Ziel: Die Primärstabilität ist besonders im Hinblick auf eine prothetische Sofortversorgung ein wichtiger Parameter für die Implantatprognose. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die Primärstabilität gemessen anhand der Resonanz-Frequenz-Analyse (RFA) bei einem selbstschneidenden sowie einem nicht-selbstschneidenden Implantatsystem mit dem Eindrehmoment korreliert. Zusätzlich wurde die Primärstabilität beider Systeme verglichen. Material und Methode: Bei 263 Patienten wurden 602 Implantate inseriert: 408 konische, nicht-selbstschneidende Ankylos® und 194 wurzelanaloge, selbstschneidende Camlog® (Root-Line-Typ). Intra operationem wurde das jeweilige Implantateindrehmoment mit seinem Verlauf ermittelt. Direkt post implantationem erfolgte die Messung der RFA als Implantat-Stabilitäts-Quotient (ISQ). Diese wurde mit einer weiteren RFA drei Monate später nach Implantatfreilegung bei unbelasteter Einheilung in Relation gesetzt. Ergebnisse: Innerhalb eines Jahres kam es zu einem Verlust von neun Implantaten (1,5%). Die signifikant höheren Drehmomentmaxima wies das nicht- selbstschneidende System auf (p=0,023), wobei die Medianwerte der RFA beider Systeme nahezu identisch waren (p=0,956). Auch die Drehmomentkurven mit nahezu konkaven Verläufen und terminalem deutlichen Drehmomentanstieg kurz vor dem Insertionsende beim Ankylos®-System im Gegensatz zu den fast linearen Kurven ohne Wertanstieg beim Camlog®-System deuten auf dessen höhere Primärstabilität hin. Insgesamt konnte keine Korrelation zwischen den Drehmomentwerten und der RFA festgestellt werden (r=0,305; p=0,005). Jedoch zeigte sich ein Zusammenhang innerhalb beider Implantatsysteme bezüglich der RFA direkt postoperativ und nach drei Monaten bei unbelasteter Implantateinheilung (r=0,712; p<0,001). Schlussfolgerungen: ISQ-Werte verschiedener Implantatsysteme scheinen nicht vergleichbar zu sein. Innerhalb desselben Systems jedoch besteht bei Verlaufsmessungen eine Korrelation, wobei Mehrfachmessungen über einen längeren Zeitraum nötig sind. Die RFA als alleinige Methode zur Quantifizierung der Implantatstabilität scheint nicht empfehlenswert. Das nicht-selbstschneidende Implantatsystem wies gegenüber dem selbstschneidenden System eine höhere Primärstabilität auf und scheint somit für die sofortige prothetische Versorgung besser geeignet.
Objective: Primary stability has a major impact on the long term success of dental implants and the loading concept. However, non-invasive quantification does not exist. Recent data on resonance frequency analysis (RFA) of implants, a non-invasive, in vivo technique seems to be promising. Aim of this study was to investigate the correlation of resonance frequency values and torque values of self tapping and non-self-tapping dental implants and their different primary stability. Design: A group of 263 patients were treated with a total of 602 dental implants: 408 conical formed, non-self-tapping Ankylos® implants and 194 self-tapping Camlog® implants. The maximum insertion torque during implant placement was recorded. Resonance frequency was measured as the implant stability quotient (ISQ) once immediately after insertion and twice three months later. Results: After one year nine failures were observed (1.5%). Torque values of the non-self tapping implants were significantly higher than those in the self tapping group (p=0.023). Resonance frequency values did not show differences between these two groups (p=0.956). Nevertheless, a correlation between ISQ values after implantation and three months after implant placement has been found (r=0.712; p<0.001). Within the implants systems, no correlation between insertion torque and resonance frequency values was observed (r=0.305; p=0.005). Conclusion: Our study indicates that ISQ values obtained from different implant systems are not comparable. The resonance frequency analysis seemed not to be suitable for evaluation of implant stability used as the only method. Higher insertion torque of the non-self tapping Ankylos® implants appeared to confirm higher clinical primary stability.