Die Rekonstruktion des RVOT stellt einen wichtigen Anteil im Rahmen der Behandlung von angeborenen Herzfehlern dar, die mit einer Obstruktion oder einer Unterbrechung des RVOT einhergehen. Da der bisherige Goldstandard, das Homograft, nur begrenzt zur Verfügung steht und besonders bei pädiatrischen Patienten frühe valvuläre Degeneration aufweist, wurde 1999 das bovine Contegra®-Conduit auf den Markt gebracht, um eine Alternative zu den Homografts zu schaffen. Aufgrund des kurzen Bestehens dieses Klappentyps fehlen entsprechende Ergebnisse, um klare Aussagen über die Funktionalität des Contegra®-Conduits treffen zu können. Hierzu wurden die Daten aller Patienten die im DHZB ein solches Heterograft implantiert bekamen, untersucht und statistisch ausgewertet. Insgesamt wurden 71 Patienten in die Studie eingeschlossen. Davon 32 männliche und 39 weibliche Patienten, Alter im Median 2,7 (7 Tage – 40,6 Jahre), Gewicht im Median 12,15 kg (2,9 – 105 kg). Hauptdiagnosen: TOF (25), PA+VSD (17), TAC (8), PS (7), DORV+PS (6), TGA+PS (5), ROSS-OP (3). Die Durchmesser der implantierten Conduits variierten von 12 – 22 mm. 9,86% der Contegra®-Conduits mussten im Zeitraum von 0,78 – 4,75 Jahren postoperativ explantiert werden. Die Hauptgründe waren die Ausbildung von Stenosen an der distalen Anastomose durch eine neu entstandene Membran, die Entstehung von Aneurysmata, eine Endokarditis und aufgehobene Klappenfunktion der Contegra®-Klappe bei hochgradiger Insuffizienz. Die Freiheit von Explantation des Conduits lag nach vier Jahren bei 81,4% ± 7%. Die Gesamtmortalität lag bei 18,3% im betrachteten Kollektiv. Keiner der Todesfälle stand in direktem Zusammenhang mit dem Contegra®-Heterograft. Die Wahrscheinlichkeit einer Herzkatheteruntersuchung lag nach vier Jahren bei über 50%. Es konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Entwicklung einer Stenose an der distalen Anastomose und kleinen Durchmessern (≤ 14mm) des Contegra®-Conduits festgestellt werden. Transvalvuläre Conduit-Gradienten zeigten keine Progredienz über die Zeit und waren auf niedrigem Niveau stabil. Gegensätzlich dazu konnte verzeichnet werden, dass die Insuffizienz der Contegra®-Klappe über die Zeit zunimmt, aber im Untersuchungszeitraum in der Regel keine klinische Relevanz zeigt. Der Hauptteil der Ergebnisse dieser Arbeit ist mit anderen Studien die das Contegra®-Heterograft untersucht haben, vergleichbar. Besonders die Entwicklung von Stenosen an der distalen Anastomose wird von anderen Arbeitsgruppen als problematisch angesehen, ebenso die Entstehung von Aneurysmata oder Thrombosen im Conduit. Wir sind in dieser Arbeit zu dem Schluss gekommen, dass das Contegra®-Conduit in Bezug auf die Explantationsrate mit den Homografts vergleichbar ist. Allerdings besteht eine hohe Re-Interventionsrate, welche im Wesentlichen auf Stenosen an der distalen Anastomose zurückzuführen ist. Eine höhere Reoperationsrate resultierte hieraus jedoch nicht. Auch ist die Aneurysmabildung eine Komplikation dieses Grafts. Auch wenn zum aktuellen Zeitpunkt immer noch kein ideales Klappenimplantat existiert, scheint das Contegra®-Heterograft trotz der beschriebenen Graft-spezifischen Komplikationen aufgrund der jederzeitigen Verfügbarkeit in allen Größen und der guten chirurgischen Handhabbarkeit dennoch eine annehmbare Alternative zum Homograft zu sein.
The aim was to evaluate the midterm results of the bovine Contegra® valved conduit used to reconstruct the right ventricular outflow tract in patients with congenital heart defects. In this Follow-up study 71 Contegra® heterografts were implanted between September 1999 and July 2004. The majority of the anatomical malformations were Fallot’s tetralogy (n= 25) and pulmonary atresia/ VSD (n= 17). 26 patients were diagnosed with truncus arteriosus, pulmonary stenosis (PS), DORV and d-TGA with PS. Median age was 2.7 years (7 days - 40.6 years) and median weight was 12.1 kg (2.9-105 kg). Results: There were no intraoperative deaths, six early (8.5%) and seven late (9.9%) deaths, none of them conduit related. 7 of 71 conduits had to be explanted (3 with severe stenosis at distal anastomosis, 2 with a RVOT aneurysm, 1 with endocarditis and 1 with high-degree valve insufficiency). The conduits explanted for stenosis showed neointimal proliferation at the level of the distal anastomosis. Freedom from catheter intervention was 68.3% ± 6.2% at 1 year and 48.5% ± 8.9% at 3 years. We could identify a significant correlation between small conduit sizes (≤14mm) and the occurrence of stenosis at the distal anastomosis. Conclusions: The Contegra® conduit is a widely applicable and available device to establish continuity between the right ventricle and the pulmonary arteries. It showed acceptable results in terms of midterm- durability. However, there was a high incidence of supravalvular obstructions that led to reoperation and to catheter interventions. Aneurysm formation forced to explantation of the conduit. Long-term results are necessary to assess the applicability of the conduit in the routine clinical practice.