dc.contributor.author
Rind-Pawlowski, Monika
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:15:13Z
dc.date.available
2017-09-05T12:40:39.191Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9050
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13249
dc.description
Danksagung 0\. Einleitung 0.1 Technische Bemerkungen 0.1.1 Das untersuchte
Korpus 0.1.2 Datenschutz und Persönlichkeitsrechte der Informanten 0.1.3
Transkription, Glossierung und Übersetzung 1\. Zur Entstehung der dzungar-
tuwinischen Gruppe 2\. Bisherige Forschungen zum Dzungar-Tuwinischen 3\.
Dialektale Merkmale des Dzungar-Tuwinischen 3.1. Lexikalische Merkmale 3.2.
Phonetische Merkmale 3.3. Morphologische Merkmale 4\. Theoretische Grundlagen
für die Untersuchung von Nebensatzkonstruktionen 4.1. Satz und Prädikation
4.2. Finite Prädikationen 4.3. Infinite Prädikationen 4.4. Orientierung,
Lokalisierung und Diskursebene 4.5. Die Ideen nunc und tunc 4.6. Historische
und diagnostische Dimension 4.7. Aktionsart 4.7.1. Phasenspezifizierende
Hilfsverben 4.8. Aspekt 5\. Die Bauelemente der Nebensatzprädikatoren 5.1. Die
Bauelemente der Nebensatzprädikatoren mit konverbiellem Kern 5.2. Die
Bauelemente der Nebensatzprädikatoren mit partizipiellem Kern 5.2.1. Die
Grundeigenschaften des Aoristpartizips -Vr 5.2.2. Die Grundeigenschaften des
Perfektpartizips -GAn 5.2.3. Komplexe Konverbien auf Partizipbasis 5.3. Die
Verben der nontransformativen Aktionsart (VNA) 5.3.1. VNA-Verbindungen mit
Partizipien 5.3.2. VNA-Verbindungen mit Konverbien 6\. Relativsätze 6.1. Das
Subjekt des Relativsatzes 6.2. Aspekto-temporale Eigenschaften der
Relativsatzprädiktoren 6.2.1. Die Verwendung des Partizips -Vr 6.2.2. Die
Verwendung des Partizips -GAn 6.2.3. Die Verwendung der komplexen Strukturen
-(I)p VNA-PTCP 6.2.3.1. -(I)p VNA-Vr 6.2.3.2. -(I)p VNA-GAn 6.3. Adnominale
Inhaltssätze 6.4. Relativsätze mit indefinitem Bezugsnomen 6.5. Relativsätze
ohne Bezugsnomen 7\. Komplementsätze 7.1. Der syndetische Komplementsatz
7.1.1. Nominativ-Komplemente (Subjekt-Sätze) 7.1.2. Akkusativ-Komplemente
(Objekt-Sätze) 7.1.3. Dativ-Komplemente 7.1.4. Ablativ-Komplemente 7.2. Das
Subjekt des syndetischen Komplementsatzes 7.3. Aspekto-temporalen
Eigenschaften der Komplementsatzprädikatoren 7.3.1. Die Verwendung des
Partizips -Vr 7.3.2. Die Verwendung des Partizips -GAn 7.3.3. Die Verwendung
der komplexen Strukturen -(I)p VNA-PTCP 7.3.3.1. Die Struktur -(I)p VNA-Vr
7.3.3.2. Die Struktur -(I)p VNA-GAn 7.4. Kasachische Strukturentlehnungen 7.5.
Asyndetische Komplementsätze 8\. Adverbialsätze 8.1. Die Subjektsmarkierung im
Adverbialsatz 8.2. Die Adverbialsatzprädikatoren 8.2.1. -y/V 8.2.1.1. -y/V lA
~ -y/V la 8.2.1.2. Die Reduplikation -y/V ... -y/V 8.2.2. -(I)p 8.2.2.1. -(I)p
als Prädikator nicht-modifizierender Nebensätze 8.2.2.1.1. Aspekto-temporale
Eigenschaften von -(I)p 8.2.2.1.1.1. -(I)p an finaltransformativen Verben
8.2.2.1.1.2. -(I)p an initialtransformativen Verben 8.2.2.1.1.3. -(I)p an
nontransformativen Verben 8.2.2.1.1.4. -(I)p VNA-(I)p 8.2.2.2. -(I)p als
Prädikator modifizierender Nebensätze 8.2.2.3. bop als
Rollenprädikationskopula 8.2.2.4. Die Reduplikation -(I)p ... -(I)p 8.2.2.5.
-(I)p in Verbindung mit Proverben 8.2.3. -GAš ~ -GAš-DAn 8.2.3.1. Aspekto-
temporale Eigenschaften von -GAš(-DAn) 8.2.3.1.1. -GAš(-DAn) an
finaltransformativen Verben 8.2.3.1.2. -GAš(-DAn) an initialtransformativen
Verben 8.2.3.1.3. -GAš(-DAn) an nontransformativen Verben 8.2.3.1.4. -(I)p
VNA-GAš(-DAn) 8.2.4. -GAš-GA ǰedir 8.2.5. -BAyIn (~ -BAy <kzk.) 8.2.5.1. Die
Verwendung von -BAyIn ~ -BAy in nicht-modifizierenden Nebensätzen 8.2.5.2. Die
Verwendung von -BAyIn ~ -BAy in modifizierenden Nebensätzen 8.2.6. -sA
8.2.6.1. Dialektale Besonderheiten der Personalmarkierung 8.2.6.2. -sA-Sätze
in Verbindung mit übergeordneten Prädikaten der Bewertung 8.2.6.3. -sA-Sätze
in Konditionalgefügen 8.2.6.3.1. Elliptische -sA-Sätze 8.2.6.3.2. Konditionale
vs. temporale Interpretation von Bedingung-Folge-Gefügen 8.2.6.3.3. Inverse
Konditionalgefüge 8.2.6.4. Temporale -sA-Konstruktionen 8.2.6.4.1. -sA lA
8.2.6.5. Grammatikalisierte Formen 8.2.6.6. -sA DA 8.2.6.6.1. -sA DA in
Kombination mit Interrogativpronomen 8.2.7. -GIže (Var. -GIžA) 8.2.7.1. -GIže
ǰedir (Var. -GIžA ǰedir) 8.2.8. -GAlI 8.2.9. Die Struktur Partizip + Kasus
8.2.9.1. Partizip + Lokativ 8.2.9.1.1. -Vr-DA 8.2.9.1.2. -GAn-DA 8.2.9.1.3.
-(I)p VNA-Vr-DA 8.2.9.1.4. Negation 8.2.9.2. Partizip + Dativ 8.2.9.3.
