dc.contributor.author
Lienau, Jasmin
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:30:25Z
dc.date.available
2003-11-23T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9348
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13547
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht
3\. Materialien
4\. Methoden
5.1 Ergebnisse Teil 1
5.2 Ergebnisse Teil 2
6\. Diskussion
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Angiogenese, die Neubildung von Blutgefässen, kommt physiologischerweise nur
im Embryo und Fetus sowie beim Adulten im Rahmen zyklischer Prozesse im Ovar,
in der Plazenta und bei der Entwicklung der Milchdrüse vor (Risau, 1997). Alle
anderen Formen der Angiogenese sind mit pathologischen Prozessen, insbesondere
dem Tumorwachstum, verbunden. Eine hoffnungsvolle und Erfolg versprechende
Alternative zu bisherigen Strategien der Tumortherapie ist die
gentherapeutische Anti-Angiogenese. Eine selektive Expression des Transgens
von Endothelzellen kann dabei durch Einsatz von Endothelzell-spezifischen
genregulatorischen Elementen erzielt werden. Die vorliegende Arbeit verfolgte
zwei Hauptziele, nämlich die Etablierung und Charakterisierung von in vitro-
Modellen der Angiogenese muriner und humaner mikrovaskulärer Endothelzellen
sowie die Charakterisierung verschiedener Plasmidkonstrukte auf Effizienz in
diesen Modellen. Im Rahmen der Transfektionsversuche sollten zusätzlich
morphologische Veränderungen transfizierter Endothelzellen auf licht- und
elektronenmikroskopischer Basis untersucht werden, um einerseits Aussagen über
die Aufnahme der Transfektionskomplexe in die Zellen sowie deren Weg in den
Zellkern zu machen und andererseits mögliche morphologische Schädigungen der
Zellen infolge der Transfektion zu beurteilen und abzuschätzen.
Analog zur in vivo-Angiogenese durchliefen die eingesetzten mikrovaskulären
Endothelzellen, isoliert aus der Vorhaut von Neugeborenen sowie aus dem
Myokard zwei Wochen alter Mäuse, durch Stimulation mit pro-angiogenen Faktoren
verschiedene Stadien der angiogenen Kaskade in vitro. Initiiert wurde die
angiogene Kaskade morphologisch durch eine vollständige bzw. partielle
Konfluenz der Endothelzellen (Stadium 1). Es kam zur linearen und zirkulären
Aneinanderreihung von Endothelzellen (Stadium 2) und schliesslich zur
Ausbildung kapillarähnlicher Strukturen mit einem zentralen Lumen (Stadium 3
und 4). Die Endothelzellen bildeten ein basalmembranähnliches Material,
welches interzellulär sowie in intrazellulären Vakuolen und im Lumen
kapillarähnlicher Strukturen detektiert werden konnte. Die Lumenbildung
erfolgte durch Ausbildung intrazellulärer Vakuolen sowie durch Apoptose.
Wýhrend die eingesetzten murinen Endothelzellen planar zur
Kulturschalenoberfläche kapillarähnliche Strukturen ausbildeten
(zweidimensionales in vitro-Modell der Angiogenese), konnte mit den humanen
Endothelzellen erstmals ein realitätsnahes, dreidimensionales in vitro-Modell
der Angiogenese etabliert werden, in dem analog zur in vivo-Angiogenese die
Ausbildung kapillarähnlicher Strukturen durch Degradation eines von den Zellen
selbst sezernierten basalmembranähnlichen Substrates sowie Migration bzw.
Invasion, Proliferation und Differenzierung erfolgte. Im basalmembranähnlichen
Material wurde immunhistochemisch Kollagen IV identifiziert. Ein besonderer
Befund dieser Arbeit, beobachtet im murinen Zellkulturmodell, war der
zyklische Verlauf der in vitro-Angiogenese mit dazwischen liegender
„Latenzzeit". Nach dem Ablösen der kapillarähnlichen Strukturen von der
Kulturschale konnte nach ca. 2 Monaten Kultivierung der auf der Kulturschale
verbliebenen Endothelzellen ein erneutes Auftreten dieser Strukturen
beobachtet werden. Interessant war, dass im zweiten Zyklus gerade die Zellen
kapillarähnliche Strukturen ausbildeten, welche zuvor unbeteiligt an der
Ausbildung dieser Strukturen waren. Die Ergebnisse indizieren, dass während
der „Latenzzeit" eine Differenzierung der Endothelzellen in einen angiogenen
Phänotyp erfolgte.
