dc.contributor.author
Nethe, Lars
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:42:57Z
dc.date.available
2015-02-09T09:41:20.259Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9570
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13768
dc.description.abstract
Hintergrund: Das Schwein als Monogastrier ist auf eine leicht verdauliche
Phosphorquelle angewiesen. Deshalb wird dem veganen Futter anorganischer
Phosphor aus Minen hinzugesetzt. Der Preis für Rohphosphat ist in den
vergangenen Jahren jedoch um ein Vielfaches gestiegen und durch den Zusatz
montanen Phosphats erhöht sich der Nährstoffanteil in Wirtschaftsdüngern. Vor
allem in Regionen mit einem hohen Tier-Ackerfläche-Verhältnis sind
landwirtschaftliche Flächen nicht zuletzt durch die Ausbringung dieser Dünger
oft überexponiert an Mineralien wie Phosphor und Stickstoff. Durch
anschließendes Auswaschen in die Gewässer erhöht sich der Nährstoffgehalt mit
teils dramatischen ökologischen Folgen. Wird dem Schweinefutter das Enzym
Phytase zugesetzt, kann das in Pflanzen natürlich vorkommende phosphorhaltige
Molekül Phytat im Magen-Darmtrakt aufgespalten werden. Somit erhöht sich der
Anteil verdaulichen Phosphors und anorganische Ressourcen können eingespart
werden. Zielsetzung: In dieser Studie sollte der Frage nachgegangen werden, ob
das Verfüttern einer stark Phosphor-reduzierten Ration (Versuchsgruppe, V) bei
zusätzlicher Gabe mikrobieller Phytase auf Mastschweine vom Absetzen bis zum
Ende der Mast negative Auswirkungen hat. Als Kontrollgruppe (K) fungierte
hierbei eine in Westfalen für Eigenmischer übliche Standard-P-reduzierte
Ration. Insgesamt sollten alle erhobenen Werte auf den Einfluss der Faktoren
Diät, Geschlecht und Tageszunahme (über-/unterdurchschnittlich) überprüft
werden. Material und Methoden: In der Ferkelaufzucht wurden die Tiere
masseabhängig zweiphasig durch eine Trockenfütterung versorgt (K: P 5,9/4,8
g/kg, Ca 8,3/6,9 g/kg, Phytase 500/500 FTU/kg; V: P 4,5/4,5 g/kg, Ca 5,8/6,6
g/kg, Phytase 1000/1000 FTU/kg). In der Mast erfolgte eine dreiphasige
Flüssigfütterung (K: P 4,6/3,6/3,8 g/kg, Ca 10,3/ 5,3/4,7 g/kg, Phytase
500/500/250 FTU/kg; V: P 4,0/3,4/3,4 g/kg, Ca 6,8/5,1/5,3 g/kg, Phytase 1000/
1000/500 FTU/kg). Ab einer Lebendmasse (LM) von 40 kg wurde in der
Versuchsgruppe auf den Zusatz von anorganischem Phosphat verzichtet. Zu den
erhobenen Messwerten zählten ausgewählte Messgrößen der Mastleistung und zur
Bewertung der Schlachtkarkasse wurde der Indexpunkt je kg Schlachtmasse
herangezogen. Um einen Einblick in die Auf- und Abbauverhältnisse des Knochens
in vivo zu erlangen wurde der Serumgehalt der Knochenmarker Osteocalcin und
ß-Crosslaps bei 40 kg und 110 kg LM analysiert. Nach der Schlachtung mit ca.
120 kg LM gehörte die Bestimmung der Bruchfestigkeit und Zusammensetzung der
Metakarpi III zu den geprüften Kriterien. Ergebnisse: Beim Faktor Diät wurde
durch die Maßnahme der starken P-Reduktion sowohl in der Ferkelaufzucht als
auch in der Mast kein statistisch signifikanter Einfluss auf die
Schlachtkörperbewertung oder die Kennwerte der Mastleistung festgestellt.
