dc.contributor.author
Wahrlich, Nour Natalie geb. Yazigi
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:18:23Z
dc.date.available
2012-06-04T08:15:26.729Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10317
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14515
dc.description.abstract
Die diabetische Retinopathie (DR) ist die Hauptursache für vermeidbare
Blindheit in der arbeitenden Bevölkerung. Da die DR aufgrund des Ausbleibens
von Symptomen lange unbemerkt fortschreitet, wird sie häufig nicht rechtzeitig
behandelt und stellt damit ein großes soziales und volkswirtschaftliches
Problem dar. Das Ziel dieser Arbeit war die systematische Betrachtung der
bisherigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema DR anhand
szientometrischer Methoden. Die Datenanalyse geschah nach folgenden
Gesichtspunkten: Gesamtzahl publizierter Artikel und Zitationen,
Quellenangaben, Autoren, Institute, Länder und Forschungsschwerpunkte. Auf
diese Weise sollte ein Überblick der Thematik innerhalb der Wissenschaftswelt
gegeben werden. Unter Verwendung der Datenbank Web of Science wurde eine
umfassende Untersuchung des Publikationsverhaltens durchgeführt. Um sämtliche
Publikationen zum Thema zu erfassen, wurde mit diabet* retinopath* OR diabet*
macul* im Zeitraum 1900 bis 2008 gesucht. Seit der ersten Publikation im Jahr
1917 sind 15.624 wissenschaftliche Arbeiten zur DR in die Datenbank des ISI
Web of Science aufgenommen worden. Die Publikationen wurden in insgesamt 17
verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Englische Publikationen machen mit
93,5% der Artikel den weitaus größten Anteil aus. Ferner sind Deutsch mit
einem Anteil von 3% und Französisch mit 2,2% von Bedeutung. Die restlichen
Sprachen haben mit insgesamt <0,5% einen kleinen Anteil, was bedeutet, dass
viele der nicht-anglophonen Länder ihre Artikel häufiger auf Englisch als in
ihrer landeseigenen Sprache publizieren. Die Betrachtung der Artikelanzahl
über die Jahre zeigt, dass die Publikationszahlen exponentiell zunehmen. Dies
unterstreicht einerseits die Forschungsnachfrage der DR und andererseits die
allgemeine Zunahme von Publikationen in der medizinischen Forschung.
Insbesondere seit Mitte der 70-iger Jahre steigt die Anzahl wissenschaftlicher
Arbeiten stetig an. In dieser Zeit wurden unter anderem auch zwei bedeutende
und vielzitierte Studien, die Diabetic Retinopathy Study und die Diabetic
Retinopathy Vitrectomy Study veröffentlicht. Seit 1990 ist eine besonders
starke Zunahme bei der Anzahl von Forschungsarbeiten zu verzeichnen. Dies ist
zum einen auf die Aufnahme von Abstracts in die ISI Datenbank und somit einer
verbesserten Trefferquote zurückzuführen. Zum anderen fällt auf, dass in
diesem Zeitraum auch die Ergebnisse von drei Studien publiziert wurden, welche
für die moderne Versorgung der DR einen entscheidenden Beitrag geleistet
haben. Dabei handelt es sich um die Early treatment diabetic retinopathy
study, die Diabetes Control and Complications Trial und die United Kingdom
Prospective Diabetes Study. Die Analyse der Themenbereiche zeigt, dass der
Schwerpunkt auf ophthalmologischen und endokrinologischen Fragestellungen
liegt. An dritter Stelle folgen die Allgemeine und Innere Medizin. Diese
Schwerpunktsetzung unterstreicht die Tatsache, dass es sich bei der DR um eine
Erkrankung handelt, in der die systemischen Aspekte der Entstehung und
Therapie eine wichtige Rolle spielen und eine multidisziplinäre Sicht auf die
Erkrankung unerlässlich ist. Verknüpfungen von Themenbereichen finden vor
allem zwischen der Chirurgie und der Ophthalmologie statt. Dies deutet darauf
hin, dass chirurgische Therapieoptionen, wie beispielsweise die Vitrektomie,
in der Behandlung der DR weiterentwickelt wurden. Autoren von Publikationen
auf dem Gebiet der DR wurden mithilfe folgender Parameter bewertet: Zum einen
sollten ihre Produktivität anhand von Publikationszahlen, zum anderen ihr
wissenschaftlicher Einfluss durch qualitative Kenngrößen wie Zitationsrate und
H-Indexes beurteilt werden. Da Produktivität und hohe Zitationsraten nicht
unbedingt miteinander korrelieren, wird vor allem der H-Index als
Gütekriterium zur Beurteilung der wissenschaftlichen Leistung herangezogen.
