Die Aortenisthmusstenose (ISTA) ist eine angeborene Fehlbildung. Ihr liegt eine Verengung der Aorta am Übergang vom Aortenbogen in die Aorta descendens zugrunde. Als kausale Therapien stehen operative und interventionelle Korrekturverfahren zur Verfügung. In dieser Arbeit werden die Ergebnisse der interventionellen Stentimplantation bei 48 erwachsenen Patienten mit Aortenisthmusstenose vorgestellt, die im Zeitraum von 1999 bis 2009 im Deutschen Herzzentrum Berlin behandelt wurden. Das durchschnittliche Alter der Patienten lag bei 35,8 Jahren. Von den 48 Patienten waren 31 männlich und 17 weiblich. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass die Stentimplantation den systolischen Gradienten über der ISTA ebenso signifikant senkt, wie den systolischen Blutdruck an den oberen Extremitäten(p<0,0001). Die vor der Intervention signifikante Differenz des systolischen Blutdruckes zwischen oberer und unterer Extremität (p<0,0001) war nach der Stentimplantation nur noch so gering, dass sie statistisch insignifikant wurde (p=0,8097). Die subjektive Leistungsfähigkeit, gemessen an den NYHA-Stadien, konnte von durchschnittlich 1,63 vor der Intervention auf 1,37 im Follow-up verbessert werden. Bei zwei Drittel der Patienten konnte die antihypertensive Medikation in der Dosis gesenkt oder ganz abgesetzt werden. Drei Viertel der Patienten, die vor der Intervention hypertone Blutdruckwerte aufwiesen, zeigten im Follow-up normotone Blutdrücke. Die linksventrikuläre Hypertrophie war in der Mehrzahl der Fälle nach der Intervention rückläufig, ohne dass sich die Ejektionsfraktion verschlechterte. Akute Komplikationen traten bei einem Patienten (2%) in Form eines Femoral-arterienverschlusses auf. Kein Patient entwickelte ein Aortenaneurysma oder eine Aortendissektion. Ein Patient entwickelte ein Aneurysma spurium. Orthostatische Dysfunktionen traten bei 4 von 32 befragten Patienten (12,5%) anhaltend auf, depressive Verstimmungen vorübergehend bei 8 von 32 Patienten (25%). Verglichen mit operativen Korrekturverfahren zeigt die Stentimplantation bei Erwachsenen ein geringes Risikoprofil, eine kurze Krankenhausliegedauer (ca. zwei Tage), abgesehen von der Punktionsstelle praktisch keine Rekonvaleszenzzeit bei gleichzeitig hervorragenden Ergebnissen, die über Jahre hinweg stabil bleiben. Re- Interventionen waren im Untersuchungskollektiv nicht notwendig. Die Stentimplantation bei erwachsenen Patienten mit Aortenisthmusstenose ist geeignet, die Stenose langfristig zu beseitigen. Aufgrund geringerer Risiken ist die Stentimplantation bei erwachsenen Patienten wenn möglich der operativen Korrektur vorzuziehen und als Therapie der Wahl zu betrachten.
The Coarctation of the Aorta (CoA) is a congenital malformation, which is caused by a stenosis of the Aorta descendens. Before stent-implantation was established, surgical intervention was the first-line-treatment for children and adults. The aim of this study was to evaluate mid- to long-term results of stent-implantation into the aorta for native and recurrent coarctation (CoA) in 48 adults, treated between 1999-2009. The average age of the patients was 35,8 years, 31 of the patients were male, 17 female, 18 patients had a re- coarcation after surgical intervention, average follow-up was 44 months. Arterial pressure gradients decreased significantly (p<0,0001) from 43 mmHg (range 10–100 mm Hg) to 4 mmHg (range 0–20 mm Hg). The systolic blood pressure on the arms was lowered significantly (P<0.0001) from 158 mmHg before stent implantation to 131 mmHg in the follow-up. In the follow-up 84% of all patients were classified to be normotensive, of which 42% took antihypertensive drugs. Left ventricular hypertrophy declined moderately but not significantly (p=0,1680). 25% of the patients reported on transient depressive symptoms the first 6 months after intervention, 12,5% had transient orthostatic dysfunction. All stents were placed into the target lesion without complications. In one patient the femoral artery got closed after using a puncture closure device, with a self-expandable stent, it could be re-opened without complications. One patient developed a false aneurysm. These results suggest that stent-implantation for selected patients with recurrent and native CoA is safe, and reduces the blood pressure gradient effectively across the CoA site. It reduces significantly the blood pressure on the arms and the need for antihypertensive drugs. Compared with surgical intervention, stent- implantation shows a better risk-profile, only short hospitalization duration and at the same time comparable results, which are stable over years. If possible, stent-implantation should be preferred to surgical treatments in adult patients with aortic coarctation.