dc.contributor.author
Battefeld, Arne
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:16:59Z
dc.date.available
2012-08-30T07:01:33.786Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/822
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5024
dc.description.abstract
Dem bioaktiven Phospholipid Lysophosphatidsäure (LPA) wird ein Einfluss auf
Zellproliferation, Apoptose, Migration und Entwicklung im Nervensystem
zugeschrieben, häufig über eine Erhöhung des intrazellulären Calciums. Die
LPA-Wirkungen werden über G-Protein gekoppelte LPA-Rezeptoren vermittelt. Vor
dem Hintergrund des Nachweises von LPA-Rezeptoren im Gehirn und der
Anwesenheit von Signalwegen ist das Interesse an LPA-Wirkungen im Gehirn
gestiegen. In der vorliegenden Arbeit wurden mittels der patch-clamp-Technik
Aspekte der neuromodulatorischen Wirkung von LPA an Neuronen von Mäusen
untersucht.
Während der Gehirnentwicklung wurden Funktionen von LPA beschrieben. Eine
Familie von LPA abbauenden Enzymen sind die Lipidphosphatphosphatasen (LPP).
Im Embryo führt ein verringertes LPP1/1a-Level in neokortikalen Neuronen zu
einer retadierten Migration. Da die Entwicklung von Ionenströmen eng mit der
Migration von Neuronen gekoppelt ist, wurde in dieser Arbeit ein
elektrophysiologisches Profil von diesen Neuronen erstellt. Neurone, die am
embryonalen Tag 18 unabhängig vom LPP1/1a-Level ihren Zielort erreichten,
unterschieden sich elektrophysiologisch nicht von den Neuronen der Kontrolle.
Hingegen waren Neurone, die sich durch Expression von shRNA in tieferen
Schichten befanden, nicht in der Lage, regenerative Potenziale zu generieren.
Ein wahrscheinlicher Grund war ein ausgeglichenes Verhältnis von einwärts- und
auswärtsgerichteten Strömen im Gegensatz zu einem größeren Verhältnis von
einwärtsgerichteten Strömen in Kontrollneuronen. Am postnatalen Tag 5 befanden
sich diese Neurone in der Schicht 5 und unabhängig von ihrem LPP1/1a- Gehalt
waren sie elektrophysiologisch nicht mehr zu unterscheiden. Die
Migrationshemmung führte damit zur einer verlangsamten Stromentwicklung und
einer anschließenden elektrophysiologischen Reorganisation von betroffenen
Neuronen im Neokortex.
Im akuten Gehirnschnitt konnte gezeigt werden, dass Neurone der CA1-Region des
Hippocampus mit Veränderungen auf LPA reagierten. Extrazellulär appliziertes
LPA führte zu einem Anstieg von spontanen exzitatorischen synaptischen Strömen
(mEPSCs). Hingegen war die inhibitorische synaptische Transmission durch LPA-
Applikation nicht verändert. Die Erhöhung der mEPSC-Frequenz war über die
Aktivierung von LPA2-Rezeptoren vermittelt. Zur weiteren Aufklärung des
Mechanismus wurde in der primären hippocampalen Neuronenkultur eine genauere
Lokalisation des LPA- Effekts untersucht. Im Gegensatz zu Neuronen in akuten
Gehirnschnitten wurde in diesem in-vitro Modell nach LPA-Applikation kein
Anstieg der Frequenz der mEPSCs gemessen, sondern ein Abfall. Auch hier wurde
keine Modulation der inhibitorischen synaptischen Transmission sowie der
mEPSCs in LPA2-Rezeptor knock-out-Neuronen beobachtet. Die wahrscheinlichste
Modulation durch Calcium wurde im Anschluss untersucht. Die Pufferung von
postsynaptischem Calcium verringerte die mEPSC-Frequenz nach LPA. Hingegen war
ohne Calcium in der extrazellulären Umgebung keine Reduktion der mEPSCs nach
LPA-Applikation zu beobachten. Die gegenläufigen Resultate deuteten darauf
hin, dass möglicherweise astrozytäre Faktoren benötigt werden oder andere
Kulturartefakte ein Problem sind.
