dc.contributor.author
Kessels, Claudia
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:51:39Z
dc.date.available
2011-02-22T12:11:49.205Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8510
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12709
dc.description.abstract
Eine Vielzahl experimenteller und klinischer Untersuchungen lassen darauf
schließen, dass IGF1 im Herzen eine wesentliche Rolle bei der Regulation von
Wachstumsprozessen, der Kontraktionskraft und des Metabolismus spielt. Darüber
hinaus scheint IGF1 alterungsabhängige Funktionseinschränkungen des Herzens zu
modulieren. Um die Bedeutung der IGF1-Signaltransduktion im adulten Herzen zu
untersuchen, wurde im Rahmen dieser Arbeit erstmalig eine transgene Maus
etabliert und verwendet, die eine zeitlich regulierbare und zelltypspezifische
Deletion des IGF1-Rezeptors (iCMIGF1RKO) in Kardiomyozyten ermöglicht. Die
Erfassung kardialer Funktionsparameter an Kontroll- und IGF1RKO Tieren mit
Hilfe der Echokardiographie und der Konduktanzmanometrie zeigten, dass in
jungen adulten Mäusen (3 Monaten) die induzierte IGF1 Rezeptordeletion zu
keiner Veränderung der linksventrikulären Funktion führte. Dies konnte zum
einen durch unveränderte Druckentwicklungen dP/dtmax und dP/dtmin, zum anderen
durch systolische und diastolische linksventrikuläre Volumina, die sich von
denen der Kontrollen nicht unterschieden, dargestellt werden. Darüber hinaus
lieferten auch histologische und immunhistochemische Untersuchungen keine
Unterschiede hinsichtlich der Geometrie von Ventrikeln und Kardiomyozyten im
Sinne einer Atrophie oder Hypertrophie, das Myokard wies keine Zunahme an
interstitiellen Bindegewebes auf und es konnte auch kein Hinweis auf eine
gesteigerte Apoptose gefunden werden. Dies legt den Schluss nahe, dass die
IGFRezeptorinaktivierung in Kardiomyozyten junger adulter Tiere im
Untersuchungszeitraum von ca. 10 Wochen keine Auswirkungen auf das Herz hat.
Aufgrund der bereits beschriebenen altersabhängigen Effekte von IGF1 wurde in
einer weiteren experimentellen Serie untersucht, inwieweit nach Induktion
einer IGF1R Deletion in Herzen gealterter Tiere (10 Monate) Struktur- und
Funktionsveränderungen nachweisbar waren. Die erhobenen Druckparameter mittels
intrakardialer Kathetermessung zeigten in der iCMIGF1RKO Gruppe eine
signifikant verminderte endsystolische Druckentwicklung Pes sowie eine
Verlangsamung der frühen diastolischen Entspannung, erkennbar an einer
gegenüber den Kontrolltieren um ca. 24% erniedrigten
Druckabfallgeschwindigkeit dP/dtmin. Im Gegensatz zu den jungen Tieren zeigte
sich also, dass es in einem Untersuchungszeitraum von ca. 8,5 Wochen bereits
zu einer Verschlechterung der Herzfunktion bei IGF1-Rezeptorinaktivierung in
den gealterten Tieren gekommen ist. Detaillierte histologische und
immunhistochemische Untersuchungen zeigten jedoch, dass die beobachtete
Funktionseinschränkung nicht mit strukturellen Veränderungen einherging.
