dc.contributor.author
Hänsch, Jonna
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:52:25Z
dc.date.available
2010-08-16T10:16:44.030Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8541
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12740
dc.description.abstract
Eine erhöhte Albuminausscheidung über den Urin (UAlb) stellt einen
unabhängigen Risikofaktor für die Entwicklung von chronischen Nieren- und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Es handelt sich hierbei um eine komplexe,
polygenetisch und multifaktoriell beeinflusste Erkrankung, deren
pathogenetische Ursachen bislang weitgehend unbekannt sind. Ein frühzeitiger
Indikator für die spätere Entwicklung von arterieller Hypertonie, glomerulärer
Hyperfiltration und nachfolgenden Nierenerkrankungen ist eine angeborene
verminderte Nephronenanzahl. Die Munich Wistar Frömter-Ratte (MWF) stellt ein
ingezüchtetes Tiermodell dar, welches eine reduzierte Nephronenanzahl sowie
eine spontane Hypertonie und frühzeitig einsetzende Albuminurie (UAlb) als ein
erblich bedingtes Merkmal aufweist. In einer in der Arbeitsgruppe
durchgeführten Kosegregations- und Kopplungsanalyse zwischen der MWF- und der
Spontan Hypertensiven-Ratte (SHR) konnte ein signifikanter Quantitative Trait
Lokus (QTL) mit Kopplung zur Albuminurie auf Rattenchromosom (RNO) 8
nachgewiesen werden. Um den Einfluss dieses QTL auf Albuminurie,
Nierenstruktur und Nephronenanzahl zu testen wurde der konsome Stamm MWF-8SHR
etabliert. Hierfür wurde ausgehend von den Parentaltierstämmen MWF und SHR das
SHR RNO8 in den isogenetischen MWF Hintergrund übertragen. Männliche MWF-Tiere
weisen bereits in der 8. Woche eine gegenüber SHR-Männchen 55fach erhöhte UAlb
auf. Im Gegensatz hierzu ergab die phänotypische Untersuchung des konsomen
Stammes MWF-8SHR eine fast vollständige Eliminierung der frühzeitigen UAlb. Im
weiteren Verlauf bis zur 32. Woche zeigte sich ein ähnlicher Befund. MWF-
Männchen entwickeln in diesem Zeitraum eine steigende UAlb bis in den für
Ratten nephrotischen Bereich (> 150 mg/24h). Die UAlb der konsomen Männchen
war dagegen verglichen mit MWF-Männchen zu jedem Zeitpunkt signifikant
supprimiert. Die Untersuchung der Gesamt-Nephronenanzahl in der 4. Woche ergab
beim konsomen Stamm eine gleichwertig verminderte Nephronenanzahl wie beim
MWF-Stamm. Gegenüber SHR-Tieren war die Nephronenanzahl der konsomen Tiere um
36% reduziert (p<0,0001). Die zur Einschätzung der strukturellen
Nierenveränderungen betrachteten Parameter Glomerulosklerose,
tubulointerstitielle Schädigungen, renale interstitielle Fibrose sowie renale
Kollagen III mRNA Expression waren in der 24. Woche sowohl bei MWF- wie auch
bei konsomen MWF-8SHR-Tieren signifikant höher als bei SHR-Tieren. Bei
Blutdruckmessungen in der 14. und 24. Woche lag der Blutdruck der konsomen
Tiere intermediär zwischen den Werten der Parentaltiere. Um zu prüfen ob der
Einfluss des QTL auf die UAlb geschlechtsabhängig ist, wurden konsome MWF-
8SHR-Weibchen untersucht. Im Vergleich zu MWF-Weibchen wurden bei diesen zu
allen untersuchten Zeitpunkten hochsignifikant geringere UAlb-Werte
nachgewiesen. Die Betrachtung von hetorozygoten konsomen F1-Tieren erlaubt
Rückschlüsse auf einen Gen-Dosis Effekt des MWF RNO8. Es zeigte sich ein nicht
vollständig rezessiver Einfluss auf die Albuminurie. Um eine effektive Suche
nach Albuminurie-Genen auf RNO8 durch Verkleinerung des QTL zu gewährleisten,
wurde in der Arbeitsgruppe die Zucht kongener Linien aus den
Parentaltierstämmen eingeleitet. Bei der Untersuchung vier bereits etablierter
kongener Linien zeigte sich ein sprunghafter Anstieg um 11,5 mg/24h von
niedrigen zu hohen UAlb-Werten zwischen den beiden Stämmen
MWF.SHR(D8Rat71-D8Rat35) und MWF.SHR(D8Rat71-D8Rat19). Aufgrund dieser
Ergebnisse lässt sich die Zielregion, die ursprünglich 30 cM umfasste, auf
einen 18,6 cM großen Bereich zwischen den Markern D8Rat35 und D8Rat19
eingrenzen. Die Ergebnisse dieser Arbeit machen deutlich, dass auf RNO8
mindestens ein Gen liegen muss, welches die frühzeitige Manifestation und
Progression der UAlb bei MWF entscheidend beeinflusst. Anders als bei bisher
untersuchten QTL konnte hier nachgewiesen werden, dass der Einfluss den das
QTL auf RNO 8 auf die UAlb hat, völlig unabhängig vom Nephronen-Defizit ist.
