Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals an einem großen mitteleuropäischen Kollektiv von Kindern aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes den Einfluss des Stillens auf die Gewichtsentwicklung. Es wird gezeigt, dass gerade bei diesem Risikokollektiv mehrmonatiges Stillen die Adipositasrate im frühen Schulalter senken kann. Darüber hinaus geht diese Arbeit auf die Zusammenhänge zwischen dem kindlichem Gewicht und der Höhe des kindlichen arteriellen Blutdrucks ein. Es wird nachgewiesen, dass übergewichtige und adipöse Kinder aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes bereits in der Kindheit Anzeichen des metabolischen Syndroms aufweisen. Diese Studie basiert auf Daten von 324 Frauen mit Gestationsdiabetes, die in den Jahren 1995- 2000 in der Risikoschwangerenberatung der Klinik für Geburtsmedizin des Vivantes Klinikum Neukölln behandelt wurden. Die Eltern wurden gebeten, sich mit ihren zwei- bis achtjährigen Kindern zu einer Nachuntersuchung vorzustellen. In der Nachuntersuchung wurden Körpergewicht- und länge, der arterielle Blutdruck des Kindes sowie der elterliche Body- Mass- Index erhoben. Retrospektiv wurden das Körpergewicht[kg] und die Körperlänge[m] der zehn Früherkennungsuntersuchungen dem Kinderuntersuchungsheft des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen entnommen, welches in Deutschland für jedes Kind geführt wird. Die Mütter wurden detailliert über die frühkindliche Säuglingsernährung befragt. Der mütterliche BMI vor der Schwangerschaft, Geburtsgewicht- und länge wurde retrospektiv aus einer bestehenden Datenbank für Schwangere mit Gestationsdiabetes entnommen. Die anthropometrischen Daten wurden in altersentsprechende Perzentilen übertragen. Kindliches Übergewicht wurde mit einem BMI ≥ 90. Perzentile definiert. Ein mütterliches bzw. väterliches Übergewicht wurde mit einem BMI ≥ 25 kg/m² definiert. Die ermittelten Blutdruckwerte wurden in alters,- größen- und geschlechtsspezifische Perzentilen umgerechnet. In unserer Studie sank die Rate an übergewichtigen Kindern mit dem Anstieg der Stilldauer. Der höchste Anteil übergewichtiger Kinder wurde bei Kindern festgestellt, die nie gestillt wurden. Ausschließliches Stillen zeigte sich als unabhängiger protektiver Faktor gegenüber kindlichem Übergewicht. Unsere Studie deutet darauf hin, dass das Risiko für kindliches Übergewicht bei Kindern aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes reduziert werden könnte, wenn die Stillzeit mindestens drei Monate beträgt. Es zeigte sich eine negative Korrelation zwischen der Stilldauer und dem mütterlichen BMI vor und nach der Schwangerschaft. In unserer Studie konnten wir feststellen, dass mütterliches Übergewicht mit einer kürzeren Stilldauer assoziiert ist. In der Gruppe der übergewichtigen Frauen war die Anzahl der Frauen, die nie gestillt haben, deutlich höher als in der Gruppe der normalgewichtigen Frauen. Bei einer Subanalyse wurde ersichtlich, dass eine signifikante Assoziation von kindlichem Übergewicht mit der Dauer des Stillens primär bei übergewichtigen Frauen besteht. Daher sollten vor allem übergewichtigen Frauen mit Gestationsdiabetes unterstützt und bestärkt werden, ihr Kind für mindestens drei Monate zu Stillen um das Risiko zur Entwicklung von Übergewicht und Adipositas bei ihrem Kind zu senken. Konform mit anderen Studien konnten wir belegen, dass ein Gestationsdiabetes negative Langzeitauswirkungen auf das geborene Kind hat. Das Übergewicht im Kindesalter ist mit einem Risiko verbunden, im späteren Leben an Typ II- Diabetes, arteriellem Hypertonus oder einer Fettstoffwechselstörung zu erkranken. In unserer Studie zeigten Kinder mit einem erhöhten BMI in der Nachuntersuchung signifikant höhere systolische Blutdruckwerte. Wir konnten nachweisen, dass Übergewicht und Adipositas bereits im frühen Kindesalter zu Anzeichen eines metabolischen Syndroms führen kann. Aus unserer Studie lässt sich ableiten, dass besonders übergewichtige Frauen, mit Gestationsdiabetes unterstützt und bestärkt werden sollten, ihr Kind für mindestens drei Monate ausschließlich zu stillen. Das Risiko zur Entwicklung von Übergewicht und Adipositas kann hierdurch deutlich gesenkt werden. Des Weiteren ist für die Kinder aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes, eine Langzeitprävention sinnvoll, die eine Aufklärung der Familien über eine gesunde Ernährung sowie die Motivation zu einem aktiveren Lebensstil beinhalten sollte. Darüber hinaus sollte bei Kindern aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Übergewicht haben, eine engmaschige Kontrolle der körperlichen Entwicklung durchgeführt werden.