Die Polyfektion mittels aktivierten Dendrimeren erfolgte vergleichend im
Stadium der endohelialen Proliferation (Stadium 0) sowie der Bildung
kapillarähnlicher Strukturen (Stadium 3 bzw. 4). Die Transfektion
proliferierender Endothelzellen führte mit allen untersuchten Vektoren pJWM115
(CMV-luc), pCK5 (Ets-1l-luc), pPS12 (Ets-1k-luc) und pPS6 (E-sel-luc) zur
Expression des Reportergens Luciferase, woraus zu schliessen ist, dass sowohl
das Adhäsionsmolekül E-Selektin als auch der Transkriptionsfaktor Ets-1 in
proliferierenden murinen und humanen Endothelzellen exprimiert werden.
Insgesamt wurden mit den Vektoren pCK5 und pPS12 höhere Expressionsraten der
Luciferase erzielt als mit dem pPS6-Vektor. Die Ergebnisse der Transfektion
muriner und humaner Endothelzellen im Stadium der Bildung kapillarähnlicher
Strukturen spiegelten die angiogenetische Situation beider in vitro-Modelle
wider. Während die Transfektion muriner Endothelzellen im Stadium 3,
unabhängig vom eingesetzten Vektor, zu keiner Expression der Luciferase
führte, wurde nach Transfektion humaner Endothelzellen im Stadium der
dreidimensionalen Organisation kapillarähnlicher Strukturen (Stadium 4) eine
geringe Expression detektiert. Dabei konnte ein wichtiger Unterschied zwischen
den einzelnen Versuchen im humanen Zellkulturmodell festgestellt werden.
Humane Endothelzellen, die zu Beginn des Stadiums 4 in die
Transfektionsexperimente einbezogen wurden, zeigten eine höhere Expression der
Luciferase als Endothelzellen, die zu späteren Zeitpunkten des Stadiums 4
transfiziert wurden. Dies ist durch die unterschiedliche Proliferationsrate
der Endothelzellen in diesem Stadium zu erklären. Diese Ergebnisse indizieren
eine Zellzyklusabhängigkeit des verwendeten Gentransfersystems. Ein
effizienter Gentransfer konnte nur in proliferierenden Endothelzellen
beobachtet werden, als Resultat einer gesteigerten Aufnahme der Komplexe sowie
eines effizienteren Eintritts der Komplexe bzw. Plasmid-DNA in den Kern. Die
ultrastrukturelle Untersuchung liess vermuten, dass die durch Endozytose
aufgenommenen Komplexe vor der Fusion mit primären Lysosomen aus den Endosomen
entkommen, da freie DNA-Dendrimer-Komplexe an der Kernmembran vor dem
Erscheinen multivesikulýrer Körper (späte Endosomen) in humanen Endothelzellen
detektiert werden konnten. In den murinen Endothelzellen schien sich der
intrazelluläre Abbau der Komplexe im Vergleich zu den humanen Endothelzellen
langsamer zu vollziehen, welches die allgemein höhere Effzienz des
Gentransfers in diesen Zellen zumindest partiell erklären könnte.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Steigerung der E-sel-
Promotoraktivität (pPS6) durch die Endothelzell-spezifischen Enhancer 5xebs
(pPO18) und Flk-1 (pPO14) sowie durch das HLA-Intron (pPO12) untersucht. Im
Gegensatz zum HLA-Intron, welches zu einer Erhöhung der Aktivität des E-sel-
Promotors um ein Vielfaches führte, konnte die Promotoraktivität durch die
Endothelzell-spezifischen Enhancer nicht gesteigert werden. Dies deutet darauf
hin, dass die entsprechenden Transkriptionsfaktoren wie z.B. Ets-1 in den
untersuchten Zellkulturmodellen nicht in ausreichender Menge exprimiert
werden. Genexpressionsanalysen oder immunhistochemische Untersuchungen der
Endothelzellen in verschiedenen Stadien der angiogenen Kaskade in vitro
könnten hierüber Aufschluss geben.
