dc.contributor.author
Ferrara, Fabienne
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:16:59Z
dc.date.available
2012-08-23T08:24:50.317Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10291
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14489
dc.description.abstract
Mittelkettige Fettsäuren sind in der Ernährung als schnellverfügbare
energieliefernde Substrate, aber auch aufgrund ihrer möglichen Wirkungen auf
die intestinale Mikrobiota sowie auf die Darmmorphologie bzw. auf das lokale
darmassoziierte Immunsystem insbesondere zur Prophylaxe von
Durchfallerkrankungen beim Absetzferkel von Bedeutung. Untersuchungen zeigten
eine negative Korrelation zwischen steigenden pH-Werten und einer
antibakteriellen Wirksamkeit der mittelkettigen Fettsäuren in Abhängigkeit des
Dissoziationsgrades. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen sollte
überprüft werden, ob die zusätzliche Supplementierung organischer Säuren
(Fumar- und Milchsäure) eine pHWert Absenkung im vorderen Verdauungstrakt
verursacht und eine verstärkte Wirkung mittelkettiger Fettsäuren auf die
Mikrobiota ermöglicht. Durch die Erhebung der Dünndarmzottenlänge und
Kryptentiefe bzw. durch die Quantifizierung intraepithelialer Lymphozyten
(IEL) sollten außerdem mögliche Effekte der eingesetzten Fütterungsadditiva
auf die Dünndarmschleimhaut und auf das lokale darmassoziierte Immunsystem
untersucht werden. Zu diesem Zwecke wurden insgesamt 96 abgesetzte männlich
kastrierte Ferkel (Alter zu Beginn des Versuchs: 25 ± 1 Tag) in drei folgenden
konsekutiven Versuchsreihen auf vier Fütterungsgruppen aufgeteilt. Die
Kontrollgruppe erhielt ein Ferkelaufzuchtfutter nach Empfehlungen der GfE
(2006). Der Versuchsfuttermischung der Gruppe KOS wurde 1,05 % eines Produktes
bestehend aus Fumar- und Milchsäure zugesetzt. Das Gesamtprodukt enthielt 71 %
KOS (56 % Fumarsäure und 44 % Milchsäure) sowie 29 % Siliciumdioxid (SiO2) als
Trägerstoff. Dem Futter der Versuchsgruppe KOS und MKFS wurde zusätzlich 0,3 %
eines Produkts, welches Caprylsäure (C:8) und Caprinsäure (C:10) enthielt,
beigefügt (je 25 % C:8 bzw. C:10 und 50 % SiO2). Die Ferkel der Versuchsgruppe
MKFS erhielten ebenfalls 0,3 % eines Produkts über das Futter, welches Capryl-
und Caprinsäure (je 25 % C:8 bzw. C:10 und 50 % SiO2). Die Erhebung der
zootechnischen Daten erfolgte wöchentlich. Nach einer vierwöchigen
Fütterungsphase wurden, verteilt auf drei Sektionstage, je drei Ferkel pro
Gruppe (insgesamt neun Ferkel pro Gruppe), euthanasiert. Den Tieren wurde
Digesta aus dem Magen, Duodenum, Jejunum, Ileum, Kolon und Rektum entnommen
sowie Gewebeproben aus dem mittleren Jejunum. Die Digestaproben dienten zur
Bestimmung verdauuungsphysiologischer Parameter (pH-Wert, praecaecale sowie
Gesamtverdaulichkeit der Nährstoffe und Trockensubstanz) sowie zur
Quantifizierung der Laktobazillen und Enterobakterien mittels qPCR. Die