Davon ausgeschlossen war die Dauer der Endmast, die sich in der Versuchsgruppe
statistisch signifikant um 2,3 Tage verlängerte. Statistisch signifikante
Unterschiede zwischen den Diäten zeigten sich auch in den Osteocalcinanalysen
bei 40 kg und 110 kg LM. Die Konzentrationen waren jeweils in der
Versuchsgruppe geringer. Die ß-Crosslapskonzentration wurde weder von der Diät
und dem Geschlecht noch von der Tageszunahme beeinflusst. Im Vergleich beider
Geschlechter fiel auf, dass die Sauen eine in der End- und Gesamtmast
geringere Futteraufnahme, in der Mittelmast eine geringere Tageszunahme und
längere Mast-dauer, aber einen höheren Indexpunkt je kg Schlachtmasse
erreichten (jeweils statistisch signifikant). Die Metakarpi der Sauen hatten
einen statistisch signifikant höheren Ca-Gehalt. Bei dem Faktor tägliche
Zunahme wurde ein statistisch signifikant höheres LM bei Tieren mit
überdurchschnittlichen Tageszunahmen bei Ende der Ferkelaufzucht bzw. bei
Mastbeginn und Mastende festgestellt. Erwarteterweise benötigten diese Tiere
eine in der Mittel-, End- und Gesamtmast kürzere Dauer zum Erreichen der
jeweiligen Schwellenmasse. Es wurde eine statistisch signifikante negative
Korrelation der Tageszunahme mit der Bruchfestigkeit und der Trockensubstanz
der Metakarpi beobachtet. Zwischen der Bruchfestigkeit und der Strecke (L) bei
maximaler Krafteinwirkung (Fmax) bestand eine positive Korrelation. Die
ß-Crosslapskonzentration bei 40 kg LM korrelierte positiv mit der bei 110 kg
LM und der Trockensubstanz der Knochen. Der Serum-Osteocalcingehalt bei 110 kg
LM korrelierte statistisch signifikant positiv mit den Rohasche-, Ca- und
P-Gehalten der Knochen. In der Rohaschekonzentration bestand eine statistisch
signifikante positive Korrelation zum Ca- und P-Gehalt, die ebenfalls
miteinander korrelierten. Bei mind. 13 % der Tiere wurden Lahmheiten und/oder
Gelenkauffälligkeiten in Form von Osteochondrosis dissecans festgestellt. Die
Pathologien traten in beiden Diäten auf, waren aber vor allem in Buchten mit
verringerter Bewegungsmöglichkeit gehäuft. Schlussfolgerung: Die starke
Phosphorreduktion hatte weder auf die geprüften Kennwerte der Mastleistung
noch auf die der Schlachtkörperqualität einen negativen Einfluss. Die in der
Kontroll- und Versuchsgruppe aufgetreten Bewegungsauffälligkeiten lassen
keinen direkten Zusammenhang zur Maßnahme der P-Reduktion nachweisen. Weitere
Forschungsvorhaben sollten den unteren Grenzwert der mittlerweile etablierten,
praxisüblichen P-reduzierten Rationen kritisch hinterfragen. Die
nachgewiesenen Serumosteocalcinkonzentrationen implizieren eine in der
Versuchsgruppe erhöhten verdaulichen P-Gehalt. Daraus kann abgeleitet werden,
dass die verwendete Phytase (Natuphos 5000L®) eine höhere Effektivität zur
Phosphatfreisetzung aus Phytat besitzt als bisher bekannt.
