dc.contributor.author
Rabe, Norman
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:41:08Z
dc.date.available
2013-01-25T10:24:40.789Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9534
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13733
dc.description.abstract
Mini Implantate haben sich in der Kieferorthopädie vor allem dort als
Verankerungsalternative bewährt, wo die Behandlung eine sichere Verankerung
erfordert. Ideal für die Biomechanik der Apparaturen und die Stabilität der
Mini Implantate ist eine Insertion in den zahntragenden Alveolarfortsatz im
Bereich der befestigten Gingiva. Diese Lokalisation stellt jedoch eine Gefahr
für die benachbarten Zahnwurzeln dar, zudem steigt bei einem Wurzelkontakt die
Misserfolgswahrscheinlichkeit. In der Literatur werden zahlreiche Verfahren
zur Übertragung einer auf einem Modell geplanten Implantatposition sowie
Hilfsvorrichtungen zur sicheren intraoralen Positionierung von Mini
Implantaten beschrieben, ohne dass die Tauglichkeit dieser Verfahren bisher
nachgewiesen wurde. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob
Wurzelverletzungen vermieden werden können, wenn die Implantatposition unter
Zuhilfenahme einer Panoramaschichtdarstellung an einem Gipsmodell geplant
wird. Dabei lag auch ein Augenmerk auf der Erfahrung der Behandler. Dazu wurde
im Rahmen dieser Pilotstudie ein optisches Navigationssystem (Lapdoc, BZMM)
genutzt, mit dessen Hilfe Mini Implantat Insertionen simuliert werden konnten.
Hierdurch konnten mehrere Behandler an denselben Probandinnen und deren
Modellen Insertionen simulieren. Die räumliche Beziehung zwischen Zähnen,
Knochen und Weichteilen wurden über eine dentale Volumentomographie und einen
Navigationsbogen mit optischen Markierungselementen hergestellt. Der
Methodenfehler des Systems wurde im Vorfeld mit einer Abweichung von 0,66 mm
und 0,38° bestimmt. Die „Insertion“ wurde mit einem chirurgischen Handstück
simuliert. Jeder der drei teilnehmenden Behandler legte im Vorfeld anhand
einer Panoramaschichtdarstellung die zur Insertion geeigneten
Zahnzwischenräume fest. Anschließend wurden an den Gipsmodellen und an den
Probandinnen pro Zahnzwischenraum jeweils zehn Insertionen durchgeführt. Die
Implantatpositionen wurden als Datensätze abgespeichert. Nach der Auswertung
der Ergebnisse konnten dann die verschiedenen Behandler, deren Techniken, die
Unterschiede zwischen Modell und intraoral sowie die verschiedenen Kiefer
miteinander verglichen werden. Zudem war es möglich, für die abgespeicherten
Positionen Mini Implantate verschiedener Größen einzusetzen. Untersucht wurden
die Ergebnisse dieser Studie jeweils auf Häufigkeit und Ausmaß von
Wurzelverletzungen. Zunächst haben sich die Panoramaschichtdarstellungen für
die hier untersuchten Probandinnen nicht als zuverlässiges prognostisches
Mittel für das Vermeiden von Kontakten zwischen Mini Implantaten und
Zahnwurzeln erwiesen. Die von den Behandlern anhand der
Panoramaschichtdarstellungen ausgewählten Insertionsstellen erwiesen sich als
die bestmöglichen. Jedoch war das zur Verfügung stehende Knochenlager mit 2,85
mm bis 3,35 mm geringer, als es für eine sichere Insertion notwendig gewesen
wäre. Die Anzahl der Wurzelverletzungen war dementsprechend höher als
erwartet. Es zeigte sich, dass alle Behandler am Gipsmodell häufiger einen
Wurzelkontakt vermeiden konnten als intraoral. Insgesamt konnte an den
Modellen mit einer relativen Häufigkeit von 0,58 mehr als doppelt so häufig
ein Wurzelkontakt vermieden werden wie bei den intraoralen Versuchen mit einer
relativen Häufigkeit von 0,28. Am Gipsmodell war ein Zusammenhang zwischen der
Erfahrung der Behandler und den Ergebnissen nicht erkennbar. Die Erfahrung der
Behandler wirkte sich jedoch positiv auf den Erfolg der intraoral platzierten
Mini Implantate aus. Im Unterkiefer traten Wurzelkontakte weniger häufig auf
als im Oberkiefer (intraoral mit einer relativen Häufigkeit von 0,1 häufiger,
am Modell mit einer relativen Häufigkeit von 0,28). Der Einfluss des
Implantatdurchmessers auf die Anzahl der Wurzelkontakte war größer als der
Einfluss der Implantatlänge. Dies zeigte sich in der größeren Anzahl der
Wurzelkontakte bei den Implantaten mit einem Durchmesser von 2,0 mm im
Vergleich zu den Implantaten mit 1,6 mm Durchmesser. Beim Umgang mit dem für
alle Behandler unbekannten Navigationssystem war zudem eine Lernkurve
erkennbar. Die Häufigkeit der in der vorliegenden Studie auftretenden
Wurzelkontakte übertraf die in der Literatur angegebenen Misserfolgsraten von
Mini Implantaten um ein Vielfaches. Als mögliche Ursachen können die
tatsächlich vorhandenen Platzverhältnisse, die eingeschränkten
Sichtverhältnisse im Insertionsgebiet und der Methodenfehler angeführt werden.
