Limited resources have to be shared between two tasks if they are to be performed concurrently. The model of selection, optimization, and compensation (SOC-model, Baltes & Baltes, 1990) proposes that people select the more important and ecologically more relevant domain of functioning and invest more of their resources into that domain. In this study, nine- and eleven-year old children and young adults worked on two different cognitive tasks, a working memory task and an episodic memory task. The sensorimotor task consisted of balancing on a special balance device, the ankle-disc board. Task difficulty of the two cognitive tasks was manipulated individually. Results showed that the cognitive performances decreased in all three age groups in the dual-task situation. Young adults showed performance decrements also in the balance task, while children even improved their balance performance under dual-task conditions. Children therefore showed a trade-off in their dual-task costs, with lower costs in the sensorimotor domain. Additional findings were that balance difficulty did not influence the pattern of dual-task costs, and that children continued to show performance improvements in the sensorimotor domain, even when they were instructed to focus more strongly on the cognitive task. Children�s prioritization of the sensorimotor domain is interpreted as an incidence of loss-based selection, because children showed more body sway than adults already under single-task conditions and might have risked their body's equilibrium if sway was increased even further.
Wenn zwei Aufgaben gleichzeitig ausgeführt werden, müssen begrenzte Ressourcen zwischen ihnen aufgeteilt werden. Die Theorie der "Selektion, Optimierung und Kompensation" (SOK, Baltes & Baltes, 1990) postuliert, dass Individuen ihre Ressourcen eher in ökologisch relevantere Aufgaben investieren, zum Beispiel um die Aufrechterhaltung eines stabilen Gleichgewichts nicht zu gefährden. In der vorliegenden Studie bearbeiteten 9- und 11-jährige Kinder und junge Erwachsene zwei verschiedene kognitive Aufgaben, eine Arbeitsgedächtnisaufgabe und eine episodische Gedächtnisaufgabe. Die sensumotorische Aufgabe bestand aus dem Balancieren auf einem Therapiekreisel auf stabilem oder bewegtem Untergrund. Die Schwierigkeit der kognitiven Aufgaben wurde für jeden Studienteilnehmer individuell angepasst. Wenn gleichzeitig balanciert werden sollte, nahm die Leistung in der kognitiven Aufgabe in allen Altersgruppen ab. Junge Erwachsene zeigten zudem Leistungseinbußen im Balancieren, während die Kinder ihre Balancier-Leistungen sogar verbesserten und somit ein Wechselspiel der Kosten der beiden Leistungsbereiche zeigten. Die Schwierigkeit der Balanceaufgabe hatte keinen Einfluss auf die Kosten. Selbst unter der Instruktion, sich mehr auf die kognitive Aufgabe zu konzentrieren, zeigten Kinder deutlich geringere Kosten im Balancieren als in der Kognition. Dieses Verhalten wird als ein Beispiel verlustbasierter Selektion interpretiert, da Kinder schon unter Einzelaufgabenbedingungen stärker schwankten als junge Erwachsene, und unter Doppelaufgabenbedingungen eher den Verlust des Gleichgewichts riskiert hätten.