dc.contributor.author
Hermannstädter, Henrike
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:24:37Z
dc.date.available
2013-03-14T13:00:01.704Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9229
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13428
dc.description.abstract
Hintergrund Die steigende Prävalenz dementieller Erkrankungen stellt eine
enorme soziale und ökonomische Belastung der deutschen Gesellschaft dar. Da
gegenwärtig keine kurativen Therapieoptionen der Demenz zur Verfügung stehen,
müssen präventive Maßnahmen entwickelt werden, die den Abbau kognitiver
Funktionen im Alter aufhalten können. In Tierexperimenten konnte eine
30-50%ige Kalorienreduktion (CR) mit einer Leistungsverbesserung in kognitiven
Tests assoziiert werden. Als Wirkmechanismen dieser kognitiven Verbesserungen
durch CR kommen eine Optimierung des Glukose-/Insulinstoffwechsels sowie eine
Reduktion der peripheren Entzündungsmediatoren in Betracht. Aufbauend auf eine
Pilotstudie der Universität Münster, die erstmals am Menschen eine
Verbesserung der verbal-episodischen Gedächtnisleistung durch CR-Intervention
zeigen konnte, wurden diese Ergebnisse an einer weiteren Stichprobe überprüft.
Zusätzlich wurden die Effekte von CR auf weitere kognitive Leistungen –
exekutive Funktion und Arbeitsgedächtnis – untersucht. Methoden Im Rahmen
einer randomisiert-kontrollierten Längsschnittstudie wurde der Einfluss von CR
auf die kognitive Leistung gesunder, älterer (50-80 Jahre), leicht
übergewichtiger Probanden (BMI 24-32) untersucht. Die Interventionsgruppe
(n=34) führte eine sechsmonatige Kalorienreduktion unter Anleitung einer
Ernährungsberaterin durch und wurde mit einer Kontrollgruppe (n=27)
verglichen. Die Testungen zu Studienbeginn und Studienabschluss bestanden aus
neuropsychologischen Tests (VLMT für verbal-episodische Gedächtnisleistung,
Trail making Test B (TMT-B) und Farbe-Wort-Interferenz-Test für exekutive
Funktion, Zahlen rückwärts für Arbeitsgedächtnisleistung), Fragebögen, einer
medizinischen Untersuchung mit bioelektrischer Impedanzanalyse und
Laboranalysen (insbesondere Glukose-/Insulin- und Entzündungsparameter). Die
statistischen Analysen wurden in einem Intention-to-treat-Ansatz für die
ursprünglichen Interventionsgruppen durchgeführt. Aufgrund von mangelhafter
Compliance, die in keiner statistisch signifikanten Gewichtsreduktion der CR-
Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe resultierte, wurde zusätzlich im Rahmen
einer explorativen Datenanalyse eine weitere Gruppeneinteilung eingeführt:
Probanden, die während der Studie an Gewicht abgenommen hatten (BMI--Gruppe),
wurden mit Probanden, die während der Studie an Gewicht zugenommen hatten
(BMI+-Gruppe), verglichen. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass eine
Gewichtsabnahme mit besseren Leistungen des verbalen Gedächtnisses verbunden
war. Es bestand eine Korrelation zwischen der Abnahme des Körpergewichts und
der Verbesserung der Gedächtnisleistung (Konsolidierungsleistung: p=0,034).
Physiologisch zeigten diese diätassoziierten Verbesserungen Zusammenhänge mit
positiven Veränderungen im Glukosestoffwechsel (p=0,008). Die exekutive
Funktion wurde durch die sechsmonatige CR-Intervention beziehungsweise
Gewichtsabnahme ebenfalls positiv beeinflusst. Sie verbesserte sich im
Gruppenvergleich in der CR- (p=0,017) beziehungsweise BMI--Gruppe (p=0,035)
gegenüber Kontrollbedingungen, wenn für Kovariaten adjustiert wurde, die die
Stimmung und das kardiovaskuläre Risiko messen. Korrelationen bestanden
zwischen der Verbesserung der Testleistungen und der BMI-Veränderung (TMT-B:
statistischer Trend) beziehungsweise der Veränderung des Körperfettanteils
(Interferenz: p=0,026). Die Verbesserungen der exekutiven Funktionen gingen
mit positiven Veränderungen im Entzündungsstoffwechsel einher (Interleukin-6:
p=0,005, TNF-α und hsCRP: statistische Trends). Eine Verbesserung des
Arbeitsgedächtnisses in der BMI--Gruppe gegenüber der BMI+-Gruppe deutete sich
in statistischen Trends an. Sowohl Veränderungen im Glukose- als auch im
Entzündungsstoffwechsel kommen im Zusammenhang mit der Verbesserung des
Arbeitsgedächtnisses bei Gewichtsabnahme als Mechanismen in Frage.
