Hauptergebnis der vorliegenden Arbeit, ist der vorhandene Effekt von prophylaktisch verordnetem Amiodaron. Im Vergleich zu der erst kürzlich veröffentlichten SHIELD-Studie, die die gleiche Dauer der Nachverfolgung hatte, erhielten unsere Patienten weniger Schocks (ungefähr 0,8 zu 4 Schocks pro Patientenjahr). Dieser Unterschied kann aufgrund der Einschlußkriterien zustande kommen. In unserer Patientenpopulation wurden Patienten sowohl mit primär-, als auch mit sekundärprophylaktischer Indikation eingeschlossen. Im Vergleich dazu war mindestens ein stattgehabter ICD-Schock ein Einschlusskriterium der SHIELD-Studie. In dieser Hoch-Risiko-Gruppe hat Azimilide deutlich eine signifikante Reduktion der Anzahl der ICD-Schocks gezeigt. Der Anteil der Patienten, die einen Schock erhielten, konnte nur von 48% auf 45% gesenkt werden. Im Gegensatz, erhielten nur 16% unserer Patienten einen Schock während einer mittleren Nachverfolgung von über 2 Jahren. Trotz des insgesamt sehr geringen Arrhythmie-Risikos, konnte ein signifikanter Effekt von Amiodaron in unserer Studie nachgewiesen werden. Eine weitere mögliche Ursache für die relativ niedrige Inzidenz von ICD-Therapien kann durch die optimale pharmakologische Herzinsuffizienztherapie als auch durch zusätzliche Koronarangiographien zur Verbesserung der Revaskularisation, um das Risiko von Arrhythmien zu reduzieren, erklärt werden. Das Auftreten eines elektrischen Sturmes konnte in unserer Studie durch die prophylaktische Gabe von Amiodaron reduziert werden. Allerdings bei wenigen Ereignissen ohne Signifikanz. Dies müsste in weiteren Studien mit größerer Patientenzahl weitergehend untersucht werden. Obwohl Amiodaron also eine gute antiarrhythmische Wirkung hat und das Auftreten von malignen Herzrhythmusstörungen reduziert, wurde auch in der vorliegenden Studie die vorhandene Mortalität nicht beeinflusst. Die in dieser Studie nachgewiesenen antiarrhythmischen Effekte von Amiodaron würden eine generelle Prophylaxe zur Reduzierung der Schockhäufigkeit rechtfertigen. Jedoch erfordern die bekannten Nebenwirkungen der Amiodaronbehandlung ein häufiges Absetzen des Medikaments. Es beendeten 12% unserer Patienten die Therapie mit Amiodaron. Allerdings kam es zu keiner gefährlichen Nebenwirkung, wie einer Thyreotoxikose, Lungenfibrose o.ä.. Wie in der nicht-randomisierten Vergleichsgruppe gezeigt, konnten einige Patienten zu Studienbeginn keiner Therapie mit Amiodaron unterzogen werden. Eine Beobachtung der Nebenwirkungen von Amiodaron würde den behandelnden Arzt zusätzliche Maßnahmen kosten und eine intensivere Nachbetreuung erfordern. Insgesamt zeigt sich ein gut sichtbarer Effekt von prophylaktischem Amiodaron in dieser Patientenpopulation. Allerdings ist wie bisher zu diskutieren, ob die Einnahme von Amiodaron erst nach dem ersten Schock oder sogar nach multiplen Schocks indiziert ist, da die Patienten insgesamt weniger Schocks erhalten als in einer sekundärprophlyaktischen Population.
The main result of this work is the prophylactic effect of amiodarone. Compared to the recently published SHIELD Study, which had the same duration of follow-up, our patients received fewer shocks (about 0.8 to 4 shocks per patient-year). This difference may be due to the inclusion criteria. In our patient population we included patients with primary and secondary prophylactic indication. By comparison, at least one ICD shock was needed to be included in the SHIELD study. In this high-risk group Azimilide clearly showed a significant reduction in the number of ICD shocks. The proportion of patients who received a shock could be reduced only from 48% to 45%. In contrast, only 16% of our patients received a shock during a mean follow up of over 2 years. Despite the generally very low risk of arrhythmia, a significant effect of amiodarone could be detected in our study. The occurrence of an electrical storm could be reduced by prophylactic administration of amiodarone. Even though only in a few events without significance. This would need further investigation in more studies with larger patient numbers. Although amiodarone has a good antiarrhythmic effect and reduces the incidence of malignant arrhythmias, it showed no effect in mortality. The antiarrhythmic effects of amiodarone seen in this study would justify a general therapy to reduce the shock frequency. However, do the known side effects often lead to a discontinuation of the therapy. 12% of our patients stopped taking amiodarone. However, there was no dangerous side effects, such as a thyrotoxicosis, pulmonary fibrosis, etc.. Overall, the study showed a good effect of prophylactic amiodarone in this patient population. However, it is still unclear whether patients should take amiodarone after the first shock or after multiple shocks.