Die offene Reposition und winkelstabile Plattenosteosynthese zur Versorgung von distalen Radiusfrakturen hat sich heute als Behandlungsstandard etabliert. Unterschiedliche Frakturformen erfordern ein multimodales, dem Charakter der Fraktur angepasstes Verfahren. Der palmare Zugang mit winkelstabiler Osteosynthese hat aufgrund einfacher Zugangswege und einfacher anatomischer Verhältnisse einen hohen Stellenwert erhalten und sich als Standardzugang durchgesetzt. Problematisch bleiben einige komplexe Frakturen am distalen Radius, die oft nur unvollständig von palmar adressiert werden können. Es muss in diesen Fällen oft ein zusätzlicher dorsaler Zugang geschaffen werden, bisweilen sogar mit zusätzlicher Osteosynthese. Das vorgestellte Behandlungskonzept mit modifiziertem dorsalem Zugang zum distalen Radius unter Erhalt des Tuberculum listeri und der Unversehrtheit des dritten Strecksehnenfachs und der dorsal instrumentierten winkelstabilen 2,0 mm Minifragment-Plattenosteosynthese wurde hinsichtlich funktioneller und radiologischer Ausheilungsergebnisse, sowie aufgetretener Komplikationen systematisch untersucht. Zur subjektiven Einschätzung der Funktionalität wurde eine DASH-Befragung durchgeführt und die Zufriedenheit erhoben. Ein Chirurg, der an der Entwicklung der Platte maßgeblich beteiligt war, wurde einem restlichen Operateurskollektiv hinsichtlich der Operationsdauer, der intraoperativen Röntgendurchleuchtungszeit und dem erzielten DASH-Score nach sechs Monaten gegenübergestellt. Alle untersuchten Frakturen heilten anatomiegerecht ohne nennenswerte sekundäre Korrekturverluste knöchern aus. Es ergaben sich, gerade im Vergleich mit ähnlich angelegten Arbeiten für palmare Plattenosteosynthesen keine Nachteile hinsichtlich radiologischer und funktioneller Ergebnisse. Die Bewegungsausmaße, die nach sechs Monaten durch das vorgestellte Behandlungskonzept erreicht wurden, entsprechen im wesentlichen den Ausmaßen, die im Schriftgut für andere palmare und dorsale Plattenosteosynthesen zu entnehmen sind. Die Komplikationsrate von 9 Prozent blieb ebenfalls im Rahmen der Raten, die in der Literatur für palmare und dorsale Plattenosteosynthesen angegeben werden. Strecksehnenrupturen fanden sich nicht und Irritationen der langen Daumenstreckersehne ließen sich in lediglich 3 Prozent aufzeichnen. In diesen Fällen erfolgte die Materialentfernung im Untersuchungszeitraum. Seitens des DASH-Scores konnten Werte zwischen durchschnittlich 12 Punkten für A3-Frakturen und 19 Punkten für C3-Frakturen erhoben werden. Hinsichtlich der OP-Dauer und der intraoperativen Durchleuchtungszeit bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen dem Chirurgen, der an der Entwicklung der Platte beteiligt war und den restlichen Operateuren. Das vorgestellte Behandlungskonzept führte unter Anwendung der dorsal instrumentierten winkelstabilen 2,0mm-Plattenosteosynthese mit dem ent- sprechenden schonenden Zugang zur anatomiegerechten Ausheilung der komplexen komplexen distalen Radiusfrakturen mit guten funktionellen Ergebnissen und subjektiver Zufriedenheit.
The open reduction and fixed angle-plate fixation established as a standard in the treatment of distal radius fractures. Different types of fractures need different strategies. The palmar approach with rigid-angle plate- osteosynthesis has become a standard-procedure. Some complex fractures with dorsal fracture-zones are difficult to treat with the palmar approach. Often there is a second dorsal approach nessesary, often with a additional osteosynthesis. The introduced concept of treatment of complex radius fractures shows a modified dorsal approach and a dorsal (2.0mm)-plate osteosynthesis, that was analysed in radiological and functional outcomes. The DASH-Score was used. Complications were recorded. The outcomes of a surgeon who was involved in the developement of the plate was compared to an another collective of surgeons. All fractures healed without greater loss of reduction. In comparison to studies with palmar plate placement there was no disadvantage as related to our results. Complications were detected in 9 % and in 100 patients that underwent this treatment there was no rupture of the tendon of the extensor pollicis longus-muscle. Irritation of this tendon has been seen in 3 % . In this three cases the plate was removed in the investigation period. The DASH-results ranged between 12 points (A3-fractures) and 19 points (C3-fractures).The was no significant difference in the operation-time and intraoperative x-ray-time between the both groups of surgeons. The introduced concept of treatment of complex distal radius- fractures leads to fracture-healing without greater loss of reduction and to good functional and radiological results with a high satifaction of the patient.