dc.contributor.author
Passow, Dörte
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:27:59Z
dc.date.available
2009-10-20T07:15:01.868Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7945
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12144
dc.description.abstract
Gestationsdiabetes ist eine Glukosestoffwechselstörung, die erstmals in der
Schwangerschaft diagnostiziert wird und mit metabolischen Veränderungen im
mütterlichen und kindlichen Stoffwechsel einhergeht. Das Ziel dieser
Untersuchung von 324 Kindern aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes war
es, die längerfristigen Auswirkungen auf die Gewichtsentwicklung der Kinder
und die Veränderungen im mütterlichen Stoffwechsel darzustellen sowie
postnatale Mediatoren zu evaluieren, die zusätzlich die anthropometrische
Entwicklung der Kinder beeinflussen. Der BMI der Kinder aus Schwangerschaften
mit Gestationsdiabetes war zur Geburt und auch bei jedem weiteren
Untersuchungszeitpunkt bei der Nachuntersuchung, erhoben im Alter von 2-8
Jahren, gegenüber der Normalpopulation erhöht. Mittels einer multivariaten
Regressionsanalyse konnten der neonatale BMI, der aktuelle BMI der Mutter und
der aktuelle BMI des Vaters als unabhängige Prädiktoren für kindliches
Übergewicht bei der Nachuntersuchung ermittelt werden. Bei normalgewichtig
geborenen Kindern war der Anteil übergewichtiger Kinder bei der
Nachuntersuchung mit 26,4 % geringer als bei den Kindern mit einem BMI ≥ 90.
Perzentile bei Geburt (37 %). Leider scheint der positive Effekt einer
intrauterinen Wachstumsnormalisierung durch den postnatalen Einfluss der
Eltern und eine eventuell genetische Disposition zu Übergewicht aufgehoben zu
werden. Bei dem Teilkollektiv von 213 bei Geburt normalgewichtiger Kinder
waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 71 % übergewichtig (BMI ≥ 90.
Perzentile), wenn beide Eltern einen BMI ≥ 30 kg/m² aufwiesen, dahingegen nur
32 % mit einem adipösen Elternteil und 18 % wenn beide Eltern Normalgewicht
hatten. Auch bei den makrosom geborenen Kindern war die weitere körperliche
Entwicklung offensichtlich beeinflusst durch den BMI der Eltern. Sie
erreichten jedoch auch bei zwei normalgewichtigen Eltern mit 26,4 % nicht die
niedrige Übergewichtsrate von 18 % wie die normalgewichtig Geborenen.
Weiterhin wurden anamnestische Daten der Mütter wie das prägravide Gewicht,
die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, die Nationalität und mütterliche
Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft als Faktoren mit einem Einfluss
auf die Ausprägung des Merkmals Übergewicht zum Zeitpunkt der Geburt und im
Laufe des weiteren Lebens der Kinder untersucht. Die Gewichtszunahme der
Mutter während der Schwangerschaft korrelierte mit dem Geburtgewicht des
Kindes. So ZUSAMMENFASSUNG 74 hatten Mütter in unserer Studie, deren Kinder
bei Geburt adipös waren, einen signifikant höheren Gewichtsanstieg während der
Schwangerschaft als jene, deren Kinder zur Geburt normalgewichtig waren.
Weiterhin konnten wir zeigen, dass die Kinder der türkischen Frauen zum
Zeitpunkt der Nachuntersuchung im Gegensatz zu den Kindern westeuropäischer
Frauen überzufällig häufig zu dick waren. Die durchschnittlichen
Nüchternblutzuckerwerte der Mütter korrelierten eher mit dem intrauterinen
Wachstum, erhoben durch Messungen des fetalen Abdominalumfangs und des
Geburtsgewichtes, während die postprandialen Blutzuckerwerte für die
Langzeitentwicklung der Kinder prädiktiv waren. In Anbetracht unserer
Ergebnisse ist es offensichtlich, dass die Behandlung einer Schwangeren mit
GDM nicht mit der Geburt enden darf. Da diese Kinder ein Risikokollektiv für
die Entwicklung von Übergewicht und damit einhergehender
Glukosestoffwechselstörungen darstellen, ist es von großer Bedeutung bei
Kindern aus Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes möglichst ab der Geburt
die weitere körperliche Entwicklung engmaschig zu beobachten, um rechtzeitig
die Tendenz zu Übergewicht zu erfassen. Prävention sollte bei ihnen besonders
ernst genommen werden. Da neben dem Einfluss der maternalen metabolischen
Stoffwechselveränderungen während der Schwangerschaft auch das Gewicht der
Eltern die postnatale körperliche Entwicklung entscheidend prägt, sollte hier
im Rahmen intensiver Familienbetreuung Aufklärung und gegebenenfalls
therapeutische Hilfestellung geleistet werden. So sollten die Familien
bezüglich der Umsetzung einer gesunden ausgewogenen Ernährung sowie eines
sportlich aktiven Lebensstils beraten und unterstützt werden. Für zukünftige
Studien wäre die Untersuchung von kindlichen Stoffwechselparametern wie
Adipokinen, Lipiden sowie der Insulinsensitivität sinnvoll, um zu sehen,
inwieweit die ungünstige körperliche Entwicklung der Kinder bereits mit
Stoffwechselveränderungen einhergeht. Zudem wäre es interessant, das
Essverhalten der Kinder und das Ausmaß der körperlichen Aktivität zu
protokollieren und soziodemographische Parameter der Familien mit
einzubeziehen.