Sowohl der Kardiomyozytendurchmesser als auch der Herzgewichtsindex gaben
keinen Hinweis auf eine Atrophie der Kardiomyozyten. Auch ließ sich kein
gesteigerter Zelluntergang nachweisen, da sowohl Färbungen mittels Antikörpern
gegen aktivierte Caspase3 bzw. Detektion von DNA-Strangbrüchen mittels TUNEL –
Analyse keine Unterschiede zwischen Kontrollen und iCMIGF1RKO ergaben. Das
Ausmaß interstitieller Fibrose war ebenfalls unverändert. Im Gegensatz zu den
jungen Tieren scheint demnach eine IGF1R-Deletion die Entwicklung einer
diastolischen Dysfunktion zu begünstigen, jedoch ohne Anzeichen begleitender
struktureller und morphologischer Veränderungen des Herzens. Des Weiteren
stellte sich die Frage, inwieweit IGF1 abhängige Prozesse die Entwicklung
einer pathologischen Hypertrophie modulieren und ob es bei verminderter IGF1
abhängiger Signaltransduktion zu einer Begünstigung der pathologischen
Hypertrophie kommt! Um diesen Fragen nachzugehen, wurde mittels chronischer
Infusion über implantierte osmotische Minipumpen eine pathologische
Hypertrophie in Kontrollen und in iCMIGF1RKO Mäusen ausgelöst. Die Analyse der
Herzfunktion mittels hochauflösendem Magnetic Resonance Imaging (MRI) ergab,
dass sowohl in den Kontrollen, als auch in den iCMIGF1RKO Mäusen eine
ausgeprägte kardiale Hypertrophie zwei Wochen nach Isoproterenolstimulation zu
beobachten war. Die Vermessung linksventrikulärer systolischer und
diastolischer Volumina zeigte, dass neben der Hypertrophie als Zeichen der
Progression zur Herzinsuffizienz auch eine linksventrikuläre Dilatation
eingetreten war. Allerdings ergaben sich für Kontrollen und iCMIGF1RKO Mäuse
gleiche Werte, so dass auch die Ejektionsfraktion in gleichem Maße
eingeschränkt war. Die Deletion des IGF1R-Gens scheint demnach keinen Einfluss
auf die Ausprägung des kardialen Phänotyps im Isoproterenol- Stressmodell zu
haben. Damit lässt sich die Vermutung aufstellen, dass die IGF1Rabhängige
Signaltransduktion in Kardiomyozyten mit der über diesen Weg normalerweise
ausgelösten physiologischen Hypertrophie die Entwicklung einer pathologischen
Hypertrophie im Sinne einer Kompensation nicht modulieren kann.
Zusammenfassend lässt sich sowohl aus den funktionellen Analysen, als auch aus
den morphologisch und strukturellen Ergebnissen der untersuchten Tiere dieser
Arbeit festhalten, dass das in dieser Arbeit etablierte Tiermodell zur
selektiven Inaktivierung des IGF1 Rezeptors in Kardiomyozyten des adulten
Herzens bereits wichtige Einblicke in die Funktion des IGF1R in Kardiomyozyten
gegeben hat. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass am jungen adulten Herzen
die Funktion des IGF1 Rezeptors entbehrlich zu sein scheint, während am
alternden Herzen eine IGF1R Defizienz die Entwicklung einer diastolischen
Dysfunktion begünstigt. Außerdem wurde deutlich, dass die IGF1
Signaltransduktion in einem Modell der pathologischen Hypertrophie keine
Kompensation der maladaptiven Hypertrophie und ventrikulären Dilatation
ermöglicht. Damit legt diese Arbeit wesentliche Grundsteine für eine
weiterführende Analyse der IGF1 Signaltransduktion.
de
dc.description.abstract
From a great number of experimental and clinical investigations it can be
concluded that IGF 1 plays an important part concerning the regulation of
processes of growth, of myocardial contractility and of metabolism.
Furthermore IGF1 seems to influence reductions of the function of the heart
depending on age. In order to investigate the importance of the IGF1-
signaling in the adult heart, in this paper for the first time a transgene
mouse was established and used, which made a deletion of the IGF 1 receptor
(iCMIGF1RKO) within the cardiomyocites possible, being able to be regulated
according to time and being specific in cell type. The recordings of cardiac
parameters concerning their function applied to control animals and iCMIGF1RKO
animals with the help of echocardiography and catheter measurement showed that
for young adult mice (three months old) the induced IGF1 receptor deletion did
not cause any change of the left ventricular function of the heart. This fact
could be shown on the one hand by consistent pressure developments dP/dtmax
and dP/dtmin and on the other hand by systole and diastole left ventricular
volumes, which did not differ from the ones of the control mice group.
