Bestehende Evidenz zum Thema Rauchen und Schlafstörungen deutet darauf hin, dass Raucher vermehrt unter Ein- sowie Durchschlafstörungen leiden. Der Zusammenhang zwischen dem Grad der Nikotinabhängigkeit und dem Vorhandensein von Schlafstörungen wurde bisher nicht evaluiert. Daher war es Ziel der hier vorliegenden Arbeit die Assoziation zwischen dem Grad der Nikotinabhängigkeit und dem Vorhandensein von Schlafstörungen zu untersuchen. Die in dieser Studie genutzten Daten stammen aus der Basiserhebung einer randomisierten prospektiven Studie der Rettungsstelle Charité-Universitätsmedizin-Berlin (Campus Mitte), der Tobacco Control in an Urban Emergency Department- Studie. Zwischen Oktober 2005 und Dezember 2006 wurden 1012 Raucher (615 Männer und 397 Frauen) mit Hilfe eines computerisierten Fragebogens hinsichtlich ihres Rauch- und Schlafverhaltens interviewt. Die Messinstrumente waren der Fagerström Test für Nikotinabhängigkeit und die Subscala Schlaf aus dem Nottingham Health Profile (NHP). Die Patientencharakteristika wurden zwischen den Gruppen der Studienteilnehmer mit einer oder mehr Schlafstörungen (insgesamt 49,8% der Studienteilnehmer) und den Studienteilnehmern ohne Schlafstörung verglichen. Diese Gruppen wurden als abhängige Variable in einem multinomial logistischen Regressionsmodell mit dem Grad der Nikotinabhängigkeit als Haupteffekt untersucht. Die Patienten waren im Median 30 Jahre alt mit einer Spannweite von 18-81 Jahren. Sie waren zu 60,8% männlich. Knapp die Hälfte (49,8%) der Studienteilnehmer gaben wenigstens eine Schlafstörung an. Alter und Geschlecht waren nicht mit dem Vorhandensein von Schlafstörungen assoziiert. Patienten, die zu dem Zeitpunkt der Studie erwerbstätig waren, in einer Partnerschaft lebten und Abitur hatten, wiesen signifikant seltener Schlafstörungen auf als Patienten, die diese Aspekte nicht aufwiesen. Das Vorhandensein von Grunderkrankungen, sowie der Grad der Nikotinabhängigkeit waren hochsignifikant mit dem Auftreten von Schlafstörungen assoziiert. Schwer nikotinabhängige Raucher wiesen gegenüber leicht nikotinabhängigen Rauchern häufiger schwere Schlafstörungen auf. In der multivariaten Analyse zeigte sich ebenfalls eine signifikante Assoziation zwischen dem Grad der Nikotinabhängigkeit und Schlafstörungen, die nach schrittweiser Adjustierung für Alter und Geschlecht, das Leben in einer Partnerschaft, Erwerbstätigkeit, Bildungsgrad und dem Vorhandensein von Grunderkrankungen bestehen blieb. Es erscheint sinnvoll rauchende Patienten hinsichtlich des Auftretens von Schlafstörungen zu screenen und Schlafstörungen insbesondere bei Rauchentwöhnungsprogrammen mit zu berücksichtigen.
Previous research on smoking and sleeping disorders suggests that smokers suffer from increased sleeping disorders. The correlation between the degree of nicotin addiction and the presence of sleeping disorders had not been evaluated yet. The presented work aims to determine the association of sleeping disorders with the degree of nicotin addiction. This evaluation is based on data of the "Tobacco Control in an Urban Emergency Department" inquiry that was collected in the context of a randomised, prospective study of the rescue center of the Charité-Universitätsmedizin-Berlin (Campus Mitte). Between October 2005 and December 2006, 1012 smoker (615 men and 397 women) were interviewed for their smoking habits and sleep behavior using a computerised questionnaire. The Fagerstroem test for nicotin addiction and the sleep subscale of the Nottingham Health Profile (NHP) were used for measurements. Patient characteristics were compared between groups of study participants with one or more sleeping disorders (a total of 49,8% of the participants) and those without insomnia. These groups were analysed as dependent variables in a multinomial logistic regression model with the degree of nicotin addiction as the main effect. The median age of the patients was 30 years with a range of 18-81 years. 60.8% of the patients were men, and close to half of the participants (49.8%) stated at least one type of sleeping disorder. Neither age nor sex of the patients were associated with the presence of sleeping disorders. Patients that were employed, lived in a stable relationship, and owned a university entrance diploma at the time of the study suffered significantly less often from insomnia than patients without any of these characteristics. Preceding indispositions and the degree of nicotin addiction were found to be highly significant associated with sleeping disorders. Heavily nicotin addicted smokers showed more often severe insomnia than lightly nicotin addicted study participants. The multivariate analysis revealed a significant association between the degree of nicotin addiction and sleeping disorders even after a stepwise adjustment for age, sex, employment, education, relationship status, and preceding indispositions. The results of this evaluation suggest to screen smoking patients in regard to sleeping disorders, and to consider sleeping disorders in particular for programs that aim for smoking withdrawal.