Partizip + Ablativ 8.2.9.3.1. Die kasachische Lehnstruktur -GAn-LIK-DAn
8.2.9.4. Partizip + Äquativ 8.2.10. Die Struktur Partizip + Postposition
8.2.10.1. Partizip + ušun 8.2.10.1.1. -Vr ušun 8.2.10.1.1.1. Die kasachische
Lehnstruktur -(U)w užïn 8.2.10.1.2. -GAn ušun 8.2.10.2. Partizip + ušqaš
8.2.10.3. Partizip + šigi 8.2.10.3.1. Idiomatische Funktionen von deen šigi
8.2.10.4. Partizip + bile(n) 8.2.10.4.1. -Vr-(s)I(n) bile(n) 8.2.10.4.2.
-GAn-(s)I(n) bile(n) 8.2.10.5. Partizip + sayïn 8.2.10.5.1. Die lexikalisierte
Wendung barγan sayïn 8.2.10.6. Partizip + sanï 8.2.10.7. Partizip + tudum
8.2.10.8. Partizip + Dativ + ǰedir 8.2.10.8.1. -Vr-GA ǰedir 8.2.10.8.1.1. Die
lexikalisierte Wendung dururγa ǰedir 8.2.10.8.2. -GAn-GA ǰedir 8.2.10.9.
Partizip (+ Ablativ) + soŋγaar 8.2.10.10. Partizip + Ablativ + gedeer
8.2.10.11. Partizip + Ablativ + beer(i) (Var. beergi) 8.2.10.11.1. -Vr-DAn
beer(i) 8.2.10.11.2. -GAn-DAn beer(i) 8.2.10.12. Partizip + Ablativ + murun
8.2.11. Die Struktur Partizip + Auxiliarnomen + Kasus 8.2.11.1. Partizip + soŋ
+ Possessiv 3sg + Lokativ 8.2.11.2. Partizip + ara + Possessiv 3sg + Lokativ
8.2.11.3. Partizip + iy + Possessiv 3sg + Ablativ 8.2.11.4. Partizip + aay +
Possessiv 3sg + Ablativ 8.2.11.5. Partizip + aay + Possessiv 3sg + Äquativ
8.2.11.6. Partizip + öy (+ Possessiv) + Lokativ 8.2.11.6.1. -Vr öy(-POSS)-de
8.2.11.6.2. -GAn öy(-POSS)-de 8.2.11.7. Partizip + šaγ (+ Possessiv) + Lokativ
8.2.11.8. Partizip + gez (+ Possessiv) + Lokativ 8.2.11.8.1. -Vr gez(-POSS)-de
8.2.11.8.2. -GAn gez(-POSS)-de 9\. Nebensatzstrukturen auf der Basis von de-
‚sagen‘ 9.1. Die Verwendung von de- bei der Zitation von Rede 9.2. Die
Grammatikalisierung von dep zur Anbindung von Inhaltssätzen 9.2.1. „Subject
Raising“ 9.3. Intentionalsätze auf der Basis von de- 9.4. Attributive Formen
von de- 9.5. -sA de- 10\. Zusammenfassung Anhang Abkürzungsverzeichnis
Kartenmaterial Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Dzungar-Tuwinisch ist eine tuwinische Varietät mit etwa 2.000 Sprechern, die
im Ili-Kazakh-Bezirk im Norden Xinjiangs (China) beheimatet ist. Die
Siedlungsgebiete dort erstrecken sich insbesondere auf die drei Dörfer Akkaba,
Kanas und Kom. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine
feldforschungsbasierte, synchrone Beschreibung der morphologischen
Bauelemente, die im Dzungar-Tuwinischen zur Bildung von Nebensätzen verwendet
werden. Dabei ist das von Johanson (1971) entwickelte Theoriegebäude in Bezug
auf Aktionsart und Aspekt im Türkischen zugrunde gelegt und auf den infiniten
Bereich des Dzungar-Tuwinischen erweitert worden. Eine besondere Rolle bei der
Nebensatzbildung spielen die Partizipien -Vr und -GAn, die aufgrund ihrer
jeweiligen Grundeigenschaften an der Bildung unterschiedlicher aspekto-
temporaler Formen beteiligt sind. Das Aoristpartizip -Vr dient primär zum
Ausdruck einer kursiven Betrachtung von Ereignissen, lässt aber auch eine
posteriore Lesart zu. -GAn hingegen dient zum Ausdruck von Anteriorität. Von
-GAn im finiten Bereich unterscheidet sich seine Verwendung im infiniten
Bereich dadurch, dass die dort vorhandene Distinktion zwischen -GAn und der
rein finit verwendeten Vergangenheitsform -D aufgehoben sind. Darüber hinaus
sind die Verben der nontransformativen Aktionsart (Johanson) für die
Nebensatz-bildung von besonderer Bedeutung. Diese verfügen neben ihrer
aktionalen Lesart auch über eine aspektuelle Lesart, was sich auf die
Kombination mit den verschiedenen Partizipien unterschiedlich auswirkt. In der
Konstrukion -(I)p VNA-Vr liegt die aktionale Lesart des VNAs vor: Das Vollverb
wird nontransformativ umgedeutet, was häufig zu einer kontinuativen bzw.
