Die stickstoffoxid (NO)- und prostacyclinunabhängige Vasodilatation wird durch einen endothelialen Hyperpolarisierenden Faktor (EDHF) und mit der Aktivierung von Cytochrom (CYP) P450 Epoxygenasen, die in Endothelzellen exprimiert werden, in Verbindung gebracht. Cytochrom P450 Epoxygenasen synthetisieren aus Arachidonsäure Epoxyeicosatriensäuren (EET), die auf das Gefäßendothel vasodilatierend wirken und als ein wahrscheinlicher EDHF diskutiert werden. Insbesondere die Cytochrome der Familie CYP 2C scheinen als endotheliale CYP- Epoxygenasen von besonderer Bedeutung zu sein. Polymorphismen dieser CYP Enzyme gehen mit einer unterschiedlich stark ausgeprägten Reduktion der Enzymaktivität einher. Die funktionelle Bedeutung dieser Polymorphismen wurde bisher nicht geklärt. Die Ergebnisse mehrerer Studien weisen jedoch auf einen Einfluss des CYP 2C9-Genotyps auf die Endothelfunktion und auf die Entwicklung einer KHK sowie eines arteriellen Hypertonus hin. In dieser Studie wurde der mögliche Einfluss des CYP 2C9-Genotyps auf die Endothelfunktion und auf kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht. Bei 284 gesunden, männlichen Probanden und bei 527 Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen wurde der CYP 2C9-Genotyp und die Endothelfunktion mittels Venenverschlußplethysmographie bestimmt sowie Daten zu kardiovaskulären Erkrankungen, deren Schweregrad und deren Risikofaktoren erfasst. Die EET- vermittelte Vasodilatation gilt als ein Backup-System, welches erst bei endothelialer Dysfunktion zum Tragen kommt. Damit übereinstimmend fand sich bei den jungen, gesunden Probanden kein signifikanter Einfluss des CYP 2C9-Genotyps auf die Endothelfunktion. Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen zeigte sich ein signifikant niedriger Ruheblutfluß beim CYP 2C9*2/*3 Genotyp als bei Trägern von CYP 2C9*1/*1. Zwischen dem CYP 2C9 Phänotyp und der Endothelfunktion ließ sich weder für die jungen, gesunden Probanden noch für die Probanden mit kardiovaskulären Erkrankungen ein Zusammenhang finden. Träger der CYP 2C9*2 Variante (Genotyp *1/*2 oder *2/*3) erkrankten hochsignifikant häufiger an einer Herzinsuffizienz als Träger des CYP 2C9-Wildtyps. Im Zusammenhang mit einer KHK scheint der CYP 2C9*2/*2 Genotyp ein Risikofaktor für eine Herzinsuffizienz darzustellen. Die CYP 2C9*2-Homozygoten erkrankten grenzwertig signifikant häufiger an einer arteriellen Hypertonie als Träger des CYP 2C9-Wildtyps, was sich jedoch in der multivariaten Analyse nicht bestätigte. In dieser Studie scheint die funktionelle Bedeutung von CYP 2C9*2 größer zu sein als diese von CYP 2C9*3, was an der Kopplung von CYP 2C9*2 und der gering aktiven CYP 2C8*3 liegen mag. Insgesamt fand sich ein möglicher Zusammenhang zwischen dem CYP 2C9 Genotyp und der Endothelfunktion sowie dem Auftreten einer Herzinsuffizienz, welcher sich jedoch in der phänotypischen Betrachtung nicht bestätigte.
Cytochrome P450-dependent synthesis of epoxyeicosatrienic acids are supposed to play an important role on the NO- and prostacyclinindependent vasodilatation. The CYP 2C family, which is expressed in endothelial cells, seems to be of special interest. Polymorphisms of the CYP 2C9 gene, which leed to a reduced enzyme activity, might have an infuence on the endothelial function and on cardiovascular diseases. We messured the endothelial function by venous occlusion plethysmography and determend the CYP 2C9-genotype at 284 healtthy males and 527 patients with cardiovascular diseases. We found no significant influence of the CYP 2C9-phenotype on the endothelial function of healthy subjects nor of patients with cardiovascular diseases. Futher we found no significant influence on coronary heart disease nor on arterial hypertension. Patients with a coronary heart disease and the CYP 2C9 *2/*2 genotype had a risk factor for heart faillure.