Im Hinblick auf eine Reduktion von Tierversuchen durch Ersatz- und
Ergänzungsmethoden kommt den in der vorliegenden Arbeit etablierten in vitro-
Modellen der Angiogenese eine besondere Bedeutung zu. Über den
Tierschutzaspekt hinaus stellen sie kostengünstige, sensitive, einfache
experimentelle Systeme für weiterführende Untersuchungen dar. Während das
murine Zellkulturmodell insbesondere für Gentransferstudien geeignet ist, da
sich die murinen Endothelzellen effizient transfizieren lassen, steht mit dem
realitätsnahen, dreidimensionalen in vitro-Modell der Angiogenese humaner
Endothelzellen ein experimentelles System zur Verfügung, welches sich in der
Hauptsache für Untersuchungen der in vitro-Angiogenese eignet. Aufgrund des
fehlenden Einsatzes einer dreidimensionalen extrazellulären Matrix und der
damit verbundenen Reduktion nicht bzw. schwierig standardisierbarer Faktoren
ist dieses Modell geeignet für Untersuchungen von beispielsweise
Zelladhäsionsmolekülen, Zell-Matrix-Interaktionen oder auch zur
Identifizierung spezifischer Inhibitoren der Lumenbildung. Die etablierten
Endothelzellkulturen werden derzeit bereits in anderen Laboratorien für
ähnliche Experimente eingesetzt.
de
dc.description.abstract
Angiogenesis, the formation of new blood vessels by endothelial cells, plays
an important role during prenatal growth as well as postnataly in diseases
such as tumor growth. Targeting endothelial cells by gene transfer to inhibit
angiogenesis offers an attractive anticancer approach. A selective expression
of the transgene by endothelial cells can be achieved by use of endothelial-
specific gene regulatory elements. The present work pursued two main aims,
namely the establishment and characterization of in vitro-models of
angiogenesis of murine and human microvascular endothelial cells as well as
the characterization of different plasmid constructs on efficiency in these
models. Furthermore morphological alterations of transfected endothelial cells
should be examined on light and electron microscopic basis in order to make
statements about the uptake of the complexes by the cells and their way to the
nucleus as well as to appraise possible morphological damages of the cells
caused by transfection.
The angiogenic cascade of endothelial cells, isolated from the human neonatal
foreskin and from the myocardium of two weeks old mice, was induced by pro-
angiogenic factors. The beginning of the angiogenic cascade was initiated
morphologically by a complete as well as partial confluence of the endothelial
cells (stage 1). A linear and circular side by side arrangement of cells
(stage 2) and the formation of capillary-like structures with an internal
lumen (stage 3 and 4) could be observed. The endothelial cells produced a
basement membrane-like material, which was found intercellularly as well as in
intracellular vacuoles and in the lumen of capillary-like structures. In lumen
formation vacuolization as well as apoptosis were involved. While the invested
murine endothelial cells formed capillary-like structures planar to the
culture dish surface (two-dimensional in vitro-model of angiogenesis), a
realistic three-dimensional in vitro-model of angiogenesis could be
established with the human endothelial cells with strong similarity with
angiogenesis in vivo. Collagen IV, a basement membrane component, was
identified by immunolabeling. An especial result of this work observed in the
murine cell culture model was the cyclic course of in vitro-angiogenesis with
a „latency time" between. After detachment of the capillary-like structures of
the culture dish a reappearance of these structures could be observed after
approximately 2 months cultivation of the remained cells. Interesting was,
that the capillary-like structures in the second cycle were formed by
endothelial cells, which were uninvolved at the formation of these structures
before. The results indicate that a differentiation of the endothelial cells
to an angiogenic phenotype took place during the „latency time".