iterativen Deutung des Ereignisses führt. In der Konstruktion -(I)p VNA-GAn
kann sowohl die aspektuelle als auch die aktionale Lesart vorliegen. Die
aspektuelle Lesart hat eine fokale Form (Johanson) zur Folge, so dass kursives
-Vr in den nonfokalen Bereich abgedrängt wird. Die aktionale Lesart des VNAs
in Verbindung mit -GAn dient hingegen dazu, ein nontransformativ umgedeutetes
Ereignis postterminal darzustellen. Relativsätze werden mit Hilfe von
Partizipien gebildet, die einem Bezugsnomen attribuiert werden. Wenn das
Subjekt des Relativsatzes mit dem Subjekt des übergeordneten Satzes
referenzidentisch ist, weist der Relativsatz kein eigenes Element auf, das auf
das Subjekt referiert. Ansonsten kann das Bezugsnomen ein Possessivsuffix
annehmen, das mit dem Subjekt des Relativsatzes korreferent ist. Wird das
Subjekt des Relativsatzes durch ein nominales Element ausgedrückt, erhält
dieses eine Genitivmarkierung. Relativsätze können mit indefinitem Bezugsnomen
gebildet werden. Dadurch können Konstruktionen entstehen, die eine adverbielle
Modifikation auf den übergeordneten Satz ausüben. Wenn die Lexeme kiži
‚Mensch‘, ǰüve ‚Ding‘, ǰer ‚Ort‘ als Bezugsnomen einer Partizipialkonstruktion
dienen, folgt diese den Flexionsregeln des Relativsatzes, d.h. ein Subjekt,
das durch ein nominales Element ausgedrückt wird, steht im Genitiv. Wenn šaγ
‚Zeit‘, öy ‚Zeit‘ sowie das aus dem Kasachischen entlehnten Wort gez ‚Zeit,
Mal, Moment, Gelegenheit‘ als Bezugsnomen fungieren, treten diese
Konstruktionen in die Kategorie des Adverbialsatzes über, so dass deren
Subjekt dementsprechend im Nominativ steht. Durch die Substantivierung des
Partizips zum nomen actoris können Relativsätze ohne Bezugsnomen gebildet
werden. Von Relativsätzen sind adnominale Inhaltssätze abzugrenzen, die
dahingehend strukturgleich mit Relativsätzen sind, dass auch hier ein Partizip
einem Bezugsnomen vorangestellt wird. Der formale Unterschied zum Relativsatz
liegt darin, dass das Subjekt hier nicht genitiv-markiert wird, sondern im
Nominativ steht. Die Erklärung hierzu könnte in der unterschiedlichen
Referenzstruktur zu sehen sein: In einem Inhaltssatz spielt das Bezugswort
innerhalb des Relativsatzes keine syntaktische Rolle, vielmehr gibt das
Partizip dessen semantischen Inhalt wieder. Er fungiert hier also nicht als
Attribut, sondern vielmehr als Apposition zum Bezugsnomen. Komplementsätze
können sowohl syndetisch als auch asyndetisch gebildet werden. Die Prädikation
eines syndetischen Komplementsatzes wird durch eine Partizip gebildet, das zum
nomen actionis substantiviert ist. Seine Kasusmarkierung wird durch die
Rektion des übergeordneten Prädikats bestimmt, das vorhandene Sprachmaterial
weist diesbezüglich Nominativ-, Akkusativ-, Dativ- und Ablativkomplemente auf.
Das Subjekt eines Komplementsatzes kann unmarkiert bleiben, es kann durch ein
korreferentes Possessivsuffix am Komplementsatzprädikat ausgedrückt werden,
und es kann zusätzlich in Form eines Nomens an der Satzoberfläche erscheinen.
Das Nomen kann dabei im Genitiv oder im Nominativ stehen. Asyndetische
Komplementsätze sind hingegen hauptsatzförmig. Adverbielle Nebensätze werden
mit einfachen Konverbsuffixen oder mit komplexen Konverbialstrukturen
gebildet. Das Subjekt eines adverbiellen Nebensatzes steht immer im Nominativ.
Das vokalische Konverb -y/V spielt für die Nebensatzbildung nur noch in
lexikalisierten Relikten eine Rolle. Eine gewisse Produktivität weisen noch
zwei mit -y/A gebildete Strukturen auf, nämlich die Form -y/V lA, die eine
unmittelbare Aufeinanderfolge ausdrückt, sowie die Reduplikationsform, deren
Funktion bereits auf der Grenze zwischen modifizierendem Nebensatz der Art und
Weise und Wortbildung liegt. Voll produktiv hingegen sind die Konverbisuffixe
-(I)p, -GAš, -BayIn, -sA, -GIže (~ -GIža) und -GAlI. Mit -(I)p gebildete
Nebensätze können sowohl modifizierend als auch nicht-modifizierend sein, auch
kann die Ereignisfolge als sukzessive oder nicht-sukzessive verstanden werden.
Die Interpretation der Funktion von -(I)p ist vom jeweiligen Kontext abhängig.
Wenn -(I)p modifizierend zu verstehen ist, lässt es zwei Interpretationen zu:
zum einen, eine Modifikation in Bezug auf die Art und Weise, zum anderen
Finalität. Die Reduplikationsform von -(I)p dient zum Ausdruck eines langen
Währens. Das Konverbsuffix -GAš sowie dessen ablativmarkierte, synonyme Form
-GAš-DAn, ist stets nicht-modifizierend und drückt eine sukzessive
Ereignisfolge aus. -GAš(-DAn) ist dahingehend mit -GAn vergleichbar, dass die
kritische Grenze zur Anterioritätsmarkierung als überschritten dargestellt
wird. So kommt es zu einem funktionalen Überschneidungs¬bereich zwischen -(I)p
in nicht-modifizierender, sukzessiver Lesart mit -GAš(-DAn). Eine weitere
Parallele zwischen -GAš und -GAš(-DAn) zeigt sich zwischen der mit VNA in
aspektueller Lesart gebildeten Struktur -(I)p VNA-GAn und -(I)p-VNA-GAš(-DAn):
Beide Formen sind fokal und non-anterior. In Verbindung mit der Postposition
ǰedir nimmt -GAš den Dativ an, der von dieser Postposition regiert wird. Der
so gebildete Prädikator -GAš-GA ǰedir hat eine terminale Funktion.
Entsprechend der Funktion von -GAš, die kritische Grenze zur
Anterioritätsmarkierung als überschritten darzustellen, drückt -GAš-GA ǰedir
aus, dass das Ereignis des übergeordneten Satzes bis zu dem Zeitpunkt
andauert, an dem diese Grenze überschritten wird. Charakteristisch für das
vokalische Konverb sowie -(I)p und -GAš ist, dass diese keine eigene
Negationsform haben. Stattdessen wird das Negationskonverb -BAyIn verwendet.
Das Negationskonverb kann sowohl modifizierend als auch nicht-modifizierend
interpretiert werden und lässt sowohl die Interpretaion einer sukzessiven als
auch einer nicht-sukzessiven Ereignisfolge zu. Das sA-Konverb ist das einzige
Konverb im Dzungar-Tuwinischen, das eine Personalmarkierung annehmen kann. Im
Dzungar-Tuwinischen folgt diese den gemeintürkischen Bildungsregeln und
unterscheidet sich dadurch vom Standardtuwinischen, wo sich die Formen für die
nicht-dritten Personen -zï(-POSS)-za vermutlich aus dem Präteritum in
Verbindung mit der Konditionalkopula ize entwickelt haben. Das
Funktionsspektrum des -sA-Konverbs reicht über die rein konditionale Funktion
hinaus, obwohl es in den meisten Grammatiken als Konditionalkonverb bezeichnet
wird. Die grundsätzliche Eigenschaft von -sA liegt darin, ein Ereignis zu
präsentieren, ohne festzulegen, ob dieses tatsächlich realisiert wird.
Vielmehr ist der Realisierungspunkt des -sA-Satzes das ante quem non für das
Stattfinden des Ereignisses, auf das der übergeordente Satz Bezug nimmt. So
werden -sA-Sätze in Verbindung mit übergeordneten Prädikaten der Bewertung
verwendet, wobei offen bleibt, ob das Ereignis des -sA-Satzes realisiert wird
oder nicht. Wird im -sA-Satz ein faktisches Ereignisse der Vergangenheit
ausgedrückt, ist dieser als Temporalsatz im Sinne von ‚als‘ zu interpretieren.