Additionally histological and immunehistochemical investigations did not
deliver any differences concerning the geometry of the ventricle and the
cardiomyocites on behalf of atrophy or a hypertrophy. The myocardium did not
show any increase of the interstitial connective tissue. Also no indication of
an increased apoptosis could be found. This enables you to conclude that the
IGF-receptor inactivation in the cardiomyocites of young adult animals did not
have any effect on the heart having undergone an investigation period of about
ten weeks. Based on the effect of IGF1 having already been described and being
dependent on age a further series of experiments was made trying to find out
in how far changes in structure and function of the hearts of older animals
(ten months old) could be proved after inducing an IGF1 receptor deletion. The
pressure parameters carried out by intracardial catheter measurement showed a
significantly decreased endsystole development of pressure. Pes as well as a
slowing down of the early diastole relaxation, to be seen at the speed of loss
of pressure (dP/dtmin) by 24% less in contrast to the animals of the control
group. As a contrast to the young animals it was shown that within the time of
investigation of about 8.5 weeks already a worsening of the functioning of the
heart concerning the IGF1 receptor inactivation could be seen in the older
animals. Histological and immunehistochemical investigations carried out in
detail, showed that the reduction of the functioning of the heart did not come
along with changes in structure. No indication of an atrophy of the
cardiomyocites was given, neither within the cardiomyocyte diameter nor within
the index of the weight of the heart. Additionally no increased apoptosis
could be found, because there were no differences existing between mice of the
control group and mice of iCMIGF1RKO, neither due to execute Caspase-3
immunhistology nor due to the detection of DNA –hanks by the help of TUNEL
assay. The extent of interstitial fibrosis remained unchanged as well. In
contrast to the young animals an IGF1R deletion seems to favour the
development of a diastole dysfunction, however without any indications of
accompanying structural and morphological changes of the heart. Furthermore
the question must be asked, in how far processes which are dependent on IGF1
modify the development of a pathological hypertrophy and, if a signaling with
a reduced IGF1 favours a pathological hypertrophy. In order to investigate
into these questions more detailedly, a pathological hypertrophy was initiated
in the mice of the control group and the mice of the iCMIGF1RKO group by a
chronical infusion through implanted osmotical minipumps. The result of the
analysis of the function of the heart made by high-dissolving “Magnetic
Resonance Imaging (MRI)” was the following one: two weeks after the
stimulation of Isoproterenol a distinctive cardiac hypertrophy could be
observed in the control group of mice as well as in the iCMIGF1RKO group. The
measurement of the left ventricular systole and diastole volumes showed that
next to the hypertrophy as a sign of the progression towards heart
insufficiency also a left ventricular dilatation had occurred. However there
were the same results found for the control group as well as for the
iCMIGF1RKO group, so that the ejection fraction was limited to the same
extent. The deletion of the IGF1R gene does not seem to have any influence on
the parameter values of the cardiac phenotype within the Isoprotenerol stress
model. As a consequence you can assume that the signaling in cardiomyocites
depending on IGF1R, with the, in this way normally induced, physiological
hypertrophy cannot modify the development of a pathological hypertrophy in the
sense of a compensation. Summarizingly you can state, derived as well from the
functional analyses carried out as well as from the results on the
morphological and the structural data of the examined animals that this animal
model used for this paper has given an important insight into the function of
the IGF1 receptor in the cardiomyocites for the selective inactivation of the
IGF1 receptor in the cardiomyocites of the adult heart. Furthermore it could
be shown that for the young adult heart the function of the IGF1 receptor
seems to be dispensable. This, however, is not the case for the aging heart
because the IGF1R deficiency favours the development of diastole dysfunction.
In this paper it also became clear that the IGF1 signaling in a model of a
pathological hypertrophy does not enable any compensation of the maladaptive
hypertrophy and of the ventricular dilatation. Due to this fact this paper
established an important foundation for a further analysis of the IGF1
signaling.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
receptor protein-tyrosin-kinase
dc.subject
insulin-like growth factor
dc.subject
transgenic animal
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Die Bedeutung der IGF-1 Signaltransduktion für die Funktion und Struktur des
adulten Mäuseherzens
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Heike Tönhardt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. nat. Axel Gödecke
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. Dr. Ralf Einspanier
dc.date.accepted
2010-11-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021203-0
dc.title.translated
The importance of IGF1 signaling for the cardiac structure and function of the
adult mouse
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021203
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000008976
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open access