dc.contributor.author
Hoffer, Julia Leonie
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:13:17Z
dc.date.available
2016-02-05T11:56:16.109Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/758
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4960
dc.description.abstract
In dieser Arbeit werden zwei verschiedene autosomal-rezessiv vererbte
Krankheitsbilder betrachtet. Es handelt sich dabei zum einen um eine
syndromale Erkrankung, Kranioektodermale Dysplasie, die durch ein
charakteristisches Muster an Symptomen definiert ist, zum anderen um eine
nicht-syndromale Erkrankung, Intelligenzminderung, welche ohne wesentliche
weitere Symptome auftritt. Dieser prinzipielle Unterschied in der klinischen
Präsentation bedingt - so die These - eine unterschiedliche Methodik in der
Aufdeckung der molekularen Ursachen der Krankheitsbilder. In der vorliegenden
Arbeit wird das jeweils gewählte Prozedere beschrieben und kritisch
betrachtet; die gewonnenen Erkenntnisse werden mitgeteilt und diskutiert. Bei
der Intelligenzminderung handelt es sich um ein weit verbreitetes
Krankheitsbild, dessen Ursachen außerordentlich vielgestaltig sind; genetische
wie nicht-genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Diese Arbeit
konzentriert sich auf die Untersuchung genetischer Ursachen nicht-syndromaler
Intelligenzminderung. Mittels neuer molekulargenetischer Methoden können
insbesondere in konsanguinen Familien mit autosomal-rezessivem Erbgang
ursächliche Mutationen identifiziert werden. Durch Kopplungsanalyse,
Anreicherung der betreffenden Regionen und Next Generation Sequencing wurden
neue Kandidatengene und Mutationen identifiziert und durch Sequenzierung nach
Sanger die Kosegregation von Genotyp und Phänotyp in den Familien bestätigt.
Sieben konsanguine Familien wurden auf diese Weise untersucht. Jeweils eine
mutmaßlich krankheitsverursachende Mutation in unterschiedlichen Genen konnte
identifiziert werden. Das Ergebnis weist auf die große genetische
Heterogenität autosomal-rezessiv vererbter Intelligenzminderung hin. Die
Kranioektodermale Dysplasie ist eine Erkrankung des ektodermalen Gewebes und
wird den Ziliopathien zugeordnet. Die seltene Entwicklungsstörung äußert sich
klinisch unter anderem durch skeletale Dysmorphien wie Dolichozephalie,
rhizomelische Gliedmaßenverkürzung, Zahnfehlbildungen und Schädigung von
Nieren- und Leberfunktion, welche zum frühzeitigen Organversagen führen kann.
Dabei besteht eine ausgeprägte Variabilität hinsichtlich der einzelnen
phänotypischen Merkmale. Bislang wurden wenige Mutationen in Genen des
ziliären Proteinkomplexes IFT-A identifiziert. Dieser spielt im Aufbau von und
Transport in Zilien eine wichtige Rolle. Die kleinen Zellorganellen haben
vielfältige Funktionen in der Zellkommunikation und Gewebedifferenzierung. In
dieser Arbeit wurden zwei Gene, WDR35 und IFT43, die Proteine des Komplexes
IFT-A codieren, bei neun Patienten untersucht. Es wurden in WDR35 bei zwei
Patientinnen insgesamt drei bislang nicht beschriebene Mutationen gefunden.
Die Befunde bestätigen die These, dass es sich bei der Kranioektodermalen
Dysplasie um eine genetisch heterogene Ziliopathie handelt. Der variable
Phänotyp könnte in der Vielfalt der betroffenen Gene und Mutationen begründet
sein. Eine Analyse der an IFT-A beteiligten Proteine und Gene könnte weiteren
Aufschluss über Pathogenese und Therapie der Erkrankung geben. Die
Erkenntnisse zu beiden Krankheitsbildern sind für die Pränataldiagnostik und
die Erkennung des Trägerstatus gesunder Verwandter in diesen Familien von
Bedeutung.
de
dc.description.abstract
This thesis focuses on the investigation and comparison of a non-syndromic and
a syndromic genetic disorder, which both are of autosomal recessive
inheritance: non-syndromic intellectual disability and cranioectodermal
dysplasia. Intellectual disability is a prevalent disorder attributable to
various, genetic as well as non-genetic, origins. Non-syndromic intellectual
disability designates the solitary symptom of intellectual disability without
any other conspicuous malformations or dysmorphic signs presenting as features
of a syndromic disorder. For this entity, underlying genetic mutations seem to
be innumerable and spread over the whole genome. In seven large consanguineous
families with autosomal recessive intellectual disability, homozygosity
mapping, targeted exon enrichment, and high throughput sequencing resulted in
an identification of the underlying genetic defect in each of the seven
families. These results demonstrate the vast heterogeneity of the underlying
genetics. The second disorder presented is cranioectodermal dysplasia, a rare
syndromic disorder belonging to the group of ciliopathies. Symptoms comprise
sceletal and ectodermal dysmorphia such as dolichocephaly, rhizomelic limb
shortening, dental abnormalities and impairment of renal and liver function,
causing early-onset organ failure. So far, a few mutations have been detected
in the protein complex required for dynein-driven retrograde ciliary
transport, IFT-A. Cilia are known as propulsive motors and organelles for cell
communication. In nine patients with cranioectodermal dysplasia, two protein-
coding genes of the IFT-A complex have been analyzed (WDR35 and IFT43). Three
different and yet unknown mutations were detected in WDR35 in two patients.
The findings indicate that cranioectodermal dysplasia is a genetically as well
as phenotypically heterogenous ciliopathy. Future investigation on function
and genetics of the IFT-A complex could further illuminate the underlying
pathogenesis of cranioectodermal dysplasia. The affected families will benefit
from a definite diagnosis often ending a diagnostic odyssey. The new insights
will facilitate the understanding of the clinical course and could make
possible prenatal diagnosis and carrier testing of unaffected individuals.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
intellectual disability
dc.subject
cranioectodermal dysplasia
dc.subject
autosomal recessive disorder
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Kranioektodermale Dysplasie und Intelligenzminderung
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-02-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100841-8
dc.title.subtitle
molekulargenetische Untersuchungen bei zwei autosomal-rezessiv vererbten
Krankheitsbildern
dc.title.translated
Cranioectodermal dysplasia and intellectual disability
en
dc.title.translatedsubtitle
moleculargenetic investigations on two autosomal recessive disorders
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100841
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018270
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access