de
dc.description.abstract
Background: Monogastric animals like pigs need easily digestible phosphorus
sources. Therefore is it necessary to add inorganic phosphorus originating
from mines to a vegan diet. However, the price of phosphorus increased heavily
in the last years. Moreover, phosphorus supplementation of feed causes an
increase of the phosphorus content in the natural fertilizers. As a result,
especially areas with a high animal-arable land ratio are often oversupplied
with minerals like phosphorus and nitrogen. The subsequent washing out of
minerals into natural water resources raises their nutrient content with
dramatic environmental consequences. By adding the enzyme phytase to the
porcine diet, inorganic phosphorus can be liberated from the plant phosphorus
source phytate in the gastrointestinal tract. Thus, the amount of digestible
phosphorus increases while expensive and limited resources of inorganic
phosphorus can be saved. Objective: The objective of this study was to test
whether a greatly P-reduced diet (test group) impairs the development of
fattening pigs when fed from weaning to slaughter. A standard P-reduced diet
as commonly used by self-producers in Westphalia was given to the control
group. All data were intended for testing the effects of the factors diet, sex
and daily weight gain (above-/below-average). Methods: During piglet rearing,
animals were fed with two-phase dry feed (control group: P 5.9/4.8 g/kg, Ca
8.3/6.9 g/kg, phytase 500/500 FTU/kg; test group: P 4.5/4.5 g/kg, Ca 5.8/6.6
g/kg, phytase 1000/1000 FTU/kg). In the fattening stage, pigs were three-phase
liquidly feed (control group: P 4.6/3.6/3.8 g/kg, Ca 10.3/5.3/4.7 g/kg,
phytase 500/500/250 FTU/kg; test group: P 4.0/3.4/3.4 g/kg, Ca 6.8/5.1/5.3
g/kg, phytase 1000/1000/500 FTU/kg). No inorganic phosphorus was added to the
diet of the test group for animals above 40 kg body weight (BW). Fattening
performance traits and index point per kg carcass weight for the assessment of
the carcass quality were obtained, as well as the serum concentrations of the
bone markers osteocalcin and β-crosslaps at 40 kg and 110 kg BW. After
slaughtering at approximately 120 kg BW, the breaking strength and composition
of metacarpi III were analyzed. Results: The greatly P-reduced diet did not
affect the carcass and fattening performance traits statistically
significantly during the piglet rearing and fattening stage. Only the
fattening period of the test group was statistically significantly extended by
2.3 days. Furthermore, there were statistically significant differences
between the diets regarding osteocalcin concentration at 40 kg and 110 kg BW.
Osteocalcin concentrations were decreased in the test group at both time
points compared to the control group. Serum concentration of β-crosslaps was
not influenced by the factors diet, sex or daily weight gain. The comparison
of both sexes showed that gilts had a decreased feed intake during the final
stage and in the total assessment of the fattening stage. During the middle
stage the gilts’ daily weight gain was decreased, so the fattening period was
prolonged. On the other hand, female carcasses got a higher index point on
average. Furthermore the calcium content of the metacarpi of gilts was greater
(all statistically significant). Regarding the factor daily weight gain, the
pigs with above-average gain had a statistically significant higher BW at the
end of piglet rearing (= beginning of the fattening stage) and at the end of
the fattening stage. Thus, the required period for reaching the particular
threshold weight for slaughter was less in the middle and final stages, as
well as and in total. There was a statistically significant negative
correlation of the daily weight gain with the breaking strength and the dry
matter of the metacarpi. Between breaking strength and distance (L) at maximal
force (Fmax), there was a positive correlation. The concentration of
β-crosslaps at 40 kg BW correlated positively with the concentration at 110 kg
BW and with the dry matter of the bones. Serum osteocalcin at 110 kg BW
correlated positively and statistically significantly with ash, calcium and
phosphorus contents. There was a statistically significant positive
correlation between ash and calcium and phosphorus content of the metacarpi,
the latter two correlated with each other as well. At least 13% of the pigs
showed lameness and/or indications for joint diseases in the form of
osteochondrosis dissecans. Animals of both the test and control diets were
affected similarly, with an increased incidence in stables with restricted
exercise space. Conclusions: The great reduction of phosphorus in the diet had
no negative impact on the traits of the fattening performance and carcass
quality. Gait and joint abnormalities occurred in both the control and the
test groups. Thus there was no direct link between these pathologies and
phosphorus reduction. Further research should critically examine the lower
limit of the customary practice to use P-reduced rations. The analyzed
concentration of osteocalcin implied a higher content of digestible phosphorus
in the test group. Thus it is tempting to speculate that the used phytase
product (Natuphos 5000L®) is more efficient in liberating phosphate from
phytate than originally assumed.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Reduktion des Zusatzes von anorganischem Phosphor im Futter
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Heike Tönhardt
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Karl Dietrich Weyrauch
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek
dc.date.accepted
2014-11-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098445-8
dc.title.subtitle
Auswirkungen auf Mastleistung und Schlachtkörperbewertung von Mastschweinen
mit besonderer Betrachtung der Bruchfestigkeit und Zusammensetzung der Knochen
dc.title.translated
Reduction of inorganic phosphorus in a porcine diet
en
dc.title.translatedsubtitle
influence on the fattening performance and the carcass assessment with a
special view to the breaking strength and composition of the bone
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098445
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000016455
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open access