Erste Belege für endoskopische Untersuchungsmethoden finden sich bei Hippokrates. Mit der technischen Verbesserung der Endoskope seit dem 19. Jahrhundert und der daraus entstandenen stetigen Weiterentwicklung der Laparoskopie und Thorakoskopie im 20. Jahrhundert, haben sich seit den 1980 er Jahren diese Methoden als Standard in der Erwachsenenchirurgie etabliert. Seit den 1990er Jahren hat die video-assistierte Thorakoskopie (VATS) auch in die Kinderchirurgie immer mehr Einzug genommen. Ziel der Dissertation war die Evaluierung dieser Operationsmethode im Hinblick auf ihre Indikationen, technische Durchführbarkeit, Effektivität und Ergebnisse anhand der Komplikationen, der Konversionsraten und des intra- und postoperativen Verlaufs. Es wurden aus den Datenbanken der Charité 32 Patienten, im Alter zwischen 3 Wochen und 19 Jahre, rekrutiert, an denen, zwischen 1996 und 2003 an der Klinik für Kinderchirurgie der Charité, 36 video-assistierte thorakoskopische Eingriffe durchgeführt wurden. Das Patientenkollektiv wurde in sechs Gruppen unterteilt: maligne Grunderkrankung, diagnostische Thorakoskopie, Pleuraempyem, Lungensequestrationen, benigne intrathorakale Tumore und seltene Indikationen. Anhand der Patientenakten, OP-Berichte, der Videoaufzeichnungen der Operationen und der Auswertung des Zustands der Patienten ein bis sieben Jahre postoperativ wurde die Wertigkeit der Thorakoskopie evaluiert. Zusammenfassend haben die Ergebnisse gezeigt, dass die video-assistierte Thorakoskopie bei Kindern eine sichere Methode ist, um bei unklaren diffusen/interstitiellen und malignen Grunderkrankungen durch eine Biopsie eine Diagnose stellen zu können. Die atypische Teilresektion ist ein komplikationsarmes Verfahren, das auch einen therapeutischen Nutzen haben kann. Kleinere benigne Tumore können problemlos reseziert werden. Der Einsatz beim Pleuraempyem ist machbar und zu empfehlen, jedoch ist die Übersicht bei Verwachsungen häufig so eingeschränkt, dass ein Umstieg erwogen werden muss. Eine frühe chirurgische Therapie ist am effektivsten. Auch bei Patienten mit Risikofaktoren ist die VATS effektiv und sicher anzuwenden. Sie ist jedoch eine technisch sehr anspruchsvolle Methode, deren Durchführbarkeit und Sicherheit mit der Routine des Operateurs steigt. Deshalb sind seltenere oder kompliziertere Eingriffe, wie die Resektion von Lungensequestrationen, eher in spezialisierten Zentren mit einer großen minimal-invasiven Routine sicher durchführbar.
First evidence of endoscopy has been given by Hippocrates. The technical improvement of endoscopes since the 19th century resulted in a constant development of laparoscopy and thoracoscopy throughout the 20th century. Since the 1980s these procedures have been established as standards in adult surgery. Since the 1990s video-assisted thoracoscopy (VATS) has also constantly increased in pediatric surgery. The aim of the thesis was to evaluate this procedure retrospectively in terms of indications, technical feasibility, effectiveness and outcome based on complications, conversions, intra- and postoperative course. Between 1996 and 2003 32 patients, aged between 3 weeks and 19 years, underwent 36 VATS at the Department of Pediatric Surgery, Charité - Universitätsmedizin Berlin. Indication groups were malignant disease, diagnostic thoracoscopy, empyema, pulmonary sequestration, benign intrathoracic tumors and rare indications. Based on the medical records, surgical reports, video recordings and a follow-up one to seven years after surgery, VATS in children was evaluated. In conclusion, the results showed that video-assisted thoracoscopy in children is a safe and effective procedure for diagnostic lung biopsy in unclear diffuse or malignant diseases. Wedge resection of metastases is safe as well and can have a therapeutic benefit on top of it. Smaller benign tumors can be resected easily. The use of VATS in empyema is feasible and recommended, but insufficient intrathoracic overview due to adhesions quite often requires an open conversion. An early surgical therapy is most effective. VATS is a safe and effective procedure also for high risk patients. However, it is a technically very demanding method and the feasibility and safety increases with the routine of the surgeon. Therefore, rare or complicated procedures, such as resections of pulmonary sequestrations, are certainly more safely performed in specialized pediatric surgical centers with a large minimally invasive routine.