Der durch Hyperpolarisation aktivierte, zyklisch-Nukleotid-gesteuerte
Kationenstrom Ih kann von G-Proteinsignalwegen moduliert werden. Die
Aktivierung von LPA-Rezeptoren könnte daher zu einer Modulation von Ih führen.
Eine putative Modulation dieses Stroms wurde an Neuronen der CA1-Region
untersucht. Somatische Messungen zeigten keine Veränderung des Stroms. Diese
Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Rezeptoraktivierung entweder nicht
spezifisch ist oder eine Stromveränderung nicht gemessen werden kann.
Die in dieser Arbeit erzielten Ergebnisse machen deutlich, dass
Lysophosphatidsäure zu vorübergehenden als auch dauerhaften physiologischen
Veränderungen in Neuronen führt. Diese Erkenntnisse können damit den
Ausgangspunkt für weiterführende Studien darstellen.
de
dc.description.abstract
The bioactive phospholipid lysophosphatidic acid (LPA) has an impact on cell-
proliferation, apoptosis, cell-migration and development in the central
nervous system, often via increases in intracellular calcium [Ca2+]i levels.
The majority of the described LPA actions are g-protein mediated and both,
receptors and signaling pathways are present in the brain. Thus, LPA mediated
actions in the brain came into focus. In this thesis the patch-clamp technique
was utilized to investigate neuromodulatory actions of LPA in mouse neurons.
During brain development LPA actions are described. A family of LPA degrading
enzymes the lipidphosphate phosphatases (LPPs) are present early in
development. Reduced levels of LPP1/1a via shRNA in the embryonic brain
resulted in a slowed migration of neocortical neurons. Neurons with changed
LPP1/1a levels were electrophysiological profiled, because the maturation of
ionic currents is tightly coupled to the migration of neurons. Neurons
reaching their target at embryonic day 18 independent of their LPP1/1a levels
did not differ. However, neurons that migrated slower due to shRNA expression
did not generate regenerative potentials. A probable underlying cause was the
same ratio of inward and outward rectifying conductances in contrast to a
higher inward ratio in controls. On postnatal day 5 these neurons were mostly
in layer 5 and no longer electrophysiologically different. In conclusion, the
migration deficit lead to a delayed current development and an
electrophysiological re-organisation of affected neurons in the neocortex.
CA1 hippocampal neurons in accute brain slices responded to LPA. When LPA was
applied extracellularly miniature excitatory postsynaptic currents (mEPSCs)
increased in frequency. However, the inhibtory miniature postsynaptic currents
(mIPSCs) were unchanged. The mEPSC increase was mediated by LPA2-receptors as
there was no increase in LPA2-receptor knock-out mice. Further investigations
were carried out in primary cultured hippocampal neurons to pin-point the LPA
localisation. Contrary to accute slices the in vitro model responded with a
reduction of mEPSCs. Neither mIPSCs of wildtype nor mEPSCs of LPA2 knock-out
neurons were changed. The most probable modulation by calcium was further
investigated. Buffering postsynaptic [Ca2+]i and applying LPA reduced mEPSCs
whereas no reduction was observed after omitting extracellular Ca2+. These
contrary results between accute slices and cultured neurons point to an
involvement of glial factors and/ or artifacts as a result of culturing.
Furthermore, the hyperpolarisation activated cyclic nucleotide gated current
Ih can be modulated by g-protein signaling cascades. Activation of these,
therefore, could lead to Ih modulation. A putative modulation was investigated
in CA1 neurons, but somatic whole-cell recordings revealed no change of Ih.
These results show that LPA-receptor activation is either not specific or a
modification of Ih cannot be measured.
Taken together these data show that lysophosphatidic acid has transient and
long lasting physiological implications in neurons. Furthermore, the conducted
experiments might be the starting point for future studies.
en
dc.format.extent
IX, 102 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
lysophosphatidic acid
dc.subject
neuronal action
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Neuromodulatorische Wirkungen von Lysophosphatidsäure in vitro –
Untersuchungen in der Maus
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Ulf Strauß
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Hans-Joachim Pflüger
dc.date.accepted
2011-12-14
dc.date.embargoEnd
2012-08-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038181-2
dc.title.translated
Neuromodulatory actions of lysophosphatidic acid in vitro – a mouse study
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038181
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011431
dcterms.accessRights.dnb
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open access