bakteriellen Metaboliten D- und L-Laktat, Ammonium sowie kurzkettige
Fettsäuren wurden zur Betrachtung der Fermentationsvorgänge zusätzlich
analysiert. Eine Multiplex PCR diente als qualitativer Nachweis vorkommender
E. coli- Pathogenitätsfaktoren aus der Digesta des Kolons. Die vier am
häufigsten detektierten Pathogenitätsfaktoren (est-II (STb), Stx2e (STx), Fas
(987p) und fedA (F18ab)) wurden anschließend via qPCR quantifiziert. Weiterhin
erfolgte anhand der entnommenen Gewebeproben aus dem Jejunum, eine Evaluierung
möglicher Effekte durch die eingesetzten Futterzusatzstoffe, auf die Länge der
Dünndarmzotten und Kryptentiefe bzw. auf die Anzahl IEL. Die Anzahl der IEL
wurde mithilfe der Immunhistochemie und Durchflusszytometrie bestimmt, wobei
durch erstere Methode lediglich CD3+-IEL erfasst wurden. Durch letztere
Methode erfolgte außerdem eine weitere quantitative Erfassung der IEL anhand
der exprimierten Oberflächenmoleküle CD2, CD3, CD5, CD8β, CD16 bzw. über den
γδ -T-Zellrezeptor. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten lediglich innerhalb
der dritten Versuchswoche eine signifikante Beeinflussung der biologischen
Leistung der Ferkel durch MKFS in Form einer höheren Lebendmassezunahme. Durch
den Zusatz MKFS konnten die pH-Werte im Magen, Jejunum und Ileum signifikant
reduziert werden, eine zusätzliche Absenkung der pH-Werte der Digestaproben
durch die Fütterung von kurzkettigen organischen Säuren konnte nicht
festgestellt werden. Die Fütterung von KOS zeigte einen statistisch
abgesicherten hemmenden Einfuss auf die Zellzahl der Enterobakterien im Magen
und Kolon. Die Anzahl potenziell pathogener E. coli-Stämme im Kolon konnte des
Weiteren tendenziell durch KOS reduziert werden. Der Zusatz MKFS reduzierte,
im Vergleich zur Gruppe KOS, signifikant die gemessene Gesamtkonzentration der
kurzkettigen Fettsäuren in der Digesta des Jejunums. Im Kolon hingegen bewirke
die Fütterung von KOS im Vergleich zur Gruppe MKFS eine abgesicherte Minderung
der Gesamtkonzentration der SCFA. Weder die Länge der Dünndarmzotten noch die
Kryptentiefe wurden signifikant durch die Zusatzsstoffe beeinflusst. Durch die
Etablierung des porzinen monoklonalen Antikörpers PPT3 am Jejunum des
Schweines konnte in dieser Arbeit mittels IHC und Durchflusszytometrie (FACS)
bestätigt werden, dass der Hauptteil der IEL CD3 exprimiert und den
zytotoxischen T-Zellen zugeordnet werden können. Die Ergebnisse der FACS-Daten
zeigen außerdem, dass klassische γδ -T-Zellen und Natürliche Killerzellen
ebenfalls einen großen Teil der IEL im Epithel des Dünndarms stellen, wobei
durch KOS die Anzahl der CD2- / γδ +-IEL (nicht klassische T-Zellen)
signifikant erhöht war. Die in dieser Arbeit aufgeführten Auswirkungen MKFS
und KOS auf die intestinale Mikrobiota bzw. auf das lokale darmassoziierten
Immunsystems bei Absetzferkeln müssen hinsichtlich der Bedeutung für die
Tiergesundheit weitergehend geprüft werden.