Die Eigenschaft von -sA, Ereignisse zu präsentieren, deren Realisierung
dahingestellt bleibt, ermöglicht darüber hinaus seine Verwendung beim Ausdruck
realer und irrealer Bedingungen in Konditionalgefügen. Im Falle irrealer
Bedingungsgefüge wird dabei nicht im Bedingungssatz, sondern im Folgesatz die
Irrealität morphologisch markiert, nämlich durch die Irrealis-Kopula iyik. Die
reine -sA-Satz ohne Folgesatz kann als Pseudo-Finitform in Wunschsätzen in der
Bedeutung ‚Wenn doch nur ...!‘ verwendet werden. Die Verbindung aus VNA und
-sA führt in den vorhandenen Belegen zu einer fokalen Betrachtung des
Nebensatzereignisses. Darüber hinaus sind zwei Verbindungen aus -sA und einer
Partikel für die Nebensatzbildung von Bedeutung, nämlich -sA lA und -sA DA.
Durch -sA lA wird ausgedrückt, dass das Ereignis des übergeordneten Satzes
unmittelbar auf das Ereignis des Nebensatzes folgt; -sA DA bildet
Konzessivsätze. Das Konverbsuffix -GIže (~ -GIža) hat eine terminative
Funktion. Es kann durch die Postposition ǰedir ‚bis‘ erweitert werden, ohne
dass dadurch ein erkennbarer semantischer Unterschied entsteht. Das
Konverbsuffix -GAlI hat eine abstemporale Funktion. Neben diesen
Konverbsuffixen verfügt das Dzungar-Tuwinische über eine Vielzahl von
komplexen Konverbien mit partizipiellem Kern. Dabei können drei Strukturtypen
unterschieden werden: a) Partizip + Kasus, b) Partizip (+ Kasus) +
Postposition, c) Partizip + Auxiliarnomen + Kasus. Der Strukturtyp Partizip +
Kasus zeichnet sich dadurch aus, dass die Partizipien einen Adverbialkasus
annehmen, d.h. Lokativ -DA, Ablativ -DAn, Dativ -GA oder Äquativ -ǰA. Die
Verbindung aus Partizip und Lokativ bildet Temporalsätze, in denen das
Nebensatzereignis den temporalen Lokalisierungspunkt für das Ereignis des
übergeordneten Satzes dartellt. Entsprechend der Grundeigenschaften der
Partizipien ist es bei -Vr die Verlaufsphase, die das Ereignis des
übergeordneten Satzes temporal lokalisiert, bei -GAn hingegen der kritische
Punkt, der eine Anterioritätsmarkierung rechtfertigt. Das vorhandene
Sprachmaterial wie auch die Einschätzung der Sprecher zeigt, dass -(I)p VNA-
GAn nicht in Verbindung mit dem Lokativ als Temporalsatzrpädikator erscheinen
und somit nicht zur Bildung fokaler Formen herangezogen werden kann. Als Folge
dieser Restriktion übernimmt die kursive Struktur -(I)p VNA-Vr-DA hier auch
den fokalen Bereich. Die Verbindung aus Partizip und Dativ bildet Finalsätze.
Sie ist im vorhandenen Sprachmaterial ausschließlich mit dem Aoristpartizip
belegt. Dies erklärt sich dadurch, dass das Ziel, das durch ein Ereignis
erreicht werden soll, nachzeitig zu diesem zu lokalisieren ist, d.h. hier
liegt die posteriore Lesart von -Vr vor. Die Verbindung aus Partizip und
Ablativ bildet Kausalsätze. Sie ist im vorhandenen Sprachmaterial
ausschließlich mit dem Perfektpartizip belegt, was sich dadurch erklärt, dass
die Ursache für ein Ereignis vorzeitig zu diesem zu lokalisieren ist. Die
Verbindung aus Partizip und Äquativ bildet Nebensätze, die das Ereignis des
übergeordneten Satzes in Bezug auf die Art und Weise im Sinne von ‚gemäß,
entsprechend‘ modifizieren. Hierbei handelt es sich allem Anschein um eine
kasachische Struktur¬entlehnung. Die wenigen Belege, die das vorhandene
Sprachmaterial diesbezüglich aufweist, legen den Schluss nahe, dass -Vr-ǰA die
Bedeutung ‚gemäß eines gleichzeitig ablaufenden Ereignisses‘ auszudrückt,
während -GAn-ǰA im Sinne von ‚gemäß eines anterioren Ereignisses‘ verwendet
wird. Der Strukturtyp Partizip + Postposition ist dadurch charakterisiert,
dass das Partizip den Kasus annimmt, der durch die jeweilige Postposition
regiert wird. Das vorhandene Sprachmaterial belegt elf Postpositionen, die an
der Nebensatzbildung beteiligt sind: ušun ‚für, wegen‘, ušqaš ‚gleich,
ähnlich‘, šigi ~ šii ‚als ob‘, bile(n) ‚mit‘, sayïn ‚immer wenn‘, sanï ‚immer
wenn‘ und tudum ‚in dem Maße wie‘ regieren den Nominativ; ǰedir ‚bis‘ regiert
den Dativ; soŋγaar ‚nach‘ kann sowohl den Nominativ als auch den Ablativ
regieren; gedeer ‚nach‘, beer(i) ~ beergi ‚seit‘ und murun ‚vor‘ regieren den
Ablativ. ušun bildet in Verbindung mit dem Aoristpartizip Finalsätze, in
Verbindung mit dem Perfektpartizip Kausalsätze. Die Verteilung der Partizipien
auf die semantischen Kategorien entspricht also dem, was bereits für die
Strukturen Partizip + Dativ bzw. Partizip + Ablativ beobachtet werden konnte,
d.h. dem Aorist liegt bei der Finalsatzbildung die posteriore Lesart zu
Grunde, das Perfektpartizip wird bei der Kausalsatzbildung aufgrund seiner
anterioren Funktion verwendet. ušqaš bildet Similativsätze. Sie ist im
vorhandenen Sprachmaterial nur mit -GAn belegt, was darauf zurückzuführen ist,
das in allen Verwendungsnachweisen ein als vollzogen gedachtes Ereignis für
einen metaphorischen Vergleich zum Hauptsatzereignis herangezogen wird.
Synonym zu ušqaš wird šigi ~ šii zur Bildung von Similativsätzen verwendet.
