Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Feststellung der Multidisziplinarität und des Mehrebenen-charakters der Kompetenzforschung sowie die sich daran anschließende Frage nach der Bedeutung von individueller Kompetenz für organisationale Kompetenz und Performanz. In einem ersten Schritt werden die Diskurse zu individueller und organisationaler Kompetenz in den Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften aufgearbeitet, wobei der Fokus auf der Integration individueller berufsbezogener Kompetenz in die Competence-based Theory of the Firm liegt. Auf Basis der identifizierten Gemeinsamkeiten wird Kompetenz ebenenübergreifend als das Potential (eines Individuums oder einer Organisation), durch integrative Nutzung verschiedener verfügbarer Leistungsvoraussetzungen zielbezogen zu handeln, definiert. Dieses Potential wird von seiner Realisation, der Performanz, getrennt. Aufbauend auf der Konzeptualisierung wird in zwei Studien für das Setting der deutschen 1. Fußball-Bundesliga der Zusammenhang zwischen individueller und organisationaler Kompetenz und Performanz empirisch untersucht. Hierbei zeigt sich auf der einen Seite ein enger Zusammenhang zwischen den Kompetenzebenen, bei dessen Zustandekommen die individuelle Performanz eine vermittelnde Rolle spielt. Auf der anderen Seite sind individuelle und organisationale Kompetenz bedeutsame Einflussfaktoren der organisationalen Performanz. Darüber hinaus sind die Zusammenhänge nicht für alle Individuen und Organisationen gleich, sondern können anhand weiterer Merkmale differenziert werden. Hierzu zählen das Kompetenzniveau und die Position des Individuums, nicht jedoch die Heterogenität individueller Kompetenz. Insgesamt liegt der Beitrag der vorliegenden Arbeit in der interdisziplinären Verknüpfung der Kompetenzdiskurse sowie den aufgezeigten empirischen Verbindungen und Einflussvariablen bei getrennter Operationalisierung von Kompetenz und Performanz. Dadurch kann einerseits die Perspektive der Kompetenzforschung erweitert werden und andererseits lassen sich aus dem Zusammenspiel von individueller und organisationaler Kompetenz und Performanz Implikationen für die Managementpraxis ableiten.
Whereas competence-based research in various disciplines usually focuses on the individual or the organizational level of analysis, this thesis unifies economic and behavioral research streams to assess the importance of personal competences for organizational competences as well as organizational performance. Therefore current theorizing from organizational psychology and pedagogy is integrated with the Competence-based Theory of the Firm. Resulting is a cross-level definition of competence that frames competence as the potential of individuals or organizations to act in accordance with their goals while performance is understood as the realization of this potential. Based on these definitions, two studies are conducted in the professional German soccer league in order to offer an empirical substantiation of the aforementioned theorizing. The results show a close relationship between individual and organizational competence, which is mediated by the individual- level performances. Moreover, individual and organizational competences contribute to organizational performance importantly. Nonetheless, their relationships have to be distinguished for different individuals and organizations, especially with regard to their competence-level and to an individual’s social position within the organization. The heterogeneity of personal competence seems to be of comparatively less importance. The core contribution of this work is the resulting multilevel perspective on competence that draws on interdisciplinary research streams, and the insights into the relationships of competence with performance. Competence-based research is thus enriched by interesting implications, which are also relevant to practitioners in management and organizational administration.