Bei den Autoren tun sich insbesondere Ronald und Barbara Eden Kobrin Klein
durch die ersten beiden Ränge in der Liste der meistpublizierenden Autoren
hervor. Anhand ihrer vergleichsweise hohen Zitationsraten und ihrer H-Indices
ist erkennbar, dass sie ein sehr hohes Renommee innerhalb der
wissenschaftlichen Gemeinschaft genießen. Beide arbeiten seit 1976 im Bereich
der Ophthalmologie an der University of Wisconsin und wirkten als bedeutende
Autoren der vielzitierten Wisconsin Epidemiologic Study of Diabetic
Retinopathie mit. Es fällt auf, dass die Mehrautorenschaft über die Jahre
deutlich zunimmt und Monographien immer seltener werden. Während Anfang der
siebziger Jahre durchschnittlich 1,7 Autoren an einer wissenschaftlichen
Publikation beteiligt waren, so sind es im Jahr 2008 durchschnittlich 5,4
Autoren. Diese Tatsache stellt eine Herausforderung bei der Bewertung von
wissenschaftlichen Qualitätsparametern, wie dem H-Index, dar. Folgende
Quellenzeitschriften enthalten die meisten Publikationen zum Thema DR:
Investigative & Ophthalmology Visual Science nimmt mit 1533 Artikeln den
Spitzenplatz ein. Ihr Impact-Faktor beträgt 3,53. An zweiter Stelle folgt
Diabetologia, welche 713 Artikel zum Thema veröffentlicht hat. Sie hat einen
Impact-Faktor von 5,82. Die Zeitschrift Diabetes hat den höchsten Impact-
Faktor von 8,26. Sie nimmt mit 666 Artikeln den dritten Rang der
publikationsstarken Zeitschriften ein. Zwei der drei meistzitierenden
Quellenzeitschriften entstammen nicht dem ophthalmologischen Fachbereich,
sondern dem der Inneren Medizin/Diabetologie. Die geografische Verteilung der
Forschung zur DR konzentriert sich mit einem Anteil von 30% stark auf die USA.
Auch Großbritannien, Japan und Deutschland tragen mit 11,5%, 9% und 6,6% in
hohem Maß zu den vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten bei. Darauf folgen
Italien und Frankreich. Auch die Anzahl der publizierenden Institute dieser
Länder liegt im weltweiten Vergleich am höchsten. Von den zehn
meistpublizierenden Institutionen liegen sieben in den USA. Die University of
Wisconsin ist mit 441 Arbeiten und einem H-Index von 73 die wissenschaftliche
Einrichtung, welche die meisten Artikel zum Thema DR publiziert. Der hohe
H-Index deutet darauf hin, dass an dieser Universität entstandene Artikel von
hohem Interesse für die Wissenschaftswelt sind. Jedoch sollte bei der
Interpretation des H-Indexes die Möglichkeit zahlreicher institutsinterner
Zitierungen von Forschern berücksichtigt werden. Die Anzahl der Artikel, die
in Zusammenarbeit mehrerer Länder publiziert wurden, nimmt seit Mitte der
70-iger Jahre exponentiell zu. Während im Jahr 1974 nur ein
Kooperationsartikel erschien, sind es 2008 bereits 187 Artikel. Die
Vereinigten Staaten weisen die meisten internationalen Kooperationen auf.
Herauszuheben ist die Zusammenarbeit der USA mit den anderen beiden
publikationsstarken Nationen Japan und Großbritannien. Frankreich nimmt im
Ländervergleich selten an internationalen Kooperationen teil. Die Ergebnisse
lassen erkennen, dass die Entwicklung von Publikationen zu DR seit Jahrzehnten
zunehmendem wissenschaftlichen Interesse und einer steigenden internationalen
Zusammenarbeit unterliegt. Dies ist sowohl an Publikationszahlen, als auch an
getätigten Zitationen sichtbar. Der vorliegenden Arbeit kommt hierbei eine
orientierende Funktion zu, indem sie einen Überblick über die Entwicklung des
Forschungsaufkommens im Bereich der DR ermöglicht. Die erhobenen Daten könnten
darüber hinaus sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene als
Orientierungshilfe zur Evaluation der Verteilungen von Forschungsgeldern
dienen.