Auch diese Postposition ist im vorhandenen Sprachmaterial nur in Verbindung
mit -GAn belegt. bile(n) verbindet sich mit beiden Partizipien, bildet dabei
aber Nebensätze mit unterschiedlicher Bedeutung: Die Verbindung mit -Vr bildet
einen Temporalsatz, dessen Realisierungspunkt mit dem Realisierungspunkt des
Ereignisses im übergeordneten Satz identisch ist. Die Verbindung mit -GAn
hingegen bildet Konzessivsätze. Die aus dem Kasachischen entlehnte
Postposition sayïn bildet iterative Ereignisgefüge im Sinne von ‚immer wenn,
jedes Mal, wenn‘. Entsprechend der kasachischen Vorlage verbindet sie sich nur
mit -GAn. Auch sanï bildet in Verbindung mit -GAn iterative Ereignisgefüge im
Sinne von ‚immer wenn, jedes Mal, wenn‘. Sie ist jedoch nur noch wenigen
Sprechern bekannt, da sie offenbar von sayïn verdrängt worden ist. Die wenigen
Beispiele hierzu legen nahe, dass, dass bei den Bildungsversuchen die
geläufigere Form -GAn sayïn als Vorlage genommen und sayïn durch sanï ersetzt
wird, so dass die ursprünglichen Verbindungs¬möglichkeiten von sanï mit den
beiden Partizipien nicht mehr ermittelt werden können. tudum bildet
Nebensätze, die die Intensität der Hauptsatzhandlung modifizieren. Das
vorhandene Sprachmaterial zeigt nur solche Belege, in denen tudum in
Verbindung mit -GAn auftritt. Die Anterioritätsmarkierung erklärt sich
dadurch, dass das nötige Maß des Nebensatzereignisses erst erreicht sein muss,
bevor es sich auf die Intensität des im übergeordneten Satzes genannten
Ereignisses auswirken kann. ǰedir bildet terminale Adverbialsätze und kann
sich dabei mit beiden Partizipien verbinden. Entsprechend der
Grundeigenschaften dieser Partizipien wird die Struktur -Vr-GA ǰedir im Sinne
von ‚bis zur Realisierung‘, -GAn-GA ǰedir im Sinne von ‚bis zum Vollzug‘ des
im Nebensatz genannten Ereignisses verwendet. soŋγaar bildet Temporalsätze,
deren Ereignis vorzeitig zum Ereignis des übergeordneten Satzes lokalisiert
ist. Aufgrund dieser Anterioritätsbeziehung kann hier nur -GAn verwendet
werden. Synomym hierzu ist die Struktur mit gedeer, das sich ebenfalls nur mit
-GAn verbindet. beer(i) ~ beergi markiert einen Wendepunkt. Durch die
Verbindung mit dem Aoristpartizip wird ein terminaler Nebensatz gebildet,
durch die Verbindung -GAn ein abstemporaler Nebensatz gebildet. murun bildet
Temporalsätze der Bedeutung ‚bevor‘, d.h. das Ereignis des Nebensatzes ist
nachzeitig zum Ereignis des übergeordneten Satzes lokalisiert. Es kommen nur
Verbindungen mit -Vr in Frage, das hier in seiner posterioren Lesart vorliegt.
Der Strukturtyp Partizip + Auxiliarnomen + Kasus zeichnet sich dadurch aus,
das ein Partizip ohne Possessiv- oder Kasusmarkierung einem Auxiliarnomen
vorangestellt wird, das selbst einen Adverbialkasus trägt. Ihm liegen zwei
strukturelle Bildungsmuster zu Grunde. Zum einen können Partizip und
Auxiliarnomen zusammen eine Fügung ‚Substantiv1 + Substantiv2 + Possessiv 3.
Sg‘ bilden. In diesen Bildungen kann nur das Possessivsuffix 3sg auftreten,
das die Verbindung zwischen den Substantiven, bzw. hier dem Partizip und dem
Auxiliarnomen herstellt. Zu diesem Bildungstyp gehören Strukturen mit den
Auxiliarnomina soŋ ‚Ende‘, ara ‚Zwischenraum, Zwischenzeit‘, iy ‚Seite‘ sowie
aay ‚Sinn, Substanz‘. Das zweite Bildungsmuster ist aus einer
Relativ¬konstruktion hervorgegangen und ist typisch für Auxiliarnomina der
Semantik ‚Zeit‘, nämlich šaγ ‚Zeit‘ und öy ‚Zeit‘, sowie das aus dem
Kasachischen entlehnten Wort gez ‚Zeit, Mal, Moment, Gelegenheit‘. Der
Unterschied zum ersten Bildungsmuster liegt darin, dass das Auxiliarnomen eine
mit dem Subjekt korreferente Possessivmarkierung annehmen kann. Die Struktur
Partizip + soŋ + Poss.3sg + Lokativ bildet Temporalsätze, deren Ereignis
vorzeitig zum Ereignis des übergeordneten Satzes lokalisiert ist. Aufgrund
dieser Anterioritätsbeziehung kann hier nur -GAn verwendet werden. Die
Struktur Partizip + ara + Poss.3sg + Lokativ drückt aus, dass das im
Temporalsatz genannte Ereignis fokal betrachtet wird. An dieser Konstruktion
kann nur -Vr teilnehmen, was sich durch dessen kursive Grundeigenschaft
erklärt. Die Struktur Partizip + iy + Poss.3sg + Ablativ wird für
Adverbialsätze verwendet, die die Methode zur Durchführung der
Hauptsatzhandlung im Sinne von „x-tuender Weise, dadurch dass“ ausdrücken. Da
hierduch eine Synchronitätsbeziehung vorliegt, kann nur das Aoristpartizip mit
seiner kursiven Grundeigenschaft an dieser Konstruktion teilnehmen. Strukturen
mit dem Auxiliarnomen aay, die ohne einen erkennbaren Bedeutungsunterschied
sowohl den Ablativ als auch den Äquativ annehmen können, bilden ebenfalls
Adverbialsätze, die die Methode zur Durchführung der Hauptsatzhandlung
ausdrücken. Anders als iy verbindet sich aay jedoch mit -GAn, obwohl auch hier
das modifizierende Ereignis gleichzeitig zum modifizierten Ereignis
stattfindet und folglich -Vr zu erwarten wäre. Diese Auffälligkeit kann nicht
durch kasachischen Einfluss erklärt werden, sondern scheint eine Besonderheit
des Tuwinischen zu sein. Im Standardtuwinischen ist die semantische
Entsprechung zu dieser Form -GAn aayï-bile, in der ebenfalls nur -GAn
verwendet wird. Die Struktur Partizip + šaγ (+ Poss) + Lokativ sowie die dazu
synonyme Entsprechung mit dem Auxiliarnomen öy bilden Temporalsätze, in denen
das Nebensatzereignis den temporalen Lokalisierungspunkt für das Ereignis des
übergeordneten Satzes dartellt. Parallelen zu der Struktur Partizip + Lokativ
zeigen sich darin, dass es auch hier bei -Vr die kursiv betrachtete
Verlaufsphase ist, die das Ereignis des übergeordneten Satzes temporal
lokalisiert, bei -GAn der Punkt, ab dem Anteriorität vorliegt, sowie auch
darin, dass nicht die sonst übliche Kombination aus VNA und -GAn hier nicht
verwendet werden kann. Auch hier übernimmt die Verbindung von VNA und -Vr die
Funktion, das Temporalsatzereignisses fokal zu betrachten. Auch die Struktur
Partizip + gez (+ Poss) + Lokativ bildet Adverbialsätze, die das Ereignis des
übergeordneten Satzes temporal lokalisieren. Sie zeigt jedoch Auffälligkeiten
bei der Verwendung der Partizipialformen, was sich dadurch erklärt, dass es
sich um eine Entlehung aus dem Kasachischen handelt. Eine gesonderte
Untersuchung ist den Nebensätzen gewidmet, die auf der Basis von de- ‚sagen‘
gebildet werden. Formal betrachtet führt de- einen asyndetischen
Komplementsatz mit sich und kann dabei selbst wiederum, je nach seiner
Flexionsform, auf verschiedenen syntaktischen Positionen auftreten. In seiner
lexikalischen Funktion ‚sagen‘ dient de- zur Wiedergabe wörtlich zitierter
Rede. Die Struktur -Vr de- kann zum Ausdruck einer Absicht verwendet werden.
