Einführung: Die funktionelle Dyspepsie ist eine häufige Erkrankung. Sie ist keine lebensbedrohliche und lebenslimitierende Erkrankung im engeren Sinne. Allerdings verursacht die funktionelle Dyspepsie einen großen Leidensdruck beim Patienten und damit eine starke Einschränkung der Lebensqualität. Zudem stellt die Erkrankung durch die Inanspruchnahme von Ressourcen im Gesundheitssystem eine große ökonomische Belastung dar. Zum Verständnis der Pathogenese der Erkrankung sind viele Modelle aufgestellt worden: Veränderungen der gastralen Motilität, insbesondere Störungen der Magenakkommodation und der Magenentleerung sind zwei der wichtigsten möglichen pathophysiologischen Erklärungen. Bisher kamen in erster Linie verschiedene invasive Methoden wie die Barostat-Methode bei der Diagnostik der Erkrankung zum Einsatz. Fragestellung: Ausgehend von den bisherigen Erkenntnissen hat die vorliegende Arbeit das Ziel anhand der Methode des MRT, einer nicht-invasiven Diagnostik, die Magenentleerung und die Magenrelaxation bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie zu messen. Methode: In der vorliegenden Studie wurden bei 42 FD-Patienten und 15 gesunden Kontrollpersonen die Magenrelaxation und die Magenentleerung per MRT erfasst. Zu-dem wurde die Auswirkung der Beschwerden auf die Lebensqualität mittels eines vali-dierten Fragebogens (Nepean Dyspepsie Index) bestimmt. Ergebnis: Die kumulative Änderung im frühen postprandialen gastralen Volumen als Maß für die gastrale Relaxation war bei den FD-Patienten geringer im Vergleich zur Kontrollgruppe. 36 % der FD- Patienten wiesen eine gestörte Magenrelaxation und 14 % eine verlangsamte Magenentleerung mit teils initial beschleunigter Magenentleerung auf. Der Symptomen-Score sowie der Lebensqualitäts-Score waren signifikant höher bei den FD-Patienten. Fazit: Zum ersten Mal konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass mit Hilfe der funktionellen MRT bei FD-Patienten Änderungen der Magenrelaxation und der Magenentleerung gemessen werden können. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit Studien, in denen die als Goldstandard geltende invasive Barostat-Methode zum Einsatz kommt. Somit deutet sich an, dass die MRT eine geeignete Methode ist, um pathophysiologische Veränderungen bei FD-Patienten mit einer nicht-invasiven Methode zu eruieren. Die MRT eröffnet den Weg für die Evaluation von Therapiemöglichkeiten, die gezielt bei der Behandlung dieser Störungen der Magenfunktionen zum Einsatz kommen können.
Background: Functional dyspepsia (FD) is a highly presented gastrointestinal disorder. Primarily it is not a life-threatening illness. However, FD leads to enormous suffering of the patient and thus to a strong restriction on his quality of life. In addition, by using a great amount of medical resources FD is a major economic burden for the health system. Modifications in gastric motility disorder as gastric accommodation or gastric emptying are two of the most important pathophysiological findings. Different invasive medical methods as the barostat technique were used so far measuring the gastrointestinal dysmotility disorders. Aim: The aim of this study was to determine and compare postprandial gastric relaxa-tion and emptying in healthy volunteers and patients diagnosed with FD using the non-invasive technique of MRI. Methods: 15 healthy controls (HC) and 42 patients diagnosed with FD underwent MRI studies in supine position. Symptoms and quality of life were assessed using a validated questionnaire (Nepean Dyspepsia Index). MRI sequences covering the complete gastric region were performed before and after a liquid meal. Gastric and liquid gastric volumes were measured up to 90 minutes postprandial and gastric relaxation and emptying were calculated. Results: The dyspeptic score was significantly higher in the FD group compared to HC. The cumulative change in postprandial gastric volume was lower in 36 % of the FD patients compared to HC measuring gastric relaxation. The increase in liquid gastric volume was lower in the early postprandial phase in FD compared to HC. The overall gastric emptying was significantly lower in 14 % of the FD patients compared to HC. Conclusion: MRI allows non-invasively to reveal alterations in gastric volume response to a liquid test meal in patients with FD. It is an appropriate method to depict alterations in gastric function in FD patients. The MRI study is a promising approach for further studies and specific therapies in the treatment of functional gastrointestinal disorder.