dc.contributor.author
Lieberei, Barbara
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:57:33Z
dc.date.available
2008-08-19T08:30:58.697Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9868
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14066
dc.description.abstract
Im klinischen Alltag findet sich eine abgrenzbare Form von Anpassungsstörungen
mit vorherrschendem Verbitterungsaffekt, die in der Folge außergewöhnlicher,
aber durchaus lebensüblicher Belastungen entsteht und die durch anhaltendes
Verbitterungserleben, Rückzug, Entwicklung einer multiformen psychischen
Symptomatik, Chronizität und sozialmedizinisch erheblichen Negativfolgen zu
charakterisieren ist. Auf der Basis klinischer Beobachtung und Erfahrung wurde
diese Störung als „Posttraumatische Verbitterungsstörung (Posttraumatic
Embitterment Disorder, PTED)“ bezeichnet und klinische Kriterien für dieses
spezifische Störungsbild beschrieben. Ziel der Untersuchung ist zu klären, ob
sich das klinisch beschriebene Syndrom der „Posttraumatischen
Verbitterungsstörung“ (PTED) empirisch untermauern lässt. Dazu ist zu zeigen,
dass sich entsprechend klinisch definierte Patienten von Patienten mit anderen
psychischen Störungen abgrenzen lassen. Dafür sollen diagnostische Algorithmen
entwickelt werden, nach denen das klinisch definierte Störungsbild bestmöglich
operationalisiert und abgebildet werden kann. Aus den diagnostischen
Algorithmen soll ein valides strukturiertes diagnostisches Interview für die
PTED entwickelt werden, das die Abgrenzung dieses spezifischen Störungsbildes
erlaubt. Als zentrales Untersuchungsinstrument wurde zunächst ein
halbstrukturiertes diagnostisches Studieninterview entwickelt, das die
einzelnen postulierten Kriterien für die PTED erfragt. Es wurden 50 stationäre
und teilstationäre Patienten einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik mit
dem klinischen Bild einer PTED mit einer klinischen Kontrollstichprobe von 50
Patienten mit anderen psychischen Störungen verglichen. Die Befunde der
Untersuchung belegen, dass PTED-Patienten im Vergleich zu den Patienten der
Kontrollgruppe unter deutlich stärkerer Symptombelastung leiden, ausgeprägtere
sozialmedizinische Einschränkungen aufweisen sowie geringere Besserungsraten
unter stationärer Therapie zeigen. Auslösende Ereignisse beziehen sich zu
einem Großteil auf die wichtigen Lebensbereiche Arbeit und Familie und
unterscheiden sich deutlich von den für die PTSD typischen Auslösern; die
Dauer Posttraumatischer Verbitterungsstörungen ist erheblich länger als die
anderer Anpassungsstörungen. Die besondere Psychopathologie der PTED konnte
belegt werden sowie gezeigt werden, dass sich entsprechend klinisch definierte
Patienten von Patienten mit anderen psychischen Störungen abgrenzen lassen. Es
ist die Entwicklung eines praxistauglichen und validen Messinstrumentes in
Form eines strukturierten diagnostischen Interviews mit einer Sensitivität von
94% und einer Spezifität von 92% gelungen, das nun für klinische und
wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung steht. Die Ergebnisse dieser
Vergleichsuntersuchung stützen empirisch das klinisch entwickelte Konzept der
Posttraumatischen Verbitterungsstörung und die vorgeschlagenen diagnostischen
Kriterien. Sie sprechen für die Krankheitswertigkeit dieser Störung sowie für
die Notwendigkeit und die Möglichkeit, sie von anderen psychischen Störungen
abzugrenzen.
de
dc.description.abstract
In clinical practice there is a special form of adjustment disorder with
embitterment as dominant affect as reaction to exceptional, though normal
negative life events and multiple additional symptoms, social withdrawal and a
chronic course. On the basis of clinical experience and scientific studies
this disorder was described as “Posttraumatic Embitterment Disorder (PTED)”.
The objective of the present study is to clarify whether the criteria for PTED
as derived from clinical observation can empirically be supported by showing
that clinically defined patients with PTED differ from patients with other
mental disorders. On this basis, a standardized diagnostic interview and
diagnostic algorithms are developed and tested. With a preliminary and
extensive half-structured diagnostic interview 50 inpatients of a
psychosomatic rehabilitation center with the clinical syndrome of PTED and 50
control patients with other mental disorders were assessed. Results show that
PTED-patients show a higher rate of overall symptoms and severity, many social
restrictions, and a lower improvement under inpatient treatment. Reported
critical life events were mostly work and family related and differed from
trigger events for PTSD. The duration of PTED is much longer than the half
year as required for adjustment disorders. A distinct and specific
psychopathology of PTED could be shown and clear differences between the PTED-
sample and the control group with other mental disorders were found.
Sensitivity of the diagnostic algorithm has been 94% and specificity 92 %. In
summary, the structured diagnostic interview can be seen as a valid and
practicable instrument for clinic and research purposes. The clinical concept
of the Posttraumatic Embitterment Disorder and the diagnostic criteria have
empirically be supported. PTED can be understood as a disorder with distinct
psychopathological features and great clinical significance, so that it is
necessary and possible to discriminate PTED from other mental disorders.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Diagnostische Kriterien und Entwicklung eines diagnostischen Interviews für
die Posttraumatische Verbitterungsstörung
dc.contributor.contact
barbara.lieberei@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. M. Linden
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. J. Freyberger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Heinz
dc.date.accepted
2008-09-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005017-1
dc.title.translated
Diagnostic Criteria and Development of a Diagnostic Interview for
Posttraumatic Embitterment Disorder
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000005017
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004273
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access