Neben der für das Tuwinische typischen Ausdrucksweise mit -Vr kann aber auch
Voluntativ + de- verwendet werden. Hierbei handelt es sich um eine
Strukturentlehnung aus dem Kasachischen. Die attributiven Formen von de-
‚sagen‘ unterscheiden sich dahingehend von den attributiven Formen anderer
Verben, dass de- nicht nur in Partizipform, sondern auch mit der Konverbendung
-(I)p attribuiert werden kann. Hier wird de- im Sinne von ‚einen Namen geben;
nennen, bezeichnen‘ verwendet. Die Konverbform dep kann eine Verbindung mit
verba dicendi eingehen, die den Redeakt auf spezifische Weise darstellen, wie
etwa ïγla- ‚weinen‘,žalbartïn- ‚bitten‘, sura- ‚fragen‘, bolčaš- ‚versprechen‘
etc. Dieses weitere verbum dicendi referiert auf die Sprechhandlung. Die Form
dep erfüllt hier allein die Signalfunktion, dass es sich um ein Zitat handelt,
und hat dabei selbst keine lexikalische Bedeutung mehr. Diese lexikalische
Entleerung von dep führt dazu, dass die Form auch zur Anbindung von
Inhaltssätzen dienen kann, die nur indirekt oder gar nicht mit einem Sprechakt
in Verbindung gebracht werden können. In dieser Funktion ist dep beschränkt
auf Verben, die Textproduktion und –rezeption im weitesten Sinne ausdrücken,
z.B. biǰi- ‚schreiben‘, dïŋna- ‚hören‘, sowie verba sentiendi, z.B. boda-
‚denken‘, sen- ‚glauben‘, tanï- ‚erkennen, kennen‘, qorx- ‚fürchten‘, qoldan-
‚sich sehnen‘ etc. Elliptische Konditionalgefüge mit -sA in als Pseudo-
Finitform, die für die Formulierung eines Wunschsatzes verwendet werden,
können durch dep sowohl an Verben als auch an Substantive des Wünsches
angebunden werden.
de
dc.description.abstract
Dzungar Tuvan is a Tuvan variety spoken by approximately 2,000 people in the
Ili Kazakh region in Northern Xinjiang, China. The main settlement area
comprises the three villages Akkaba, Kanas, and Kom. This work is a fieldwork-
based synchronous description of the morphologic components that form
subordinate clauses in Dzungar Tuvan. The theory developed by Johanson (1971)
on aspect and aktionsart in Turkish has been used as a basis and has been
expanded to the non-finite domain of Dzungar Tuvan. The participles in -Vr and
-GAn play an important role in the formation of subordinate clauses. According
to their basic properties, they can take part in different aspecto-temporal
forms. The aorist participle -Vr primarily expresses a view in cursu on an
event, but it also allows a posterior reading. The perfect participle -GAn, on
the other hand, expresses anteriority. The use of -GAn in the finite domain is
distinguished from its use in the non-finite domain in that the distinction
between -GAn and the the past tense form -D, which can only appear in finite
position, is neutralized. Besides, the verbs of the non-transformative action
type (Johanson) play an important role in the formation of subordinate
clauses. Next to their aktionsart reading, they also have an aspectual
reading, which affects the combinations with the two participles in different
ways. The aktionsart reading prevails in the construction -(I)p VNA-Vr: The
main verb is reinterpreted as non-transformative, which often leads to a
continuative or iterative interpretation of the event. In the construction
-(I)p VNA-GAn, the aktionsart or the aspectual reading of the VNAs can
prevail. The aspectual reading results in a focal form (Johanson), so that -Vr
in its in cursu reading is relegated to the non-focal view of the event. The
aktionsart reading of the VNAs in combination with -GAn serves to reinterpret
an event as non-transformative and present it as anterior. Relative clauses
are formed by means of participles attributed to a head noun. When the
relative clause subject is referentially identical with the matrix clause
subject, the relative clause does not overtly refer to its subject. Otherwise,
the head noun can take a possessive suffix correferential with the relative
clause subject. If the relative clause subject is expressed by a nominal
element, this element is genitive-marked. Relative clauses can be formed with
an indefinite head noun. This can lead to constructions excerting an adverbial
modification on the matrix clause. When the lexemes kiži ‚human, person‘, ǰüve
‚thing‘, ǰer ‚place‘ serve as a head noun of a participial construction, it
follows the inflection rules of a relative clause, i.e. a subject expressed by
a nominal element is genitive-marked. When šaγ ‘time’, öy ‘time’ and the
Kazakh loan gez ‘time, moment, occasion’ serve as a head noun, these
constructions convert to the category of the adverbial clause, so that their
subject appears in the nominative accordingly. The participle can be
nominalized as agent noun, thus forming relative clauses without a head noun.
Adnominal content clauses are structurally equal to relative clauses in that
they are also formed by a participle preceding a head noun. However, they
differ formally in that the content clause subject is not genitive-marked, but
appears in the nominative. This might be due to the different refential
structure: The head noun does not play any syntactic role in the content
clause, instead, the participle expresses its semantic content. Therefore, the
participle does not function as an attribute to the head noun, but as an
apposition. Complement clauses can be formed syndetically and asyndetically.