This study investigates the growth of children from pregnancies with gestational diabetes mellitus (GDM) in a population of Caucasian women. The study aims to evaluate the association of breastfeeding during infancy and the prevalence of overweight in early life. We show that breastfeeding longer than 3 month appears to be negatively associated with overweight in early childhood. Moreover investigates this survey the association between the prevalence of overweight and the blood pressure level of the offspring of gestational diabetic mothers. Further we show that obese offspring of mothers with GDM develop symptoms of the metabolic syndrome, as high blood pressure levels. The study was recruited from 324 children of mothers who had GDM and attended the Diabetes Prenatal Care Clinic of the Department of Obstetrics at the Vivantes Medical Centre Berlin from 1995 through 2000. The infants were selected from an ongoing database where clinical, glycemic, fetal ultrasound, and delivery data of all woman attending the clinic were prospectively entered. Antenatal maternal BMI, birth weight and length were obtained from the database. Anthropometric data in childhood were prospectively obtained. The actual weight and height as well as blood pressure of the children were taken. The actual weight and height of mother and father were obtained, and the BMI was calculated. Furthermore, prior anthropometric data were retrospectively obtained from routine examinations, which are offered to all children within the German health care system. The examinations were performed by outside paediatricians and documented in a special booklet given do parents at delivery. In addition mothers were retrospectively queried about details pertaining to their breastfeeding. Birth weight and BMI were transformed into percentiles according to gestational age at delivery. The standard deviation score (SDS) of BMI at follow- up examination was calculated by using a age correspondent data of a normal German population. Overweight in childhood was defined as BMI ≥ 90th percentile, parental overweight was defined as BMI ≥ 25 kg/m². Blood pressure value was calculated into age, height and gender specific percentiles. In our study the prevalence of childhood overweight decreased with increased duration of nursing. The highest prevalence was observed in children who were never breastfed. Exclusive breastfeeding revealed to be an independent preventive indicator of childhood overweight. Furthermore, our data indicate that the risk of childhood overweight in children of gestational diabetic mothers may be reduced when breastfeeding is > 3 month. We found that maternal obesity was associated with a shorter duration of nursing. In obese women the proportion of mothers who never breastfed, was twofold higher than that of non obese women. Importantly, the protective effect of breast feeding was more pronounced in children of mothers with obesity. According to previous studies we found, that gestational diabetes mellitus has an increased risk for negative long- term effects in offspring. Overweight and obesity in childhood is high risk factors to develop a metabolic syndrome in later life. In our study we found significant higher systolic blood pressure levels in overweight children. Our findings have shown that childhood obesity predicts the development of the metabolic syndrome in children of gestational diabetic mothers. In conclusion, women whose pregnancies were complicated by GDM particularly those who are obese, should be encouraged to nurse for at least 3 months to reduce the risk of overweight and obesity in their children. Furthermore should families with offspring of GDM mothers promote healthy lifestyle combined with a close follow- up of the somatic development of the children to reduce the risk of obesity. For long- term prevention of obesity and metabolic syndrome, GDM management should not stop after delivery.