dc.contributor.author
Richter, Tom
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:14:43Z
dc.date.available
2014-03-14T11:32:07.402Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10226
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14424
dc.description.abstract
This thesis analyzes temporal variations of crustal properties in northern
Chile. The seismic broadband stations of the Integrated Plate Boundary
Observatory Chile which started operating in 2006 deliver the data for this
work. In the neighborhood of the seismic stations a MW 7.7 earthquake occurred
near Tocopilla on 14 November 2007 at 52 km depth. Velocity changes following
large earthquakes have been observed by different authors in ambient noise
data. There are indications that also receiver functions could be used for
that purpose. Though the origin of crustal velocity changes is still debated,
they certainly provide insights into physical processes in the Earth’s crust.
In this work I employ two complementary methods to study the velocity
variations. In the first part of the work, the feasibility to use receiver
functions for monitoring purposes in northern Chile is investigated and an
appropriate method is developed. The receiver function technique could permit
to locate possible velocity variations in depth. To avoid varying travel paths
of different events the arrival of converted phases is compared for events
located in a small source region. Although temporal variations are found in
this study, the conclusion on a spatially persistent velocity change is not
possible because statistical variations are still too high. In the second part
of the thesis the temporal variability of Green’s functions constructed from
the cross- and auto-correlation of ambient noise is studied with the help of a
technique called passive image interferometry. Daily cross-correlation and
autocorrelation functions are calculated over a period of 5 years for low
(under 0.5 Hz) and high (above 1 Hz) frequencies. Earthquake and temperature
related velocity changes in the correlation functions are observed only for
high frequencies. The necessary stacking over 10 days hides potential velocity
changes on a shorter time scale for low frequencies. Short-term velocity drops
recovering after several days to weeks are observed for the Tocopilla
earthquake at most stations. At the two stations PB05 and PATCX a velocity
decrease is observed, which recovers over the course of around two years.
While station PB05 is located in the rupture area of the Tocopilla earthquake
this is not the case for station PATCX. Station PATCX is situated in an area
with particular geological conditions and presents superior sensitivity to
ground acceleration and periodic surface induced changes. Due to this high
sensitivity a velocity response of several regional earthquakes at PATCX is
observed. It can be shown that a linear relationship between the amplitude of
velocity drops and peak ground acceleration exists for data from a single
station. This relationship does not hold true when comparing different
stations due to the different sensitivities of the station environments.
Besides, periodic annual velocity changes measured at PATCX are presented. By
analyzing data at a temporal resolution below one day it is possible to
identify velocity changes with a period of 24 hours. The results indicate an
atmospheric origin of the velocity changes that can be confirmed with a model
based on thermally induced stress. This comprehensive model explains the
frequency and lag time dependence of the temperature-related seismic velocity
changes involving the distribution of temperature fluctuations, the
relationship between temperature, stress and velocity change plus
autocorrelation sensitivity kernels.
de
dc.description.abstract
Diese Dissertation analysiert zeitliche Variationen der Krusteneigenschaften
im Norden Chiles. Die seismischen Breitbandstationen des „Integrated Plate
Boundary Observatory Chile“, das 2006 gestartet wurde, liefern die Daten für
diese Arbeit. In der Nähe von Tocopilla in 52 km Tiefe wurde am 14. November
2007 ein MW 7,7 starkes Erdbeben regis- triert. Geschwindigkeitsveränderungen
nach großen Erdbeben konnten von verschiedenen Autoren mit Hilfe von
Techniken, die das seismische Rauschen benutzen, nachgewie- sen werden. Es
gibt auch Hinweise darauf, dass Receiver-Funktionen für diesen Zweck verwendet
werden könnten. Der Ursprung der krustalen Geschwindigkeitsänderungen wird
noch diskutiert, sicher ist jedoch, dass sie wertvolle Einblicke in die
physikalischen Prozesse der Erdkruste liefern. In dieser Arbeit verwende ich
zwei komplementäre Methoden, um Geschwindigkeitsva- riationen zu studieren. Im
ersten Teil der Arbeit wird untersucht, ob es möglich ist mit Hilfe von
Receiver-Funktionen im Norden Chiles zeitliche Veränderungen der Geschwin-
digkeit nachzuweisen. Die Receiver-Funktionen-Technik könnte es erlauben,
mögliche Geschwindigkeitsschwankungen in der tieferen Kruste zu beobachten. Um
schwankende Laufwege und Ankunftszeiten der konvertierten Phasen von
verschiedenen Erdbeben zu vermeiden, wird nur die Variation der
Ankunftsverzögerung für Erdbeben aus einer kleinen Quellregion verglichen.