Endothelial cells at different stages of the angiogenic cascade (stage 0
versus 3 respectively 4) were transfected by polyfection with activated
dendrimers. Transfection of proliferative endothelial cells (stage 0) led to
expression of the reporter gene (luciferase) with all vectors invested pJWM115
(CMV-luc), pCK5 (Ets-1l-luc), pPS12 (Ets-1k-luc), pPS6 (E-sel-luc). This
indicates the expression of the adhesion molecule E-selectin as well as of the
transcription factor Ets-1 by proliferative murine and human endothelial
cells. Highest transfection efficiencies were found by using the pJWM115-,
pCK5- and the pPS12-vector. The results of transfection of murine and human
endothelial cells forming capillary-like structures (stage 3 resp. 4)
reflected the angiogenic situation in both in vitro-models. No reporter gene
expression, independently from the vector used, could be detected after
transfection of murine endothelial cells at stage 3. However, transfection of
human endothelial cells at stage 4 led to an expression, marginal higher than
control expression. An important difference between the individual experiments
in the human cell culture model could be determined on that occasion. Human
endothelial cells that were transfected at beginning of stage 4, showed a
higher expression of the reporter gene than cells that were transfected at
later times of stage 4. This is to be explained by the different proliferative
rate of endothelial cells at this stage of the angiogenic cascade. These
results show a cell cycle dependence of the gene transfer system used in this
work. An efficient gene transfer could be observed in proliferative
endothelial cells only as result of a raised uptake of complexes as well as a
more efficient entry of complexes resp. plasmid DNA into the nucleus.
Ultrastructural examination of transfected cells let suspect that the
complexes uptaken by endocytosis escape from the endosomes before fusion with
primary lysosomes since free DNA-dendrimer-complexes at the nuclear membrane
could be detected before appearance of multivesicular bodies (late endosomes)
in human endothelial cells. In the murine endothelial cells the intracellular
degradation of the complexes seemed to take place more slowly in comparison to
human cells which could at least partially explain the broadly higher
efficiency of gene transfer in murine cells.
In another experiment the increase of the E-sel promoter activity (pPS6) by
two endothelial-specific enhancers 5xebs (pPO18) and flk-1 (pPO14) as well as
by the HLA-intron (pPO12) was examined. In contrast to the HLA-intron, which
led to a multiple increase of the activity of the E-sel promoter, promoter
activity could not be raised by the endothelial-specific enhancers. This
indicates that the corresponding transcription factors like for example Ets-1
are not expressed in the examined cell culture models in sufficient quantity.
Gene expression analyses or immunohistochemical examinations of the
endothelial cells at different stages of the angiogenic cascade in vitro could
give more information.
In view of a reduction of animal experiments through substitute and supplement
methods, a special meaning comes up to the established in vitro-models of
angiogenesis. In addition to the animal protection aspect, they represent
cost-effective, sensitive, simple experimental systems for continuing
examinations. While the murine cell culture model is suitable for gene
transfer studies since murine endothelial cells can efficiently be
transfected, an experimental system is available with the realistic three-
dimensional in vitro-model of angiogenesis of human endothelial cells which is
suitable for examinations of in vitro-angiogenesis. On the basis of the
lacking use of a three-dimensional extracellular matrix and the connected
reduction of not resp. difficult to standardize factors this model is suitable
for examinations of cell adhesion molecules, cell matrix interactions or also
for identification of specific inhibitors of lumen formation. The established
endothelial cell cultures already are used for similar experiments in other
laboratories at present.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Neovascularization
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Etablierung von in vitro-Modellen der Angiogenese muriner und humaner
Endothelzellen sowie deren Transfektion mit verschiedenen Plasmidkonstrukten
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Johanna Plendl
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Kerstin Borchers
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Lothar Wieler
dc.date.accepted
2003-11-10
dc.date.embargoEnd
2004-01-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003002880
dc.title.translated
An in vitro model of angiogenesis of endothelial cells from the murine
myocardium and from the human neonatal foreskin and transfection of
endothelial cells with different plasmid constructs
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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http://www.diss.fu-berlin.de/2003/288/
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