Schlussfolgerung Die Studie liefert Hinweise, dass eine mäßige
Gewichtsreduktion bei gesunden, älteren Probanden eine kostengünstige und
gesundheitlich unbedenkliche Präventionsmaßnahme darstellt, die vor kognitivem
Abbau im Alter und damit perspektivisch auch vor der Entwicklung dementieller
Erkrankungen schützen kann. Die Ergebnisse legen eine Grundlage für die
Aufnahme der Gewichtsoptimierung in die Leitlinien zur Prävention von
dementiellen Erkrankungen. Kausale Zusammenhänge sollten an interventionellen
Studien mit stärkerer tatsächlicher Gewichtsabnahme überprüft und die
entwickelten Hypothesen bezüglich der Mechanismen weitergehend untersucht
werden.
de
dc.description.abstract
Background: Because of growing numbers of dementia and the lack of curative
therapeutic options, there is the need for preventive measures against loss of
cognitive function. In animal studies, 30-50% caloric restriction (CR) was
associated with improvements in cognitive tests. The underlying mechanisms
could be associated with glucose-/insulin- as well as inflammatory metabolism.
Methods: In a prospective clinical study we tested the influence of caloric
restriction on cognitive function in healthy elderly subjects. The subjects
were 50-80 years old; their BMI was 24-31. For the duration of six months the
goal was to reduce the caloric intake of the subjects in the CR-Group by 30%
and not to chance the caloric intake of the subjects in the control group.
Neuropsychological testing included the VLMT for verbal episodic memory, Trail
making Test B and Stroop for executive function and digit span backwards for
working memory. The neuropsychological testing was carried out along with a
clinical exam, blood work, bio impedance analysis and questionnaires at the
beginning and at the end of the six month study duration. Statistical analysis
was carried in an intention-to-treat approach comparing the CR-group with the
control group. Unfortunately the CR group did not lose significantly more
weight than the control group. Therefore, in an exploratory approach, the
subjects were newly classified into one “weight loss” group and one “weight
gain” group and all statistical analyses were additionally carried out for
this classification. Results: The results show that weight gain in associated
with improvements in verbal memory. There was a correlation between weight
loss and improvement in consolidation (p=0,034). These improvements were
associated with favorable changes in glucose metabolism (p=0,008). Also
executive function was positively influenced by CR and weight loss. In group
comparisons the CR group improved significantly in the Stroop test (p=0,017),
while the “weight loss” group improved significantly in the Trail making test
B. Those changes coincided with favorable changes in inflammatory markers. In
the area of working memory statistical trends can be seen: the “weight loss”
group tends to improve when compared to the “weight gain” group and both
glucose-/insulin- as well as inflammatory markers show potential associations
with these improvements. Conclusion: The results indicate that a moderate
weight loss in healthy, elderly patients might be a cost effective and low-
risk preventive strategy against cognitive decline. Moderate weight loss could
play a more significant role as a preventive measure against dementia in
medical guidelines. As these conclusions were drawn from an exploratory
approach, more studies should be performed to validate the results.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
caloric restriction
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Beeinflussung der kognitiven Leistungen durch Kalorienrestriktion
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. A. Flöel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Nitsche
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Pfeiffer
dc.date.accepted
2013-03-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000045330-4
dc.title.translated
Effects of caloric restriction on cognitive function
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000045330
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012913
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access