Obwohl zeitliche Variationen in dieser Studie beobachtet werden, kann der
Schluss auf eine räumlich ausgedehnte Geschwindigkeitsänderung aufgrund von
immer noch zu hohen statistischen Variationen nicht erfolgen. Im zweiten Teil
der Arbeit wird die zeitliche Variabilität Greenscher Funktionen, die durch
Kreuz- und Autokorrelation des seismischen Rauschens konstruiert werden, mit
Hilfe einer Streckungs- und Stauchungstechnik (Passive Image Interferometry)
untersucht. Aus den Daten eines Tages konstruierte Kreuzkorrelations- und
Autokorrelationsfunktio- nen werden über einen Zeitraum von 5 Jahren für
niedrige (unter 0,5 Hz) beziehungsweise hohe (über 1 Hz) Frequenzen berechnet.
Von Erdbeben und Temperaturschwankungen induzierte Geschwindigkeitsänderungen
in den Korrelationsfunktionen werden für hohe Frequenzen beobachtet. Die für
niedrige Frequenzen notwendige Stapelung über 10 Tage verdeckt potenzielle
Geschwindigkeitsänderungen, die auf einer kürzeren Zeitskala erfolgen.
Kurzzeitige Geschwindigkeitsabfälle, welche sich nach mehreren Tagen bis Wo-
chen wieder regenerieren, werden für das Tocopilla-Erdbeben bei den meisten
Stationen beobachtet. An den zwei Stationen PB05 und PATCX wird ein länger
andauernder Geschwindigkeitsrückgang beobachtet, so dass erst im Laufe von
etwa zwei Jahren das Geschwindigkeitsniveau vor dem Erdbeben erreicht wird.
Während die Station PB05 über der Bruchfläche des Tocopilla-Erdbebens liegt,
trifft dies auf die Station PATCX nicht zu. PATCX liegt in einem Gebiet mit
besonderen geologischen Bedingungen und hat eine höhere Sensitivität gegenüber
Bodenbeschleunigungen und periodisch induzier- ten oberflächennahen
Veränderungen. Aufgrund dieser hohen Empfindlichkeit ist eine vorübergehende
Geschwindigkeitsreduktion bei mehreren regionalen Erdbeben an der Sta- tion
PATCX beobachtbar. Es kann gezeigt werden, dass eine lineare Beziehung
zwischen der Amplitude der Geschwindigkeitsreduktion und der
Spitzenbodenbeschleunigung für Daten einer Station vorhanden ist. Diese
Beziehung gilt nicht beim Vergleich verschiede- ner Stationen aufgrund der
unterschiedlichen Empfindlichkeit der Stationsumgebungen. Außerdem werden
periodisch auftretende, jährliche Geschwindigkeitsänderungen an der Station
PATCX gemessen. Durch die Analyse der Daten mit einer zeitlichen Auflösung von
unter einem Tag können auch Geschwindigkeitsänderungen mit einer Periodizität
von 24 Stunden nachgewiesen werden. Die Ergebnisse implizieren einen
atmosphäri- schen Ursprung der Geschwindigkeitsänderungen, der mit einem
Modell, das thermisch induzierte Spannungen beschreibt, bestätigt werden kann.
Dieses Modell erklärt die Abhängigkeit der temperaturbedingten seismischen
Geschwindigkeitsänderungen von der Frequenz und vom ausgewerteten Zeitfenster
der benutzten Daten und umfasst die Ver- teilung der Temperaturschwankungen,
die Beziehung zwischen Temperatur-, Spannungs- und Geschwindigkeitsvariationen
sowie räumliche Kernel für die Empfindlichkeit der Autokorrelationsfunktionen.
de
dc.format.extent
VIII, 161 S.
dc.rights.uri
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject
Integrated Plate Boundary Observatory
dc.subject
Monitoring, Receiver Functions
dc.subject
Ambient Noise Correlation
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::550 Geowissenschaften, Geologie
dc.title
Temporal Variations of Crustal Properties in Northern Chile Analyzed with
Receiver Functions and Passive Image Interferometry
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Rainer Kind
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Serge A. Shapiro
dc.date.accepted
2014-02-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096294-0
dc.title.translated
Analyse zeitlicher Veränderungen der krustalen Eigenschaften in Nordchile
mithilfe von Receiverfunktionen und Passive Image Interferometry
de
refubium.affiliation
Geowissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096294
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014929
dcterms.accessRights.dnb
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open access