The predicate of a syndetic complement clause is formed by a participle
nominalized as action noun. Its case marking is governed by the matrix
predicate; the corpus shows nominative, accusative, dative and ablative
complements. The complement clause subject can remain unexpressed, it can be
made explicit by a correferential possessive suffix attached to the complement
clause predicate, and it can be additionally expressed by a nominal element,
which may appear in nominative or genitive case. Asyndetic complement clauses
have the structure of main clauses. Adverbial clauses are formed with simple
converb suffixes or complex converbial structures. The subject of any
adverbial clause appears in the nominative. The converb in -y/V takes part in
the subordinate clause construction only in lexicalized relicts. Two
structures with -y/A are productive to a certain extent, i.e. -y/V lA, which
expresses immediate succession, and the reduplication of -y/V, which is on the
border between a modifying subordinate clause of manner and word formation.
The converb suffixes -(I)p, -GAš, -BayIn, -sA, -GIže (~ -GIža), and -GAlI are
fully productive. Subordinate clauses formed with -(I)p can be modifying or
non-modifying. and the order of events can be understood as successive or non-
successive, thus the interpretation of -(I)p depends on the context. When
-(I)p has a modifiying reading, it can trigger two interpretations: manner-
related or final modification. The reduplication of -(I)p expresses a long
duration. The converb suffix -GAš and its ablative-marked, synonymous form
-GAš-DAn, are non-modifying and express a successive order of events.
-GAš(-DAn) shows parallels with -GAn in that the critical limit for anterior
marking is expressed as exceeded. There is a functional overlap between -(I)p
in its non-modifying, successive reading, and -GAš(-DAn). Another parallel
between -GAn and -GAš(-DAn) is revealed in the structures -(I)p VNA-GAn with a
VNA in its aspectual reading, and -(I)p-VNA-GAš(-DAn): Both forms are focal
and non-anterior. When combining with the postposition ǰedir, -GAš is dative-
marked, as governed by this postposition. The predicate in -GAš-GA ǰedir has a
terminal function. In accordance with the function of -GAš to present the
critical limit for anterior marking as exceeded, -GAš-GA ǰedir expresses that
the event of the matrix clause lasts until the moment when this limit is
passed. The converbs in -y/A, -(I)p, and -GAš do not have their own negated
form. Instead, the negative converb -BAyIn is used. The negative converb can
be interpreted as modifying or non-modifying, and allows the understanding of
the order of events as successive or non-successive. The converb in -sA is the
only converb in Dzungar Tuvan that can take personal marking. In Dzungar
Tuvan, this marking follows the common Turkic formation rules, thus
distinguishing from Standard Tuvan, where the forms of other persons than 3rd
are realized as -zï(-POSS)-za, which has arguably developed from the past
tense in combination with the conditional copula ize. The functional scope of
the converb in -sA goes beyond the conditional function, even though it is
denoted as conditional converb in most grammars. The basic property of -sA is
to present an event without determining whether it is realized or not. Rather,
the realization point of the -sA clause provides the ante quem non for the
occurence of the matrix clause event. Thus, -sA clauses are used with matrix
predicates of evaluation, where the question whether the event of the -sA
clause is realized or not, is left unanswered. When the -sA clause expresses a
factive event of the past, this clause reads as a temporal clause in the
meaning ‘when’. The property of -sA to present events the realization of which
remains to be seen, enables it to express of real and irreal conditions. In an
irreal conditional construction, irreality is not morphologically expressed in
the conditional, but in the matrix clause, namely by the irrealis copula iyik.
The bare -sA clause without matrix clause can be used as a pseudo-finite form
in sentences expressing a wish, with the meaning ‘If only...!’. The
combination of a VNA and -sA results in a focal view on the subordinate clause
event. Moreover, -sA is used with the particles lA and DA to form subordinate
clauses. -sA lA expresses that the matrix clause event immediately follows the
subordinate clause event; -sA DA forms concessive clauses. The converb in
-GIže (~ -GIža) has a terminative function. It can be followed by the
postposition ǰedir ‘until’ without any observable change in meaning. The
converb in -GAlI has an abstemporal function. Besides these converb suffixes,
Dzungar Tuvan has a large number of complex converbs with a participial core.
Three structural types can be distinguished: a) participle + case, b)
participle (+ case) + postposition, c) participle + auxiliar noun + case. In
the structural type participle + case, the participle takes an adverbial case
marker, i.e. locative in -DA, ablative in -DAn, dativ in –GA, or equative in
-ǰA. A locative-marked participle forms temporal clauses, in which the event
of the subordinate clause provides the temporal localization point for the
event of the matrix clause. According to the basic properties of the
participles, locative-marked -Vr expresses that the event of the matrix clause
is localized by the in cursu phase, whereas -GAn is used to localize the
matrix event at the critical limit for anterior marking. The corpus, as well
as the assessment of the speakers shows that -(I)p VNA-GAn cannot be combined
with the locative case in order to form a temporal clause predicate, so that
it cannot serve to form focal constructions here. Resulting from this
restriction, the construction in -(I)p VNA-Vr-DA is used to express a focal
view on the event. A dative-marked participle forms final clauses. The corpus
shows evidence for only the -Vr being used in this construction, since the
target of an event is located after the event itself, thus the posterior
reading of -Vr prevails here. An ablative-marked participle forms causal
clauses. The corpus shows evidence for only -GAn being used in this
construction, since the cause of an event is located before the event itself.
An equative-marked participle forms subordinate clauses that express a
modification of manner in the sense ‘according to, corresponding to, as’. This
form is presumably a structural loan from Kazakh. The very few examples
available in the corpus give rise to the conclusion that -Vr-ǰA expresses the
meaning ‘according to a simultaneous event’, whereas -GAn-ǰA is used in the
meaning ‘according to an anterior event’ In the structural type participle +
postposition, the participle takes the case marker governed by the respective
postposition. The corpus shows eleven postpositions that take part in the
formation of subordinate clauses: ušun ‘for, because of’, ušqaš ‘like, similar
to’, šigi (~ šii) ‘as if’, bile(n) ‘with’, sayïn ‘whenever’, sanï ‘whenever’
and tudum ‘to the same extent as’ govern the nominative; ǰedir ‘until’ governs
the dative; soŋγaar ‘after’ can govern the nominative as well as the ablative;
gedeer ‘after’, beer(i) ~ beergi ‘since’ and murun ‘before’ govern the
ablative. ušun forms final clauses in combination with -Vr, and causal clauses
in combination with -GAn. Thus, the distribution of the participles to the
semantic categories here equals their distribution in the structures
participle + dative and participle + ablative, i.e. the use of -Vr in final
constructions is triggered by its posterior reading, whereas -GAn is used in
causal constructions for its anterior function. ušqaš forms similative
clauses. In the examples of the corpus, it is used only with -GAn, since in
all occurrences an event that is imagined as completed serves as the object
for a metaphoric comparison with the event of the matrix clause. Synonymously
with ušqaš, šigi (~ šii) is used to form similative clauses. The available
examples show this postposition only in combination with -GAn as well. bile(n)
combines with both participles, however, expressing a different meaning with
each: With -Vr, it forms a temporal clause the realization point of which is
identical with the realization point of the matrix clause event. With -GAn, it
forms concessive clauses. sayïn, a Kazakh loan, forms iterative constructions
meaning ‘whenever, every time when’. In accordance with the Kazakh pattern, it
can only combine -GAn. sanï can form iterative constructions in the meaning
‘whenever, every time when’ as well, however, it is still known by very few
speakers, obviously being displaced by sayïn. The small amount of available
examples give rise to the assumption that the more common form -GAn sayïn is
taken as a pattern, replacing sayïn by sanï. Therefore, the original
combinatory possibilities of sanï with the two participles can no longer be
identified. tudum forms subordinate clauses that modify the intensity of the
matrix clause event. The corpus only shows examples in which tudum combines
with -GAn. The anterior marking can be explained by the fact that the
subordinate event clause must have reached a certain extent before it can
affect the intensity of the matrix clause event. ǰedir forms terminal clauses.