de
dc.description.abstract
Medium chain fatty acids (MCFA) constitute a rapidly available energy source
for humans and animals, which have been reported to influence the intestinal
morphology or local immune system in pigs and to act against potentially
pathogenic bacteria. Maintaining the intestinal physiological and microbial
balance in weaning piglets is of high importance for the prevention of
digestive disorders. It is generally assumed that the antibacterial effects of
MCFA depend on the degree of dissociation of the fatty acids. The pH-value of
the surrounding environment is therefore of high importance. The aim of this
study was to examine the antibacterial effects of MCFA by feeding the MCFA
caprylic and capric acid with the short chain organic acids (KOS) fumaric and
lactic acid to piglets, which should reduce the pH in the upper digestive
tract. By examining the length of the villi and depth of the crypts of the
small intestine, and by quantifying the intraepithelial lymphocytes (IEL), the
effects of the implemented feed additives on the mucosa of the small intestine
and the local immune system could be studied. A total of 96 male castrated
piglets (weaned at 25 ± 1 days of age) were randomly assigned into four
different dietary groups in three consecutive periods. The control group
received a commercial starter diet. The treatment groups received the same
diet supplemented with either 1.05% of a product containing 71 % KOS (56 %
fumaric acid, 44 % lactic acid and 29 % silicon dioxide (SiO2) as a carrier),
or 1.05 % KOS in combination with 0.3 % of an additive with MCFA (KOS+MCFA)
containing caprylic acid (C:8) and caproic acid (C:10) (25 % of each acid and
50 % of SiO2). The piglets of the treatment group MCFA received 0.3 % of the
same product with C:8 and C:10 (25 % of each acid and 50 % of SiO2). The
zootechnical data were recorded on a weekly basis. After a four week feeding
period, three piglets per group (nine piglets in total) were euthanized and
the contents of the stomach, jejunum, ileum, colon and rectum were collected
for further analyses. Digestibility parameters were gathered by determining
the pH-values, the apparent ileal and total digestibility of crude nutrients,
as well as the dry matter. Lactobacilli and enterobacteria log cell counts
were determined in the digesta by quantitative real-time PCR. Intestinal E.
coli virulence factors were differentiated via Multiplex-PCR in the colon and
subsequently quantified by real-time PCR. Concentrations of bacterial
metabolites (lactate, ammonium and SCFA) were determined along the intestinal
tract. To investigate the potential impact of the feed additives on the small
intestine morphology and local immune system, tissue samples were taken from
the middle of the jejunum for villus length and crypt depth measurements, and
to quantify IEL. CD3 positive IEL were determined via immunhistochemistry and
flow cytometry, whereas CD2, CD5, CD8β. CD16 and γδ -TCR positive IEL were
only analysed by flow cytometry. Zootechnical data were affected in week three
of the experiment, during which the daily body weigt gain was increased by
MCFA. Significantly decreased pH-values were observed in the stomach, the
jejunum and the ileum of the piglets fed the diets containing MCFA, whereas
the combined feeding with KOS did not enhance the effect. The results of the
study indicate a significant reduction of the cell count of enterobacteria in
the upper gastrointestinal tract by dietary KOS. In addition, KOS tended to
reduce the abundance of E. coli virulence genes in the colon. No influence of
treatment was detected for lactobacilli counts along the intestinal tract. The
bacterial metabolites D-, L-lactate and ammonium were not influenced by
treatment in all intestinal sections. Only the total concentration of SCFA in
the jejunum was reduced by dietary MCFA as compared to the KOS group, whereas
SCFA in colon were reduced by feeding KOS. Neither the villi lengths nor the
crypt depths were influenced by the treatment. The establishment of the
antibody PPT3 at the jejunum in pigs confirmed that the majority of IEL
expressed the surface marker CD3 and could be classified as cytotoxic
T-lymphocytes. However, classic γδ -T-cells and Natural Killer Cells represent
a large proportion of IEL. The flow cytometric data indicated that KOS
increased the quantity of non-classic γδ -T-cells in the epithelium in the
jejunum. In summary, the implementation of feeding MCFA and KOS and the
resulting impact on the intestinal microbiota and the local immune system
should be further investigated in an infection model trial.
en
dc.format.extent
VII, 134 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
medium chain fatty acids
dc.subject
short chain fatty acids
dc.subject
feed additives
dc.subject
buffering capacity
dc.subject
antimicrobial properti
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zum Einsatz von mittelkettigen Fettsäuren und kurzkettigen
organischen Säuren in der Fütterung von Absetzferkeln
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Wilfried Meyer
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Jörg Aschenbach
dc.date.accepted
2012-06-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038803-0
dc.title.translated
Medium-chain fatty acids and short chain organic acids as feed additives for
weaned piglets
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038803
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000011874
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open access