dc.contributor.author
Schimpf, Klaus
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:17:23Z
dc.date.available
2013-01-16T13:23:41.002Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/847
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5049
dc.description.abstract
Bei ca. der Hälfte der Patienten mit Symptomen einer chronischen
Herzinsuffizienz liegt eine normale systolische Funktion vor. Eine
linksventrikuläre diastolische Dysfunktion, in der Regel echokardiographisch
diagnostiziert, nimmt hier eine Schlüsselrolle in der Pathophysiologie dieser
Form der Herzinsuffizienz ein und führte zu der Bezeichnung „diastolische
Herzinsuffizienz“. Während Inzidenz und Prävalenz dieser Entität in unserer
alternden Gesellschaft weiter zunehmen, führt sie bereits heute zu ähnlich
häufigen Krankenhausaufnahmen und Gesundheitsausgaben wie die Herzinsuffizienz
auf dem Boden einer reduzierten systolischen Funktion, bei annähernd gleich
schlechter Prognose. Im Gegensatz zur systolischen Herzinsuffizienz besteht
jedoch bisher nur ein ungenügendes Verständnis der Pathophysiologie. Bisherige
Therapieansätze führten zu keiner Senkung der Mortalität bei der diastolischen
Herzinsuffizienz. Schon eine echokardiographisch festgestellte diastolische
Dysfunktion ohne die Symptome einer Herzinsuffizienz ist mit einer
schlechteren Prognose vergesellschaftet. Hier gilt es weitere Werkzeuge zur
Risikostratifizierung und besseren Patientencharakterisierung zu entwickeln,
um die Patienten zu identifizieren, die ggf. einer erweiterten bzw.
spezifischeren Therapie bedürfen. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) stellt
eine etablierte, nicht invasive Messgröße der autonomen Funktion dar. Eine
reduzierte Herzfrequenzvariabilität ist bei Patienten mit einer systolischen
Herzinsuffizienz mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert.
Bisherige Daten zur Herzfrequenzvariabilität bei der diastolischen
Herzinsuffizienz sind ungenügend. Im Rahmen einer Substudie der Diast-CHF-
Studie des Kompetenznetzes Herzinsuffizienz (KNHI) wurde prospektiv die
Herzfrequenzvariabilität in der Zeitdomäne bei 154 Patienten mit einer
echokardiographisch diagnostizierten diastolischen Dysfunktion untersucht.
Hiervon wiesen 42 Patienten eine chronische Herzinsuffizienz (NYHA I 7,1 %,
NAHA II 78.6 %, NYHA III 14,3 %) auf. Eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion
<50% galt als Ausschlusskriterium. 31 asymptomatische Studienteilnehmer ohne
eine diastolische bzw. systolische Dysfunktion dienten als Kontrollgruppe. Die
Daten zur Herzfrequenzvariabilitäts-Analyse wurden durch digitale,
hochauflösende 24 Stunden Holter Aufzeichnungen (CardioDay, getemed, Germany)
gewonnen. Die Auswertung der Daten zeigte, dass Patienten mit einer
diastolischen Dysfunktion, die symptomatisch im Sinne einer chronischen
Herzinsuffizienz waren, signifikant niedrigere Werte der Größen SDNN und SDANN
der Zeitdomäne aufwiesen als die Kontrollgruppe (SDNN 117,4±28,7 ms vs.
