dc.contributor.author
Petrus, Ulrike
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:25:01Z
dc.date.available
2014-06-02T14:09:57.651Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9239
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13438
dc.description.abstract
Ein lauter, tieffrequenter Sinuston verlagert die Basilarmembran (BM)
periodisch zwischen Scala vestibuli und Scala tympani hin und her. Die Messung
von tieftonmodulierten Distorsionsprodukt-Emissionen (DPOAE) ermöglicht die
Untersuchung der Auswirkungen einer Auslenkung der kochleären Trennwand auf
die Funktion des kochleären Verstärkers. Diese Arbeit untersucht die
Modulation von DPOAE durch Suppressortöne im Infraschall- und niederfrequenten
Bereich und beobachtet potentielle Unterschiede im Modulationsvermögen von
Frequenzen oberhalb und unterhalb der definierten menschlichen Hörschwelle
(bei ca. 16-20 Hz). Wir gehen von der Annahme aus, dass der Mensch Frequenzen
bis hinab zu wenigen Hertz wahrnehmen kann. Die hier angewandte Messmethode
bietet den Vorteil eines objektiven und nicht invasiven Ansatzes zur
Untersuchung der Auswirkungen von sehr tieffrequentem Schall auf die Kochlea.
Die Registrierung der DPOAE bei gleichzeitiger Darbietung eines Suppressortons
mit einer Frequenz fB von 6 Hz und einem Schalldruckpegel LB von 130 dB SPL
erfolgte monaural an 33 ohrgesunden Probanden. Die Primärtonparameter sind mit
Primärtonfrequenzen von f1 = 1,6 kHz und f2 = 2,0 kHz sowie -pegeln von L1 =
51 dB SPL und L2 = 30 dB SPL fest eingestellt. Zur Beurteilung des
Modulationsausmaßes definierten wir den Modulationsindex (MI). Dieses
Größenmaß erlaubt einen interindividuell quantitativen Vergleich der
Modulation. Die weiteren Messungen erfolgten mit Suppressortonfrequenzen von
fB = 12, 24 und 50 Hz. Mit steigender Frequenz fB nahm die Phasenmodulation
des DPOAE-Amplitudenminimums (= Suppressionsmaximum) im Zeitverlauf zu. Die
DPOAE-Isomodulationskurve nahm bei zunehmender fB mit näherungsweise 13
dB/Oktave ab und verläuft somit der geschätzten Infraschallhörschwelle [nach
Møller und Pedersen, 2004] nahezu parallel. Unsere Ergebnisse machen deutlich,
dass Infraschall auf das menschliche Innenohr übertragen wird und dort die
kochleäre Schallverarbeitung beeinflusst. Es wird diskutiert, in wie weit
anatomische Gegebenheiten die individuell unterschiedlich ausgeprägte
Sensitivität beeinflussen könnten. Des Weiteren werden gesundheitliche
Auswirkungen einer Exposition gegenüber Infraschall und deren Prävention
mittels adäquater Erfassung der Schalldruckpegel betrachtet. Wenn man bedenkt,
dass die kochleäre Nichtlinearität für die normale Sensitivität und
Frequenzselektivität grundlegend ist, dann hat die Untersuchung der
Charakteristika des kochleären Verstärkers einen hohen klinischen Nutzen in
der Differentialdiagnostik von Innenohrhörstörungen. Auch kann die hier
vorgestellte Methode aufgrund ihrer Effizienz und Nichtinvasivität für die
weitere Erforschung der beobachteten individuellen Unterschiede hinsichtlich
Sensitivität und Toleranz gegenüber einer Exposition von Infraschall eine
Bedeutung erlangen.
de
dc.description.abstract
Low-frequency tones were reported to modulate the amplitude of distortion
product otoacoustic emissions (DPOAEs) indicating periodic changes of the
operating point of the cochlear amplifier. This study investigates potential
differences between infrasound and low-frequency sounds in their ability to
modulate human DPOAEs. DPOAEs were recorded in 33 normally hearing subjects in
the presence of a biasing tone with fB = 6 Hz and a level LB = 130 dB SPL.
Primary frequencies were fixed at f1 = 1,6 kHz and f2 = 2,0 kHz with fixed
levels L1 = 51 dB SPL and L2 = 30 dB SPL. A new measure, the modulation index
(MI), was devised to characterise the degree of DPOAE modulation. In
subsequent measurements with biasing tones of fB = 12, 24 and 50 Hz, LB was
adjusted to maintain the MI as obtained individually at 6 Hz. Modulation
patterns lagged with in creasing fB. The necessary LB decreased by 13
dB/octave with increasing fB and ran almost parallel to the published
infrasound detection threshold. No signs of an abrupt change in transmission
into the cochlea were found between infra- and low-frequency sounds. The
results show clearly that infrasound enters the inner ear, and can alter
cochlear processing. We discuss how interindividually different anatomy could
affect the individual sensitivity to very low frequencies. Considering that
cochlear non-linearity is essential for normal sensitivity and selectivity of
frequencies, then studying the characteristics of cochlear amplifier has a
high clinical value for differential diagnosis of inner ear problems. Due to
the efficiency and non-invase procedure of the introduced method, the new
measure could become important for further investigations of individual
differences regarding sensitivity and tolerance to infrasound.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
modulation index
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Wirkung von Infraschall auf die menschliche Kochlea
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. B. Sedlmaier
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. nat. M. Walger
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. P. Agha-Mir-Salim
dc.date.accepted
2014-06-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096099-6
dc.title.translated
Impact of infrasound on the human cochlea
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096099
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014771
dcterms.accessRights.dnb
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open access