Weiterhin wurde gezeigt, dass kein kausaler Zusammenhang von strukturelle
Nierenveränderungen oder Bluthochdruck mit der UAlb besteht. Trotz eines
sexuellen Dimorphismus bei MWF-Ratten, konnte die hohe Relevanz des QTL auf
RNO 8 für die UAlb für beide Geschlechter belegt werden. Die vorliegenden
Untersuchungen des konsomen Rattenstammes MWF-8SHR sowie kongener Linien
ermöglichen die weitere Identifizierung genetischer Faktoren und molekularer
Mechanismen die in der Pathogenese chronischer Nierenerkrankungen von
entscheidender Bedeutung sind.
de
dc.description.abstract
An elevated urinary albumin excretion (UAE) is an independent risk factor for
the development of chronic nephropathy and cardiovascular diseases.
Albuminuria is a complex phenotype that is influenced by environmental and
genetic factors that are hardly identified yet. A reduced nephron number at
birth is an important predictor for the development of arterial hypertension,
glomerular hyperfiltration and renal disease with age. In the hypertensive
Munich Wistar Frömter (MWF) rat model a reduced nephron number and increased
albuminuria are inherited traits. In our cross-breeding and linkage studies
including the MWF and the spontaneously hypertensive (SHR) rat we demonstrated
a major quantitative trait locus (QTL) on rat chromosome (RNO) 8 linked to
albuminuria after the age of 14 weeks. In order to test the potential
relevance of this QTL for albuminuria, renal structural alterations and
nephron number in MWF we generated the consomic strain MWF-8SHR in which RNO8
from SHR was introgressed into the isogenetic background of MWF. At 8 weeks of
age male MWF animals demonstrated an early 55fold increase of UAE compared
with SHR males. This early-onset UAE was almost eliminated in consomic MWF-
8SHR. Further time-course analysis of UAE between weeks 8 and 32 revealed a
continuous increase in UAE levels of male MWF up to nephrotic range
proteinuria (> 150mg/24h). In contrast, consomic MWF-8SHR exhibited only a
moderate increase in UAE that was significantly suppressed at all time points
investigated. Of interest, nephron number is similar in MWF-8SHR compared to
MWF and thus significantly reduced compared to SHR (-36%, p<0.0001). For
evaluating renal structural alterations we examined the parameters
glomerulosclerosis, tubulointerstitial damage, renal interstitial fibrosis and
renal Collagen III mRNA expression. At 24 weeks all parameters were
significantly elevated in MWF and consomic MWF-8SHR males compared with SHR.
Systolic blood pressure values of consomic MWF-8SHR animals at 14 and 24 weeks
were intermediary to values observed in the parental strains. In order to
investigate if the influence of RNO8 on UAE is gender dependent we studied
female animals of all strains. Compared to female MWF, in female MWF-8SHR the
mild increase of UAE with age is significantly diminished at all investigated
time points. To analyze the gene dosage effect of the SHR allele on UAE, we
studied a group of F1 hybrid rats that were derived from MWF and consomic MWF-
8SHR. The studies showed an incomplete recessive effect on albuminuria.
Targeting an effective search for albuminuria-genes on RNO8 we set out to
narrow the initial QTL. Therefore we started the breeding of congenic lines
derived from the parental stains. Based on these results the target region on
RNO8 could be reduced from 30 cM to a 18,6 cM long region.. Our findings
demonstrate that at least one gene on RNO8 has crucial influence for the
manifestation and progression of albuminuria in MWF rats. While an earlier
study suggested a link between suppressed albuminuria and nephron number in
consomic MWF-6SHR animals we could show in this study that the influence of
the QTL on RNO8 on albuminuria is independent from the nephron deficit in
consomic MWF-8SHR animals. Moreover there was no association between renal
structural alteration or blood pressure and albuminuria. In spite of a sexual
dimorphism in MWF the relevance of the QTL on RNO8 could be validated for both
sexes. With our study of the consomic MWF-8SHR strain and congenic lines
further identification of genetic factors and molecular mechanisms that lead
to chronic kidney diseases can be enabled.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
consomic rat strain
dc.subject
nephron number
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchung des konsomen Rattenstammes MWF-8SHR zur Analyse eines
Albuminurie-QTL bei der MWF-Ratte
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Kreutz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Tepel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Stoll
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018380-4
dc.title.translated
Examination of the consomic rat strain MWF-8SHR to analyse an albuminuria-QTL
of the MWF rat
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018380
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011878
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access