de
dc.description.abstract
The aim of this dissertation is the systematic investigation of recent
scientific publications regarding diabetic retinopathy (DR) using
scientometric methods. The relevance of DR within the scientific community was
assessed by analyzing the total number of published articles, citations,
references, authors, institutions, journals, countries and medical fields. A
comprehensive search of all the relevant publications from 1900 to 2008
contained in the Web of Science database was performed using the following
search strategy: “diabet *” “retinopathy*” OR “diabet *” “macul.*” The first
publication on DR was published in 1917. Since then, 15,624 more scientific
works concerning DR have been included in the Web of Science database. The
15,624 publications were written in 17 different languages. English accounts
for 93.5% of DR publications (14,612 papers), followed by German 3% and French
2.2%. The remaining languages make up less than 0.5% of publications. Because
the distribution of publishing countries does not reflect the distribution of
publishing languages, it is clear that many researchers outside of the
English-speaking world publish more frequently in English than in their native
language. The numbers of DR publications have grown exponentially over the
past few decades. This emphasizes the relevance of the disease as well as the
general increase of medical research. Especially around the mid-seventies a
spike in the number of DR publications was observed. This could partly be
related to the publication of two important and frequently cited randomized
controlled trials - the Diabetic Retinopathy Study and the Diabetic
Retinopathy Vitrectomy Study. Starting in the 1990’s another steep increase in
the overall number of publications was observed. The inclusion of abstracts in
the Web of Science database in 1991 would lead to an improved hit rate,
however three groundbreaking studies on prevention and management of DR might
also have contributed to the observed increase in research activity. These
studies are the Early Treatment Diabetic Retinopathy Study, the Diabetes
Control and Complications Trial and the United Kingdom Prospective Diabetes
Study. The analysis of the medical research fields in DR shows a focus on
ophthalmologic and endocrine problems, followed by the fields of general and
internal medicine. This is unsurprising considering the systemic and
multidisciplinarily nature of DR etiology and treatment. Relevant
collaboration takes place mainly between the fields of surgery and
ophthalmology. This suggests that surgical treatment options, e.g. vitrectomy,
are being mutually developed in the management of DR. In the past few years, a
sharp increase in publications has been observed in previously marginal fields
of DR research such as imaging and computer science. An analysis of leading
authors in DR research was conducted according to the following parameters:
firstly, their productivity in terms of total publication numbers and
secondly, their scientific significance in terms of qualitative parameters
such as citation rate. Because productivity and high citation rates do not
necessarily correlate, the h-index serves as an additional tool for the
assessment of scientific performance. The authors Ronald Klein and Barbara
Eden Kobrin Klein rank first and second among the leading authors in DR
research. Their relatively high citation rates and h-indices reflect a high
standing within the scientific community. Since 1976 both have been involved
in ophthalmology at the University of Wisconsin and co-authored the frequently
cited Wisconsin Epidemiologic Study of Diabetic Retinopathy. Multiple
authorship has increased over the years while single authorship has declined.
During the early seventies the average article on diabetic retinopathy had 1.7
authors. In 2008 an average of 5.4 authors contributed to one publication.
This development presents certain challenges for the interpretation of
scientific quality parameters, such as the h-Index. The following journals
contain the most publications on DR: Investigative Ophthalmology & Visual
Science (1533 references, impact factor 3.53) and Diabetologia (713 articles,
impact factor 5.82). The journal Diabetes has the highest impact factor of
8.26 and contains 666 articles about DR. Two of the three most-cited source
journals are not related to ophthalmology but rather internal medicine.
Concerning the geographical distribution of DR research, roughly 30% of the
publications come from the United States. The contributions of the United
Kingdom, Japan and Germany account for 11.5%, 9% and 6.6% of the research
output, followed by publications from Italy and France. The number of
publishing institutes follow a similar trend. Of the ten most-publishing
institutions, seven are located in the United States. The University of
Wisconsin is the institute with the highest number of DR publications (441
papers, h-Index 73). Its high h-Index indicates that this university created
works of great interest to the scientific community. However, when
interpreting the h-Index, the possibility of numerous mutual citations of
researchers at the institute should be considered. Since the mid-seventies
there has been an exponential increase in international collaboration in the
field of DR research. While in 1974 only one collaborative article was
published, there were already 187 such articles in 2008. Researchers based in
the United States participate in more international collaborations than
researchers in any other country. Particularly notable is the cooperation of
the United States with the other two most-publishing nations, Japan and the
United Kingdom. Compared with other leading countries in DR research, France
very rarely participates in international cooperation. The dynamics of DR
research, as seen in this scientometric analysis, suggest that there has been
increasing scientific interest and international cooperation in past decades.
This is supported by overall publication numbers as well as increased citation
activity. The present work provides an overview of research development in
this field. The data could also serve in evaluating the distribution of
research funds on a national and international level.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
diabetic retinopathy
dc.subject
scientometric analysis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Diabetische Retinopathie
dc.contributor.contact
natalie@wahrlich.net
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. med. M. Z. Strowski, Priv.-Doz. Dr. med. E. Knop, Priv.-Doz. Dr.
med. J. Wachtlin
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. D. Groneberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. B. Kütting
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. Seybold
dc.date.accepted
2012-06-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025724-5
dc.title.subtitle
eine szientometrische Analyse
dc.title.translated
Diabetic retinopathy
en
dc.title.translatedsubtitle
a scientometric analysis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025724
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FUDISS_derivate_000000010784
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free
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open access