Zudem sind Wurzelkontakte anhand der dreidimensionalen Datensätze besser
diagnostizierbar. Jedoch deuten die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit darauf
hin, dass auf einem Gipsmodell ausreichend Informationen zur Verfügung stehen,
um eine Mini Implantatposition ohne Wurzelschädigung festzulegen. Die
Entwicklung von weiteren Übertragungssystemen, die präzise eine
Implantatposition von einem Gipsmodell in den Patientenmund übertragen,
erscheint somit sinnvoll.
de
dc.description.abstract
Within orthodontics, mini-implants proved of value especially in cases where
stable anchorage was necessary. An interradicular insertion on the vestibular
side in the area of the fixed gingiva is ideal for the biomechanic of the
appliance and the stability of the mini-implants. This location, however,
constitutes a risk of damage to the adjacent roots. Additionally, the
possibility of a failure increases in case of a root contact. Literature
presents numerous methods and auxiliary devices for a safe positioning of
mini-implants, yet the efficiency of these methods has not been proved. This
survey investigates if an injury of roots can be avoided by planning the
implant position on a cast. Special attention lay on the clinicians
experience. For this purpose an optical navigation system (lapdoc, BZMM) was
used, allowing the simulation of the insertion of mini-implants. Therefore,
several clinicians were able to simulate insertions on the same subjects and
their casts. The relation of teeth, bone and soft tissue was done by using
cone-beam computed tomography and navigation bow with optical check marks. The
method error was determined previously with a deviation of 0,66 mm and 0,38°.
The insertion was simulated with a surgical hand tool. First, each one of the
three participating clinicians defined the suitable mini-implant insertion
sites, using virtually created panoramic views. Then, ten insertions were made
in each of the casts and subjects. The implant positions were saved as data
sets. The analysis of the results proved that a comparison could be
established not only between the different jaws, the various clinicians and
their insertion technique, but also between the difference of an insertion in
the cast and of an intraoral insertion. Additionally, mini-implants of various
sizes were used for the different saved positions. The results of the study
were examined according to the frequency and degrees of root injuries.
Panoramic view did initially not prove to be an appropriate method for
avoiding root contact. The insertion sites chosen by the clinicians with the
help of the panoramic view appeared to be the most suitable, but the available
bone was less than what is needed for a safe insertion. But the available bone
was with 2,85 mm to 3,35 mm not adequate for a save insertion. Therefore, the
number of root injuries was higher than expected. It seems that all clinicians
were able to avoid a root contact more often on a cast than intraoral.
Comparing with intraoral attempts, with a relative incidence of 0,58 more than
twice the number root-contacts could prevented on the casts (intraoral 0,28).
Also, a correlation of the clinicians experience and his results on the casts
could not be identified. However, the clinicians experience affected the
success of the intraoral positioning of mini-implants. Root contact occurred
less often in the mandible than in the maxilla. The effect of the implants
diameter on the number of root contacts was bigger than the impact of the
length of the implants. Furthermore, there was an evident learning curve of
the handling of the system formerly unknown to the clinicians. In the present
study, the frequency of root contacts exceeded the failure rates observed in
the literature far more than expected. Possible causes might be the actual
space available, limited visibility conditions of the insertion area and the
system error. Moreover the three-dimensional data sets allowed to diagnose
root contact more easily. Still, the results of the present study indicate
that a cast presents sufficient information for positioning a mini-implant
without injuring the roots.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
optical navigation system
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Wurzelverletzungen durch orthodontische Mini-Implantate
dc.contributor.contact
ein.rabe@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. P.-G. Jost-Brinkmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. G. Kinzinger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. E. Keeve
dc.date.accepted
2013-02-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039349-4
dc.title.subtitle
ein Vergleich zwischen Positionierung auf einem Modell und klinischer
Situation ; eine Pilotstudie
dc.title.translated
Root injuries caused by orthodontic mini-implants
en
dc.title.translatedsubtitle
a comparison between positioning on a cast and intraoral ; a pilot study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039349
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012727
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access