It can combine with both participles. According to the basic properties of
these participles, -Vr-GA ǰedir is used in the meaning ‘until the
realization’, -GAn-GA ǰedir expresses ‘until the completion’ of the
subordinate clause event. soŋγaar forms temporal clauses that refer to an
event localized anterior to the matrix clause event. Due to this anteriority,
only -GAn can be used here. A synonymous structure with the postposition
gedeer is restricted to -GAn as well. beer(i) ~ beergi marks a turning point.
Combining with -Vr, it forms a terminal clause, combining -GAn, abstemporal
clause. murun forms temporal clauses of the meaning ‘before’, i.e. the event
of the subordinate clause is located posterior to the event of the matrix
clause. Only -Vr can be used here, which is required in its posterior reading.
In the structural type participle + auxiliar noun + case, a participle without
any possessive or case marking preceeds an auxiliary noun that carries an
adverbial case marker. This type is subdivided into two formation patterns. In
the first, the participle and the auxiliary noun form a construction ‘noun1 +
noun2 + possessive 3sg’. Here, only the possessive 3sg can appear, which
connects the two nouns, or here: the participle and the auxiliary noun. The
structures with the auxiliary nouns soŋ ‘end’, ara ‘intermediate space;
intermediate time’, iy ‘side’ and aay ‘sense, substance’ belong to this
category. The second pattern has evolved from a relative clause, and is
characteristic for the auxiliary nouns of temporal semantics, i.e. šaγ ‘time’
and öy ‘time’, as well as the Kazakh loan gez ‘time, moment, occasion’. This
pattern is distinguished from the first in that the auxiliary noun can take a
possessive marking correferent with the subordinate clause subject. Participle
+ soŋ + poss.3sg + locative forms temporal clauses that refer to an event
localized anterior to the matrix clause event. Due to this anteriority, only
-GAn can be used here. Participle + ara + poss.3sg + locative expresses a
focal view on the event referred to in the temporal clause. Only -Vr can be
used here, resulting from its ability to express the view on an event in
cursu. Participle + iy + poss.3sg + ablative forms adverbial clauses that, in
the sense ‘doing x’, modify the method of execution of the matrix clause
event. Since the events are in a simultaneous relation, only -Vr can be used,
expressing the view on the subordinate clause event in cursu. Structures with
the auxiliary noun aay, too, which can appear with ablative or equative
marking without any observable semantic difference, form adverbial clauses
that modify the method of execution of the matrix clause event. In contrast
with iy, aay combines with -GAn, even though the modifying and the modified
event take place simultaneously, thus -Vr would be the expected participle.
This abnormality cannot be explained by Kazakh influence, rather it seems to
be a peculiarity of Tuvan. The semantically corresponding form in Standard
Tuvan is -GAn aayï-bile, which is also used with -GAn only. Participle + šaγ
(+ poss) + locative, as well as the synonymous structure with the auxiliary
noun öy, form temporal clauses in which the subordinate clause event provides
the temporal localization point for the matrix clause event. There are two
parallels with the structure participle + locative: Firstly, -Vr localizes the
event of the matrix clause at the in cursu phase, and -GAn at the critical
limit for anterior marking. Secondly, the combination of VNA and -GAn, that
expresses a focal view in most other non-finite predicates, cannot be used,
and thus, the combination of VNA and -Vr takes over the function of expressing
a focal view on the temporal clause event. Participle + gez (+ poss) +
locative, too, forms temporal clauses in which the event of the subordinate
clause provides the temporal localization point for the event of the matrix
clause. However, it shows some abnormalities with regard to the use of the
participles, which can be explained by the fact that it is a Kazakh loan. A
special investigation is dedicated to the subordinate clauses formed on the
basis of de- ‘say’. Formally, de- takes an asyndetic complement clause,
whereas it can appear in various syntactic positions, according with its
respective inflectional form. In its lexical function, i.e. ‘say, de- renders
literally quoted speech. The structure -Vr de- can express an intention. Next
to -Vr, which is typically used in this structure in Tuvan, Dzungar Tuvan can
also use voluntative + de- as a structural loan from Kazakh. The attributive
forms of de- are distinguished from the attributive forms of other verbs in
that de- cannot only be attributed as a participle, but also in the converbial
form in -(I)p. Here, de- is used in the sense ‘(give a) name, call, label’.
The converbial form dep can combine with verba dicendi that specify the speech
act, e.g. ïγla- ‘cry’, žalbartïn- ‘implore’, sura- ‘ask’, bolǰaš- ‘promise’.
This additional verbum dicendi refers to the speech act, whereas dep has no
longer a lexical function of its own, it only signals that there is a
quotation. This semantic bleeching enables dep to be used also for the
connection of content clauses that are related to a speech act only
indirectly, or not at all. In this function, dep is restricted to verbs
expressing text production and reception in the broadest sense, e.g. biǰi-
‘write’, dïŋna- ‘hear’, and verba sentiendi, e.g. boda- ‘think’, sen-
‘believe’, tanï- ‘recognize, know’, qorx- ‘fear’, qoldan- ‘long for’.
Elliptical conditonal constructions with -sA as a pseudo-finite form, used as
sentences expressing a wish, can be connected by dep to both verbs and nouns
of ‘wish’ semantics.
en
dc.format.extent
253 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Turkic languages
dc.subject
relative clause
dc.subject
complement clause
dc.subject
adverbial clause
dc.subject.ddc
400 Sprache::490 Andere Sprachen::495 Ost- und südostasiatische Sprachen
dc.title
Nebensatzbildung im Dzungar-Tuwinischen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Claus Schönig
dc.contributor.furtherReferee
Dr. PD Irina Nevskaya
dc.date.accepted
2014-02-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105377-0
dc.title.translated
Subordinate Clause Construction in Dzungar Tuvan
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105377
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000022148
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