142,7±31,1 ms; p <0,01, SDANN 101,6±26,7 ms vs. 128,3±32 ms; p<0,01). Im Falle
der Messgröße SDANN zeigte sich sogar ein signifikanter Unterschied innerhalb
der Patientengruppen mit einer diastolischen Dysfunktion, abhängig vom
Vorhandensein einer chronischen Herzinsuffizienz (115,8±34 vs. 101,6±26,7;
p=0,04). Asymptomatische Studienteilnehmer mit einer diastolischen Dysfunktion
wiesen nur tendenziell niedrigere Werte der Messgrößen SDNN bzw. SDANN im
Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Auch nach Einbeziehung weiterer, in den
Patientencharakteristika erfasster Faktoren im Rahmen einer mehrfaktoriellen
Varianzanalyse, war eine Reduktion der Messgröße SDANN weiterhin mit den
klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz assoziiert. Als einziger weiterer
Faktor lag ein signifikanter Einfluss der koronaren Gefäßerkrankung auf die
Größe SDANN vor. Ein Unterschied der Herzfrequenzvariabilität in Abhängigkeit
vom Grad der diastolischen Dysfunktion (Gradeinteilung nach dem Algorithmus
der Diast-CHF-Studie) bzw. Schweregrad der Herzinsuffizienz (NYHA-
Klassifikation) konnte nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass
auch bei Patienten mit einer diastolischen Herzinsuffizienz eine verminderte
Herzfrequenzvariabilität vorliegt, während eine diastolische Dysfunktion ohne
die klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz zu keiner signifikanten
Reduktion der Herzfrequenzvariabilität führt. Ausgehend von den Ergebnissen
verschiedener Studien, die bei Patienten mit einer chronischen
Herzinsuffizienz auf dem Boden einer systolischen Dysfunktion einen
Zusammenhang zwischen einer reduzierten Herzfrequenzvariabilität und einer
erhöhten Mortalität aufzeigten, ist eine Reduktion der
Herzfrequenzvariabilität auch im Patientenkollektiv mit einer diastolischen
Herzinsuffizienz von besonderem Interesse. Entsprechend der allgemein
akzeptierten Interpretation einer erniedrigten Herzfrequenzvariabilität im
Sinne einer gestörten neurovegetativen Regulation ist im Weiteren zu prüfen,
ob sich aus der Analyse der Herzfrequenzvariabilität Informationen ableiten
lassen, um individuelle Therapiekonzepte für Patienten mit einer diastolischen
Herzinsuffizienz zu erstellen bzw. bisher asymptomatische Patienten mit einer
diastolischen Dysfunktion zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko besitzen,
das Syndrom einer chronischen Herzinsuffizienz zu entwickeln.
de
dc.description.abstract
Reduced heart rate variability (HRV) is associated with increased morbidity
and mortality in patients with systolic heart failure (HF). So far available
data regarding the prognostic significance of HRV in diastolic heart failure
is insufficient. We prospectively analyzed HRV in pts. with diastolic
dysfunction (DD) with or without diastolic HF. Pts. aged 50 to 85 years with
at least one of the following diagnoses were included: arterial hypertension,
diabetes mellitus, manifestation of atherosclerosis, sleep apnoea or a history
HF. Grade of DD was determined according to the American Society of
Echocardiography. Left ventricular ejection fraction < 50 % was an exclusion
criterion. Framingham criteria were used to classify patients with respect to
their symptoms. HRV parameters were determined from digital high-resolution 24
hour Holter recordings (CardioDay, getemed, Germany). We studied 154 pts. with
DD of whom 42 pts. had symptons and signs of overt HF. Pts. without
echocardiographic signs of DD and normal systolic function served as controls.
Pts. with DD and symptoms of HF had significant lower SDNN and SDANN compared
to controls. SDANN was significant lower in the latter group than in patients
with asymptomatic DD. There was a trend towards a reduced SDNN and SDANN in
pts. with asymptomatic DD compared to controls. No difference was found in
other HRV parameters of the time domain (pNN50%, rMSSD, SDNN-Index, HRV-
Triangularindex). In a univariate linear model to examine the influence of the
registered covariables on HRV beside overt heart failure only coronary heart
disease showed a significant influence on the parameter SDANN. Notably, no
correlation was found between the grade of DD and symptoms of HF and the
reduction in HRV parameters.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
heart rate variability
dc.subject
diastolic dysfunction
dc.subject
diastolic heart failure
dc.subject
autonomic function
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Herzfrequenzvariabilität bei diastolischer Dysfunktion bzw. diastolischer
Herzinsuffizienz
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. W. Haverkamp
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Horlitz
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Özcelik
dc.date.accepted
2013-02-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000040080-2
dc.title.translated
Heart rate variability in diastolic dysfunction and diastolic heart failure
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000040080
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012538
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access