de
dc.description.abstract
Gestational diabetes mellitus (GDM) is a glucose metabolic disorder which is
first diagnosed during pregnancy and correlates with metabolic alterations in
maternal and fetal metabolism. The aim of this examination of 324 children of
Caucasian women with GDM was to demonstrate the long-term effects on the
children’s weight development and to determine the alterations in maternal
metabolism. The next step was to evaluate postnatal mediators that also
influence the anthropometric development of the children. We demonstrated that
compared with the average German population, children of mothers with GDM have
consistently elevated BMI at birth and at various points in time during the
follow-up between the ages of 2-8. Using multivariate regression analysis, the
BMI at birth and the current BMI of the mother and father were determined to
be predictors for pediatric obesity at follow-up. In the group of children
born with normal weight, only 26.4% were overweight at follow-up, compared to
37% of the children with BMI ≥ 90 percentile at birth. The positive effect on
intrauterine normalization of growth seems to be neutralized by the postnatal
environment of the infants and a possible genetic disposition for obesity. In
the group of 213 children born with normal weight, 71% were overweight (BMI ≥
90. percentile) if both parents had a BMI ≥ 30 kg/m², compared with only 32%
of children with one overweight parent and only 18% of children whose parents
both had normal weight. Moreover, further physical development of the group of
children with BMI ≥ 30 kg/m² at birth was influenced by the BMI of the
parents. If both parents had normal weight, 26.4% of their children were
overweight, compared with only 18% in the group of children with normal weight
at birth. Further we studied the influence of additional data about women with
GDM on obesity at birth and in childhood, including the mothers’ weight prior
to pregnancy, weight-gain during pregnancy, nationality, maternal glucose
values during pregnancy. Maternal weight-gain during pregnancy correlated with
children’s weight at birth. In our study, mothers of children who were
overweight at birth showed a significantly higher weight-gain during pregnancy
as those whose babies were born with normal weight. Furthermore, we showed
that children of Turkish mothers had a significantly higher BMI at follow-up
than children of Western European mothers. The average maternal fasting
glucose values correlated with fetal abdominal circumference and birth weight.
Postprandial glucose values were predictive of long-term development of the
children. In view of this data, it is clear that GDM management should not end
upon delivery. Because these children are at risk of developing obesity and
glucose metabolic disorder, close follow-up of the somatic development of
these children is essential in order to detect an affinity to obesity as early
as possible. Preventive intervention should begin at birth. In addition to
maternal metabolic disorder during pregnancy, the parents’ weight also has a
tremendous influence on the postnatal development of their children. It is
necessary to support these families and promote a healthy lifestyle in the
children of mothers with GDM. They should receive advice on leading a healthy
lifestyle, including a well-balanced diet and sufficient physical activity.
Future studies should entail assessment of childhood metabolism parameters
such as adipokines, lipids and sensitivity to insulin, with a view toward
determining the extent to which the children’s adverse development correlates
with metabolic changes. It would also be interesting to protocol the
children’s eating habits and physical activity patterns, and compare them with
the families’ socio-demographic parameters.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchung des Zusammenhangs von antenatalen und postnatalen
Einflussfaktoren auf die anthropometrische Entwicklung von Kindern aus
Gestationsdiabetesschwangerschaften
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. U. Schäfer-Graf
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. W. Klockenbusch
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. F. Guthmann
dc.date.accepted
2009-12-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013695-0
dc.title.translated
Examination of the influence of antenatal and postnatal factors on the
anthropometric development of children of mothers with gestational diabetes
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013695
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011531
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open access