit-Forschungsprojekt von Geparden in Zentralnamibia, in dessen Rahmen
seit 2002 Blutproben von etwa 400 Geparden und anderen Karnivorenarten
gesammelt wurden, die für diese Arbeit zur Verfügung standen. In Kapitel 2
vergleiche ich den konstitutiven angeborenen Teil des Immunsystems zwischen
sechs sympatrischen afrikanischen Karnivorenarten mit einem funktionalen Test,
dem bacterial killing assay (BKA). Um verschiedene Arten vergleichen zu
können, adaptierte ich zunächst das gängige Protokoll des BKAs so, dass die
gleiche Bakterienkonzentration und gleichen Plasmaverdünnungen für alle Arten
verwendet werden konnten. Es zeigte sich, dass die konstitutive angeborene
Immunantwort von Katzenartigen (Felidae) mindestens eine Größenordnung stärker
war als die von Hundeartigen (Canidae). Geparde und Karakale (Caracal caracal)
hatten die stärkste konstitutive angeborene Immunantwort im Vergleich zu den
anderen vier untersuchten Karnivorenarten und Arten anderer Gattungen, die in
früheren Studien untersucht wurden. In Kapitel 3 vergleiche ich sechs
Parameter des humoralen Immunsystems von Geparden mit denen sympatrisch
lebender Leoparden (Panthera pardus), die unter Katzen die größte genetische
Vielfalt, auch im MHC Bereich, aufweisen. Ich konnte zeigen, dass die
konstitutive angeborene Immunantwort bei Geparden stärker ist als bei
Leoparden. Andererseits verfügten Leoparden über eine stärkere induzierte
angeborene, sowie eine stärkere adaptive Immunantwort als Geparde. Diese
Ergebnisse deuten auf unterschiedliche Strategien der beiden Arten in Bezug
auf die Investition in verschiedene Bereiche des Immunsystems hin, die
möglicherweise mit der unterschiedlichen Vielfalt im MHC der beiden Arten
zusammenhängen. Zudem zeigt diese Studie, dass das Immunsystem der Geparde von
der geringen genetischen Vielfalt nicht so stark beeinträchtigt zu sein
scheint, wie bisher vermutet wurde. In Kapitel 4 untersuche ich den Einfluss
verschiedener Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Pathogendruck auf sechs
Immunparameter von Geparden. Zusätzlich untersuche ich den Einfluss der
allostatischen Belastung ("Stress") bei der Untersuchung der unter Narkose
gesetzten Tiere auf diese Immunparameter. Die gefundenen Unterschiede ordne
ich den energetischen Kosten der einzelnen Immunparameter zu, die sich in
unterschiedlichen Lebensphasen unterscheiden können. Männliche Tiere zeigten
eine stärkere angeborene konstitutive Immunantwort als weibliche Tiere. Ältere
Tiere wiesen höhere Konzentrationen von Immunoglobulin G (IgG) Antikörpern auf
aber niedrigere Konzentrationen von Komplementproteinen als jüngere Tiere. In
menschlicher Obhut lebende Tiere sind durch ihre räumliche Nähe zu Menschen,
deren Haustieren und zu anderen Artgenossen einem höheren Pathogendruck
ausgesetzt als freilebende Tiere. Erstere wiesen höhere Konzentrationen von
IgG Antikörpern als freilebende Geparde auf. Freilebende Tiere zeigten höhere
Messwerte der Stressparameter (als Maß für die allostatische Belastung) bei
der Untersuchung unter Narkose als in menschlicher Obhut lebende Tiere in
Namibia. Drei der sechs Immunparameter wurden von der allostatischen Belastung
beeinflusst. Dies bedeutet, dass Messungen der allostatischen Belastung
wichtig sind, wenn das Immunsystem von Geparden evaluiert wird.
Zusammenfassend vergleicht diese Arbeit 1) einen Teil des Immunsystems der
Geparde mit dem mehrerer sympatrischer Karnivorenarten, 2) sechs
Immunparameter bei Geparden und sympatrisch vorkommenden Leoparden und 3)
sechs Immunparameter zwischen unterschiedlichen Altersgruppen, Geschlechtern
und Pathogendrucke bei Geparden, und misst allostatische Belastung als
mögliche Einflußgröße für Immunparameter. Damit ist diese Studie eine der
umfassendsten Studien des Immunsystems bei einem freilebenden Wildtier.
de
dc.format.extent
130 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
acinonyx jubatus
dc.subject
caracal caracal
dc.subject
panthera pardus
dc.subject
blood sampling
dc.subject
major histocompatibility complex
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Immunity of cheetahs (Acinonyx jubatus): an evolutionary, comparative and life
history perspective
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Heribert Hofer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Jens Rolff
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Susanne Hartmann
dc.date.accepted
2017-10-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000106130-3
dc.title.translated
Die Immunantwort von Geparden (Acinonyx jubatus) aus evolutionärer,
vergleichender und lebensgeschichtlicher Perspektive
de
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000106130
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000022961
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access