Die vorliegende Arbeit beinhaltet klinische Studien zu zerebralen Sinusvenenthrombosen (SVT), die Fragen zur Akut-Therapie, Risikofaktoren wie hereditäre Thrombophilien und Schwangerschaft sowie neuroradiologischen Fragestellungen beantworten sollen. Bis zu 10% aller Patienten mit SVT versterben während der akuten Phase der Erkrankung. Dabei waren Stupor oder Koma zu Beginn einer intravenösen Heparintherapie mit einer erhöhten Letalität assoziiert. Auch frühe epileptische Anfälle, wenn sie in Form eines Status epilepticus auftraten, waren mit einer erhöhten Letalität verbunden. Eine negative Eigen- und Familienanamnese bezüglich venöser Thrombosen in der Vorgeschichte reicht nicht aus, um eine hereditäre Thrombophilie bei Patienten mit SVT anzunehmen oder auszuschließen, so dass genetische Untersuchungen weiterhin notwendig bleiben. Das Risiko für ein SVT-Rezidiv während einer Schwangerschaft scheint gering zu sein. Bei keiner unserer Patientinnen traten während nachfolgender Schwangerschaften zerebrale oder extrazerebrale venöse Thrombosen auf. Eine vorausgegangene SVT ist kein Beratungsargument gegen eine weitere Schwangerschaft. Eine drei-dimensionale Kontrast verstärkte Magnetresonanzvenographie (MRV) war hinsichtlich der Bildqualität und zur Beurteilung der einzelnen zerebralen Sinus und Hirnvenen einer zwei- dimensionalen time-of-flight MRV überlegen.
Up to 10% of patients with CVST die during the acute stage of the disease. We found that stupor or coma at the start of intravenous heparin therapy are associated with an increased risk for a lethal course. In addition, patients with early epileptic seizures if they present with status epilepticus have a higher lethality. A negative personal and family history for venous thrombotic events is not sufficient to exclude a hereditary thrombophilia in patients with CVST and cannot replace genetic testing. The risk of recurrence for CVST during pregnancy seems to be low. In our study, there was no evidence of either CVST recurrence or extracerebral venous thrombotic events during subsequent pregnancies. Our data do not justify a negative advice on pregnancy in women with previous CVST. For the diagnosis of CVST, 3D contrast-enhanced magnetic resonance venography (MRV) performed superior in terms of image quality and assessment of the sinus and cerebral veins when compared with 2D time-of-flight MRV.